Full Stack noch sinnvoll? Oder reicht eigentlich immer ein Combo?

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clubo
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Hallo Musiker-Board-Community,

ich habe eine Frage bzgl. der Anschaffung einer zweiten Box um einen Full-Stack-Turm zu basteln.

Hintergrund der Sache ist, dass ich einen relativ günstigen Röhrenverstärker (100 Watt) mit passender Box spiele und diesen klanglich auch sehr mag, er außerdem beim Verkauf nicht wirklich mehr Geld einbringen würde- also ich mit dem Gedanken spiele, noch einmal ein wenig reinzuinvestieren um den Klang vielleicht noch ein bisschen aufzumotzen. Nun gibt es eine passende Gitarrenbox, die unter meine aktuelle 4x12er passen würde, zzt. spiele ich also Half Stack.

Die Frage ist, braucht man heutzutage überhaupt noch Full Stack? Was könnt ihr Viel-Gigger mir dazu sagen?

In meinen Augen bringt es den Vorteil, dass ich

a) das Maximum aus meinem Verstärker hole, da er 2 Boxenausgänge hat, ich

b) im Proberaum vermutlich mehr Durchsetzungsvermögen habe und vielleicht sogar die Lautstärke ein wenig zurückdrehen kann, da mehr Boxenfläche,

c) ich bei Gigs ohne Mikro-Abnahme spielen könnte, wenn ich das Teil aufreißen müsste.

Wird sowas überhaupt noch gemacht? Oder reicht der Half-Stack, oder gar der kleine Combo-Amp (50 W Röhre) IMMER aus, da sowieso immer mit dem Mikro abgenommen wird, man weniger schleppen muss etc., ich bitte um Erfahrungsberichte.

Vielen Dank.
 
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Ich hatte auch immer den Wunsch von einem Fullstack... Allein für die Optik finde ich das schon der Hammer.... :D

Aber ganz ehrlich, weder im Probraum, noch auf der Bühne braucht man heutzutage noch ein Fullstack. Wenn ich mehrere Gigs kurz hintereinander habe, geht mir eine 4x12 schon auf den Senkel. Unhandlich, schwer und allein kaum zu transportieren (vor allem wenn man noch so kleine Treppen hoch muß, um auf die Bühne zu kommen).

Im Proberaum möchte ich auf meine 4x12 nicht verzichten. Da liefert sie den Klang, den ich haben möchte, aber live würde mir eine 2x12 locker reichen. Da bin aber immer noch auf der Suche nach der richtigen...

Ich habe aber auch schon 1x12 Boxen (z.B. Kammer) gespielt, die fast so fett waren, wie eine 4x12 und wesentlich transportabler.

Heutzutage sind Fullstacks totaler Overkill und meiner Meinung nach, wäre nur die Optik ein Grund für eine zweite 4x12. Ich möchte auf keinen Fall ein Fullstack zu den Gigs schleppen. Einzig der Blick des Tontechnikers wäre es mir wert, wenn man das Teil auf die Bühne schleppt... Die kriegen dann nämlich die Krise... :D
 
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Meine Erfahrung: Ich komme mit einem Combo besser zurecht als mit einem Halfstack (ein Fullstack habe ich nie gehabt).

1. besser zu transportieren.
2. laut genug (auch mit 30 Watt) für Proben und Gigs (wird eh mit Mikro abgenommen)
3. die allgemeine Probelautstärke ist wesentlich angenehmer und gehörschonender, da ich den Combo auf mich richten kann ohne alle anderen in Grund und Boden zu spielen.

Zu Deinen Vorteilen:

a) Mein Auto hat ne Anhängerkupplung - muss ich jetzt immer einen Anhänger spazierenfahren, um das Maximum aus meinen Auto zu holen??? Heißt: Nur weil er 2 Boxenausgänge hat, muss das Maximum an Sound ja nicht durch 2 4x12 Boxen erreicht werden.

b) wenn durch mehr Membranfläche der Amp lauter wird, dreht man ihn wieder etwas leiser. Ergebnis: Alles so wie vorher, nur die Reglerstellung ist anders. In meinen Augen jetzt nicht soooo der Riesenvorteil...

c) Gigs ohne Mikro-Abnahme kenne ich gar nicht mehr. Ein Fullstack strahlt ja auch sehr ungleichmäßig in den Raum. Zuschauer, die im Abstrahlkegel stehen werden umgebläht, der Rest hört nix von der Gitarre. Ne, dann schon lieber mit Mikro in die PA.


