Fender Bandmaster 67

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Hey, ich habe die Möglichkeit an einen 67er Bandmaster zu kommen wohl einer derer, die aus der Balckface/Silverface Übergangszeit kommt und ein Silverface ist. Könnt ihr mir was dazu sagen? Erfahrungen, Pros/Cons, Worauf zu achten ist. Thänxx!
 
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Hi poledo!

Cool :great:

Die Bandmaster-Tops gehören - noch immer - zu den günstigsten Fender-Amps aus dieser Zeit (blackface/silverface), obwohl sie genau so gut gebaut sind, und genau so gut klingen wie ihre berühmteren/begehrteren "Brüder".
Sie sind halt etwas unhandlicher, weil man noch eine Box braucht um was hören zu können ;)

Pros - kultig, toller Sound, gut/stabil gebaut, hält mit geringem Aufwand ewig, Tremolo an Bord, 2 Kanäle lassen viele Klangvarianten zu (inkl. "Brücken" für mehr Verzerrung!)

Cons - insgesamt eher "clean" ausgelegt, relativ wenig Verzerrung, kein "REVERB" :(, man braucht noch eine passende (4 Ohm!) Box dazu


Das wichtigste bei diesen alten Amps ist - neben dem Sound natürlich - der Erhaltungszustand, bzw. die "Originalität".
Wenn die Bespannung etc. verändert wurde, wenn zusätzliche Löcher gebohrt wurden, wenn die Schaltung modifiziert wurde, wenn eventuell sogar (ARGGGH!) die Trafos getauscht wurden, sinkt der "Wert" leicht ins Bodenlose.

Aber selbst solche Modifikationen müssen dich nicht vom Kauf abhalten - wenn der Preis denn stimmt - weil ein versierter Techniker da in aller Regel wieder einen guten Amp draus machen kann.


In jedem Fall solltest du beim Kauf eines alten Amps ca. 100,- € (+/-) für einen Besuch beim Amp-Doktor einplanen - um sicher zu stellen, dass alles funktioniert wie es soll!


Ansonsten kann ich nur positives über meine alten Fender-Amps (ein gutes Dutzend in den letzten Jahren) sagen :great:


LG - 68.
 
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Hey Goldtop68,

danke für die infos. So in etwa hatte ich mir das eh gedacht-)
 
Das mit den 100€ für den Tech könnte knapp werden denn die in diesen Amps verbauten Astron Elkos sind höchstwahrscheinlich fertig und gehören getauscht da meistens die Gummiabdichtungen porös sind und die Elkos ausgetrocknet sind. Das betrifft nicht nur die im Netzteil sondern auch die Doppelelkos an den Vorstufen. Die verbauten Blue molded Koppel Cs sind hingegen fast unzerstörbar. Was bei den Bandmastern auch gerne kaputt geht sind die Eingangsklinkenbuchsen bzw deren Schaltkontakte und ab und zu brüchige Widerstände an den Röhrenfassungen...
 
Hey, bluesfreak, auch dir danke für deine Infos!
 
Hi, ich habe bezüglich der Kondensatoren ähnliche Erfahrungen gemacht. Hatte einen BF Super Reverb aus den Mitt-60ern, der zwar einsam schön klang, aber leider die Angewohnheit hatte, permanent seine eigene Gleichrichterröhre zu killen. Ich tippe mal laienhaft, dass da die Kondensatoren im Spiel gewesen sein dürften. Nachdem mir das mal mitten in einem Gig passierte, entschloss ich mich, den Amp weiterzugeben.

Leider kannte ich mich damals noch gar nicht aus, und kannte auch keinen guten Tech. Ich trauere heute noch jedesmal, wenn ich daran denke
 
Hi, ich habe bezüglich der Kondensatoren ähnliche Erfahrungen gemacht

Das könnte der Fall gewesen sein denn das GRR killen hat meist 2-3 Ursachen:
1. Defekte oder falsche Größe der Netzteilelkos (eine GZ34 zum Beispiel verträgt max. 60µF in der ersten Siebstufe)
2. Netztrafo Problem => Neben der ersten Siebstufe darf die Sekundärwicklung des Trafos einen gewissen Wert nicht unterschreiten um die GRR nicht zu gefährden, dieser Wert wird oft vergessen und meist nur grenzwertig eingehalten. Streut Dein Trafo dann in die "falsche" Richtung funkt es in der GRR jedes mal wenn Du Standby umschaltest
3. Qualität der GRR => hat sich erst in den letzten ~20 Jahren wieder verbessert. Vieles was man als GGR in den 80/90er kaufen konnte war fabrikfrischer Müll

Achja, meist siehts in den Mit/Spätsechziger Fender so aus (man beachte die Gummischeiben der Elkos):

old_caps.jpg
 
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Danke. Leider bringt mir das alles meinen Super nicht mehr zurück - schnief!
Wobei - für zu Hause wäre er eh viel zu laut. Daher jetzt Princeton.

Aber zurück zum Thema: gäbe es für @poledo2 einen geeigneten Test, auf solche Schäden beim Kauf zu prüfen? Das Reagieren der GRR auf den Standby-Schalter z.B. müsste man ja sehen können. Ich meine, ich kann mich tatsächlich erinnern, dass das bei meinem S.R. so war!
 
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Hallo Drul!

...Das Reagieren der GRR auf den Standby-Schalter z.B. müsste man ja sehen können.

