Schecter C-7 Saitenlage bei festgesetztem Floyd Rose tricky

Ysuran
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Heyho :)

Ich hab den Anspruch, meine Gitarren gut zu verstehen und will daher auch die Saitenlage selbst einstellen können. Das geht auch ganz gut bei meinen Gitarren, bis auf die eine, an der ich etwas verzweifle.

Es ist eine Schecter Hellraiser C-7, bei der ich das Floyd Rose (weil ichs nicht benötige und viel von Drop D auf Standard stimmen möchte) festgesetzt habe. Das sieht bei mir so aus:

20230109_162409.jpg


Marke Eigenbau, Aber zumindest funktioniert es, und bewegt sich keinen Millimeter.

Den Block hinten habe ich so weit feingeschliffen, dass die Brücke in Waage ist, um mir die Saitenlageneinstellungen so optimal wie möglich zu gestalten:

20230109_162251.jpg


Nun habe ich die Halskrümmung als erstes eingestellt, und zwar soweit, dass die ersten 5 Bünde nur noch sehr wenig schnarren und der Abstand zwischen Saite und 7. Bund bei gleichzeitigem Drücken des ersten und letzten Bundes super gering ist. (das wird z.B. auch in dem Video gut dargestellt: )

Danach wollte ich mich an die Saitenlage machen. Aber da bekomm ich meine Probleme. Ich kenn es so, dass ich die Brücke soweit runter schraube, dass die Saiten in den höheren Bünden gerade so nicht mehr schnarren. Je nachdem wie tief man die Saiten möchte und wieviel Sustain man aufgeben möchte halt. Jedenfalls ist so ein Richtwert meiner Erfahrung nach 1,6 mm bei der tiefen E-Saite (am 12. Bund gemessen) und 1,4 mm bei der hohen E-Saite.

Well... wenn ich es so einstelle, dass es nicht mehr schnarrt, dann lande ich bei der tiefen E-Saite leider bei ca. 2 mm...

20230109_161932.jpg


Kann mir jemand helfen? Mach ich einen Fehler?

Danke schonmal! :)
 
wenn ich es so einstelle, dass es nicht mehr schnarrt, dann lande ich bei der tiefen E-Saite leider bei ca. 2 mm...

Und das gefällt Dir nicht?

Kann mir jemand helfen? Mach ich einen Fehler?

Aus meiner Sicht und ohne die Gitarre hier auf der Bank zu haben würde ich sagen der Fehler besteht darin zu denken jede Gitarre ließe sich auf 1,6 mm Saitenlage einstellen.

Manche brauchen eben 2 mm um gut zu klingen und einige sogar mehr.

*
 
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Oh ok. So einfach hätte ich nicht gedacht :D ich ging einfach davon aus, dass ich eine tiefere Saitenlage erreichen kann, zumindest mal den "Orientierungswert", wenn ich alles so mache wie in den Videos beschrieben und wenn ich eine Gitarre im 4stelligen Preisniveau habe. :) Falsch gedacht?! ^^
 
Wie dick ist denn deine tiefste Saite? Die dickeren Saiten haben natürlich auch mehr Auslenkung. Je tiefer gestimmt wird, desto mehr wird es. Das kann man nur bedingt mit der Gibson vergleichen, die wahrscheinlich nur eine 0.42 oder 0.46 Saite als tiefe e-Saite drauf hat.
 
Die tiefste Saite ist eine .059 (ich spiel Light-Heavy-Strings mit den Stärken: .010, .013, .017, .026, .036, .046, .059) und auf H gestimmt, Standard 7th String Tuning (H-E-A-D-G-H-E)
 
Entschuldigung ... ich habe keine Gitarre, die sich auf 1,4 ... 1,6mm Saitenlage einstellen ließe, ohne dass die schnarren. Und da sind auch teurere Gitarren dabei.
So eine tiefe Saitenlage wollte ich auch garnicht. Ich hätte da immer Probleme beim Saitenziehen.

Drücke zur Einstellung der Halsbiegung nicht am ersten und letzten Bund, sondern am ersten und am Hals/Korpus-Übergang. Supergering soll der Abstand am 7.Bund zwischen Saitenunterkante und Bundoberseite auch nicht sein. Stell da mal den Abstand größer ... 0,1mm sollten da schon drin sein.

Wenn Du magst, geht doch mal mit der Gitarre zu einem Gitarrenbauer. Vielleicht muss man da auch den ein oder anderen Bund nachbearbeiten.

Weshalb hast Du denn die Federn entfernt? Da rappelt die Federkralle. Du hättest einfach ein Stück Holz oder Alu als Anschlag vor den Trem-Block ins Federfach schrauben können und die Federn so weit anziehen, dass das Trem sich nicht mehr bewegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manche brauchen eben 2 mm um gut zu klingen und einige sogar mehr.
Das ist ein wichtiger Punkt. Mein Gitarrenbauer ist auch mehr im Lager "die Drähte brauchen Raum zum Schwingen" und ich mache den Rest bei mir dann selber. Aber es ist natürlich vollkommen richtig. Es muss klingen und nicht klirren.
ich ging einfach davon aus, dass
Das ist allerdings auch korrekt. Ich weiß aber nicht, ob man die für 6-Saiter geltenden 1,5 Millimeter auch eins zu eins auf 7-Saiter übertragen kann. Kann sein, dass Deine e-Saite durchaus die 1,5 hat, während Deine h-Saite bei dann eben 2 landet. Ich habe allerdings null Erfahrung mit 7-Saitern.

