Floyd Rose Lagerbolzen und Halskrümmung

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Hallo,

um mich als Neuling erst einmal vorzustellen: mein Name ist Bernd, bin 27 Jahre alt, wohnhaft im Raum Pfaffenhofen a. d. Ilm, Vater zweier leiblicher und eines nichtleiblichen Kindes und beruflich als Betriebsschlosser tätig. Der Bereich Hobby besteht bei mir aus den Bereichen Plastikmodellbau und Oldtimerrestauration zusammen mit meinem Vater ('71er Ford Mustang Mach 1 vollendet, aktuell '80er Porsche 911 Targa). Nach einigen Jahren Abstinenz und dem Tod meines 99-D-MARK Strat-Verschnitts kam kürzlich wieder eine Klampfe ins Haus. Dem Ruf nach einem Instrument musste ich als eingefleischten Metaller (allerdings ohne schwarze Fingernägel und lange Haare) irgendwann dann doch nachgeben.
In Frage kamen nur eine Jackson Randy Rhoads oder das entsprechende Gegenstück von ESP. Mit der Edwards E-AL 128 ging ich schließlich einen Mittelweg. Astreines Teil, mit dem ich auf Anhieb deutlich besser zurecht kam als zuvor mit der Strat. Welten an Unterschied im Vergleich zu früher, keine Frage. Top zufrieden mit den Leistungen von dem Ding und dem Suchtfaktor.

Bevor ich mit meinem Anliegen beginne, möchte ich betonen, dass ich die Suchfunktion hier und Google vorab intensiv bemüht habe, jedoch nicht wirklich schlauer wurde. Von daher bitte nicht schimpfen, wenn manches schon öfter durchgekaut worden sein sollte. Ich war dann schlicht und einfach zu doof, es zu finden bzw. richtig zu interpretieren.

So, da ich mir gerade von dem Floyd Rose viel versprochen hatte, kam ich nicht drum rum, mich vor dem Kauf schon ein wenig in der Theorie damit zu befassen. Das in der Tat umständliche Stimmen erwies sich jedoch als nicht so frustrierend wie ich gedacht hatte. Aus diesem Grund entschloss ich mich vergangenes Wochenende, die Gitarre neu zu besaiten (10-52er) und auch direkt auf Drop-C zu stimmen, was nach einiger Zeit auch geschehen war. Während des Stimmens fiel mir jedoch auf, dass das FR unten deutlich tiefer hing als oben (entsprechender Lagerbolzen war weiter eingedreht). Ich meine damit nicht die Parallelität zum Korpus in Saitenrichtung gesehen! Die war immer schon korrekt. Nun gut, ich brachte es aus Sorge um die Messerkanten "in Ordnung", so dass das FR jetzt sowohl längs, als auch quer zu den Saiten gesehen parallel zum Korpus steht.
Kurz nachdem ich mit dem Stimmen fertig war, kam mir jedoch das gewölbte Griffbrett in den Sinn und ich begann mich zu fragen, ob die beiden Lagerbolzen womöglich doch unterschiedlich tief eingedreht sein sollten? Zwar hätte dann, wenn schon, der obere Bolzen tiefer drin sein müssen, aber nun gut, es war ein B-Stock Modell, und wer weiß, was daran verändert wurde...
Wie sollte das Tremolo diesbezüglich eingestellt sein? Die Saitenreiter haben in Summe bereits ihre Bogenform, doch ändert das nichts an der jetzigen, beträchtlichen Differenz zwischen hoher und tiefer E-Saite. Ich hätte es gerne fotografisch festgehalten, aber die (Handy-)Kamera tut sich sichtlich schwer damit.

Die zweite Frage bezieht sich auf die Halskrümmung. Ja ich weiß, ein heikles Thema, bei dem viele dazu raten, das Instrument in fachkundige Hände zu geben, nur komme ich nicht ohne einen größeren Weg an einem entsprechenden Laden vorbei, und zweitens möchte ich mich tiefgehender, jedoch natürlich auch vorsichtig, mit der Hardware beschäftigen.
Was dieses Thema betrifft bin ich etwas verwirrt, da man im Netz auf diverse Werte stößt, welche sich teilweise widersprechen bzw. beträchtlich voneinander abweichen. "Tiefe E-Saite im ersten und letzten Bund gegriffen und am zwölften Bund zwischen Saite und Bundstäbchen messen" liest man häufig, doch ist auch mal vom neunten, mal vom siebten Bund die Rede, dann von 0,6mm, mal gar von 2,5... Und dann kommt noch das Thema Saitenlage dazu, auch wenn das ja primär nicht soooviel mit dem Hals zu tun hat.
An was muss ich mich jetzt orientieren und was für Werte sind ungefähr zu beachten? Ich weiß auch nicht, inwiefern man die Tatsache, dass die Klampfe 24 statt 22 Bünde hat auf die Einstellung und das messen auswirkt?



