Fragen zum Blues, Praxis und Theorie für Wiedereinsteiger

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Anderer
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Hallo Zusammen,

ich habe vor gut über 40 Jahren! mit Gitarre begonnen und zu dieser Zeit von einem Freund sehr viel gelernt. Danach blieb ich aber auf diesem Level und habe nur noch sporadisch ein wenig herumgeklimpert. Nun bin ich im 62!! Lebensjahr und hab die "Liebe zur Klampfe" neu entdeckt. Was kann ich noch? Habe festgestellt, dass ich viele Griffe noch kann und auch der Wechsel klappt ganz gut auch ein Rhythmus-Gefühl ist vorhanden. Darüberhinaus geht´s seltsamerweise auch mit Barre noch ganz leidlich zu greifen, auch wenn die Pfoten schon ein wenig steif sind, aber das wird schon noch.

Habe eine 12 String Framus (43 Jahre alt :)) auf der ich aber nur sechs Saiten aufgezogen habe auch die schlägt sich noch tapfer. Damals habe ich noch mit der A Stimmgabel.... na ja, gestern so ein elektronisches Ding gekauft einfach genial auch die Infos und die Tabs über das Web Wahnsinn.
Dann hab ich noch so 5 Bluesharps neben zu das geht grad solala, Bending auch noch. MuHa konnte ich schon als Kind, von Mutti gelernt.

Mir fehlt aber wahnsinnig viel an Musiklehre usw. und ich weiß nicht so recht wie ich anfange. Spielen will ich Blues, das höre ich schon viele Jahre gern und ist/wird wohl meine Richtung.
Ich freue mich, hier diese tollen Tipps und Diskussionen zu lesen und komme sicher mit der einen oder anderen Frage.

Frage 1.) :redface:
Gibts hier jemand im etwa gleichen Alter und ähnlichem Level oder ganz neu und wenn ja, welche Erfahrung hast du gemacht? Wo liegen die Hauptprobleme und ggf. wie für dich gelöst?

Frage 2) Was sagen mitlesende Experten denn über das Einstiegsalter > 60 und die Chancen?

Na ja, ich werde mir wohl zunächst ne Harmonielehre (Meffert?) zulegen und auch die Theorie mal reinziehen.

Lieben Dank, auch fürs lesen und guten Sonntag noch.
 
Eigenschaft
 
Hi,

bin selbst Neu- bzw. Späteinsteiger hinsichtlich Gitarren-Blues :hat:
Daher erstmal Herzlich Willkommen!

zu Frage 1)
Mir als als Neueinsteiger zunächst das Lernen der 5 Pentatonischen (Blues-) Tonleitern am meisten geholfen.
Das verschafft die tonal und griffbretttechnisch erstmal so eine Art Fundamentalübersicht.
Die Hauptprobleme kann man nicht pauschalisieren, denke ich. Die wirst du aber individuell für dich selbst schnell rauskriegen sobald du angefangen hast den ersten Ton zu spielen ;)
Wenn du das Problem dann benennen und beschreiben kannst, wird dir hier im Forum zumeist ganz toll geholfen! Die Erfahrung habe ich hier auf jeden Fall gemacht. Jede Menge nette und kompetente Leute hier!!

zu Frage 2)
Die Chancen sind hervorragend :great:
Kann ich dir aus eigener Erfahrung nur sagen. Es sei denn, willst demnächst auf persönliche Einladung von SRV zusammen mit ihm auf der Bühne jammen....

Noch ´ne kleine Anmerkung: So ganz ohne Harmonielehre macht´s die Sache manchmal undurchsichtiger als nötig. Das ist richtig. Aber sich gleich ´ne Harmonielehre zu kaufen finde ich im Moment noch too much. Die Basic-Infos, die du für den Blues - zumindest für den Anfang - brauchst, kriegst du auch sehr leicht und verständlich dargestellt im Internet bzw. YouTube.

Have fun!!
 
