[Fragen] Steg von einer E-Geige

GuywithBass
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Hallo Gemeinde,

ich finde immer wieder Instrumente mit einem "Stecker dran" für mein Bed-Room-Studio:D.

Jetzt hat eine E-Geige für wenig Geld ihren Weg zu mir gefunden. Nichts qualitativ hochwertiges, aber mit allen, was so dran und dabei sein sollte.

Beim Auspacken und der Betrachten der Neuerwerbung, stelle ich fest - ob wohl die dicken Saiten entspannt sind - das der Steg sich abenteurlich biegt.

IMG_3952.JPG IMG_3953.JPG


Ich vermute der Steg selber dürfte geringe Qualität und daher sehr weich sein. Meine Idee ist daher einen neuen Steg zu besorgen und diesen auf die Geige anzupassen.

Einen Geigenbauer einzuschalten ist sicherlich technisch besser aber bereits vernümpftige neue Saiten dürften den Wert dieser E-Geige deutlich übersteigen. Ergo erstmal selbst mal was versuchen.

Der Steg steht auf dem Pieso plan auf.

IMG_3954.JPG

Stege für akustische Geigen haben die Füsse immer auf die Rundung vorgearbeitet.

Frage1: Gibt es Stege extra für E-Geigen mit plan vorgearbeiteten Füssen? Beim großen T habe ich keine gefunden. Die Rundung plan zuarbeiten, würde die Füsse ggf. zu sehr schwächen.

Frage2: Sollte ich eher hartes, oder einen weicheres Material für den Stegrolling bei einer E-Gige nehmen?


Für Hinweise, Links, Kommentare und Hilfreiche Anmerkungen bin ich wie immer dankbar.

Gruß

GwB
 
Eigenschaft
 
Tja, für Antworten wäre ich dann schon dankbar.

Ps.Trotz intensiver Suche habe ich noch keinen Stegrohling gefunden, der für ein Plane Auflage gedacht ist.
 
Steg anpassen sollte auf jeden Fall ein Geigenbauer machen. Zumindest sollte sich das mal ein Geigenbauer ansehen. Der Steg steht alles andere als plan auf.

Was das mit den Saiten zu tun hat, ist mir nicht klar.
 
Was das mit den Saiten zu tun hat, ist mir nicht klar.

aber bereits vernümpftige neue Saiten dürften den Wert dieser E-Geige deutlich übersteigen.

Damit wollte ich an deuten, das der Wert des Instrumentes nicht sehr hoch ist und somit die Kosten für die Dienste eines Geigenbauers nicht zurechtfertigen sind (in Bezug auf den Instrumentenwert) sind und ich mich selber versuchen will. :)
 
Wenn mir Wissen, handwerkliche Fertigkeiten, finanzielle Möglichkeiten usw. nicht gegeben sind, wäre ich dieses Experiment nicht eingegangen in der Hoffnung, dass es das Internet schon richten wird. ;)
 
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Hier gibt es eine Anleitung:



David Burgess ist ein sehr renommierter Geigenbauer... und ein ziemlicher Scherzkeks...
 
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Hallo Gemeinde,

danke für die Kommentare.

Das bei ein höherwertigen Geige ein entsprechender Meister seines Faches sein Können ein bringen sollte steht außer Frage. Bei meiner gebraucht erworbenen E-Geige mit einem Neupreis von 60 Euro will ich es aber selber versuchen.

Der Piezoabnehmer, auf dem der Steg plaziert wird hat aber eine grade und plan Auflagefläche (siehe Bilder oben) und keine gewölbte Decke, wie das allgemein bei akustischen Geigen der Fall ist.

Daaher wieder hole ich meine Fragen nochmal.

Frage1: Gibt es Stege extra für E-Geigen mit plan vorgearbeiteten Füssen? Beim großen T habe ich keine gefunden. Die Rundung plan zuarbeiten, würde die Füsse ggf. zu sehr schwächen.
Frage2: Sollte ich eher hartes, oder einen weicheres Material für den Stegrolling bei einer E-Gige nehmen?

Gruß

GwB
 
Ich verstehe halt nicht, warum du nicht wenigstens vor Ort mal eine Profi draufschauen lässt. Von harten und weichen Stegrohlingen habe ich noch nie gehört, nur von billigen und teuren. Und die käuflich erhältlichen Stege sind immer Rohlinge, die an ALLEN Seiten angepasst werden müssen. Unter anderem auch die Dicke. Ich schlage vor, du schaust dir mal ein paar ernsthafte Artikel zu dem Thema an (Stichwort: carving and fitting a violin bridge).

