Fetter Sound nur mit Les Paul?

Reapy
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Hey Leute,

Ich bin momentan wieder sehr mit meinem Sound beschäftigt und probiere viel rum.
Was mir oft auffällt, ist, dass man einen richtig fetten Sound wie z.B. Zakk Wylde nicht mit einer klassischen Powerstrat hinzubekommen scheint.

Macht da die Gitarre echt so viel aus, dass man nur mit LPs oder ähnlich gebauten Gitarren eher in diese fette Richtung gehen kann? Oder geht sowas doch auch mit einer Powerstrat aus Erle oder einer anderen beliebigen Form?

Gruß
Reapy
 
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Die Form alleine ist (grösstenteils) irrelevant. Wichtiger sind da schon Materialzusammensetzungen, Mensur, oder(!) der ganze Rest der Kette ...Pickups - Amp - Lautsprechertopf!

;) :hat:
 
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Zakk Wylde spielt doch EMGs, die lassen doch jede Gitarre gleich klingen, selbst einen Besenstiel. ;)

War ein kleiner Scherz.

Ob es "fett" klingt, hängt nicht nur von der Gitarre ab, der Rest der Soundkette spielt da auch eine sehr große Rolle.
Im Studio sieht das dann nochmal anders aus. Da kann man mit der richtigen Produktion selbst eine Strat mit Vintagesinglecoils fett klingen lassen.

Meine Strats klingen trocken gespielt im Vergleich zu meiner Les Paul auch nicht so "wuchtig". Generelle Aussagen zu treffen halte ich aber für schwierig. Ich habe auch schon luftig klingende Les Pauls gespielt, die nicht so viel Bottom End hatten und meine beiden Strats klingen auch sehr unterschiedlich. Die mit Linde-Body dunkel und mittig, die mit Erle-Body ist lebhafter und hat nicht so stark im Bassbereich.
 
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Oder geht sowas doch auch mit einer Powerstrat aus Erle oder einer anderen beliebigen Form?
Ja, wichtig für den Bass-Punch ist in erster Linie die Bridge (neben den Pickups). Die muss massiv und bombenfest sein (kein Trem).
 
Ich habe auch mal eine Zeit lang probiert, in die Zakk Richtung zu kommen (gleicher Amp, gleiche Endröhren, auch den 81er an der Bridge), jedoch war es halt eine Jackson RR statt einer Paula und die Speaker stimmen nicht, da ich G12T75 in einer Marshall 1960 habe und Zakk Wylde spielt ja diese EV M12L in der gleichen Box.

Ich hab nur schon sehr viel rumprobiert und merke immer wieder, mit einer meiner Gitarren krieg ich auf jeden Fall sehr zufrieden stellende Sounds raus, aber so richtig fett wird das nie.
Macht die Bridge selbst denn da soviel aus? Ich spiele nur Floyd Rose, mit TOMs oder HT komm ich einfach überhaupt nicht klar...
 
Ein Trem zieht auf jeden Fall Energie ab, je tiefer der Ton umso mehr, und verbrät sie in Wärme/Reibung und Schwingung in den Trem-Federn.

Schon mal eine G&L mit deren Hardtail gespielt? Das ist mE der König der Hardtails, in fettem Sound und hohem Spielkomfort. PRS-Wraparound kommt dann als nächstes...

Die EVM-12L in den Boxen des Herrn Wylde sind durchaus maßgeblich was seinen Sound angeht, würde ich denken. Mehr als die Gitarre (die auch ein FR hat).
 
Stimmt, der hat ja unterschiedliche Gitarren. Die Speaker machen da wohl echt ne Menge aus. Die G12T75 sind glaube ich sowieso nicht die fettesten. Aber die gefallen mir mittlerweile schon besser als die V30.

Ich hab schon verschiedene Gitarren mit fester Brücke gespielt. Ich finde das Spielgefühl bei Powerchords ganz angenehm, aber sobald es ans Alternate Picking geht bin ich da verloren. Ich hatte mal eine Dean Vendetta 4, die war soweit richtig geil, aber mit der Brücke kam ich auch nach einem Jahr intensiven Übens nicht klar.
Fett klang die aber auch nicht so sehr, obwohl aus Mahagoni. Wobei, es scheint ja eher an den Speakern zu liegen.

Tremoloblöcke aus Messing scheinen auch nochmal etwas fetter zu klingen, richtig?
 
Das Gewicht ist entscheidend, einen leichter Zinkguss-Block hat halt deutlich weniger 'Schwungmasse', versetzt sich leichter in Bewegung.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich hatte mal eine Dean Vendetta 4, die war soweit richtig geil, aber mit der Brücke kam ich auch nach einem Jahr intensiven Übens nicht klar.
Ah, TOM mit Schwalbenschwanz-String-Through-Body, sieht in der Tat unkomfortabel aus zum Ballen ablegen.

