Fender Mustang vs. Line6 Spider vs. Line6 POD 2.0

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Hallo zusammen,
ich spiele seit zwei Jahren E-Gitarre und möchte mir demnächst einen guten Verstärker kaufen der zu meiner Gibson Les Paul LPJ passt. Mein Musikgeschmack umfasst Classic Rock, Hard Rock und Heavy Metal. Eigentlich wollte ich mir einen Röhrenverstärker(Hughes&Kettner Tubemeister 18) kaufen aber nach reichlich überlegen habe ich das wieder verworfen da ich eh nur zuhause spiele.
Mein Gitarrenlehrer hat mir Modelingverstärker von Line6 empfohlen also bin ich heute mal zu meinem Gitarren-Dealer des Vertrauens gefahren um mir die Geräte mal anzuschauen. Der Verkäufer hat mir auch mal den Fender Mustang empfohlen. Den POD 2.0 konnte ich leider nicht testen. Vom Sound her gefallen mir der Fender Mustang und der Line6 Spider sehr gut. Allerdings habe ich mir sagen lassen das ich mit dem POD 2.0 viel mehr Sounds und Effekte nutzen kann.
Nun die Fragen dazu:

1. Was haltet ihr von den oben genannten Verstärkern(auch vom Hughes&Kettner)
und
2. Was brauch ich wenn ich mit dem POD 2.0 nicht nur über Kopfhörer spielen will?

Ich wusste jetzt nicht ob ich´s in den Anfängerbereich oder in Verstärker&Boxen rein schreiben sollte. Also einfach verschieben wenn´s fehl am Platz ist.
Schon mal Danke für die Hilfe.
 
Eigenschaft
 
Soundtechnisch würde ich (von den genannten Möglichkeiten) den Fender Mustang am weitesten Vorne sehen. Der klingt trotz Modelling noch am besten. Der Line6 Spider ist zumindest von den Amp-Modells her durchaus brauchbar, allerdings finde ich die Effekte in dem Teil ziemlich "kalt" oder besser "steril". Dem Amp fehlt es einfach extrem stark am Charakter.

Vom POD 2.0 rate ich ab (obwohl das eher was für die Effektgerätesektion ist). Du wirst hier massig Threads finden, in denen du überall die Aussage findest, dass der Sound des Pod 2.0 einfach veraltet ist und mehr nach Keyboard als nach Gitarre klingt (empfinde ich übrigens auch so). Solltest du dir aber dennoch so ein Teil holen wollen, dann solltest du dir (wenn du nicht nur über Kopfhörer spielen willst) dazu eine aktive Monitorbox zulegen.

Ich würde an deiner Stelle eher Richtung Peavey Vypyr schauen. Die Ampmodells speziell für Rock und noch härtere Gefilde sind da wesentlich ansprechender als beim Fender Mustang oder dem Line6 Spider. Der hat zwar auch nur eine relativ geringe Auswahl an Effekten, aber die, die beim Vypyr mit dabei sind klingen für den heimgebrauch durch die bank alle sehr brauchbar und nicht zu "steril" und es sind alle wichtigen Effekte dabei, mehr braucht man in der Regel eigentlich nie. Kommt insgesamt einfach dem Spielgefühl eines Amps mit separaten Einzeleffekten wesentlich näher. der Vypyr kostet 150 bzw 200 Euro (je nachdem ob es die 30 oder 75Watt-version sein soll) neu. Ich empfehle dir, dir dazu das Sanpera II Pedal zu holen (nicht im Lieferumfang!), damit du bis zu 400 Presets abspeichern und direkt abrufen kannst. Das Sanpera II Pedal liegt nochmal bei weiteren 200 Euro, aber die Investition lohnt sich definitiv.

Soll es aber Richtung Floorboard gehen, würde ich eher das POD HD500 oder das Boss GT100 ins Auge fassen und dazu einen ordentlichen Aktivmonitor. Alternativ noch das Boss GT-10 (Vorgänger des GT-100), dass wirst du aktuell gebraucht sehr günstig bekommen.
 