Was ich aber habe, sind diverse Gitarren, von denen (auch wenn keine teuren dabei sind) keine mehr als 1,5 Millimeter Saitenlage auf der e-Saite hat und keine schnarrt. Eine niedrige Saitenlage ist eigentlich das kleinste Problem. Die hängt aber unabdingbar davon ab, dass Du 1. Deinen Hals nicht "zu gerade" einstellst (das scheint bei Dir ja zu passen) und 2. (daran scheitert es häufig) Deine Bünde wirklich bis auf den zehntel-Millimeter perfekt abgerichtet sind.

Zwei Beispiele: Ich hatte 2021 meine drei Lieblingsgitarren bei meinem Gitarrenbauer für Neubundierungen (nach jeweils über 35 Jahren war mit Bünde abrichten einfach nix mehr zu machen). Eine konnte ich ganz ohne Probleme auf eine sagenhaft niedrige gewohnte Saitenlage einstellen (da weigert sich mein Gitarrenbauer mit den Worten "dafür mach ich mir doch nicht die ganze Arbeit, dass Du Trottel die Saiten nicht ausschwingen lassen willst" er weiß ich mach es trotzdem, ich weiß, er verachtet mich dafür, seine Arbeit zu beflecken - alles gut). Die beiden anderen haben mich lange ziemlich ratlos zurückgelassen. Bis ich die individuellen "Fehler" gefunden hatte. Bei der einen gab es zwei Bünde, die minimal höher waren als der Rest - kein Problem bei 2 Millimetern Saitenlage und perfekt bespielbar ohne Schnarren, aber eine Katastrophe, wenn man flach will - und bei der anderen gab es einen Bund, der marginal herausstand. Bei der einen habe ich mir Feile und Poliergummi geschnappt und bei der anderen mit einem Stück Buchenholz und einem Gummihammer mittels dreier ganz leichter Schläge den Bund eingedrückt. In beiden Fällen hat das alle meine Probleme gelöst und hatte die selbe sagenhaft niedrige Saitenlage zur Folge.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn Du wirklich alles ausschöpfen willst, dann schau Dir an, ob Deine Bünde wirklich perfekt sitzen.
 
Drücke zur Einstellung der Halsbiegung nicht am ersten und letzten Bund, sondern am ersten und am Hals/Korpus-Übergang. Supergering soll der Abstand am 7.Bund zwischen Saitenunterkante und Bundoberseite auch nicht sein. Stell da mal den Abstand größer ... 0,1mm sollten da schon drin sein.
Gut, jetzt hab ich deine Ansicht und die in dem Youtube Video von nem Gitarrenbauer, der sich wohl auch ziemlich auskennt. Die widersprechen sich. Warum stimmt nicht, was in dem von mir verlinkten Video gesagt wurde? :D

Zumal ihr euch nicht nur ein bisschen widersprecht, sondern gewaltig. Der YouTuber sagt sogar hier sollte weniger als 1/20 Millimeter (0,05 mm) beim 7. Bund messbar sein. ich bin nicht ganz so weit gegangen. Aber zwischen 0,05 mm und deinen 0,1 mm liegen doch eher Welten.

Weshalb hast Du denn die Federn entfernt? Da rappelt die Federkralle. Du hättest einfach ein Stück Holz oder Alu als Anschlag vor den Trem-Block ins Federfach schrauben können und die Federn so weit anziehen, dass das Trem sich nicht mehr bewegt.
Aber wenn ich den großen Block wegnehme und dort Federn einsetze, kann ich ja die Brücke wieder nach unten drücken. Ich will, dass sie gar nicht mehr irgendwo hin zu drücken geht. Könnte ich nicht einfach die Federkralle und die zwei Schrauben komplett rausnehmen?

Das ist allerdings auch korrekt. Ich weiß aber nicht, ob man die für 6-Saiter geltenden 1,5 Millimeter auch eins zu eins auf 7-Saiter übertragen kann. Kann sein, dass Deine e-Saite durchaus die 1,5 hat, während Deine h-Saite bei dann eben 2 landet. Ich habe allerdings null Erfahrung mit 7-Saitern.
Sehr guter Punkt, an den ich bisher noch nicht mal gedacht hatte... hab das einfach ohne zu hinterfragen 1:1 übertragen. Bei der E-Saite lieg ich etwa bei 1,8 bis 1,9 mm.

Wenn Du wirklich alles ausschöpfen willst, dann schau Dir an, ob Deine Bünde wirklich perfekt sitzen.
Danke für deine Erfahrungen, das ist auch nochmal ein sehr guter Punkt. Ich schau mal ob ich das selbst sehe, oder ob ich damit auch einfach mal zu einem Gitarrenbauer gehe :)

Danke für eure Hinweise!
 
