Falsche Buchse für Hollow Body Gitarre bestellt - und nun?

Fiedl
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Hallo zusammen,
ich habe eine Hagström Hollow Body Arch-Top Gitarre, die ich bereits seit zwei Jahren nicht mehr benutze, da ich die üblichen Probleme mit der dünnen Zarge, dem kurzen Schaft der Klinkenbuchse und entsprechender Wackelei habe. Nun wollte ich mich des Problems endlich einmal annehmen und habe bei Thomann eine eher teurere Buchse mit extralangem Schaft bestellt in der Hoffnung, für die nächsten Jahre Ruhe zu haben.


Leider jedoch ist der "Kopf" der Buchse nicht mit einem Gewinde befestigt, sondern ein fester Teil des Schafts. Ich weiss nicht, wofür diese Buchse eigentlich in dieser Bauart verwendet wird, aber für mein Vorhaben ist dies natürlich schwierig. Ich sehe grundsätrzlich drei Möglichkeiten:
  1. Die Buchse von außen einstecken. Hierfür müsste ich die Drähte der PUS sicher verlängern, da das Löten bereits mit den durch das Loch geführten Drähten durchgeführt werden müsste - anschließend könnte ich die Buchse einstecken. Käme aber dann zur zweiten Schwierigkeit: die Mutter, die statt außen innen anliegt, innerhalb des Korpus festzudrehen. Eine quasi unmögliche Aufgabe!?
  2. Zweitens: Den Kopf absägen und gerade schleifen. Lust habe ich darauf nicht, einen Schraubstock habe ich auch nicht, aber es würde wohl funktionieren.
  3. Zurückschicken :/

Was schlagt ihr vor?
VG Sebastian
 
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Moin!

Diese Buchse erschwert die Montage natürlich ungemein. Ohne selbst angefertigtes Spezialverkzeug für nur diesen Zweck sehe ich keine Chance die durch ein F-Loch zu montieren. Bei einer normalen Akustik ist das natürlich einfach, da man dort durch das Schalloch greifen kann.

Bei Problemen mechanischer Art der Buchse kann man sich natürlich zunächst einmal mit gewinkelten Steckern anfreunden. Die haben aufgrund der Bauform einen wesentlich kürzeren Hebel und die Zarge wird geschohnt, weil weniger Drehmoment diese belastet. Zudem macht es Sinn das Kabel immer um den Gurtpin zu führen, sodass der Gurt eine Zugentlastung darstellt. Das mache ich zumindest bei allen Gitarren so.

Wenn du nun aber mechanisch eine Besserung erhalten möchtest, würde ich zu einem Buchsenblech aus Metall tendieren. Da man hierzu dann auch das Loch aufbohren kann, hat man eine Chance an den Verschraubpunkten des Buchsenblechs kleine Holzstücke aufzuleimen, die dann als Verstärkung dienen. Da das Blech dann auch weiter als die Buchse selbst ist, kann es auch so viel besser entstehende Momente handeln.

Generell ist es schwierig Buchsen an einer Archtop zu monteiren: Daher verlinke ich dir mal meinen Werkzeugtip mit Plasti Dip - Erleichterung der Buchsenmontage bei Archtops

Schicken Gruß,
Etna
 
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Danke für deinen Hinweis.
Ein entsprechendes Blech hatte ich bereits vor zwei Jahren gekauft, bin dann jedoch daran gescheitert, dass der Schaft schlicht zu kurz ist, um zwischen Mutter und Korpus noch die 3mm Blech einzupassen. Darum habe ich diese Buchse hier erstanden...:(
Was hältst du von der Sägemethode, bzw. könntest du eine Buchse (am liebsten beim großen T) verlinken, die tatsächlich montierbar ist und länger ist als der Standard?
Ich finde keine :(
 
Moin!

Spontan fällt mir nur die Endknopfbuchse von Gldo ein. Da kann man den Endknopf weg lassen und hat Muttern von beiden Seiten.