Aber das ist - wie alles im Leben - sehr subjektiv. ICH persönlich würde heute kein Stack mehr spielen wollen, ausser das es evtl. cool aussieht sehe ich keinen Vorteil mehr. Hab übrigens ungefähr 20 Jahre Halfstack gespielt.....
 
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Ganz ehrlich, kein Mensch braucht zwei Boxen am Amp, aber ich mache es trotzdem und liebe es, auch wenn es ein wenig irrsinnig ist! ;)
 
Hallo,
das Thema wurde schon tausendmal behandelt, weswegen sich eine erneute Aufzählung der Vor- und Nachteile nicht lohnt.
Offensichtlich bist Du eh schon fest entschlossen Dir einen zweite Box zu kaufen - dann mach's doch.
Falls es Dir in erster Linie um die Optik geht, dann würde ich mir überlegen eine Dummy Box (also ohne Lautsprecher) zu kaufen.
Gruß
 
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Ganz ehrlich, kein Mensch braucht zwei Boxen am Amp, aber ich mache es trotzdem und liebe es, auch wenn es ein wenig irrsinnig ist! ;)

Jepp. Mach' ich genau so.

Und es hat zu den 'zig Dingen, die hierzu schon geschrieben wurden noch zwei Vorteile:

a) Praktisch: Nichts sieht besser aus, als ein Glas Bier auf einem (Full)Stack. :D

b) Psychologisch:

Eine Band, die mit "nichts" (weil nur Modeller-Tretminen auf'm Fußboden) fiedelt, wird oft von vornherein schräg angesehen - "Wie? Keine Mender oder Farshall-Amps??? Na, die können doch nur scheisse klingen, bzw. wie wollen die denn Rock oder Country authentisch wiedergeben???" Selbst wenn die Modeller keinen Deut schlechter klingen, da oftmals locationbedingt DER Sound gar nicht so möglich ist. Hattu hingegen Stack - klingsde schon mal gut, selbst wenn Du Shice fiedelst... ;)
 
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In meinen Augen bringt es den Vorteil, dass ich

a) das Maximum aus meinem Verstärker hole, da er 2 Boxenausgänge hat, ich

b) im Proberaum vermutlich mehr Durchsetzungsvermögen habe und vielleicht sogar die Lautstärke ein wenig zurückdrehen kann, da mehr Boxenfläche,

c) ich bei Gigs ohne Mikro-Abnahme spielen könnte, wenn ich das Teil aufreißen müsste.

Wird sowas überhaupt noch gemacht? Oder reicht der Half-Stack, oder gar der kleine Combo-Amp (50 W Röhre) IMMER aus, da sowieso immer mit dem Mikro abgenommen wird, man weniger schleppen muss etc., ich bitte um Erfahrungsberichte.

Vielen Dank.

Also, was du hier als drei Argumente/Vorteile für ein Full-Stack aufführst macht meiner Meinung nach wenig bis gar keinen Sinn:

zu a) Man holt aus seinem Amp nicht das Beste heraus, indem man so viel Boxen wie möglich anschließt.... Wichtig sind vielmehr:
1. die richtigen Einstellungen (vor allem in Hinblick auf das Bandgefüge, egal ob im Proberaum oder bei einem Gig)
2. die eigene Spielweise
3. entsprechendes Zubehör zur Soundoptimierung (Box, Pickups, Effekte, usw.)

Grundsätzlich sollte der Grundsound des Verstärkers schon nahe an das herankommen, was man sich selbst vorstellt/man selbst haben möchte. Kleinere Anpassungen und Änderungen lassen sich dann noch über weitere in Punkt 3. beschriebene Komponenten realisieren.

zu b) Die Durchsetzungsfähigkeit eines Gitarristen kommt nicht von der Lautstärke! Hierbei kommt es vor Allem darauf an, sich im Proberaum oder auch bei einem Gig mit den anderen Bandmitgliedern abzustimmen und seinen Sound entsprechend des Bandgefüges und nicht nur des eigenen Geschmacks nach einzustellen. Ein schönes und in diesem Board auch viel und kontrovers diskutiertes Thema: Scooped Sounds. Man muss sich nicht wundern, dass man sich im Bandgefüge nicht durchsetzt, wenn man den Bass und die Höhen von aufreißt und dafür die Mitten komplett rausdreht... Das Hauptfrequenzspektrum der Gitarre sind nun einmal die Mitten.
Außerdem kommt es auch immer auf die Größe des Proberaums an - unter einer gewissen Mindestquadratmeterzahl macht ein Fullstack nicht wirklich Sinn und man hat z.B. auch absolut nichts davon, lauter als der Schlagzeuger zu sein. Nochmal: Die richtige Abstimmung aller Bandmitglieder ist hier einfach das A und O.