Aber, wie gesagt, die G&L Saddle-Lock ist der Hammer :
saddle-lock-bridge-large.gif
 
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Ich widerspreche: Das Vibrato muss nicht schuld sein. Meine Fenix Powerstrat mit Floyd Rose macht gehörig dicken Dampf. Das aber erst seitdem ein DiMarzio CrunchLab verbaut ist.
Den Lautsprechern, die Herr Wylde verwendet, würde ich da größeren Einfluss zuschreiben.
Aber eins stimmt trotzdem: die Bridge macht viel am Ton aus.

Ich möchte nicht schon wieder die aktiven EMGs bashen aber die bringen von Natur aus eine gewisse Thickness mit (auch der 81er kann das). Dafür bügeln sie halt sonst alles gnadenlos nieder, was den Sound "natürlich" erscheinen lässt. Zusätzlich verschleiern sie ungenaues Spiel. Letztens wieder bei einem Test von 7-Saitern rausgefunden. Clean ein Lick total unsauber gespielt - verstärkt/leicht verzerrt hat es mit einem 707er sauber geklungen. Sowas kann man als Vorteil sehen - für mich ist es ein Nachteil.
Aber wenn es um den Zack Wylde Sound geht, kommt man mit den EMGs zumindest schon mal in die richtige Richtung.

Allerdings würde ich nicht das gesamte Setup nach einem speziellen Sound ausrichten. Der eigene Geschmack entwickelt sich ja auch weiter. Lieber vielseitiger bleiben und die gewünschten Sounds mit Spieltechnik erreichen. Speziell wenn man ein Solo von Zakk spielt muss man das Vibrato gut drauf haben, das macht imho viel seines Klangs aus.

EDIT: War wohl zu langsam.
Hab vergessen das Material der Brücke zu erwähnen -> einflussreich.
Mahagoni-Korpus heißt noch lange nicht, dass es fett klingt.
Außerdem ganz wichtig: Hast du schon mal an deinem Anschlag gearbeitet bzw auch mal andere Picks versucht? Mit was spielst du zur Zeit?
Wenn du schreibst, dass du nach einem Jahr üben mit der Brücke nicht klar kommst, denke ich da eher an Haltungsfehler. Sowas kann einem den Anschlag ziemlich versauen!
 
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@GeorgeB: Was mich auch an der Bridge extrem gestört hat, war, dass die Hand im Vergleich zum Floyd Rose viel höher lag. Also der Abstand zum Korpus kam mir so groß vor.
Die verlinkte Bridge sieht in der Tat angenehmer aus. Wobei eine neue Gitarre leider keine Option ist, zumal es hier ja in erster Linie mal eine reine Interessensfrage war. Aber danke für den neuen Einblick :)

@rawuza: Okay, ich wollte sowieso demnächst ein Floyd Rose mal tauschen und nehme vielleicht eins von Gotoh, das hat nen Messingblock und soll momentan das Maß aller Dinge sein. Da ich das Floyd Rose tauschen muss, probiere ich da einfach mal was anderes. Ich hab da auch schon Klangunterschiede bemerkt.

Den Sound richte ich natürlich nicht nach Zakk Wylde aus. Sein Sound war lange Zeit nur meine Traumvorstellung, aber davon bin ich mittlerweile weg, ich bin da auch flexibler geworden, was den Geschmack angeht. Hin und wieder finde ich aber schon diese "Mächtigkeit" in seinem Sound genial, und würde das schon gerne mal annäherungsweise nachbilden. Seinen Stil kann ich zumindest nicht kopieren, das will ich aber auch garnicht. Da hab ich durchaus mein eigenes Ding, welches ich aber noch etwas forme, damit bin ich aber sehr zufrieden :)

Von den EMGs bin ich aber auch weg gekommen. Ohne die schlecht zu reden, ich finde die Sounds nicht schlecht. Aber ein guter, fetter passiver, ist mir da irgendwie lieber...ich hab da sowieso mittlerweile meine eigene Kombination aus schwachem Tonabnehmer und aktiver Elektronik gefunden. Und das kommt auf jeden Fall schon fetter am Verstärker an, als das Signal vom 81er.
 
@Reapy: Schon klar, wollte nur anmerken, dass man sich nicht versteifen sollte.
Ein neues Floyd Rose kann den Sound durchaus verändern. Messing macht den Sound meiner Erfahrung nach mächtiger (zumindest die TOM, die ich kenne).

Passive PUs und aktive Elektronik? Würde mich interessieren, was du verbaut hast. Mache sowas nämlich auch gerne. Der schöne Nebeneffekt ist, dass das Signal auch längere Kabelwege "überlebt" (hab ich schon mal erwähnt, dass ich Pedale mit True Bypass hasse? ;-) ) Kannst mir gerne auch via PN zukommen lassen.
 
Wichtig ist auch noch die Frage, ob du diesen Sound haben willst, wenn du alleine für dich spielst und/oder im Bandkontext und/oder beim Recording.
Je nachdem sind verschiedene Faktoren am Endergebnis beteiligt.Welchen Amp spielst du eigentlich?
"Fett" und "mächtig" sind natürlich auch immer Definitionssache - meinst du vor allem Druck in den Tiefmitten?
 