In diesem Artikel sieht man den Unterschied zwischen Rohling und fertigem Steg ganz gut:

http://www.meadowoodmusic.com/#!care-tip-6/c1vm
 
Zuletzt bearbeitet:
Von harten und weichen Stegrohlingen habe ich noch nie gehört, nur von billigen und teuren.

siehe u.a. hier

Die Quintessenz aus all diesen Überlegungen und meiner Inspiration ist ein weicherer, weniger schwingfreudiger Steg, der schon beim Anschnipsen im nicht eingebauten Zustand einen tieferen, weicheren Ton produziert, und nicht so hell klingt wie einer der "normalen Stege.

Ein Auszug eines äußerst lesenwerten Review von @GeiGit :great::great::great:



Ich verstehe halt nicht, warum du nicht wenigstens vor Ort mal eine Profi draufschauen lässt.

@Raverli

Meine E-Geige hat noch nichtmal den Gegenwert einer Stange Zigaretten. Ein Profi kostet auf jedenfall Geld und wird mir sicherlich bescheinigen, das diese E-Geige es nicht wert ist bezahlte Arbeit zu investieren.

Der vorhandene Steg ist in meine Augen viel zu weich (siehe Bilder) und müsste ersetzt werden. Außerdem hoffe ich hier im Forum entsprechend fundierte technische Aussagen zu meinen Fragen zu bekommen.

Das diese Antworten mich nicht zu einem Geigenbauer machen, ist mir mehr als bewusst. :D Aber, da ich ein DIY-Fan bin und die Qualität des Ergebnis für mich von Interesse ist aber, davon nichts weiter abhängt, will ich es selber versuchen. :)
 
Ja, geigit hat seinen Steg aber auch selbst gebaut. Das kannst du natürlich auch machen.

Ich dachte, du sprichst von kommerziell erhältlichen Rohlingen. Wenn du ein paar Rohlinge kaufst um damit rumzuexperimentieren kostet das auch.

Übrigens sieht der aktuelle Steg auf deiner Geige stark wie ein unbearbeiteter Rohling aus. Dass er so krumm ist, hat wohl weniger damit zu tun, dass er zu weich ist, sondern dass er nicht korrekt angepasst wurde.
 
...ich wurde gerufen ;)

Tja, Stege und E-Geigen...
Auch bei meiner E-Geige ist der Piezo plan und hat keine (sonst übliche) Wölbung.
Ich stand damals ja ebenfalls vor der Überlegung einen Rohling zu kaufen... und fand eigentlich keinen geeigneten.
Ich hatte nicht mal ein passendes Brettchen und habe es mir sozusagen aus mehreren Furnierblättern selbst schicht verleimt (aber nicht gesperrt, sondern alle Schichten mit der selben Faserrichtung).

Das kannst Du auch machen, oder Du nimmst diesen Rohling von Teller:
Seine Füßchen sind so dick, dass Du sie planen kannst.
Am Besten eben beide Rohlinge übernander, die Kontur abzeichnen, unten die Füßchen mit einer Feile planen und so feilen, dass die Rückseite (zum Saitenhalter hin) im 90°-Winkel sitzen.
Dazu brauchst Du ev. einen Anschlagwinkel oder stellst den Steg auf den Tisch und kontrollierst mit dem Geodreieck.
Stege sind immer aus Ahorn... auch meiner (bei mir ist allerdings eine Schicht Mahagoni dabei).

Zu Deinem Originalsteg:
Diese leichte Tendenz zur Durchbiegung kann schon davon kommen, dass die Füße eben nicht im 90°-Winkel sitzen, oder dass der Steg mal an den Saiten oben zu weit Richtung Saitenhalter aufgestellt war.
Er ist oben auch sehr dick.
Du könntest ihn oben von der planen Seite her (als die Seite die zum Saitenhalter zeigt) "nachplanen"und oben soweit verjüngen bis die Seite wieder plan ist.
 
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Hi GwB

Daß es Stege extra für E-Geigen mit bereits angepassten Füssen gibt, glaube ich nicht.

Ich würd´ das auch so sehen, etwas, das man im Wert eh nicht mehr verbasteln kann, und auch ansonsten nicht in Verwendung gelänge, wieso nicht selbst versuchen?!

