Frage an Musikstudenten ( Lernplan )

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Guten Morgen,

habe vor ca 15 Monaten wieder angefangen Gitarre zu üben. Mit 13 hatte ich 3 Jahre klassischen Gitarrenuntericht.
Jetzt bin ich auf E- Gitarre umgestiegen. Wollte eigentlich erst nur ein Stück lernen was mich komplett vom Hocker
geworfen hat. Doch jetzt möchte ich eine richtige Grundausbildung. Übe jeden Tag fleissig , aber mir fehlt ein richtiger Übungsplan.

Was sollte man täglich üben?
Vielleicht könnt ihr mir euren Übungsplan verraten oder habt Ideen womit ich meine Zeit sinnvoll beim üben nutze.

Gitarrenuntericht werde ich jetzt auch wieder regelmässig nehmen. Trotzdem würden mich eure Tipps interssieren...


Ach so das ist übrigens das Stück was mich wieder dazu gebracht Gitarre zu spielen....

http://www.youtube.com/watch?v=stlYDxHftb4
 
Eigenschaft
 
ich würde mich da auf den Lehrer verlassen.
Spiel neben bei einfach das wozu DU Lust hast - und wenn es einfach nur rumklimpern ist.
 
danke für deine Antwort...

....hm, mich würden trotzdem einige Übungspläne von euch interessieren....

am meisten würde mich so ein Plan von einem Musikstudenten oder Profi interessieren der mehrere Stunden am Tag übt...

......ich hab momentan sehr viel Zeit...
 
Und, was glaubst du, sollen dir Pläne von anderen bringen?
Jeder ist anders, jeder lernt anders, also was soll das?
Suche dir einen guten Lehrer, der hilft dir, deinen Plan zu finden. Was besseres gibt es nicht.

geka
 
Das habe ich bis heute nicht begriffen, das immer wieder Leute im Foren Sachen posten, die nichts mit der Frage zu tun haben.

also was soll das?

Mich interessieren halt solche Übungspläne ;)

Suche dir einen guten Lehrer,

Wenn du genau gelesen hast, dann ist dir vielleicht aufgefallen ,das ich geschrieben habe,das ich wieder Gitrarrenuntericht nehmen werde.
Nächste Woche Mittwoch geht es wieder los und ich werde mit meinem Lehrer zusammen einen Plan erstellen.

DANKE das du versucht hast mir zu helfen ;)

Trotzdem würde ich mich über ein paar andere Übungspläne von euch freuen...:).... zum Vergleichen, als Anregung, andere Tipps u.s.w auch wie lange ihr an bestimmten Sachen übt..
Gerne auch per E-Mail oder PM...
 
shreed´s;6351926 schrieb:
DANKE das du versucht hast mir zu helfen ;)

Gern geschehen.;)

Na, mein Ton war vielleicht etwas ruppig, aber zum Inhalt stehe ich, auch, wenn du das nicht hören möchtest.

Was Übungspläne angeht, sollte die Suchfunktion genug ausspucken.
 
Das hängt ganz von dem ab, an dem Du gerade arbeitest, von Deinen Vorkenntnissen, Deinen persönlichen Stärken und Schwächen und Deiner Persönlichkeit an sich ab.

Es gibt einige Dinge, die ich immer in einem Plan sehen möchte:
-Aufwärmen
-Rhythmik
-Technik und Etüden
-Hörtraining
-musikalisches Vokabular und Repertoire
-Jam
-Pausen

Und Spaß haben.

Die Rhythmik stelle ich bewusst weit nach vorne, weil das Arbeiten daran Dich mental so einstellen wird, dass die nachfolgenden Bereiche davon profitieren und Du insgesamt schneller Fortschritte machen wirst.

