dann muss ich nämlich einen haben
Ich nehme Zähne knirschend auch einen der in Sachen Optimierung noch Luft nach oben hat.
Ich eröffne diesen Thread nochmal stellvertretend für all die Anderen welche die Bugs dieses Amps ebenfalls thematisieren, aber ihn auch aufgrund seiner Specs hochleben lassen.
Ich hatte meinen Blonden SS22 zugunsten der Anschaffung eines Mingl Black'n'Tweed Amps (fantastisch, dazu aber ein anders Mal mehr) verkauft, dies aber kurz später bitter bereut. Als Mädchen für Alles ist mir dieser Amp durch Nichts zu ersetzen, auch wenn meine Spezialisten, meine PTP Amps in ihrer Domäne noch so gut sein mögen....
Mein Blonder rauschte hörbar und hatte eine moderates Knacksen beim Kanalwechsel. Oszillation des Revtanks gab es nur bei Surf Einstellungen, für eben diese Klientel natürlich DAS Argument, in diesem Falle klar dagegen.
Mein Neuer, einer der Limited Editions in Surf Green, Pic im Album folgt, rauscht nicht, oszilliert nicht, hat aber einen auffällig lauten Kanalwechselknacks. Das werde ich noch beseitigen lassen. Trotz der potenziell lausigen Gesamtqualität des Innenlebens und der Ignoranz Fenders der Userkritik gegenüber ist dieser Amp für mich als das Gesamtpaket welches er repräsentiert unverzichtbar.
Was er Clean (auch bei hohen Lautstärken) zu leisten mag ist mittlerweile hinlänglich bekannt, als Amp dieses Labels steht er zwar in der Pflicht dieses Synonym zu repräsentieren, dass er es so mustergültig kann ist mir trotzdem ein Lob wert.
Ungewöhnlicher ist für diesen Hersteller wie wir alle wissen der Burn Kanal, imho besser als jedes noch so gute Pedal am Markt wobei hier vordergründig die Vielseitigkeit gemeint ist. Anpassungen an die persönlichen tonalen Vorlieben, der Feinschliff sozusagen sind mittels Speaker und Mods im Schaltkreis möglich, es heisst, so konnte ich lesen dass er im Bassbereich etwas schwach sein soll. Aber auch hier gilt der Hinweis auf die persönlichen Präferenzen. Ich konnte bislang mit den kaskadierten Vorstufen und der aus meiner Sicht mit sinnvollen Centerfrequenzen ausgestatteten Klangregelung jeden erdenklichen Zerrsound erzeugen. Dabei ist dessen Güte unabhängig von der Zerrintensität homogen und herausragend gut. Der Übergang von Sparkle in Crunch bis hin zu High Gain erfolgt völlig fliessend und berechenbar. Selbst Fuzziges und Flötenartiges mit endlosem Sustain a la Santana oder kontrolliertes Feedback, schönes Kippen der Obertöne, bei Bedarf in Zimmerlautstärke ist realisierbar.
Mir gefällt neben den klanglichen Attributen, die bei mir wie Knüppel auf den Kopf passen auch das (noch) handliche Format, das (noch) moderate Gewicht, die hohe Flexibilität und wie schon erwähnt der gute kalifornische Grundsound. Dazu kommt der gut funktionierende FX Einschleifweg in den ich meine Strymons einschleifen kann wenn ich mal experimenteller unterwegs bin. Klangkaskaden wie Bill Frisell sie zaubert sind auch meins, dazu passen TimeLine und Big Sky ganz gut.
Dazu kommt noch, dass er alle meine Gitarren mag. Strat, Tele, 335, Paula, Jazzbox, 6120, egal sie klingen alle. So sehr ich den Frust der genervten User nachvollziehen kann bleibt mir der SS22 unverzichtbar wobei mir mein Privileg mehrere sehr gute Amps zu besitzen, also bei Bedarf auf hohem Niveau ausweichen zu können schon bewusst ist. Unschwer zu erkennen dass mir die Vorzüge die Nachlässigkeiten dominieren. Ich bin wirklich ein absoluter Fan dieses Amps!