An Deiner Stelle würde ich mir ein paar preiswerte Stege ordern und rumprobieren. Die Klangunterschiede der verschiedenen Rohlinge kannst Du auch in kürzeren Hörabständen mit "auf den Tisch fallen lassen" hören. Wäre natürlich möglich, daß die Füße beim "anplanen" extrem zu flach werden. Kannst ihnen ja Schühchen anziehen. :D Kleiner Scherz, aber bei der Geige muß man ja jetzt nicht auf die große Offenbarung hoffen, und dann könnte man ja, wenn man schön sauber arbeitet, nach dem Anpassen noch ne Ahornbesohlung probieren.

Ob Du nun eher weicheres oder härteres Material für eine E-Geige nehmen sollst…,… aus dem Bauch raus würde ich sagen weicheres, kann aber genau verkehrt sein und letztlich kann man durch die Art der Bearbeitung des Steges ne Menge Klanggestaltung bewirken, ….führen also mehrere Wege nach Rom.

ah, GeiGit war schneller und hat eine besserer Lösung.

Grüße

Kylwalda
 
Dicke und Gewicht des Stegs sind bei der E-Geige wohl nicht so entscheidend, aber neben den Füßen muss unbedingt die Höhe und das Profil an das Griffbrett angepasst werden, um eine korrekte Saitenlage zu erzielen.

So wie hier in dem oben verlinkten Artikel.

Den alten Steg kannst du nicht als Vorlage nehmen, der war auch schon offensichtlich nicht richtig angepasst.

Basteln ist ja gut und schön, aber wenn man so gar nicht weiß, auf was man achten muss, wird es schwer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu Deinem Originalsteg:
Diese leichte Tendenz zur Durchbiegung kann schon davon kommen, dass die Füße eben nicht im 90°-Winkel sitzen, oder dass der Steg mal an den Saiten oben zu weit Richtung Saitenhalter aufgestellt war.

Wenn ich die Saiten entspanne ist er wieder gerade. Aber aufgrund des Hinweißes:

Am Besten eben beide Rohlinge übernander, die Kontur abzeichnen, unten die Füßchen mit einer Feile planen und so feilen, dass die Rückseite (zum Saitenhalter hin) im 90°-Winkel sitzen.

Das hört sich einfacher an als es ist, aber mit einer Führung werde ich das schon hinbekommen.

Er ist oben auch sehr dick.
Du könntest ihn oben von der planen Seite her (als die Seite die zum Saitenhalter zeigt) "nachplanen"und oben soweit verjüngen bis die Seite wieder plan ist.

Das werde ich mal in Angriff nehmen. Nochmalige Ansicht zeigt mir, das der Steg unten sowie so nur sehr unzureichend auf dem Piezo angepasst ist. Zudem ist die Saitenlage 8mm bei der Tiegfen saite und 6-7mm bei der E-Saite noch etwas hoch, sodas ich reichlich Lufthabe für die Nacharbeit.

Dicke und Gewicht des Stegs sind bei der E-Geige wohl nicht so entscheidend,

Das kann ich mir nicht vorstellen. Der Steg überträgt die Schwingungen von der Saite auf dem Piezo und ist somit maßgeblich für die Übertragung verantwortlich. Der Steg dämpft gewisse Frequenzen und verändert so,it den Ton. Sicherlich werden auch die Schwingungen vom Hals via Korpus übertragen, aber der Weg ist beim Steg unmittelbarer.
 
Ich gebs auf :facepalm1:
 
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Dicke und Gewicht des Stegs sind bei der E-Geige wohl nicht so entscheidend
Doch, genauso wie bei der akustischen Geige hat der Steg mit seinem kompletten Schwingungs- und Dämpfungsverhalten die Funktion eines mechanischen Equalizers - er beeinflusst den Klang, der noch beim Piezo ankommt, sehr stark!

Man muss es sich so vorstellen: Der Steg kann sich aufgrund seiner Konstruktion und seiner Freisparungen unterschiedlich "leicht" bei verschiedenen Frequenzen schwingend bewegen.
Dementsprechen unterschiedlich werden Frequenzen durch Eigenschwingung abgebaut und bedämpft, oder eben durchgelassen.

Deshalb klingt mein selbstgebsuter Steg auch anders wie der (härtere,steifere) Originalsteg.
 