Man sollte aber auch nicht unerwähnt lassen, dass die PODs 2.0 auf dem Gebrauchtmarkt zu echten Spottpreisen weggehen, da Line 6 davon zehntausende unter die Leute bringen konnte.
Dennoch würde ich versuchen ihn vorher anzutesten, da der Sound wirklich nicht jedermans Sache ist. Aber wie rock4life81 schon richtig feststellte, brauchst du dann für das Üben ohne Kopfhörer eine aktive Box.
 
Hol dir nen Vypyr 30, gibts momentan für 149€
 
Deine genannten Optionen sind nicht teuer - wie hoch ist denn dein Budget insgesamt?
Ich habe POD XT, X3 und HD500 besessen, den 2.0er angetestet. Vielleicht würde sich ein POD XT für dich rentieren (besser: X3). Allerdings brauchst du dafür eben eine relativ lineare Verstärkung.

Ich spiele Zuhause aktuell über ein 2.1 System von Samson (2x R6a und der passende Sub). Wenn du wirklich nicht in Bands spielen willst/wirst, würde ich dir mindestens ein 2.1-System empfehlen. Normalerweise verleitet der Subwoofer dazu, zu bassige Sounds zu programmieren - ohne Bandkontext ermöglicht dir ein Sub aber ein wenig mehr das Feeling von "Druck". Insbesondere bei geringeren Lautstärken.
 
An Peavey hab ich noch gar nicht gedacht. Werd ich mir mal anschauen.

@DrScythe: Was verstehst du unter einer relativ linearen Verstärkung?
 
Studiomonitore oder PA-Lautsprecher. Vorteil solcher Dinger: klingen meist leise auch schon gut. Nachteil: sind oft teurer als ein Amp. Wenn du nicht mehr als 200 Euro ausgeben willst, ist natürlich der Vypyr 30 oder Spider 30 oder der Vox VT20+ erste Wahl. Wenn du dir allerdings auch den Tubemeister 18 (als Combo oder Topteil+Box) leisten kannst, sind eben auch andere Dinge möglich.
 
Falls es doch ein Pod werden soll würd ich auch eher den Pod HD empfehlen .. kostet zwar das Doppelte klingt aber wesentlich realistischer, kann als USB Audio Interface genutzt werden und man hat eine gute Software namens HD Edit mit der man am PC/Mac alles bequem editieren kann.

Einziger Wermutstropfen am Pod HD: der Kopfhörerausgang klingt sehr bescheiden.
 
Den Tubemeister 18 hätte ich mir dann als Topteil + Box gekauft also ist das dann auch ungefähr das Limit(ca. 800€). Die Gitarre hat ja auch ca. 700€ gekostet und da möchte ich dann eigentlich schon ´nen relativ guten Amp der dazupasst. Aber da ein Transistorverstärker auch günstiger ist als ein Röhrenverstärker mit gleicher Leistung ist das ein positiver Nebeneffekt. :D
 
Für 800 Euro reden wir von ganz anderen Preisklassen, als ich bisher gedacht habe ;)
Wenn du wirklich nur Zuhause spielen willst, würde ich dir tatsächlich empfehlen, eine 2.1-Anlage (ich habe diese https://www.thomann.de/de/samson_rubicon_r6a_21_bundle.htm und bin sehr zufrieden, finde den Klang differenzierter und klarer als bei meinen vorigen Monitoren (Yamaha HS50)) zu kaufen, und dazu einen Modeller.

Entweder den POD HD ( https://www.thomann.de/de/line6_pod_hd.htm ) gibt's momentan recht günstig, oder einen gebrauchten POD X3 Live. Ich persönlich finde, dass die HD-Reihe keine deutliche Weiterentwicklung darstellt und gerade beim Thema Classic Rock bis Heavy Metal ist die X3-Generation einfach besser. Ich habe die XT/X3/Vetta II-Technologie jahrelang eingesetzt und hatte nun etwas länger als ein Jahr HDs. Die HD's reagieren dynamischer ja, das ist aber auch alles. Es fehlen gerade für HiGain einige Klangfarben und gerade wenn du den Tubemeister mochtest, wirst du mit der HD-Reihe nicht glücklich werden. Ich hatte auch den Tubemeister 18 Combo, den 36 Head und auch einen Statesman. Waren eben alle zu laut für Zuhause. Man bekommt vergleichbare Sounds aus einem X3, aber nicht aus den HDs. Modern-britisch kann die Kiste einfach nicht. Dazu gibt es einige unbrauchbare Modelle (der ENGL z.B.), die die Liste für HiGain weiter verkürzen. Nachteilig beim X3 Live ist allerdings: gibt's nur noch gebraucht, d.h. ohne Garantie usw. so dass du im Falle eines Falles doof da stehst. Einen Editor für die X3-Reihe gibt es auch, sieht zwar nicht so schnieke aus wie HD Edit, funktioniert aber genauso, eigentlich sogar schneller, weil man sich nicht durch mehrere Reiter klicken muss.