Aber vielleicht hast du mich auch falsch verstanden. Die Lösung mit dem Buchsenblech ist eigentlich so gedacht, dass du die Buchse nicht zusätzlich durch die Zarge steckst. Aber eigentlich hast du Recht. Wenn das Gewinde lang genug ist, kann man es auch durch beide Löcher stecken.

Der Umbau wird aber so oder so nervenaufreibend, falls du es noch nie gemacht haben solltest. Wahrscheinlich sind die Drähte alle nur so kurz wie nötig. Da kann es sein, dass du alle Potis mitsamt der Buchse demontieren musst, um die Buchse zu tauschen. Eigentlich nicht weiter schlimm, wenn du vorher Fäden an alle Teile bindest, sodass diese dann wieder an ihren Platz gefädelt werden können. Am besten sicherst du deinen Knoten mit einem Tropfen Sekundenkleber. Am Gewinde bekommt man den Kleber wieder leicht ab.

Viel Erfog!

Schicken Gruß,
Etna
 
Sagen wir so: Meine Vorstellung von der Buchse war immer diese, dann Sie die Zarge bzw. das Loch um die Buchse massiv entlastet, wenn sie an vier Punkten geschraubt ist und darauf die Mutter liegt, die zusätzlich Druck ausübt...ergänzend zu den von dir vorgeschlagenen Tipps. Mit dieser Lösung wäre ich mir auch sicher, in den nächsten Jahren Ruhe zu haben, da ja auch die Zarge schon gut gelitten hat.

Dass der Umbau nervenaufreibend wird, dachte ich mir schon. Ich hatte jedoch gehofft, dass ich (z.B.) die Drähte von den Potis verlängern könnte. Mit Lötkolben und Schrumpfschlauch sollte das doch dann auch keine große Sache mehr sein? Oder eben doch zum Gitarrenbauer. Was meinst du, was der für die Buchse + (bei der Gelegenheit...) Bridge/Steg (ich werds nicht mehr lernen) anpassen (schleifen) nimmt?
 
Moin!

Von einer Verlängerung würde ich abraten. Man meint zunächst sich die Arbeit vereinfachen zu können. Aber wenn die Drähte schön kurz sind, unterstützen die einen bei der Montage. Die Potis fallen quasi von sich aus ins passende Loch. Ansonsten hast du recht, dass es einfach von der Hand gehen würde. Man braucht nicht mal Schrumpfschlauch. Zumindest sehe ich meist keinen in einer Gitarre.

Kannst ja vor der Demontage vielleicht mal rein schauen. Mit einem kleinen Spiegel vom Zahnarzt oder Bastelladen und einer kleinen Taschenlampe geht das ganz gut.

Ich weiß aber nicht was ein Gitarrenbauer dafür nehmen würde. Ich habe da auch kein Gefühl wie viel Zeit man veranschlagen muss. Die letzte Archtop lag vor einigen Jahren auf meinem Tisch.

An sich muss man "nur" beachten bei der Demontage alle Teile mit einem langen Faden zu sichern, damit man die wieder ins passende Loch bekommt.

Vielleicht kann ja ein anderer mehr erzählen.

Schicken Gruß,
Etna
 
da ich die üblichen Probleme mit der dünnen Zarge, dem kurzen Schaft der Klinkenbuchse und entsprechender Wackelei habe.

Nach meiner Erfahrung beruhen Probleme mit der Standart-Buchse auf falscher Montage. Die Mutter muss ausreichend fest angezogen werden und außerdem mit einem winzigen Tropfen Locktite oder einem anderen geeigneten Klebstoff oder notfalls Muttis Nagellack gesichert werden.

Endpin-Buchse ist ungeeignet. Solltest Du also umtauschen und falls Du lange Ruhe haben willst bestellst Du Dir stattdessen eine gewöhnliche Switchcraft-Buchse, also für den Fall dass Du auch Wackelkontakte hattest.

Ansonsten nicht austauschen sondern nur sichern. Nur so zum Spaß tut man sich die Montage durchs F-Loch nicht an.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
P.S.: Hier noch der link zur Buchse:

https://www.thomann.de/de/allparts_switchcraft_ep0055_buchse.htm
 

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