Zum Thema Pausen ist wohl zu sagen, dass sie Dir helfen werden, eben Erlerntes in die Synapsen zu dampfen. Meiner Meinung sollte Dein Lehrer das thematisieren :)

Aber wie Geka schon sagt, das Feintuning ist höchst individuell ;)

Grüße Thomas
 
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Ich bin zwar kein Musikstudent, aber dennoch würde ich gerne meine Ansichten mit Euch teilen:

1. Du solltest nicht nur einen Übungsplan habe, sondern Dir auch bewusst lang- mittel- und kurzfristige Ziele setzen. Ich hatte mir z. B. vor einiger Zeit das Ziel gesetzt, den Stil von D. Betts auf dem berühmten Fillmore-Album der Allman Brothers genau zu analysieren und war mir ziemlich im Klaren darüber, dass dies sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird (dies war mein langfristiges Ziel). Als nächstes habe ich mir als mittelfristiges Ziel vorgenommen, die schönsten Songs und Dickeys beste Improvisationen (Whipping Post, In Memory of Elisabeth Reed) zu lernen. Die kurzfristigen Ziele bestanden dementsprechend darin, die einzelnen Licks zu lernen. Du musst Dir hier immer vor Augen halten, dass Dein langfristiges Ziel einen Berg von Arbeit und eine lange, lange Reise darstellt und der Frust sich praktisch unvermeidbar einstellt, wenn Du es nicht schaffst, die Masse in kleine, leicht erlernbare Stückchen zu zerteilen. Als Faustregel galt für mich immer, dass ich mir die kurzfristigen Ziele so stecke, dass ich nach jeder Übungseinheit mich musikalisch ein wenig reicher fühle.

2. Du solltest die jeweiligen Übungseinheiten immer abwechslungsreich gestalten. Zu einem deshalb, weil es sonst unvermeidbar zu Langeweile und Frust führt, zu anderem deshalb, weil Du so schneller lernst. Ich zumindest habe die Erfahrung gemacht, dass mein Gehirn dazu nicht imstande ist, einen riesigen, monotonen Brocken langfristig jeden Tag zu verdauen. Mit meinem Beispiel: wenn Du über einen längeren Zeitraum 4 Stunden am Tag immer nur Liz Reed spielst, wirst Du zu einem den Song ziemlich schnell hassen (was nicht gerade förderlich ist), und zu anderem stellt sich - ähnlich wie beim Sport - ein Übertrainings-Effekt ein. Um Abwechslung in Dein Spiel zu bringen, solltest Du - wie bereits von Fretboardjunkie detailliert beschrieben - Dich immer für eine gewisse Zeit auf einen bestimmten Aspekt konzentrieren. Solche Aspekte sind z. B. Aufwärmübungen, Musiktheorie, Technik, Songs und (ganz wichtig) Transkribieren.

3. Auch dann, wenn von vielen etwas anderes behauptet wird: versuche, Deine Übungseinheiten überschaubar zu halten und ziehe nicht jeden Tag eine riesige Marathon-Übungssession durch. Wir kennen dieses Phänomen ja aus unserer Schüler- oder Studentenzeit: es waren meist nicht die am erfolgreichsten, die wie Wilde non-stop gelernt haben, sodern eher die, die es geschafft haben, ihr Material übersichtlich zu strukturieren. Versuche also immer, Dich während des Übens hundertprozentig auf das zu konzentrieren, was Du gerade machst. Genau gesagt: nicht hirnlos die gleichen Licks wieder und wieder spielen, sondern vielmehr Dich bei jeder Wiederholung intensiv darauf konzentrieren, was Deine Hände machen und was das Resultat ist. Einige Gitarristen geben zwar gerne damit an, dass sie 10 bis 12 Stunden am Tag üben, aber ich stelle mir bei solchen Statements immer wieder die Frage, ob diese Leute nicht eher "Spielen" und nicht üben. Ich persönlich bin auf jeden Fall nach etwa 4 bis 5 Stunden völlig fertig und möchte eigentlich keine Musik mehr hören oder spielen. Auch solltest Du hierbei darauf achten, dass Dich keine äußeren Einflüsse aus dem Konzept bringen. Am besten Handy und Internet ausschalten - unerwartete oder unangenehme Gespräche können Deine Konzentration zerstören und eigentlich die ganze Übungseinheit ruinieren.