Ich meine vor Allem so einen Sound:



In der Signalkette habe ich momentan eine Jackson DK1 mit EMG 81/85, ein Boss SD1, einen Marshall 2203 mit 6550 in der Endstufe, und dann eine 1960 mit 4x GT75.
Ich fange demnächst mit ein paar Leuten noch eine Art Hard Rock/Doom Metal Geschichte an, für die ich so einen fetten Sound wie im Video ganz cool fände. So wirklich komm ich aber noch nicht in die Richtung. Ich denke, es liegt wirklich sehr stark an den Speakern.
 
Die Gitarre allein macht auch nicht den fetten Sound, Zakk Wylde spielt u.a. mit Bass fast voll aufgedreht, die Höhen runter und die Mitten so bei 12 Uhr, oder so.
Aber irgendein Effekt hat der bei dem verlinkten Song drin, würde ich sagen.
Dazu sollte man noch sagen, dass ne zweite Gitarre und vor allem der Bassist eher den fetten Sound machen, der Bass spielt ja nochmal ne Oktave tiefer.
 
Also nach dem Video würd ich seinen tatsächlichen Gitarrensound niemals beurteilen, das ist brutalst totkomprimiert und überproduziert.
So'n Sound kriegt ein richtiger guter Ton-Ing und Produzent aus mehr oder weniger jeder Gitarre, Amp, Box und v.a. Nachbearbeitung hin.
 
Versuch mal mit einem anderen Pedal als dem SD-1 zu boosten...Meinem 2203er klaut das SD-1 doch schon ordentlich Bässe..und klingt immer irgendwie nach 80er Glamrock :)
Manchmal ist ein solcher Lowcut ja erwünscht, in deinem Fall aber wohl eher hinderlich. Probehalber könntest du ein Digitech Bad Monkey ausprobieren, das hat im Gegensatz zu den meisten Tubescreamern einen Bassregler, auch das Digitech Hardwire SC-2 ist ein cooles Pedal, das wirklich günstig ist, ebenso wie das Bad Monkey.
Ich persönlich blase meinen 2203er eher selten an, sondern reisse einfach das Gain voll auf! Aber wenn, bevorzuge ich im Moment das SC-2, manchmal auch ein MXR GT-OD (aus dem man übrigens per internem switch den ZW Overdrive machen kann, andersrum genauso)

Evtl könntest du auch mal schauen ob dein Amp noch das Brightcap am Gainregler hat? Richtig fett wird der Amp nämlich nur wenn du das Preamp gain voll aufdrehst. Wenn man ein Beinchen vom Brightcap abknipst, wirkt der Amp auch in niedrigeren Gainbereichen etwas weniger "kreischig". Allerdings sollte man nur an seinen Amps rumwerkeln wenn man was davon versteht! Lebensgefahr! (obwohl man hier wirklich nur einen Draht durchknipsen muss).

Allerdings würde ich mir keine Hoffnungen machen einen solchen Sound wie im Video hinzubekommen. Ist auch fraglich ob das in der Livesituation/Bandprobe überhaupt praktikabel ist bezüglich der Durchsetzungsfähigkeit.

Wegen den Speakern...also ich finde dass die G12T75 keine schlechten Speaker für einen 2203er sind. Mir persönlich gefallen sie bei diesem Amp(!) z.b. wesentlich besser als die V30er. ZW spielt ja glaub ich Eminence Governor?! Zu denen kann ich leider nichts sagen...
 
Also die V30er gefielen mir am 2203 auch garnicht, die T75 find ich da auch besser. Zakk Wylde spielt allerdings EV M12L.

Sicher kriege ich den Sound nicht in echt hin, aber etwas dicker machen will ich den schon. Da ich wahrscheinlich die einzige Gitarre in der Band spielen werde, sollte das gehen. Aber um Soundabstimmung innerhalb der Band machen wir uns dann Gedanken, das kriegen wir schon geregelt.

Allerdings klingt Zakk live aber immer sehr ähnlich (zumindest auf den früheren Aufnahmen). Ich glaube, dass die Speaker da wirklich nen großen Teil ausmachen.
 
Wie gesagt, probier mal einen anderen Boost aus...der SD-1 ist ein geiles Pedal für bestimmte Anwendungen, klingt aber nicht wirklich "dick". Das Hardwire sc-2 ist sehr flexibel, klingt total "Amplike" und hat einen sehr effektiven 2 Band eq (Bässe und Höhen) und auch Gain en masse wenn man das denn will. Das Pedal benutzt auch Bill Kelliher von Mastodon um seine 2203er anzublasen. Der hat ja eigentlich einen seeehr mächtigen "dicken" sound....
 
Ein Bad Monkey hab ich hier auch noch liegen. Vielleicht sollte ich mich damit auch nochmal auseinandersetzen. Danke :)

Hat eigentlich schonmal jemand die EV M12L gespielt? Als Alternative gibt's noch den Eminence Delta 12 und Delta Pro...
 
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