Vorteil der Lösung Studio-Monitore+Modeller: du kannst, wenn du mal willst, Aufnahmen vernünftig abmischen und dich damit in das Thema Recording mit einarbeiten. Dasselbe ginge auch mit günstigen PA-Boxen (ich habe kürzlich die für den Preis wirklich gute Behringer B112D erworben), allerdings sind die meistens für andere Lautstärken ausgelegt oder teurer.

Wenn dir das alles zu fummelig ist, würde ich dir generell von einem Modeller abraten, weil auch hier Zeit investiert werden will. Die Sounds sind selten mit Amp-Auswahl und ein wenig EQing fertig, was dazu führt, dass man anfängt zu basteln und stundenlang auf der Suche nach der perfekten Balance zwischen Höhen und Gain, Bass und Klarheit und und und verbringt. Falls man auf sowas keine Lust hat, ist ein Amp die bessere Wahl.

Und an deiner Stelle würde ich mir dann Gedanken machen, ob du wirklich niemals in einer Band spielen wirst. Denn falls doch, kaufst du zweimal, weil du mit einem 30 Watt Transistor/Modellingamp nicht wirklich weit kommst.
 
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Wenn du 800 € Budget hast und nen relativ modernen PC könntest du auch Dir ein schönes USB Interface kaufen und dann über Software spielen + Studiomonitore

Tipp:
https://www.thomann.de/de/steinberg_ur22.htm

und dann als Software zB:

https://www.thomann.de/de/peavey_revalver_hp_edtion.htm

https://www.thomann.de/de/softube_metal_amp_room.htm

oder sowas wie Guitar Rig 5, Amplitube Custom Shop, TH2, oder S-Gear 2 von Scuffham Amps, gibt aber auch super klingende Freeware Lösungen zB. von Poulin/Lepou

Vorteil: Klanglich wesentlich variabler als ein Röhrencombo, Aufnahmemöglichkeiten, Software kann man problemlos upgraden und hat da mehr Auswahl als bei einem Hardwaremodeller der schnell veraltet technisch gesehen, Amtlicher Sound auch Nachts um 3 bei Flüsterlautstärke.

Gerade Revalver ist für den Heavy Bereich sehr gut geeignet.

Mal ne kleine Demo, echter 6505, Revalver 6505 Modell und Axe FX 6505 Modell



Was natürlich klar sein muss, Modeller geben immer den Sound eines per Mikrofon (Box mit Mikrofon davor) abgenommenen Amps wieder, so das man das Signal in einer Aufnahme verwenden kann, also NICHT den Sound eines Amps der direkt neben Dir im Raum steht ..

Du hast damit immer einen Studiosound, keinen Realen Ampsound ohne Mikro.



Ne andere Option wäre vll auch einen guten Preamp mit ner kleinen Endstufe an eine 1x12 Box ..

Da hättest du dann halt keinen Studiosound ..

zb ne Palmer 1x12 Box
https://www.thomann.de/de/palmer_pcab112v30.htm

+ Mini Endstufe
https://www.thomann.de/de/amt_tc_3.htm

und einem Preamp Pedal zB auch von AMT
https://www.thomann.de/de/amt_p_2.htm

da gibts jede Menge Preamp Pedale von AMT, die alle möglichen Ampcharakteristiken nachbilden
zB R2 für Rectifier, M2 für Marshall usw ..

oder ganz neu von ISP, das Theta Preamp Pedal ...

https://www.thomann.de/de/isp_technologies_theta_pre_amp_peda l.htm


Hab ich grade testweise zuhause und finde es klanglich grandios, dazu mit integriertem ISP Decimator für absolute Rauschfreiheit.

