Frage zum 3/8 Takt

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kuenka
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Hallo,

ich schaue mir grade die Noten von 'für elise' an. In allen Noten ist das ganze in einem 3/8 Takt kann damit aber nichts anfangen - kenn mich mit takten eher weniger aus. So die ersten zwei Töne soll man als sechzehntel spielen. Wenn man sich das Stück aber anhört. sind die ersten beiden Töne (e und dis) halt nicht im sechzehnelt - sondern viel langsamer. Meine einzige erklärung wäre, dass das sechzehntel im 3/8 takt ist und damit irgendwie langsamer, oder wie kann ich das verstehen. Kann mir auch jemand zeigen, wie der 3/8 takt ist, mit einen onlinemetronom oder sowas - habe da nichts brauchbares gefunden.

Hoffe da kann mir jemand weiterhelfen :)

mfg
 
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So die ersten zwei Töne soll man als sechzehntel spielen. Wenn man sich das Stück aber anhört. sind die ersten beiden Töne (e und dis) halt nicht im sechzehnelt - sondern viel langsamer.

Sechzehntelnoten haben keine absolute Geschwindigkeit. Wenn eine Note eine Sechzehntelnote ist bedeutet das nur, dass sie in einem bestimmten Verhältnis zu anderen Notenwerten steht. Beispielsweise ist sie halb so lang wie eine Achtelnote. Wie schnell dann diese Notenwerte absolut gespielt werden, ist damit überhaupt noch nicht gesagt - nur das relative Verhältnis untereinander ist damit festgelegt.

Natürlich kennen wir Sechzehntelnoten heutzutage als "normalerweise schnell". Das muss aber überhaupt nicht so sein, vor allem war das früher nicht unbedingt so - und Beethovens Elise entstand vermutlich 1810: zu dieser Zeit war es durchaus üblich, langsame Achtelnoten als Grundschlag zu zählen (hier eben 3 pro Takt) und darüber Melodien in Sechzehntelnoten zu entwickeln.

Meine einzige erklärung wäre, dass das sechzehntel im 3/8 takt ist und damit irgendwie langsamer, oder wie kann ich das verstehen.

Die Sechzehntel sind nicht deswegen langsam, weil sie in einem 3/8-Takt vorkommen, sondern weil das Tempo des Stückes schon langsam ist.

Kann mir auch jemand zeigen, wie der 3/8 takt ist, mit einen onlinemetronom oder sowas - habe da nichts brauchbares gefunden.

Naja, zähl langsam bis 3, dann hast du's. Und jede gezählte Zahl ist eben eine Achtelnote. Zum Beispiel könnte man jede Zahl (= Grundschlag, =Achtelnote) eine Sekunde lang zählen, dann hätte man Tempo 60. Das wäre ein gutes Anfangs-Übetempo für die Elise.

Harald
 
Wie schnell dann diese Notenwerte absolut gespielt werden, ist damit überhaupt noch nicht gesagt - nur das relative Verhältnis untereinander ist damit festgelegt.

woran erkenne ich denn dann, wie die notenwerte absolut gespielt werden?
 
woran erkenne ich denn dann, wie die notenwerte absolut gespielt werden?

An der Spielanweisung oben links über dem Stück. Sie gibt den Charakter an. Mit wachsender Erfahrung und musikalischem Einfühlungsvermögen kann man daraus auf ein Tempo schließen.

Harald
 
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Notendauern wie überhaupt das ganze notenbikd sind nie absolut, sie lassen einen gewissen spielraum. Auch metronom-angaben sind mit vorsicht zu sehen (die von Beethoven auf jeden fall!) und nicht zwingend, eine kunst der interpretation besteht darin, für sich selbst das "richtige" tempo zu finden. Dazu gehören das nötige technische können, stilgefühl und erfahrung, dabei lernt man nie aus, und oft ändert sich das eigene spiel. Es gibt freilich auch traditionen, tendenzen, irrtümer und missverständnisse, musik ist halt lebendig.

"Elise" könnte man auch im 3/4 takt notieren, dann wären die 1/16 eben 1/8, die musik wäre dieselbe. Die taktart deutet aber auf den charakter des stücks, s.o.
Das frühe barock liebte lange notenwerte, die aber lebendig gespielt wurden.
 
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An der Spielanweisung oben links über dem Stück. Sie gibt den Charakter an. Mit wachsender Erfahrung und musikalischem Einfühlungsvermögen kann man daraus auf ein Tempo schließen.

Harald

mh ok. das wird dann wohl erst mit der zeit kommen.

Zum Beispiel könnte man jede Zahl (= Grundschlag, =Achtelnote) eine Sekunde lang zählen, dann hätte man Tempo 60

was wäre denn das originale tempo? das wird ja dann schneller sein als 60, wenn 60 gut zum lernen für 'elise' ist.
 
was wäre denn das originale tempo? das wird ja dann schneller sein als 60, wenn 60 gut zum lernen für 'elise' ist.

Es gibt kein originales Tempo.

Beethoven war zwar einer der ersten Komponisten, die Metronomangaben hinterlassen haben, aber meines Wissens nicht für die Elise. Er schreibt nur "Poco moto" drüber, was "Etwas bewegt" bedeutet. Jeder Musiker steht also vor der Herausforderung, daraus ein sinnvolles Tempo abzuleiten. Tempo 60 zum Üben+Lernen ist ein Vorschlag von mir, ich schlage das meinen Klavierschülern i.d.R. so vor. Tempo 60 kann man an einem Sekundenzeiger ablesen, also auch dann, wenn kein Metronom greifbar ist.

Absolute Tempoangaben sind sowieso nur ein Phänomen der Neuzeit, in verstärktem Maß vor allem, seit mit Computern Popularmusik produziert wird. Die BPM-Angaben sind ein entscheidendes Kriterium bei der Musikproduktion und entscheiden über Erfolg oder Misserfolg eines Tracks. BPM-Werte sind für DJs ein ganz wichtiger Faktor. Musik und musikalisches Erleben wird mit einem Zahlenwert mess- und beschreibbar und durch den rationalen Umgang mit dem Parameter Tempo wird Musik uniform.

Gerade da macht es Sinn, mal wieder Musik mit Charakterangaben statt absoluten Tempoangaben zu spielen, weil man sich dann eben mal selbst Gedanken machen muss.

Harald
 
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ah ok. danke für die hilfe :)
 

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