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Also ich denke es ist nie zu spät um nochmal anzufangen. Es ist sicher hilfreich zu einfachen backing tracks zu spielen (YouTube) um das Rhythmus und Spielgefühle wieder zu erlangen. Oder einfach zur lieblings CD. So habe ich angefangen und so mache ich es bis heute. Natürlich geht es nie ganz ohne Theorie aber das hält sich in Grenzen.

Viel Erfolg und vor allem ganz viel Spaß beim Neueinstieg!
 
Ich denke ebenfalls, dass es nicht nötig ist ein dickes Buch über Harmonielehre zu kaufen. Im Internet gibt es wirklich viele schöne Ressourcen, wo einen Theorie und Anwendung dieser vermittelt wird. Schau zum Beispiel mal bei Justins Guitar (http://www.justinguitar.com/en/BL-000-Blues.php) rein.
 
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Frage 2) Was sagen mitlesende Experten denn über das Einstiegsalter > 60 und die Chancen?
Ach was :great:

Übrigens wegen des Blues und so, würde ich dir diesen Thread empfehlen mal durchzulesen, da ist schon so einiges drinnen an Informationen, auch wenn der Titel täuscht ....

Apropos Harmonielehre. Schau dir mal das Büchlein an: Harmonize One ist recht kompakt und übersichtlich.
 
Habe selbst mit 50 angefangen E-Gitarre zu spielen. War allerdings in den frühen 80ern u. Anfang 90er als Bassist aktiv. Auch in Bands. Daher "gewisse" Vorkenntnisse.
Ich empfehle "Blues you can use" von John Ganapes. Das Teil & seine Nachfolger haben mich bis heute bei der Stange gehalten. Ich find's einfach genial. Nebenbei spiel ich viel Funk, Reggae, Ska. Nehme mir allerdings täglich mind. 1 Std. zum üben.
Meine 1. echte Krise war beim erlernen der Bending - Technik. Die 2. beim greifen der 9er-Akkorde (9th Chord Blues). Heute flutscht das so wie ich's nie gedacht hätte.
Üben, Spass, sich aufs Instrument freuen - das Geheimrezept. Und ganz wichtig : den Blick für die kleinen Erfolge nie verlieren. "Gary Moore in 3 Wochen" geht nicht.

Gruß & viel Erfolg
shadok
 
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Ha, mein Thema! Da bin ich natürlich immer gern dabei!

Mich würde zunächst die Frage interessieren, in welche Richtung es denn gehen soll. Mit Deiner alten Framus (Texan? Hatte ja in den 70ern fast jeder) klingt das ja sehr nach akustischem Blues (?). Und dazu gleich ein Hinweis: für gepickten Akustik - Blues oder Ragtime usw. braquchst Du meiner Meinung nach eine Gitarre, die sehr leicht anspricht und realtiv laut und "offen" klingt. Das wird mit Deiner auf 6 Saiten "umgebauten" Framus schwierig werden, weil diese alten Zwölfsaiter ziemlich massiv und dick gebaut sind, um den 12 Saiten zu widerstehen. Wenn Du jetzt 6 Saiten wegnimmst, hast Du nicht automatisch eine 6saitige Gitarre, sondern ein 12saitige, die Du "kastriert hast. Dazu ist so ein Teil nicht gemacht!

Wenn es das ist, was Du als Zielvorstellung hast, ist die Herangehensweise natürlich eine etwas andere als beim elektrifizierten Blues. Besonders weil Du eigentlich dazu gezwungen wirst, den Rhythmus- u n d den "Solo"part zu übernehmen.

Insbesondere sind natürlich beim akustischen Blues ziemlich andere technische Fertigkeiten gefragt als beim E - Blues. Hier kämen dann die verschiedenen Picking - Techniken ins Spiel, die ich - ich betone: ich - für unabdingbar halte, weil akustisches Blues - Strumming mir irgendwie ziemlich sinnlos erscheint. Es sei denn, man will nur Gesang oder Mundharmonikas begleiten. Aber selbst dann...... .

Also bitte etwas mehr Input und vielleicht auch, welche Art von Blues Du besonders gut findest. Ruhig auch mit Namen.