Quasi ein 2 1/2 Kanaler als Bodentreter, man hat 2 getrennte Kanäle, Clean und Distortion, im Zerrkanal mit 2 getrennten Gain Potis die man per Fußschalter umschalten kann, man kann für Extrem Higain sogar den Clean Kanal mit dem Distortion Kanal kaskadieren, also der Clean Kanal boostet den Zerrkanal dann nochmals ..

Der Sound ist jederzeit sehr crisp, definiert und man hat durch den Parametrischen Mittenregler viele Soundoptionen.



 
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Wirst du den Theta Preamp behalten? ^^
 
Soll ich ihn Dir verkaufen ? ;)

Ich bin noch unschlüssig, aber denke ja. Allerdings finde ich den Zusatz Preamp etwas verwirrend, ich hab den Eindruck das Teil ist eher als Distortion-Pedal konzipiert worden.
 
Haha, nein nein!

Ich bin bloß neugierig, wie du den Preamp findest. Bin ja mit meinen Jet City Amps glücklich.

Die Videos vom Theta überzeugen mich klanglich jetzt nicht so, aber das muss ja nix heißen.

Interessant wäre ja evtl. ein Vergleich mit dem Randall RG13 oder sogar dem AMT Stonehead.
 
Natürlich hat er schon seinen gewissen eigenen Grundsound, den man mögen muss .. entweder man springt drauf an oder nicht.
 
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Erstmal Danke für die vielen hilfreichen Antworten :great: aber ich bin grad etwas überfordert. Nachdem ich mir das alles durchgelesen habe bin ich zu dem Entschluss gekommen das ich doch bei einer Combo oder Head+Box bleiben möchte. Sonst wird´s zu kompliziert für mich als Laien. Wenn ich das Teil dann doch noch an ´nen PC, MP3-Player und/oder Kopfhörer anschließen kann umso besser. Kann jemand zu den Peavey Vypyr VIP Modellen oder zum Line6 Spider JAM etwas sagen?
 
So hab selbst noch etwas im Internet gestöbert. Zur Auswahl stehen nun: Fender Mustang III V.2, Line6 Spider JAM, Peavey Vypyr VIP 2 oder VIP 3.
Was könnt ihr mir dazu sagen oder empfehlen?
 
Sind alle gut. :D Wäre zumindest die pauschale Aussage. Ich würde dir ehrlich empfehlen, selber ausprobieren zu gehen (und nicht nur 10 Minuten an einem Amp zu verbringen ;)). Für mich gilt immer: Wenn etwas das macht, was ich will, dann gefällts mir. Dann ist auch schnuppe, wie der Sound produziert wird (Röhrencombo, Software+Studiomonitore, blablabla...). Genauso halt mit unterschiedlichen Modellern. Du solltest sichergehen, dass du dir einen zulegst, der wirklich das gut kann, was DIR wichtig ist. Wenn du dir z.B. einen Amp zulegst, der gute moderne Hi-Gain-Sounds macht, aber im Hardrock-Bereich total untergeht, ist das ein Fehlkauf, aber für andere wärs vielleicht genau das richtige ;)
 
Zu den Vypyr Vip wird noch niemand was sagen können, da die brandneu sind.

Spider Jam ist halt klanglich ein stinknormaler Spider Modelling Amp mit Backingtracks dabei, der Mustang ist auch ein Modeller der gerne genommen wird und seine Fans hat, aber der ist glaube ich nicht so sehr auf Heavy Geschichten ausgelegt.

Ich denke mal den (alten) Vypyr 30 kann man immernoch empfehlen, der klingt gut und ist ebenso klanglich variabel.
An das Spielgefühl eines Röhrenamps kommen die alle nicht ran, und die ganzen Effekte nutzt man erfahrungsgemäß auch kaum.

Vll, wäre ein kleiner Blackstar HT-5 oder HT-1 eher was für dich, der hat zwar jetzt nicht 74641 Ampmodelle und Effekte klingt aber wesentlich erwachsener und lebendiger .. wobei ich da raten würde lieber etwas mit nem 12er Speaker, zu kleine Speaker klingen nach meinem Empfinden schnell zu dosig.
 
Na dann wird´s wohl doch der H&K Tubemeister 18 + 112er Box. Man kann sich ja noch 2-Fach Fußschalter und Multieffektboard dazu kaufen wenn man´s braucht. :)
 

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