4. Selbst dann, wenn Du große Ambitionen hast, solltest Du das Übermaßverbot vor Augen halten. Nach unendlich vielen Übungsstunden hast Du vielleicht flinke Finger, aber Du hast nicht gelebt, und wahrscheinlich wird Dir das fehlen, was für einen Rockmusiker das Wichtigste ist: die Inspiration. Die meisten erfolgreichen Musiker üben zwar sehr viel, aber die besten, die ich kennen gelernt habe, waren die, die dazu imstande waren, ihre Gitarristenkarriere mit ihrem Leben außerhalb der Gitarre zu verbinden und so gelebt haben, dass sie imstande waren, mithilfe der Musik anderen etwas über dieses Leben zu erzählen.

5. Technisches Können und flinke Finger sind zwar super, machen Dich alleine aber noch nicht zu einem guten Gitarristen. Es gibt viele Sachen außerhalb von Technik, die für den Erfolg ebenfalls wichtig sind. Du solltest z. B. bewusst einen Teil Deiner Übungszeit darauf verwenden, Dein Equipment kennen zu lernen bzw. neues Equipment auszuprobieren. Für wirklich gute Musik ist nicht nur entscheidend zu wissen, wie man sie technisch spielt, sondern auch zu wissen, wie man mit seinem Equipment den Sound erzeugen kann, den man sich im Kopf vorstellt. Es hilft z. B. sehr viel, sich mit seiner Gitarre, dem Amp und den Pedalen hinzusetzen und den Sound, den man erzeugt, bewusst zu analysieren. Man sollte z. B. mach einer gewissen Zeit erkennen können, wie sich mehr Mitten, mehr Gain, das Spiel mit Volumen- und Tonepoti der Gitarre oder ein längeres Delay auf Deinen Sound auswirken. Andere sinnvolle Investitionen sind z. B. das genaue Analysieren des Sounds Deiner Lieblingsplatten oder die Auseinandersetzung mit der Technik, mit der Verstärker gebaut werden.

6. Sehr wichtig ist noch die regelmäßige kritische Selbstkontrolle. Du kannst Dich z. B. selbst aufnehmen, die Aufnahmen für einige Wochen weglegen und beim Hören Dir die Frage stellen, ob das, was Du willst, das ist, was Du hörst. Eine sehr gute Übung - sofern man sie als solche bezeichnen kann - ist es auch, sich mit der Gitarre hinzusetzen, einfache und sicher beherrschte Sachen zu Spielen und sich darauf zu konzentrieren, sich selbst zuzuhören. Dies ist nicht einfach, da man zwei Dinge gleichzeitig tun muss, erlaubt aber ein musikalisches "Selbstgespräch", welches sehr förderlich ist, wenn man mit sich selbst im Klaren sein will.

7. Zuletzt ein sehr wichtiger Punkt: der Lernplan muss auch Pausen enthalten, und Du solltest Dir mindestens einmal pro Woche einenkomplett gitarrenfreien Tag gönnen, da Dein Gehirn so Zeit bekommt, das Erlernte zu verdauen.
 
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Hallo Thomas,
Das hängt ganz von dem ab, an dem Du gerade arbeitest, von Deinen Vorkenntnissen, Deinen persönlichen Stärken und Schwächen und Deiner Persönlichkeit an sich ab.



Meine Vorkenntnisse. Drei Jahre klassischer Gitarrenuntericht, übe seit ca 15-16 Monaten mit kleine Unterbrechungen an Geschwindigkeit und bin schon recht flink.
Habe aber gemerkt das es nur ein ganz kleiner Teil vom Können eines Gitarristen ausmacht. Das würde ich als meine Stärke bezeichnen.
Arbeite zur Zeit aber auch vermehrt an Improvisation, also spiele zu Backingtracks. Dann übe ich Major, Minor Pentationic Scales, Blues Scales five patterns
und übe wieder einige von den klassischen Stücken die ich mal vor ewigen Zeiten spielen konnte.

Hallo Rude Mode,

Du solltest nicht nur einen Übungsplan habe, sondern Dir auch bewusst lang- mittel- und kurzfristige Ziele setzen.

Ja das habe ich auch gemacht.


