Funktionales Hören gezielt trainieren

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Guten Abend liebe Sänger,
die Überschrift sagt's schon aus: Ich möchte ganz gezielt lernen, funktional zu hören. Gibts da DVDs, Bücher mit CDs, Kurse?

Grüße
Cörnel
 
Eigenschaft
 
Hallo Cörnel,
Was ist denn Funktionales Hören? Wär nett, wenn du das kurz erklären könntest, damit jeder versteht wonach du suchst. Eventuell ist deine Frage im Gehörbildungsunterforum besser aufgehoben.
 
Also unter funktional verstehe ich welche Harmonie-Funktionen sprich: Tonika Subdominante, Dominante, etc.
Viele Rock-Balladen haben beispielsweise immer die gleiche Harmoniefolge: Tonikaparalelle, Subdominante, Tonika, Dominante.
 
Hallo zusammen,
nein, ich möchte nicht die Funktionen hören. Hat also nichts mit Gehörbildung zu tun. Was ich damit meine ist: Wie klingt es, wenn der Gaumen zu passiv ist, wie verändert sich der Klang, wenn die Schlundschnürer dicht machen, wodran erkenne ich, dass der Kehlkopf vom M. Cricopharyngeus nicht richtig verankert wird.

Grüße
Cörnel
 
Mit den meisten dieser Muskel-Fachbegriffe kann ich so rein gar nichts anfangen. Sorry.

Bei mir läuft es eher so ab, dass ich einen Sänger höre, dann versuche seinen Ton auf meine Art und Weise zu erzeugen und darüber seinen Fehler in meinem Hals erspüre. Meine Lehrerin hat zwar ein ganzes Stück mehr anatomische Kenntnisse aus dem Studium aber im Endeffekt erspürt sie genau so wenn beim Schüler etwas schief geht. Sie hat die "richtige" Übung auch nicht immer sofort parat - gerade wenn man wie bei mir nur noch an Nuancen arbeitet kann es sein, dass sie erst mal ein paar Tonfolgen und Vokale ausprobiert und erst dann nickt und mir die Übung vorgibt.
Was auch immer mit reinspielt ist das sehen - Dinge wie "Da sehe ich eine Muskelspannung im Halsbereich."
 
@IcePrincess: Ja genau so in der Richtung meine ich es. :) Es müssen ja nicht unbedingt die Muskeln dabei genannt werden.
 
Cörnel;4494459 schrieb:
Guten Abend liebe Sänger,
die Überschrift sagt's schon aus: Ich möchte ganz gezielt lernen, funktional zu hören. Gibts da DVDs, Bücher mit CDs, Kurse?

Also erstmal muss ich jetzt mal loswerden, dass es deine Fragen meist ganz schön in sich haben und vermutlich über das Know-How der meisten Sänger hinausgehen.

Das ist übrigens keine Kritik, sondern eher als "Sapperlot - der wills aber genau wissen" zu verstehen ;) ... Jedenfalls meist gnaz schöne Herausforderungen.

Ich kann dir aber leider auch nicht mehr empfehlen, als Google und Wiki zum Thema rausgeben . Praktische Erfahrungen werden vermutlich nur wenige User hier haben. Ich hoffe aber das Beste.

Ich denk mal, diese Ergebnisse kenst Du schon - aber vielleicht hilft es anderen Usern:

http://de.wikipedia.org/wiki/Funktionale_Stimmbildung

http://de.wikipedia.org/wiki/Cornelius_L._Reid

http://www.amazon.de/Stimmig-Selbstregulation-Stimme-Gesang-Stimmtherapie/dp/3873874350

Im zweiten Artikel gibt es eine Literaturliste.
 
Jaaa.... REID :) Habe alle (wirklich ALLE) Bücher von ihm. Kann ich wirklich allen Leuten ans Herz legen! Zum "Stimmig sein"-Buch: Das beschreibt sehr viel, bezieht sich aber sehr oft auf andere Veröffentlichungen, ist somit für Hausarbeiten als Recherchetipp gut zu gebrauchen aber daher auch fast nicht zitierbar.
Und in der Tat will ich es genau wissen, weil es total interessant ist - leider kann ich dadurch nicht wirklich gut singen, aber das ist ein anderes Thema... ;)
 
Ich fürchte fast, dass diese Thema eng mit Reid verbunden ist und dass es deswegen auch nicht allzu viel Literatur gibt, die weit davin weg ist oder noch darüber hinau geht.
 
Mit Reid kann ich nicht so viel anfangen, aber ich hatte jahrelang funktionalen Gesangsunterricht bei einer Lehrerin, die nach den Methoden des Lichtenberger Instituts unterrichtet und habe in dieser Zeit sehr viel gelernt und entdeckt. Von der Gründerin Gisela Rohmert gibt es das Werk "Der Sänger auf dem Weg zum Klang".
 
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Als Mann der Praxis bin ich mir ziemlich sicher, daß Du hier mit Büchern, CDs oder DVDs nicht weiterkommen wirst - so es denn überhaupt welche gibt, was ich aber bezweifle. DVDs wären das einzige Medium, bei dem ich mir einen diesbezüglichen Nutzen vorstellen könnte, aber die wird's wohl kaum geben (wenn Du doch eine findest, gib' Bescheid!).
Ich denke eher, daß man das gar nicht so über einen Kamm scheren kann. Unterschiedliche Fehler klingen bei den unterschiedlichen Leuten...naja, eben unterschiedlich. Es mag kleinere Gemeinsamkeiten geben, aber nicht genug, um damit eine treffende Diagnose zu erstellen. Wie sollte so ein Buch etc. dann aussehen? Wie eine Troubleshooting-Tabelle in der Bedienungsanleitung eines DVD-Players? "Wenn das dritte Lämpchen von unten aufleuchtet, kann es nur am Regionalcode liegen."
Der einzige, wirklich brauchbare, Ansatz wird wohl der von IcePrincess angesprochene sein. Ein Arzt kann Dir ja auch keine Telefondiagnose stellen - ganz gleich wie viele Bücher er gelesen hat. Selbst wenn es nur um die simpelste Erkältung geht, muß er Dich ansehen, abhören, was auch immer - es könnte ja auch was anderes sein, wenn es auch noch so offensichtlich ist...
Also nochmal, wenn Du was findest, würde mich das brennend interessieren - aber eine "How to find voice-problems by hearing in 8 easy steps"-CD? Wohl kaum.

