@Schwammkopf & all
Ich bitte wirklich zu verstehen, dass ich hier nicht die komplette Funktionsweise eines Röhrenamps erklären kann. Das würde locker 400 Seiten eines Buches füllen.
Trotzdem noch'n bisschen präziser: Also, die wintige Wechselspannung, die ein Gitarrenpickup abgiebt, gelangt auf das Steuergitter einer Röhre, wodurch der Stromfluss durch selbige genau so schwankt wie die Spannung aus dem Pickup, die wiederum analog zur schwingenden Saite schwankt... Da eine Röhre, wie oben erläutert, aus einer kleinen Spannungsschwankung eine größere Produzieren kann, nennt man das Verstärkung. Genau liegt im Annoden-Stromkreis der Röhre ein Widerstand, an dem die Stromschwankung durch den gesteuerten Annodenstrom als Spannungsschwankung abfällt (Ohmsches Gesetz). Über einen Kondensator trennt mann die nützliche Wechselspannung von der hilfreichen Gleichspannung (zB 250 Volt, damit die Sache überhaupt funktioniert) und leitet diese auf die nächste Röhre... usw.
Im Annodenstromkreis der letzten (Endstufen-) Röhren liegt dann statt eines Widerstandes ein Trafo wegen des besseren Leistungs-Wirkungsgrades - und daran der Lautsprecher.
Leider ist die Sache noch um einiges komplizierter als hier erläutert. ZB braucht man eine Klangreglung und damit man auch wirklich etwas Power kriegt, muss man die Endstufe zu allem Überfluss im Gegentakt betreiben, was das Verständnis nicht gerade einfacher macht.
Und... das ist alles nur Prinzip. Real existierende Gitarrenamps haben noch mit vielen anderen Details zu kämpfen so dass es letztlich eine hohe Kunst erfordert, einen wirklich guten Amp zu bauen.
Tja, ich habe mal versucht (ich glaube es war 1966) einen Gitarrenamp selbst zu bauen. Leider lösten sich meine Träume und ca. 300 DM sauer verdientes Taschengeld in einer fürchterlich stinkenden Rauchwolke auf. Ich habe das dann nicht mehr versucht, aber mittlerweile weiß ich was ich falsch gemacht hatte... sehr sehr viel.