Danke für deine für mich sehr hilfreichen Beitrag. Da sind eine Menge guter Tipps bei. KLASSE!!! :great:
 
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Mal so ein paar Fragen:

Hast Du das oft Gefühl, dass Du nicht weißt, welche Töne Du als nächstes spielen sollst, obwohl die Songstruktur recht einfach ist und Du die erforderlichen Skalen beherrschst?

Hast Du das Gefühl, nicht Teil der Musik zu sein? Oder hattest Du schon einmal das Gefühl, alles richtig zu machen?

Kennst Du das Gefühl, wenn Du eine Aufnahme von Dir zu hören bekommst und sich Dir der Gedanke aufdrängt, dass da jemand anders spielt?

Das klingt vielleicht ein bisschen nach Tom und Jerry, wenn eine Stimme aus dem Off rhetorische Fragen stellt und Tom dazu nickt oder verneint :D

Aber ich will tatsächlich auf etwas hinaus, das ich ja schon oben angesprochen habe.

Und zwar ist es das Rhythmische.

Ich habe mich vorgestern mit einem Orchesterviolinisten über Übungspläne unterhalten, Berufsmusiker mit festen Engagements in einem Sinfonieorchester. Der Mensch ist so unglaublich fit, auch als E-Gitarrist, dass mich das interessierte. Er sagte mir, dass er mehrere Stunden täglich konzentriert übt. Nun, man kann nicht von jedem erwarten, dass er das tut. Aber es zeigt, dass ohne Üben einfach nichts geht. Oder der (Selbst-)Anspruch halt angepasst, also heruntergeschraubt werden muss.

Er sagte mir, dass er allein eine Stunde lang Tonleitern spielt. Und zwar alle möglichen Variationen. Desweiteren erzählte er mir, dass klassische Musiker oft Probleme mit dem Timing haben, wenn es von außen und streng getaktet ist. Ist ja klar, in klassischen Werken ist ein maschinhaft genauer Puls ein absoluter Sonderfall. Es ist eher so, dass das Timing dem Ausdruck unterworfen wird. Er hingegen habe kein Problem damit, weil er von Natur aus über ein gutes Timing verfügt und es nie zu üben brauchte. Und das ist so, ich habe kaum einen Musiker bisher kennengelernt, der so exakt und präzise wie er spielt.

So. Weißt Du, wie man an seinem Timing arbeitet? Kennst Du die Methoden?

Du musst Dir vor Augen führen, dass Du z.B. in einem 4/4tel Takt, als Sechzehntel-Puls gedacht, 16 mal 15, also 240 Möglichkeiten hast, zwei Noten zu platzieren. Dann die Tonhöhe der beiden Noten, sagen wir mal, innerhalb einer Lage mit zwei Oktaven können es ungefähr 15 mal 15 plus ein paar sein, diatonisch, chromatisch natürlich weit mehr, weil DU mehr Töne zur Verfügung hast. Macht also 240 mal 225, macht etwa 54000 Möglichkeiten. Dazu kommt noch, dass Du sie unterschiedlich lang spielen kannst. Und mit unterschiedlicher Betonung. Und Du kannst verschiedene Stilmittel einsetzen, Vibrato oder nicht, Slides, Hammering und was es noch so an Repertoire gibt. De Facto hast Du unendlich viele theoretische Möglichkeiten. Ein gewaltiger Anteil daran wird durch Deine rhythmischen Optionen bestimmt. Wenn Du die begrenzt, fällt eine gewaltige Menge an Möglichkeiten für Dich flach.

Ich kann Dir das Durcharbeiten dieser Site nur allerwärmstens ans Herz legen. Arbeite das vollständig durch und halte Dich auch die Anweisungen, auch wenn Du vielleicht Monate dafür brauchen wirst.