Ach so, 62 ist doch für einen Blueser kein Alter!
Außerdem: den Spruch "In meinem Alter lernt man das nicht mehr." habe ich noch nie geglaubt!
Ich bin übrigens auch nicht viel jünger!
 
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Lebenserfahrung ist im Blues vorteilhaft. Dass du schon viel erlebt und gesehen hast kommt dir entgegen.

Das Erlernen eines Instrumentes ist eine Frage von Übung und die braucht nunmal Zeit. Mein Klavierlehrer sagte damals zu mir, dass Schüler und Renter die schnellsten Fortschritte machen ;)

Es ist wichtig, dass du dir klar formulierte Ziele setzt und dir darauf eine Struktur aufbaust. Ein Lehrer kann gerade am Anfang dabei behilflich sein!
 
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Es ist wichtig, dass du dir klar formulierte Ziele setzt und dir darauf eine Struktur aufbaust. Ein Lehrer kann gerade am Anfang dabei behilflich sein!

Das sehe ich grundsätzlich anders.

Es ist wichtig, Spass zu haben und zu behalten!

Musik ist kein Wettbewerb, bei dem der schnellste gewinnt.
Ich sage es immer wieder - und werde dafür leider auch oft angegriffen: Gitarre schnappen, spielen! Wenn es 'mal keinen Spass mehr macht, aufhören und später wieder anfangen.

Nicht auf Krampf ein Pensum abspulen, weil es "nach Plan" binnen Wochenfrist erledigt sein muss!

Ein Lehrer ist im Normalfall nie verkehrt, aber der TE hat ja schon einiges an Erfahrung, so dass die Anfangsübungen ausfallen können. Wie ich es verstehe, geht es bei ihm in erster Linie darum, sich "den Blues" zu erspielen.

Aber ok., nicht jeder ist gleich gestrickt. Aber gerade bei einer so lustvollen Musik wie Blues sollte auch die "Lust" entscheiden, was man spielen möchte - und nicht ein festgelegter Plan.
 
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Das sehe ich grundsätzlich anders.

Es ist wichtig, Spass zu haben und zu behalten!

Musik ist kein Wettbewerb, bei dem der schnellste gewinnt.
Ich sage es immer wieder - und werde dafür leider auch oft angegriffen: Gitarre schnappen, spielen! Wenn es 'mal keinen Spass mehr macht, aufhören und später wieder anfangen.

Teilweise d'accord, den letzten Satz sehe ich anders und möchte dem Ersteller etwas zu bedenken geben.

So ganz ohne Plan drauf los spielen bringt auch nichts. Ohne Ziele läuft man Gefahr sich zu verzetteln und nichts auf die Reihe zu bringen - ohne philosophisch zu werden, gilt dies wohl in allen Lebensbereichen.

Ein einfaches Ziel wurde schon formuliert: Blues-Gitarrist werden. Deine expliziten Fragestellungen in Beitrag #7 zeigen darüber hinaus, dass diese einfache Formulierung schon nicht ausreicht.

Klar kann man auch immer nur das machen, worauf man grade just in diesem Moment Lust hat. Wenn das jedoch dazu führt, dass man nur 30% der Zeit die Dinge lernt, die zum Bluesen notwendig sind, dann wird man auf der Stelle treten. Wie überall im Leben muss man kurzfristig Dinge tun, auf die man grade keine Lust hat um langfristig Weiter zu kommen.
 
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Naja, wenn Du das in diesem Sinne meinst, ok..

Natürlich muss man wissen, wohin das alles 'mal führen soll. Ich sträube mich nur immer wieder dagegen, dies dann auch mit einer zeitlichen Vorgabe zu verknüpfen. Da laufen wir dann wieder auseinander.

Meine Fragen bezogen sich auch in erster Linie darauf, welche "Disziplin" man denn belegen möchte. Ein Diskuswerfer trainiert sicher anders als ein Hochspringer.