zu c) In der Regel werden die Gitarren bei einem Gig abgenommen, weswegen auch immer mehr Gitarristen heutzutage zu digitalen Lösungen (z.B. Kemper oder Line 6 POD) greifen und direkt in die PA gehen, einfach um nicht mehr ein komplettes Stack (egal ob Full oder Half) mitschleppen zu müssen.
Davon ab wird auch bei einer 4x12er Box (oder auch bei zweien) immer nur ein Speaker abgenommen.
Sollten die Amps dann mal nicht mikrophoniert werden, ist der Grund meistens der, dass die Größe der Location so etwas nicht nötig macht und man dann auch mit einbem 50Watt Röhrencombo (mehr als) ausreichend laut die Location beschallen kann.
Davon ab ist eine alleinige Beschallung durch ein Fullstack auch absolut nicht erstrebenswert: 1. Kann der Sound nicht so schön und gleichmäßig verteilt werden wie über die PA und 2. möchte ich beim Gig nicht unbedingt vor einem halbwegs aufgedrehten Fullstack stehen - sich selbst mag man dann vielleicht ja gut hören, aber sonst auch nichts...

Ich persönlich habe ein Halfstack mit einem 100W Röhrentop und einer 4x12er Box. Im Proberaum kann ich z.B. das Volume nicht über 10 Uhr aufdrehen (Was aber Lautstärkentechnisch schon mehr als ausreicht), weil ich dann schon lauter als unser Schlagzeuger bin und Live je nach Größe der Bühne auch nicht über 12/13 Uhr, weil es dann sonst schon zu laut ist, um den Monitorsound noch zu hören, wenn man vor dem Amp steht.
 
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Live: Nö. Overkill und heutzutage eher nur peinlich, wenn man nicht Hans Hetfield heißt und Stadien beschallt.
Proberaum: Da mag ichs durchaus. Große Abstrahlfläche, so dass Speaker sowohl auf meiner als auch des Drummers Ohrhöhe ist. Soundmäßig reicht mir da aber auch meine 2x12 und mittlerweile spiel ich mein Fullstack nicht mehr, allein schon, weil die Speaker nicht mehr das passsende für meinen Stil sind.

Wenn Du also in eine weitere Box investierst, würde ich eher dazu raten, auf andere Formate zu setzen. Ich spiel hauptsächlich eine 2x12er. Im Proberaum und je nach Transportmöglichkeit erweitere ich diese mit einer 1x12er Thiele Box, die recht gut noch im Bassbereich schiebt und als Monitor für den Drummer genutzt werden kann, da öfter mal die Monitorsituation beschissen oder schlicht nicht vorhanden ist. 4x12er nutze ich eigentlich gar nicht mehr, weils klanglich keinen Vorteil bringt, kaum in einen PKW passt und unnötig Geld schluckt.

Es ist also auch eine Frage der Transportmöglichkeiten und Auftrittsorte. Wenn ich in einer oft tourenden Band mit einem geräumigen Transporter / Bus wär, die auch auf größeren Bühnen spielt, kann man sich den (eher visuellen) Luxus eines Fullstacks durchaus leisten. Aber in den meisten Fällen ist es einfach sinnlose Schlepperei und auch irgendwie Geldverschwendung.
In Deinem Fall würde ich mal vermuten, dass eine zusätzliche 1x12er noch die sinnvollste Ergänzung wär. Kein Overkill, aber Du kannst so besser nach belieben Dich oder die umstehenden Musiker beschallen. Je nach Aufstellung und Räumlichkeit kann das ganze dann natürlich auch voller klingen.
 
Gut zusammengefasst, Som3on3! :great:
 
Bis auf einen Punkt: Die Box und die Speaker sind m.E. nicht Feinabstimmung, sondern hauptmassgeblich an der Klangformung beteiligt. Aber das tut ja nichts zur Sache des Themas. Dazu:
Macht Sinn...
für das eigene Hosenflattern
für die Optik
für den Händler

....also eher weniger find ich. Half-Stack mit slanted Box passt schon. Mit ner geraden allerdings ist das Abstrahlverhalten dürftig. Hier helfen dann Beamblocker/Diffusoren :hat:
 
Danke für eure Antworten. Ich werde mir keine zusätzliche Box zulegen, sondern meine 4x12 ein wenig hochbocken, um so vielleicht noch mehr Durchsetzungsvermögen im Proberaum zu haben.
 

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