Der bf/sf Bandmaster hatte keine Gleichrichteröhre ;)

Die Idee ist natürlich gut, aber ein wirklicher "Technik-Check" vor dem Kauf ist sicherlich schwierig...
Ohne Aufschrauben und Messtechnik geht das kaum...

cheers - 68.
 
ups! na dann kann diese Röhre ja schon mal nicht kaputtgehen. @crazy-iwan, ich stimme da natürlich zu, aber es könnte ja sein dass es einige Tips gibt, wie man auf für den Amp typische Probleme untersuchen kann.
 
Hey,

vielen Dank schonmal für die comments ... da war für mich als Laien schon einiges an Verwertbarem dabei. Freilich gibts ab einem gewissen Punkt Tips, für die man Vorwissen benötigt, aber die müssen hier mM gar nicht abgedeckt werden. Ich bin dankbar für Meinungen/Tips etc., die auch Ungeschulten nutzen.

Merci!
 
Für den technisch Unerfahrenen gibts nicht viel was man machen kann außer:
1. Funktionsprüfung
2. Chassis ziehen (lassen) und die Elkos auf Blasen an den Sicherheitsventilen (siehe Bild oben) und/oder "Kotze" kontrollieren
3. Doghouse Deckel abschrauben und dort die Netzteil Elkos checken
4. die Klinkenbuchsen ansehen ob der Massekontakt auch zu macht wenn kein Stecker drinnen steckt
5. Falls der Amp noch einen Ground Switch hat checken ob dort der Kondensator rausgezwickt ist (falls nicht sollte der unbedingt rausgezwickt werden!)
6. Die PE Befestigung checken bzw checken ob überhaupt ein PE existiert
7. auf verbrannte Komponenten auf der Leiterplatte checken
Alle weiteren Tests bedingen Messungen unter Spannung am Amp die nur durch Fachpersonal durchgeführt werden sollten!
 
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Die Punkte 2 - 7 werden hoffentlich NACH dem Kauf geprüft. Test Nr. 1 ist ja kein Problem.

Weil wenn ich jedesmal den Verstärker zerlegen muss bei einem Verkauf (der Ausbau des Chassis reicht mir da schon), verkaufe ich lieber nicht ;)
 
Die Punkte 2 - 7 werden hoffentlich NACH dem Kauf geprüft. Test Nr. 1 ist ja kein Problem.

Sehe ich anders, vor allem wenn es sich um Vintage Equipment handelt aber das muss jeder (Ver)Käufer selber mit sich bzw dem potentiellen Interessenten aushandeln.
Fakt ist dass wenn mir der Verkäufer bei so einem alten Schätzchen keine glaubhaften Beweise vorlegen kann ich automatisch 200-300€ Reparatur einkalkulieren würde und den Preis dementsprechend drücken..dann wechselt halt auch mal ein Brownface für unter 1000 den Besitzer...
 
Sehe ich auch so.
Alternativ als Verkäufer einmal ausbauen und ordentlich Fotos schießen.
Ist ja nicht so, als würden beim Verkauf von so einem Schätzchen täglich 3 Leute vorbei kommen, und Du willst ja im Zweifel auch, dass dein altes Baby in gute Hände kommt, die wissen, wie viel es wert ist...
Wir reden nicht über Marshall MGs, sondern über kleine Investitionen.
 
Bei Vintage Equip, würde ich immer mit dem Verkäufer zusammen zerlegen ...

A) stehen da oft größere Beträge im Raum
B) lässt sich nur so einschätzen, wie viel man in das Schätzchen selbst reinrichten muss
 
Hey 68goldtop (sehr sympathischer Name übrigens, bin ja nicht so der LP-Fan aber ne 68-Goldtop mit P90ern lassert ich mir schon einreden..-))) , was meinst du mit
Hi poledo!

2 Kanäle lassen viele Klangvarianten zu (inkl. "Brücken" für mehr Verzerrung!)


Danke,

poledo2
 
Hallo poledo 2!

Die beiden Kanäle sind klanglich leicht unterschiedlich ausgelegt - so hast du schonmal 2 verschiedene Grundsounds.
Der ohne Vibrato ist ein bisschen heisser, der mit Vibrato ein bisschen zahmer/cleaner.

Und - bei den non-Reverb Amps sind die beiden Kanäle "in phase", so kannst du sie "brücken" oder "linken" - das wurde/wird auch bei den "alten" Marshalls (die mit den 4 Inputs) immer gerne gemacht.
Dazu gehst du mit einem kurzen Kabel aus dem zweiten Eingang des benutzten Kanals in einen Input des ungenutzten Kanals - und kannst so über beide Kanäle gleichzeitig spielen!
So hast du NOCH mehr klangliche Möglichkeiten, und zugleich mehr Verstärkungsstufen (mehr "Gain") zur Verfügung.

Diese Amps sind natürlich keine "Hi-Gain"-Amps, aber wenn ich bei meinem non-Reverb Deluxe beide Kanäle "linke" und ordentlich aufdrehe, dann klingt das wie The Who/Live at Leeds :great:


cheers - 68.
 
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So, nun habe ich den Bandmaster - leider auch schon reparieren lassen müssen - und kann ihn nun spielen. Klingt auch ganz geil, bin draufgekommen, dass das mit dem Baujahr so ne Sache ist. Je nach Seriennummer gibt es unterschiedliche Ansätze von wegen wann er gebaut wurde. Ich tippe aufgrund der Nummer (A 34357) auf frühe 70er, allerdings widerspricht das dem an der Innenseite verklebten Zettel, der auf den AB 763 circuit hinweist(der ja da nicht mehr verbaut sein sollte?) - siehe Bild

Kann mir da wer weiterhelfen?
 

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