Grüße Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht noch etwas, was interessant sein könnte: ich habe mich einmal mit einem Mann unterhalten, der Professor für klassische Geige ist und etwa 60 Jahre an Erfahrung als Musikpädagoge hat - er weiss also so ziemlich alles über Musik, was man wissen kann. Er hat einen berühmten Geiger (ich glaube Jascha Heifetz) zitiert, der gesagt haben soll: das größte Verbrechen, dass ein Musiker begehen kann, ist es, Noten anstatt von Musik zu spielen. Für das Üben bedeutet dies: immer darauf achten, nicht in technische Selbstverliebtheit und trockene Virtuosität verfallen, sondern immer darauf achten, dass das, was man Spielt, tatsächlich Musik ist. Skalenübungen sind natürlich wichtig, aber man sollte immer den folgenden Satz vor Augen halten:

Skalen sind keine Musik

sie sind da, um Dir zu ermöglichen, auf dem Griffbrett zu navigieren und sofort zu wissen, welche Noten Du spielen kannst. Die Bausteine der Musik sind die Noten, aber Du solltest immer daran denken, dass Bausteine allein auch kein Haus bauen können - dies machen der Architekt und der Maurer (sprich: Du), indem sie ihren Verstand verwenden, um aus den Bausteinen ein in sich schlüssiges Ganzes zu bauen.

Auch ist in diesem Zusammenhang wahr, dass es oft Dein Ego ist, welches Musik morden kann: Musik dien in erster Linie dem Zweck, anderen etwas zu erzählen, was Du mit einfachen Worten nicht ausdrücken kannst oder willst. Wenn Du Dich allein auf Gechwindigkeit konzentrierst, läufst Du Gefahr, so zu enden, wie die alte Plaudertasche, der keiner zuhört und die jeder meidet. Mit flinker Fingerfertigkeit wirst Du evtl. die Jungs beeindrucken, die immer noch Malmsteen-Fans sind, aber auf die Mehrheit der Zuhörer wirkt seelenlose Virtuosität eher unsympathisch, und Du holst Dir schnell den Ruf, ein Gitarrist mit Ego-Komplexen zu sein. Anstatt Dich auf Geschwindigkeit zu konzentrieren, solltest Du vielmehr die Sachen üben, die Dir erlauben, Dich als Musiker auszudrücken: Rhythmus, Melodie, Phrasierungstechniken (Bending, Vibrato, Slide, etc.).

Der Professor hat mir noch etwas wichtiges gesagt: es ist sehr wichtig, dass Du als Musiker lernst - so hat er es wörtlich ausgedrückt - "durch das Instrument zu atmen": Du must die Gitarre als eine Verlängerung Deiner selbst ansehen, die Dir erlaubt, das auszudrücken, was in Dir steckt. Hier ist die o. g. selbstreflexion besonders wichtig: spiele einfach das, was Du schon gut spielen kannst, höre Dir selbst zu, und stell Dir die Frage, ob das, was Du hörst, tatsächlich das ist, was Du den Menschen erzählen willst. Dies ist ungefähr so, als ob Du Dich nach einem anstrengenden Tag für eine halbe Stunde hinsetzen und über Deine geleistete Arbeit nachdenken würdest. Dies sollte man nicht als verschwendete Zeit abtun, sondern als wertvolle Selbstreflexion mehr oder weniger zur Routine machen - hierdurch wirst Du als Mensch und als Musiker wachsen.

Sorry, wenn ich vielleicht ein wenig zu philosophisch geworden bin...;)
 
Hallo Thomas,

Hast Du das oft Gefühl, dass Du nicht weißt, welche Töne Du als nächstes spielen sollst, obwohl die Songstruktur recht einfach ist und Du die erforderlichen Skalen beherrschst?

Hast Du das Gefühl, nicht Teil der Musik zu sein? Oder hattest Du schon einmal das Gefühl, alles richtig zu machen?

Kennst Du das Gefühl, wenn Du eine Aufnahme von Dir zu hören bekommst und sich Dir der Gedanke aufdrängt, dass da jemand anders spielt?

Das klingt vielleicht ein bisschen nach Tom und Jerry, wenn eine Stimme aus dem Off rhetorische Fragen stellt und Tom dazu nickt oder verneint :D

Aber ich will tatsächlich auf etwas hinaus, das ich ja schon oben angesprochen habe.

Nö habe ich noch nicht festgestellt.

Weißt Du, wie man an seinem Timing arbeitet? Kennst Du die Methoden?

Ich denke mal mit einem Metronom. So mache ich es zur Zeit.