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Der Halsstab wirkt ab dem Hals/Korpus-Übergang wohl garnicht mehr. Deswegen....

Olli von Session ist kein Gitarrenbauer. Der ist Verkäufer. Olli von Session zwickt zum Saitenwechsel auch die Saiten unter voller Spannung ab.
 
Ok, dann ist er Verkäufer, aber ich weiß trotzdem nicht, was ich jetzt am besten machen soll, wenn sich zwei Aussagen komplett widersprechen. :) Das mit dem Hals/Korpus-Übergang leuchtet mir ein. Aber was der Olli da im Video zur Halskrümmung insgesamt sagt, und wie tief die Saite beim Runterdrück-Test liegen soll, leuchtet mir halt auch ein. Vielleicht kannst du noch etwas erläutern, warum 0,1 mm bzw warum die 0,05 mm vom Olli falsche Informationen sind?
 
warum 0,1 mm bzw warum die 0,05 mm vom Olli falsche Informationen sind?
Nicht unbedingt falsch, aber ich hatte oben ja unter "1." geschrieben, darauf zu achten, den Hals nicht zu gerade einzustellen.
 
Grund: Die Hölle der Autokorrektur "zu gerade" muss es heißen.
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Und dann gibts auch wieder die Meinungen, die sagen "Straight neck!", so wie der Olli im Video das mitteilt. Das habe er auch schon so gelernt, und ich habs auch schon öfter gehört.

Warum kursieren überall Informationen, die sich hart widersprechen? Gibts da keine Wissenschaft zu? ^^
 
Die 0,1 mm habe ich von Lakewood ... da kam mit meiner Gitarre ein Blatt einer Fühlerlehre mit, die zum Einstellen der Halskrümmung benutzt werden soll und die ist genau 0,1mm dick.

Fender schreibt im Owner´s Manual ... Saite am ersten und am letzten Bund drücken ... 0,254mm Abstand zwischen Saitenunterkante und Bundkrone am 8. Bund.

Gibson schreibt ... Saite am ersten und am letzten Bund drücken ... 0,305mm

Schecter schreibt ... gib die Gitarre einen erfahrenen Techniker

Du siehst, da gibt es unterschiedliche Aussagen ... auch von Weltfirmen
 
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Gibts da keine Wissenschaft zu?
In der Tat nur unterschiedliche Empfehlungen, die sich aber m.E. nicht zu hart widersprechen. Es gibt halt einige Parameter, die unterschiedlich sind. Stärke der Saiten, Härte des Anschlags, "gewünschte Schnarrfreiheit" (soll es auch im akustischen Betrieb ohne Amp vollkommen schnarrfrei sein?), Griffbrettradius und so weiter. Das wirkt ja alles immer auf die Auslenkung der Saite beim Anschlag und ob sie auf dem Bund aufschlägt oder eben nicht.

Worin sich m.E. alle weitestgehend einig sind, ist, dass es zumindest einen minimalen "Bow" braucht, damit man ganz flach bzw. niedrig kommt. Bei vollkommen geradem Hals unter Saitenzug hast Du sonst kaum Raum nach unten. Insofern gehe ich persönlich mit dem Capo im ersten Bund und dem rechten Zeigefinger im letzten Bund mit der mechanischen Fühlerlehre irgendwo zwischen 0,1 und 0,15 Millimeter zwischen 5. und 7. Bund erstmal an den Start. Damit habe ich persönlich bei EB Slinkies 10/46 bislang für mich mit meinen 12" Hälsen die besten Erfahrungen gemacht. Bei einem 9,5" Griffbrett kostet es mich dann aber etwas mehr Geduld und Feingefühl, auf meine 1,3-1,5 Millimeter bei "e" zu kommen. Wenn ich mir Dein Setup anschaue, hast du ja faktisch auch einen Satz 10er plus eben der tiefen "h"-Saite in Standardstimmung. Ist also nicht tiefer gestimmt und die Auslenkung sollte vergleichbar sein.

Die einzige Gitarre, die sich mir standhaft entzieht, ist übrigens meine PRS S2 SC 250 - die kommt nicht unter 1,75 Millimeter im 12. Bund.
 
Ok, danke für die Tipps! :)

Ich hab heut nochmal ne andere Gitarre von nem Freund eingestellt und denke, gefühlsmäßig fahr ich am besten mit dem Schnarrtest. Also wenn die ersten Bünde schnarren, entspanne ich den Hals, bis sie gerade nicht mehr schnarren. Wenn sie gar nicht schnarren, prüf ich zumindest mal die Lücke zwischen Griffbrett und Saiten und spanne den Halsstab, bis das Schnarren aushaltbar ist (für niedrige Saitenlage). Ich denke dann brauch ich auch nicht mit dem Feeler Gauge arbeiten und das hat heute zumindest wieder sehr gut geklappt.

Wie gesagt, danke für eure Tipps, ich denke ich bin jetzt mit meinem Setup zufrieden, werde mir aber die Bünde wirklich nochmal anschauen demnächst :)
 
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