Wenn man bei Fender bzw. deren Standard-Bässen bleiben will, gibt's zwischen Jazz und Preci vor allem drei Unterschiede: 1. Korpus-Shaping, 2. PUs (Preci mit Split-Pu in der Mitte-Position, Jazz mit zwei schmalen PUs in Mitte- und Bridge-Position), 3. Hals. Der P-Bass hatte lange eine Halsbreite von 45 mm am Sattel (heute AFAIK meist etwas geringer), der Jazz von 38 mm. Auch wenn die absoluten Zahlen heute nicht mehr so gelten, sind Jazz-Hälse doch in den allermeisten Fällen etwas schlanker gehalten als Preci-Hälse. Es sei denn, Du hast einen Hybrid (P-Korpus mit J-Hals), wie bei Deinem Vorschlag, oder ein Signature-Modell mit ganz individuellen Maßen ... da gibt's dermaßen viele Varianten, nicht nur von Fender, sondern auch von anderen Herstellern, dass allgemeine Aussagen nie auf absolut alle Einzelinstrumente zutreffen, sondern nur eine grobe Richtung anzeigen können ...
Kurz zu den PUs: bei zwei Jazz-PUs ist das kein Problem. Preci-PU plus Jazz-PU kann Lautstärkeunterschiede zur Folge haben. Mein allererster Bass aus den 80ern hatte einen Preci-PU und einen doppelten Jazz-PU, da ging das gut - wenn der Jazz-PU auch mit beiden Spulen geliefert hat, im Single Coil-Modus ging das gar nicht. Klar, es gibt auch Jazz-PUs mit höherem Output, aber die sind nicht zwangsläufig in so einem Hybrid-Bass verbaut. Muss man beim Anspielen enfach drauf achten ...
Vielleicht mal eine Geschichte, wie's einem gehen kann: als ich wieder mit dem Bassen angefangen habe, so um 2011 herum, war ich auf der Musikmesse. Damals waren da noch richtig viele Aussteller, und einer der Aussteller, von dem ich vorher noch nie was gehört hatte, war Human Base. Nett geplauscht, Sachen ausprobiert, positiver Eindruck hängengeblieben. Aber viel zu teuer ... Eine ganze Zeitlang später im Musikgeschäft gewesen, weil's mit dem neuen Bass zum Wiedereinstieg konkreter geworden war. Budget gesetzt (ca. 1000 Euro), Wünsche geäußert, mehrere Sachen angespielt - gute Instrumente, aber irgendwie fehlte da was. Mit dem Verkäufer gesprochen, er grinste und brachte mir einen Human Base. ZING! Der passte (für mich!) einfach, von Haptik bis Sound alles prima. Es war zum Glück ein Modell der günstigen Serie, und so habe ich freudig 1400 Euro für ein Instrument gezahlt, was heute noch mein Hauptbass ist. - Und genau das meinte ich mit dem ZING von meinem vorigen Post, das findest Du in keinem Datenblatt, das muss man einfach ausprobieren.
Hoffentlich ist das Ausprobieren bald wieder möglich ...