Aber warum machst Du eigentlich nicht Dein eigenes Experiment? Stell' ein Mikro auf und sing' nacheinander alle Funktionen und Fehler mal durch - immer mit der "richtigen" Variante zwischendurch, damit Du den Vergleich hast. Dann findest Du zumindest heraus, wie Deine Stimme sich verändert und hast dann wenigstens schonmal Anhaltspunkte, wenn es um andere Stimmen geht - evtl. kannst Du ja auch Freunde etc. bitten, mal mitzumachen und Deine eigene kleine Datenbank aufbauen. Auch das wird kein Eine-Größe-paßt-allen-Instrument werden, aber Du lernst mit Sicherheit mehr dabei als aus einem Buch, das etwas zu vermitteln sucht, was es eigentlich gar nicht vermitteln kann...
 
Oder man beginnt nochmal eine Ausbildung zum Logopäden :great: Wenn man sich so für etwas interessiert, sollte man sich
doch in dem Bereich gründlich bilden :)
 
Hey Lape,
ja, ich denke, das ist eine gute Idee! Da habe ich schon mit einer Freundin drüber gesprochen. Gezielt Logopädiekurse für Sänger wären klasse. Die Freundin meinte, ich solle mich mal an den Bund deutscher Logopäden (ich glaube so hieß es) wenden, was ich auch irgendwann tun werde, für dieses Jahr bin ich aber mit Forbildungen genug ausgebucht.


Cörnel


Nachtrag: Habe mal recherchiert:
http://www.dbl-ev.de/?id=927&productID=485&catalogID=2&categoryID=37 Das klingt sehr gut!
 
Es ist zwar schon ein paar Jahre her der Thread, aber falls du immer noch nicht fündig geworden bist: Learning by hearing! Hör dir auf Youtube Sänger und Sängerinnen an, konzentrier dich erstmal nur auf einen Vokal bei all den Sängern und höre die Unterschiede raus. Es gibt sowohl bei Stars Sänger/innen in die grottig singen (Adele beispiels) in der Technik sowohl auch solche die Top singen. Natürlich auch bei Hobbysängern. Mit der Zeit hörst du immer mehr Nuancen raus und kannst alles besser zuordnen. Nachahmen kann funktionieren zum rausspüren, aber nur weil es ähnlich klingt, heisst es noch lange nicht, dass es genauso umgesetzt ist, wie es der entsprechende Sänger umsetzt. Vergleiche auch Klassische Sänger mit modernen Sängern. In der Klassik ist die Kehle oft gesenkter, weil mehr Raum geschaffen werden muss für diese gross klingenden Töne. Bei modernen Sängern ist die Kehle etwas weniger gesenkt, weil natürlich der präsentere Klang wichtig ist. Hier gibts aber auch unterschiede. Auch in der Moderen wird teilweise mit offenerer Kehle handiert, um kurze Wow-Effekte rauszuhauen. Ich übe solche Dinge besonders übers hören von anderen Sängern immer mit Fokus auf einen Vokal, den ich jetzt genau raushören will und was der Sänger oder die Sängerin mit Kehle, Zunge, etc. macht. Dabei gibt es alleine beim Vokal A x-Tausend verschiedene Varianten. Aber nur ein paar wenige klingen sauber und ausgewogen im jeweiligen Gesamtklangbild des Sängers. Super spannend! By the way: es schadet keinem Sänger sein Ohr diesbezüglich zu schulen. :)

LG Andrea
 
funktionalen Gesangsunterricht bei einer Lehrerin, die nach den Methoden des Lichtenberger Instituts unterrichtet

Ja, das war auch mein erster Gedanke. Denn genau das lernt man / frau in dieser Methode - wie klingt es wenn... und gern gaaaaanz genau. Und natürlich - wie kann ich das hinkriegen, steuern. Ist sehr viel Körperwahrnehmung, Körperbewusstsein und für Außenstehende oft wohl echt etwas irre - ich meine, wie klingt die mittlere Schicht der Lamina probria der Stimmlippen?! Häää?

Ich habe jetzt Fortbildung ganz und den Studiengang so gut wie beendet und wir hatten / haben in beiden Kursen sehr viele TN aus der Logopädie, die sich diesbezüglich weiterbilden wollen.
Die Jahre an Unterricht, die ich vorher hatte, haben mich darauf vorbereitet und sehr, sehr weitergebracht!

LG, Angelika
 
Learning by hearing!

Der TE war schon damals vor 12 Jahren ausgebildeter Chorleiter und Musikstudent (Lehramt) mit Hauptfach Gesang, plus diverse Fortbildungen (CVT, Reid, Estill, Logopädie). Über das Stadium "Hör doch mal Musik" sollte er inzwischen hinaus sein.

Der Tipp "Learning by hearing" passt trotzdem zu vielen Fragen die Musik betreffend. Man muss dafür keine Leichen ausbuddeln.;)

-
 
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Ich hab erst nach dem abschicken gemerkt, wie alt der Thread schon ist, aber da war 's zu spät 😳 ... sollte gelegentlich mal auf 's Datum schauen 🥴
 

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