Ich kann Dir das Durcharbeiten dieser Site nur allerwärmstens ans Herz legen.

Die Seite geht leider nicht auf!

Hallo Rude Moode,
sie sind da, um Dir zu ermöglichen, auf dem Griffbrett zu navigieren und sofort zu wissen, welche Noten Du spielen kannst.

genau aus diesem Grund übe ich sie um beim Improvisieren zurecht zu kommen.

Wenn Du Dich allein auf Gechwindigkeit konzentrierst, läufst Du Gefahr, so zu enden, wie die alte Plaudertasche, der keiner zuhört und die jeder meidet

aus diesem Grund habe ich hier im Forum diese Frage gestellt um noch alle Möglichen anderen Sachen zu üben und zu lernen.
 
shreed´s;6358470 schrieb:
Ich denke mal mit einem Metronom. So mache ich es zur Zeit.

Metronom ist schon einmal ein gutes Werkzeug, mit dem man viel machen kann ;) Aber das heißt nicht, dass es ausreicht, ein Metronom aufzustellen, es klicken zu lassen und mehr oder weniger genau danach zu spielen.

Die Seite geht leider nicht auf!

Link ist nachgebessert. Schau Dir an, was M. Furstner Dir dort an Übungen anbietet.

Und lass Dich vor allem nicht von der Gestaltung oder den freundlichen Beschreibungen dort irritieren. Auch nicht vom Blechbüchsensound der Midifiles. Die Übungen dort sind teilweise knallhart.

Grüße Thomas

Edit:

Noch zwei Dinge
Die Site ist ziemlich strubbelig strukturiert, effektiv geht es mit Lesson 1 hier los http://www.jazclass.aust.com/rhythmcl/rc01.htm

Mit gutem Timing meine ich, dass Du z.B. in der Lage bist, Dein Metronom auf 40 bpm oder 30 bpm herunterzudrehen und so exakt klatschen kannst, dass Du das Metronom nicht mehr hörst, weil Klick und Clap EXAKT übereinander liegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Thomas,
mein Timing ist verhältnismäßig gut. Ich habe Jahre lang Schlagzeug gespielt und eigentlich auch ein ganz gutes Rhythmusgefühl.
Werde das aber mal testen und mir die Sachen auf der Seite anschauen.

DANKE euch beiden für die Tipps und Infos.....
 
Guten Morgen!

So, ich klinke mich auch mal kurz ein! Erst mal kann ich dir aus eigener Erfahrung folgendes Buch wärmstens ans Herz legen:
Practising without problems (M. Gustorff) (http://www.gustorff.com/TheBookCDs.php). Da geht er genau deine Frage an und ich gucke auch nach dem vierten Lesen gerne noch rein.

Auf deine eigentliche Frage bezogen: (Nur ein paar Gedanken, vieles bzgl. Länge der Übeeinheiten und Übepläne wurde ja schon gesagt.)
Ich studier derzeit Jazz, das soll jetzt nur dazu dienen, meine Perspektive einzuordnen.

1. Mir ist es wichtig, dass ich jeden Tag an Akkorden arbeite. Warum? Naja, als Gitarrist begleitet man nun mal mehr als 3/4 der Zeit in Bands/Combos. Klar sind Akkorde nicht auf den ersten Blick so flashy wie harte Solonummern, aber hey, es ist ein unerschöpfliches Thema. Sprich: Fang bei Dreiklängen in allen Umkehrungen an. Dann nimmst du dir eine Liedersammlung wie z.B. das Ding und begleitest nur mit Dreiklängen die alten Schrammelnummern durch. Bleib dabei aber immer in einer Lage und veränder möglichst wenig Töne (der erste Schritt zum Voice-Leading). Dann jag die Stücke z.B. durch den Quartenzirkel, bleib aber trotzdem in derselben Lage. Das allein beschäftigt dich schon lange, aber hey, du hast ein ganzes Leben Zeit. :)
Wenn dir das zu lahm wirst, man kann denselben Drill auch mit Arpeggien machen, die könnte man sogar noch sweepen. Du siehst also, endlos! Es kommt nur darauf an, was du willst. Ein gutes Buch zum Thema (Jazz-) Akkorde: http://www.amazon.de/The-Chord-Fact...0750/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1363159607&sr=8-1

2. Technikübungen sollten möglichst immer auch musikalisch sein. Klar gibt es Momente, wo man sich erst mal grundlegend was neues draufschaffen muss. Ich habe aber beispielsweise jahrelang stumpf Skalen rauf und runter geübt. Dabei lernt man folgendes: Skalen rauf und runter spielen. ;) Wenn man die also grob in den Fingern hat, sollte es direkt an musikalische Pattern gehen.