Wir bewegen uns hier - zumindest die meisten von uns - im Bereich der Freizeit und das sollte sie auch bleiben. Wenn man sich nämlich auch in der Freizeit zu sehr dem Diktat der Uhr und des Kalenders unterwirft, ist es eben keine freie Zeit mehr!

Und am Ende droht keine Prüfung, bis zu deren Termin man dieses oder jenes Lernpensum intus haben muss, um bestzehen zu können.

Für mich - und auch das kann man sicherlich anders sehen - entzieht sich das Musik - Machen den üblichen Kriterien der Berufswelt der meisten Menschen. Effifienz, Termindruck, Kosten-Nutzen-Analysen und alle "Geisseln" des Broterwerbs will man doch gerade hinter sich lassen. "Abschalten", wie man früher so schön sagte.

Und da reicht es dem einen, ein paar Songs am Lagerfeuer klimpern zu können und dem anderen schwebt vor, Blues zu spielen.
Zwei Dinge, die sich übrigens gegenseitig nicht völlig ausschliessen. Ich selbst habe ein sehr überschaubares Repertoire an Schrammelsongs, kann aber stundenlang Blues spielen, ohne dass es mir (wohl leider nur mir;)) langweilig wird. Aber selbst, wenn ich im Bluesbereich sehr berühmte Blues- oder Ragtimesachen spiele, kennt das meistens keiner. "Kannst Du auch was von den Beatles?" ist wohl der häufigste Kommentar, den ich bei solchen Gelegenheiten gehört habe.
Als Ersatz spiele ich dann "Das Loch in der Banane" oder "Heute hier, morgen dort" und die "Meute" ist zufrieden.

Das ist nunmal das Los des Bluesers.
 
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Ziele setzen hat nichts damit zu tun sich der Doktrin eines Stundenplanes zu unterjochen :)

Das Ziel beschreibt nur den Pfad der beschritten werden muss. Beim Blues macht es eben mehr Sinn viel Zeit in sein Vibrato zu stecken als ins Sweep Picking ;)
 
Klar kann man auch immer nur das machen, worauf man grade just in diesem Moment Lust hat. Wenn das jedoch dazu führt, dass man nur 30% der Zeit die Dinge lernt, die zum Bluesen notwendig sind, dann wird man auf der Stelle treten. Wie überall im Leben muss man kurzfristig Dinge tun, auf die man grade keine Lust hat um langfristig Weiter zu kommen.

Aber warum soll er was anders spielen wollen als Blues wenn doch sein oberstes Ziel ist Blues-Gitarrist zu werden? Und auch wenn er was anderes spielen will hat das im Endeffekt immer auch positive Auswirkungen auf die Hauptrichtung. So geht's mir jedenfalls. Ich spiele grundsätzlich nur das worauf ich Lust habe. Und wenn ich eine bestimmte Technik lernen will dann suche ich mir eben einen Song wo das drin vor kommt und den ich gleichzeitig spielen will.

Ich bin auch schon fast 50 und hab erst vor gut einem Jahr ernsthaft angefangen und es macht so saumäßig viel Spaß, dass ich mir im Moment ein Leben ohne Gitarre gar nicht mehr vorstellen kann. Ich hatte schon rudimentäre Vorkenntnisse und habe es ein halbes Jahr ohne Lehrer versucht, habe mich aber im Dschungel der ganzen Informationen irgendwie verheddert. Außerdem kapiert man manchmal das Wesentliche nicht und keiner erklärt's einem weil das ja offensichlicht jeder weiß. Außer einem selber. Da finde ich es sehr angenehm so Sachen dann den Gitarrenlehrer fragen zu können. Außerdem sorgt er für den roten Faden und Kontinuität. Ich weiß nicht wieviele Lieder ich schon in der MItte abgebrochen hätte, weil ich nicht gewusst hätte wie man Probleme lösen kann. Dazu kommt noch, dass ein Lehrer einem auch zeigen kann wie man einen Song spielt ohne dass man sich 1:1 ans Original hält. Das fand ich sehr erhellend. Hat mich am Anfang sehr beflügelt mit einer abgespeckten Variante zu meinen Lieblingssongs zu spielen. Also ich kann professionellen Unterricht nur empfehlen.

