pennyroyal_tea schrieb:
ich glaube es wurde immer noch nicht verstanden was ich meine.
Doch
Die Frage ist nur, ob man das wirklich braucht. Dass man mit Kompression, Gain-Anhebung und einer langen Attackzeit scheinbar mehr Attack erzeugen kann, ist ne Binsenwahrheit.
Nur......ist das echt nötig?
Meist setzt man nen Kompressor ein, um Pegelspitzen zu bedämpfen. V.a., wenn der Dynamikumfang recht gross ist. Bestes Beispiel Akustikgitarre oder auch Bass. Damit hier trotzdem die (gewünschten) kurzen Pegelspitzen direkt beim Anschlag nicht verloren gehen, nimmt man lange Attackzeiten. Somit bleibt das zackige Attack erhalten, auch wenn das Gesamtsignal dann anschliessend runtergeregelt wird.
Anderes Beispiel wäre Sustain bei E-Gitarren. Auch hier hat man durch Kompression und Gainlevel-Anhebung sein Ziel erreicht und scheinbar mehr Sustain. damit Attack aber nicht verloren geht, kann man auch hier lange Attackzeiten einstellen, dann reagiert der Kompressor verzögert, das laute Anschlagsgeräusch bleibt erhalten, erst danach wird komprimiert.
In beiden Fällen dienen die langen Attackzeiten nur dazu, um die "Fehler", die der Kompressor überhaupt erst ins Spiel gebracht hat (nämlich die unmittelbare Pegelsenkung, die auch schon beim Anschlag wirken würde), wieder auszubügeln. Ansonsten hätte man mit Kompressor nen schlapperen Sound als ohne....
Wenn man erst gar keinen Kompressor drin hat, muss man aber auch nix ausbügeln. Und beim Funk braucht man normalerweise weder mehr Sustain (im gegenteil, früher dämpften Funk-Spieler sogar ihre Saiten), noch eine starke Tonverdichtung. Insofern gibts nicht zwingend nen Grund, so ein Ding anzuhaben. Und die probleme, die das ding ganz nebenbei erzeugt, wieder auszubügeln.
Wer natürlich definitiv den komprimierten Sound will, kommt nicht drumrum.
