Recording / Wiedergabe: unterschiedlich empfundenes Tempo

losch
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Derzeit erstelle ich oft kleine Songs mit Gitarre und Gesang sowie teilweise mit elektronischem Drummer und zeichne diese mit einem Recorder auf.

Dabei fällt mir auf, dass ich das Tempo der Stücke wärend der Aufnahme als korrekt empfinde, wenn ich es mir jedoch anhöre, kommt es mir oft erst dann richtig vor, wenn ich das Tempo zwischen 10% und 20% mit Audicity erhöhe.

Wie ist das zu erklären?
 
Ist mir auch schon oft aufgefallen, das die Wahrnehmung beim spielen eine ganz andere ist, als wenn man dann zuhört.
bei mir ist es aber meist umgekehrt, wenn ich spiele, spiele ich eher zu schnell, und langsamer wärs dann schöner.
 
Es mag sein, dass man während des Spielens konzentriert und vielleicht sogar angespannt ist, dass einem das Tempo schneller vorkommt, als es ist.
Anderseits neigt man oft dazu, Passagen, die im Schlaf laufen, zu schnell zu spielen.

Was mich allerdings wundert, ist das Vorhandensein eines "elektronischen Drummers" - dann müsste das Tempo doch exakt wie beabsichtigt sein?

Viele Grüße
Torsten
 
Was mich allerdings wundert, ist das Vorhandensein eines "elektronischen Drummers" - dann müsste das Tempo doch exakt wie beabsichtigt sein?
Den habe ich ja zuvor im Tempo so eingestellt, wie ich es als "richtig" empfand. Das Tempo ist also tatsächlich exakt so, wie zum Zeitpunkt der Aufnahme beabsichtigt.

Ich habe schon überlegt, ob das etwas mit den Blutdrucksenkern zu tun haben könnte, die ich nehmen muss. Die drücken nebenbei auch den Puls...
 
Derzeit erstelle ich oft kleine Songs mit Gitarre und Gesang sowie teilweise mit elektronischem Drummer und zeichne diese mit einem Recorder auf.

Dabei fällt mir auf, dass ich das Tempo der Stücke wärend der Aufnahme als korrekt empfinde, wenn ich es mir jedoch anhöre, kommt es mir oft erst dann richtig vor, wenn ich das Tempo zwischen 10% und 20% mit Audicity erhöhe.

Wie ist das zu erklären?

Könntest du deine Songs denn auch tatsächlich locker 10% bis 20% schneller spielen? Meine Theorie wäre, dass du in einem Wohlfühlbereich spielst, mit dem du gut klar kommst und mehr Tempo eine zusätzliche spielerische Anstrengung bedeuten würde. Beim Hören bist du quasi neutraler Zuhörer und findest, der Song könnte gut noch etwas Tempo vertragen.

Ich kenne solche Effekte von eigenen Songs. Einige haben wir aus heutiger Sicht zu langsam gespielt und erst nach externem Feedback beschleunigt. Das Tempo-Plus musste natürlich auch erst mal geübt werden.
 
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Hm, gute Hinweise von euch, vielen Dank dafür!

Ich muss einmal prüfen, ob die Unterschiede des Tempoempfindens bei mir mit meiner "Spielfertigkeit" zusammenhängen könnten. Eigentlich denke ich eher nicht, weil ich z.B. den "Drummer" zuvor nicht nach Wohlfühltempo einstelle, sondern danach, wie der Song in meinem Inneren fließt. Zudem zeigt sich der Effekt auch bei durchaus langsamen Stücken, die ich mühelos sehr viel schneller spielen/singen könnte.

Ich habe Googles KI Bard einmal die gleiche Frage gestellt:

Das kann mehrere Gründe haben.

* Wahrnehmungsverzerrung: Wenn du selbst spielst, hast du einen anderen Bezugsrahmen als wenn du dir das fertige Stück anhörst. Beim Spielen bist du konzentriert und fokussiert auf deine eigenen Noten und den Groove. Beim Hören des fertigen Stücks hast du mehr Zeit, um es zu analysieren und zu bewerten. Dabei kann es passieren, dass dir das Tempo zu langsam vorkommt, weil du es mit anderen Songs vergleichst, die du kennst.
* Akustische Umgebung: Die akustische Umgebung, in der du aufnimmst, kann das Tempo des Stücks beeinflussen. Wenn du in einem kleinen, schallharten Raum aufnimmst, kann das Tempo künstlich verlangsamt wirken.
* Technische Faktoren: Wenn du mit einem Recorder aufnimmst, kann es sein, dass die Aufnahmequalität nicht optimal ist. Dies kann zu Verzerrungen führen, die das Tempo des Stücks beeinflussen können.