Meine Hauptprobleme: Griffbrett verinnerlichen, manchmal Rhythmus-Legastheniker, musikalisches Gehör


Never too old to rock!
Sparkling Blue
 
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@Sparklong Blue: gerade Anfänger (zu denen ich mich zähle) tun sich am Anfang mit sowas wie Bendings und Vibratos schwer. Natürlich ist es nicht so spannend eine viertel Stunde lang Bendings zu üben. Aber es macht noch viel weniger Spaß bei jedem Bending zu verrecken, weil man weder die Kraft noch das Feeling hat den Ton zu treffen. Vibrato ist da noch aufwendiger. Für Vibratos gilt noch viel mehr die Devise easy to play hard to master.

Es macht schon Sinn Defizite auszukoppeln und gezielt zu ÜBEN und nicht rein über das SPIELEN zu lernen.
 
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@Zisko: Ok, da bin ich ganz bei dir. Das mach ich auch. Ich lerne einen Song und da kommen Bendings drin vor. Die klappen natürlich nicht auf Anhieb und ich bin da sowieso noch weit entfernt von perfekt, weil ich mich auch immer noch zu zu den (fortgeschrittenen) Anfängern zähle. Mein theoretisches Wissen eilt meinem handwerklichen Können um einiges voraus. Also übe ich immer zwischendurch explizit die Bendings. Also die Phrase mit den Bendings so 5 bis 10 Durchgänge. Wenn's längere Passagen sind dann teil ich das noch weiter auf. Dann versuche ich es wieder im Gesamtkontext. Aber für mich ist das explizite Üben der Bendings nicht mit Unlust verbunden. Mir macht es unheimlich viel Spaß mit den Tonhöhen zu spielen und zu schauen wie weit ich denn jetzt benden muss um den Ton zu treffen. Und seit dem ich mehrere Finger auf der Saite habe und auch das Handgelenk noch mit einsetze habe ich auch keinen Stress mehr mit der Kraft. Die reicht bei höheren Bünden ( so ab 7. Bund) locker für ein Ganztonbending bei 10er Saiten. Die Songs zerlege ich auch in Einzelteile, die ich separat erarbeite. Da macht es mir einfach Spaß zu hören wie es immer besser wird, wie es sich entwickelt und sich immer mehr wie das Original anhört.

Offensichtlich haben wir unterschiedliche Auffassungen darüber was Spielen heißt und uns machen unterschiedliche Sachen Unlust. Fakt ist wenn ich keine Lust drauf habe mache ich es nicht. Es ist mein Hobby, da will ich mich nicht auch noch mit Sachen rumärgern auf die ich keinen Bock habe. Und ich weiß, dass ich nach der kurzen Zeit keine Wunder erwarten kann. Solange ich noch Fortschritte sehe übe ich weiter an den Einzeltechniken, wenn sich nichts mehr tut dann lass ich es und spiele einfach, egal ob ich bei den Bendings verrecke. Dafür klappt dann vielleicht das Vibrato ganz schön oder die Slides oder der Übergang bei einer schwierigen Passage, den ich sonst immer verhaue. Who cares?

Sparkling Blue
 
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Wer schon 'mal das eine oder andere von mir gelesen hat, weiss bestimmt, dass gerade Vibrato und Bending zu meinen liebsten "Hobbies" zählen.

Gerade diese beiden Punkte sind der Hauptgrund dafür, dass ich gebetsmühlenartig den Tipp gebe, mit nur ganz wenigen Tönen anzufangen, um diese Techniken wirklich fokussiert verinnerlichen zu können.

Deshalb auch mein wiederholter Hinweis, sich genau deshalb nicht von Tonleitern oder pentatonischen Läufen zu nähern, sondern insbesondere von diesen Techniken!

Ansonsten besteht nämlich genasu die vom TE geschilderte Gefahr, dass es nicht nach Blues klingt.