Es bedankt sich schon einmal vielmals...

Bernd:great:
 
Eigenschaft
 
hallo Bernd,

bei meiner momentanen floyd rose gitarre ist die optimale saitenlage laut hesteller 2-1,5mm von E nach e. um die einzustellen bleibt gar nichts anderes übrig, als die bolzen unterschiedlich hoch zu stellen, so daß das floyd leicht schräg sitzt. auch sonst ist mir bis jetzt noch keine floyd gitarre untergekommen, bei der es nicht so gewesen wäre.

alternativ dazu, um alles parallel zu halten, könnte man die einzelnen saitenreiter entsprechend abschleifen oder gleich niedrigere verbauen (k.A. ob möglich oder erhältlich !).

der nachteil, wenn es schräg drinne sitzt, ist der verschleiß. die messerkanten laufen nicht mehr exakt in den dafür vorgesehenen rillen am bolzen. ist auf dauer nicht wirklich gut, aber jetzt auch nicht so dramatisch, als das man alle paar wochen eine neue grundplatte bräuchte. als bsp: meine floyd gitarre ist jetzt drei jahre alt. ich verwende es recht häufig und intensiv. trotz schräglage funktioniert es nach wie vor einwandfrei.

was die halskrümmung betrifft siehst Du eines schon selber: ein "so ist es immer und überall richtig" gibt es nicht. die werte sind nichts anderes als richtwerte zur orientierung (wobei mir 2,5mm schon etwas "derbe" vorkommt). gerade halskrümmung und saitenlage sind in einem gewissen rahmen sehr individuelle angelegenheiten. ich habe meine floyd gitarre z.b. bei 2,1-1,6mm saitenlage, beim drücken der dicken e saite im ersten und letzen bund etwa 0,5mm am siebten. ist schnarrfrei und für mich sehr angenehm zu spielen. wenn ich will bekomme ich sie auch auf 1,5-1mm saitenlage runter, aber das mag ich nicht. mich macht das leichteste schnarren irgendwo verrückt, ein anderer stört sich nicht daran oder stellt es sogar mit absicht so ein.

grob würde ich, was saitenlage und halskrümmung betrifft, sagen: es ist erlaubt, was gefällt und sich die gitarre dabei noch einwandfrei spielen läßt. wenn der hals z.b. schon so krumm ist, das man die oktavreinheit nicht mehr ordentlich einstellen kann, ist es zu viel... ;)

ich stelle saitenlage und halskrümmung inzwischen rein nach gefühl ein. wenn ich dann hinterher messe, kommen die oben genannten werte raus.

hier noch ein link zu einem brauchbaren workshop, der hier im board einen recht guten ruf hat:

http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop

gruß
 
Jahaaa, das hilft mir doch schon einmal sehr weiter.:) Vielen Dank!

Folge ich den Werten, so ist mein Hals ganz brauchbar eingestellt. Im siebten Bund geht eine 0,6er Fühlerlehre gerade eben so sauber durch. Über Schnarren kann ich mich, außer bei etwas beherzteren Anschlägen des E eigentlich nicht beklagen. Von daher sehe ich im Moment erst einmal keinen Handlungsbedarf. Gut zu wissen.

Ist es eigentlich ratsam, an den Lagerbolzen zu drehen, während man die Saiten lediglich über Hebelbetätigung entspannt, oder muss man sie direkt über die Stimmmechaniken lockern, um Schäden am Holz zu vermeiden? Dass ich um ein Nachstimmen nicht herumkommen werde ist klar. Alleine schon wegen den 10-52er Satz muss ich bei Gelegenheit die mittlere der drei Federn rausnehmen, da die Betätigung nun wirklich echte Kraft erfordert, trotz relativ weit rausgedrehter Federkralle. Nichtsdestotrotz wüsste ich es gerne.



Gruß Bernd:rock:
 
die saiten solltest Du entspannen. weniger wegen dem holz (ja auch, aber...), sonden vielmehr wegen den bolzen selber und den messerkanten am vibrato. die messerkanten heißen nicht umsonst so. das ist die empfindlichste stelle am ganzen system. das sind zwei punkte, an denen die ganze federkraft und der saitenzug anliegen -> schredder, hobel, raspel...

allerdings gehen sie bei kleinen veränderunen auch nicht gleich zugrunde. auf dauer und wenn man auf nummer sicher gehen will, ist es aber immer besser die saiten zu enspannen ! kommt auch auf die qaulität an. ein billier nachbau mit zu weichen materialien wird eher kaputt gehen, als ein hochwertiger oder einoriginal.

gruß
 

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