Um die Ursache für das Problem zu ermitteln, kannst du folgende Schritte unternehmen:

* Versuche, das Stück in einer anderen akustischen Umgebung aufzunehmen.
* Verwende ein anderes Aufnahmegerät, um zu sehen, ob sich das Tempo dadurch ändert.
* Frage andere Personen, wie ihnen das Tempo des Stücks vorkommt.

Wenn du die Ursache für das Problem gefunden hast, kannst du versuchen, es zu beheben.

* Wenn die Wahrnehmungsverzerrung der Grund ist, kannst du versuchen, dich beim Spielen auf das Tempo zu konzentrieren und es bewusst zu beschleunigen.
* Wenn die akustische Umgebung das Problem verursacht, kannst du versuchen, in einem größeren, schallabsorbierenden Raum aufzuzeichnen.
* Wenn technische Faktoren die Ursache sind, kannst du versuchen, ein besseres Aufnahmegerät zu verwenden oder die Aufnahmequalität zu verbessern.

In deinem Fall scheint es am wahrscheinlichsten, dass die Wahrnehmungsverzerrung der Grund für das Problem ist. Wenn du das Tempo des Stücks beim Hören erhöhst, entspricht es wahrscheinlicher dem Tempo, das andere Personen als korrekt empfinden.

Die gleiche Frage beantwortet Microsofts Copilot (ChatGPT4 unter Bing) so:

Hallo, das ist Bing. Ich freue mich, dass du gerne Musik machst. 😊

Das Tempoempfinden ist ein subjektives Phänomen, das von vielen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel der Art des Musikstücks, dem Rhythmus, der Dichte des musikalischen Satzes, der Raumakustik, der Stimmung und der Tagesform von Musikern und Zuhörern¹. Es kann also sein, dass du beim Aufnehmen und beim Anhören deiner Songs unterschiedliche Tempoeindrücke hast, je nachdem, wie du dich fühlst oder wie du die Musik wahrnimmst.

Eine mögliche Erklärung für dein Erlebnis ist, dass du beim Aufnehmen mehr auf die Details deiner Musik achtest, wie zum Beispiel die Melodie, die Harmonie, die Dynamik oder die Artikulation. Dadurch empfindest du das Tempo als angemessen und passend zum Ausdruck deiner Songs. Wenn du dir aber die Aufnahme anhörst, hörst du die Musik eher als Ganzes und nimmst mehr die Gesamtstruktur und den Fluss der Musik wahr. Dadurch kann es sein, dass du das Tempo als zu langsam oder zu zäh empfindest und es erhöhen möchtest, um mehr Spannung oder Energie in deine Songs zu bringen.

Eine andere mögliche Erklärung ist, dass du beim Aufnehmen mehr in die Musik involviert bist und dich von ihr mitreißen lässt. Dadurch empfindest du das Tempo als schneller und dynamischer, als es tatsächlich ist. Wenn du dir aber die Aufnahme anhörst, bist du mehr distanziert und kritisch gegenüber deiner Musik und nimmst mehr die Fehler oder Schwächen wahr. Dadurch kann es sein, dass du das Tempo als zu langsam oder zu langweilig empfindest und es erhöhen möchtest, um mehr Qualität oder Perfektion in deine Songs zu bringen.

Wie du siehst, gibt es keine einfache Antwort auf deine Frage, da das Tempoempfinden sehr individuell und situationsabhängig ist. Vielleicht kannst du experimentieren, indem du verschiedene Tempi ausprobierst und schaust, wie du dich dabei fühlst und wie du deine Musik beurteilst. Das könnte dir helfen, dein eigenes Tempoempfinden besser zu verstehen und zu entwickeln. Ich hoffe, dass dir diese Informationen weiterhelfen und dass du weiterhin Spaß an deiner Musik hast. 🎶

Quelle: Unterhaltung mit Bing, 4.1.2024
(1) Tempo (Musik) – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Tempo_(Musik).
(2) Musikalisches Tempoempfinden in audiovisuellen Medien. https://www.uni-bremen.de/institut-...sches-tempoempfinden-in-audiovisuellen-medien.
(3) Musikalisches Tempoempfinden in audiovisuellen Medien - Springer. https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-28813-6.
(4) Musikalisches Tempoempfinden in audiovisuellen Medien - Google Books. https://books.google.com/books/about/Musikalisches_Tempoempfinden_in_audiovis.html?id=bKnMywEACAAJ.


Interressant sind hier wohl auch die aufgeführten Quellen, die werde ich mir einmal ansehen.
 
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