Und beide Techniken lernt man durch spielen. Insbesondere das Vibrato zu üben, bringt aus dem Zusammenhang gerissen imo nicht viel, weil die Interaktion mit der den Einzelton umgebenden Musik erst die Wirkung ausmacht.

Nein, ich weise jetzt hier nicht nochmal auf das YT - Video hin!
 
@emptypockets: aber, aber... Beim Üben des Vibratos beschränkt man sich auf das Spielen eines Tones. Müsste doch genau in deinem Sinne sein, weniger geht echt nicht mehr :D

Mal ernsthaft, ich finde gerade das Vibrato bringt so viel Feeling rüber, dass es noch viel besser aus dem Kontext gerissen geübt werden kann als ein Bending. Vielleicht ist das auch Typ abhängig.
 
Ich habe nicht geschrieben, dass man nur einen Ton spielen soll.
Ich habe geschrieben, dass man von einem Ton ausgehen soll, will sagen, sich auf "den" Ton konzentrieren soll.
Das ist schon ein Unterschied.

Und richtig: ohne Vibrato geht so gut wie nichts. Macht zumindest einiges leichter. Eine sauber klingende Intonation z.B..
Aber das gilt weder ausschließlich für den Blues noch für die Gitarre.

Das Bending sollte man schon allein deswegen können - und zwar von Anfang an! -, weil man sonst die Bluenotes gar nicht erzeugen kann (es sei denn, man spielt gleich Slidegitarre). Dafür braucht man allerdings nicht wirklich Kraft. Es ist wohl eher eine Frage, wie man die Kraft dosiert einsetzt.
 
Doch! Kraft braucht man auch ;)
Wahrscheinlich ist das bei dir schon zu so einer Selbstverständlichkeit geworden, dass du das gar nicht mehr so empfindest und längst zu einer spielerischen Selbstverständlichkeit geworden ist - oder aber auch einfach zu lange her ist, als du damit anfingst. Aber als Anfänger kann ich mich noch s e h r gut daran erinnern, als ich vor 10 Monaten das erste Mal auf der A-Git, H-Saite im 5. Bund, einen Ganzton benden wollte. Erstens hab´ ich´s kräftemäßig nicht geschafft, und zweitens hat´s dermaßen wehgetan, dass ich glaubte, es reißt mir gleich das Fleisch unterm Fingernagel weg :igitt:. Habe ernsthaft geglaubt, dass das gar nicht geht. Habe dann vorsichtig im 12./14. Bund weitergeübt und mich dann peu á peu runtergearbeitet. Okay, heute klappt´s auch schmerzfrei im 5. Bund :). Eine gewisse Grundkraft muß man sich - unter Schmerzen - aber schon antrainieren. Dann allerdings kommt´s darauf an, wie du schon sagst, diese Kraft dosiert einzusetzen.
Als ich dann im Januar aber zusätzlich auf der E-Git mit dem Spielen anfing, ging das Benden plötzlich "wie auf Wolken" :)

Nachtrag: bin gerade nochmal in mich gegangen. Vielleicht war es doch alles weniger eine Frage der Kraft, als vielmehr die Tatsache, dass es einfach nur tierisch weh getan hat.... Und das hat in der Tat nix mit Kraft zu tun.
 
@Harleyman: Zu deinem Nachtrag kann ich sagen, dass es bei mir am Anfang auch so war, dass ich mir förmlich die Haut an den Fingern abschnitt und erst eine Extraschicht Hornhaut nötig war. Aber es ist auch Kraft nötig, nicht die Kraft für das Ziehen der Saiten, sondern für das Runterdrücken. Mir fehlt z.B. die Kraft im Zeigefinger um nur mit de, Zeigefinger mit 3. Bund auf der ersten 11.-Saite ein Ganztonbending zu machen. Da flutscht mir die Saite schlichtweg unter den Fingern weg.
Wie Sinnvoll dieses Bending ist kann man nun berechtigterweise in Frage stellen. Ich machs ganz gerne für Trainingszwecke ;)
 

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