"Nicht so entscheidend" ist auch nicht das Gleiche wie "komplett unwichtig". Immerhin muss hier "nur" der Piezo angeregt werden und nicht das ganze Instrument. Die Aussage stammt übrigens von einem mir bekannten Geigenbaumeister.
 
Das ist schon richtig, dass das Gewicht nicht so viel ausmacht wie bei einer akustisch schwingenden Decke.
Und durch die direkte Piezoabnahme ist oft ein dickerer, höhendämpfender, schwerere Steg besser geeignet wie die dünnen lauten "Hochleistungsstege" von akustischen Soloinstrumenten.

Aber der Einfluss ist größer wie sich das auch manch Geigenbauer vorstellen kann (der sich oft eben innerhalb der gegebenen Möglichkeiten eines Rohlings bewegt).
Und viele Geigenbauer haben mit E-Geigen wenig Erfahrung, da dort viel Handarbeit eben kostet und von den Spielern seltener in Anspruch genommen wird wie von Orchestermusikern.
 
@GuywithBass Ich finde auch, dass der Steg verdächtig nach Rohling aussieht. Die Füße liegen der Decke/dem Piezo nicht richtig an. Ich seh zumindest auf den Fotos kleine Lücken. Und viel zu hoch und zu dick sieht er auch aus.

Eigentlich gibt es nur zwei Lösungen, wenn du mit E-Geige weitermachen willst.
A) Du machst es wie meinem Eindruck nach die meisten hier, dass du die Geige so wie sie ist eher als Grundgerüst betrachtest und daran Modifizierungen machst, die den Kaufpreis dieser Geige übersteigt. Beim Steg also den Gang zum Geigenbauer.
B) Du kaufst dir ein teures, hochwertiges Modell, das bereits fachgerecht spieltauglich geliefert wird.

An meiner E-Geige sind nur das Holzgerüst und Tonabnehmer Original. Ausgetauscht sind Steg, Saiten, Saitenhalter, Kinnhalter und Bogen. Bearbeitet sind Obersattel, Griffbrett, Wirbel. Originalkaufpreis war 120€, ausgegeben für Modifizierungen hab ich 300 und zerquetschte Euro, Fahrten zu Geigenbauer und Thomann nicht einberechnet. Das war am Ende aber immer noch günstiger als ne Premium E-Geige und hab für meine Zwecke jetzt ein Topinstrument. Die ehemalige Geigerin meiner Band hat knapp über 2500€ für ihre E-Geige bezahlt (die wurde dann aber nicht mehr modifiziert). Am Ende geht aber eh die meiste Kohle für die nachfolgende Signalkette drauf, wenn man authentischen Geigenklang will...
 
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"Nicht so entscheidend" ist auch nicht das Gleiche wie "komplett unwichtig". Immerhin muss hier "nur" der Piezo angeregt werden und nicht das ganze Instrument. Die Aussage stammt übrigens von einem mir bekannten Geigenbaumeister.

Wenn ich mir das Gesamtsystem Akustikgeige und E-Geige vergleichend anschaue, so fehlt der E-Geige einiges an tonformenen Elementen (Decke, Boden, Stimme, ... ) daher kommt dem Steg eine wesntlich stärker Bedeutung zu. Wobei auch dem Material, aus dem die Grundkonstruktion (Hals, Rumpf, ...) sicherlich den Ton beinflußt nur nicht so stark wie bei einer Akustik-Geige.
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A) Du machst es wie meinem Eindruck nach die meisten hier, dass du die Geige so wie sie ist eher als Grundgerüst betrachtest und daran Modifizierungen machst, die den Kaufpreis dieser Geige übersteigt. Beim Steg also den Gang zum Geigenbauer.

Danke für den Vorschlag.

Mein Ziel ist es erstmal ein spielbereites Instrument zu bekommen. Nahziel, ein Steg, der bei Belastung sich nicht einrollt. ;-)

Entweder der vorhande kann von mir ausreichend angepasst werden, oder ein Neuer wird angepasst. (Das würde ich bei meinem alten akustischen Cello, das jetzt mein Sohn quält nie machen, aber bei einer billigen E-Geige schon.)

Die E-Geige ist erstmal nur eine Spielerei von mir. Der Dirketanschlus in die DAW auch mein erstes Ziel und soll dann zum auspprobieren meiner Tochter (Vocal) überlassen werden. Wenn dann da mehr wird, wäre ein wie von @Vali beschriebender Weg sicherlich zielführend.
 

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