3. es gibt mit dem CAGED System einen guten Ansatz, Akkorde und Singlenote-Lines zusammenzusehen. Ich hab das leider erst im Studium kennengelernt, aber wenn man das auf die Reihe bekommt, ist es letztlich egal, wie viele Noten man spielen will.

4. Vergiss trotz Üben das Musik machen nicht UND: beende jeden Tag mit einer Übung, die dir ein positives Gefühl gibt.

Bei Fragen, immer her damit! :) Ich hoffe, ein paar Gedanken helfen.

LG
Sebi
 
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Moin Sebi,
danke für deine Infos,
hatte letzte Woche eine Stunde Unterricht und mein Gitarrenlehrer hat vorgeschlagen das ich mich erst mal mit Blues beschäftigen sollte.
Hatte eigentlich heute wieder Unterricht aber durch die vielen Bandings die ich die letzten Tage geübt habe hat sich mein Mittelfinger fast entzündet.
Also erst mal keine Gitarre üben. Habe deswegen auch heute den Unterricht abgesagt und habe nächste Woche Dienstag wieder.

Zur Zeit arbeite ich an ein paar Bluesriffs, dann an dem Buch: Master of Jazz Guitar von Joachim Vogel und habe im Netz eine Seite gefunden wo
gratis Sachen gezeigt werden wo man sich die Tab dazu dann ausdrucken kann.

Mir ist es wichtig, dass ich jeden Tag an Akkorden arbeite.

Das ist eine gute Idee, jeden Tag einen Akkord....

Bei Fragen melde ich mich.... DANKE!!!!

Ach so, Übungsplan wird noch erstellt...
 
Hallo,

Übungspläne sind sehr individuell, je nachdem was gerade anliegt.

Dabei würde ich mich aber immer auf folgende Grundpfeiler stützen

Repertoire, Time/Rhythmus, Sight Reading, Improvisation und Impro-Konzepte, Tonmaterial

Sprich:

das eigene Repertoire ausbauen

eine gute Time und Rhythmus aufbauen (viel mit Metronom spielen und experimentieren und vor allem mit dem eigenen Körperempfinden - was macht mein Fuß etc.),
- Sicheres Achtelfeel, 16tel Feel, Triolen etc.
-- Hierzu kann man noch sagen, dass Rhythmus ein Gefühl ist. Sehe das Metronom nicht als ein Gegner an sondern als dein Mitmusiker - hier hilft es oft sich gar nicht auf das Metronom zu konzentrieren sondern sich darauf zu konzentrieren, dass man sich beim Spielen wohl fühlt. Desto wohler du dich beim spielen mit dem Metronom fühlst, desto mehr groovt es automatisch (sei locker und beweg dich beim spielen und hör nicht verkrampft auf dein Metronom)

Viel vom Blatt spielen,

Tonmaterial üben - Skalen, Arpeggien, Dreiklänge
Konzepte für das Material - Guidetonelines, Sequenzen, Chromatic Aproach etc.

Hinzu würde ich empfehlen viel rauszuhören und auch aufzuschrieben (Transkribieren) - dadurch kann man enorm viel mitnehmen
 
Ich werde mich jetzt erst mal mit Blues und Jazz Sachen befassen. Jazz Akkorde und Solos haben mich schon immer fasziniert.

das eigene Repertoire ausbauen

Bei mir passt eher aufbauen..;) Eure Tipps haben mir aber sehr geholfen. Noch mal vielen Dank.
Dann mal schauen was mein Gitarrenlehrer für Vorschläge zum Übungsplan hat.
 

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