Furch Blue - Wolftöne / Dead Notes

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Hallo zusammen,

Ich habe kürzlich einen Furch Blue Gc-CM gekauft und die Gitarre fühlt sich großartig an.

furch-blue-gc-cm.jpg





Aber die Gitarre hat ein Problem mit sehr stark ausgeprägten "Wolfstönen" / "Dead Spots" auf e, f, f # und g, wenn sie auf der A- und D-Saite gespielt werden. Besonders auf f und f # ist der Sound zuerst dumpf, dröhnend und lauter als normale Töne, aber dann stirbt er sehr schnell ohne Sustain und ohne Obertöne aus.
Wenn diese Noten gespielt werden, vibriert der gesamte Körper viel stärker als normale Noten, und aufgrund ihrer plötzlichen lauten Lautstärke fallen diese Noten in Aufnahmen wirklich auf, man sieht es sogar in der Waveform Ansicht in einer DAW.

Ich habe verschiedene Saiten und Stärken ohne Erfolg ausprobiert.

Ich hatte genau dasselbe Problem mit einer anderen Furch Gitarre (Furch Blue G-CM) vor ungefähr einem halben Jahr, die ich aber aus diesem Grund zurückgeben musste. Dort waren die "Wolfstöne " / "Dead Spots" mehr auf e und f anstelle von f und f #.

Kennt Ihr Lösungen für dieses Problem?
Kann es sein, dass die 2019er Furch Blue solche Probleme besonders haben?

Bei meinen anderen Gitarren sind solche "Wolfstöne" / "Dead Spots" nicht vorhanden oder nur sehr gering wahrnehmbar.

Danke und freundliche Grüße

Peter
 
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Kennt Ihr Lösungen für dieses Problem?
Kann es sein, dass die 2019er Furch Blue solche Probleme besonders haben?

Hallo Peter,

ich kenne diese "Blue" Serie nicht, vermute aber dass es sich da um eine nach Herrn Furchs Vorgabe in Fernost hergestellte Gitarre handelt.

Woflstöne oder Deadspots kann man nur durch Veränderung der Masseverhältnisse verändern oder in einen erträglicheren Bereich verschieben.

Im nachhinein ist das sehr schwierig.

Frag doch mal Herrn Furch persönlich ober da einen Designfehler eingestehen mag...
 
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Ich glaube, Streicher bekämpfen Wolfstöne, indem sie kleine Gewichte an die Stellen (innen ;) ) befestigen, an denen die stärksten Resonanzen auftreten.
Dadurch ändert sich an dieser Stelle die Resonanzfrequenz.
 
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Ich persönlich bin da kurz angebunden mit zurück geben.. wer meint in fern Ost produzieren zu müssen darf das gerne tun, aber wenn die Qualität dann nicht stimmt, kenne ich kein Erbarmen.
Zumal Dead Spots eigentlich spätestens in der Prüfung ausfallen sollten..:rolleyes:

zurück geben und gut ist. Das änderst du leider vermutlich nichts Dran.
 
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Hallo zusammen!
Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die günstigste Serie "Blue" von Furch in Tschechien produziert wird.
Zumindest wird damit geworben.
Gespielt habe ich diese Serie allerdings noch nie.
LG, Anderl
 
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Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die günstigste Serie "Blue" von Furch in Tschechien produziert wird.

Kann gut sein und war auch nur eine Vermutung von mir. Letztlich spielt der Herstellungsort für das Problem das hier vorliegt überhaupt keine Rolle.

Es zu beheben bedeutet einen großen Aufwand der unverhältnismäßig teuer wäre.

Also wenn noch möglich am besten zurückgeben.
 
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Ich würde sie auch zurückgeben. Wenn Erkenntnisgewinn gefragt ist: mal einfach probehalber eine kleine Schraubzwinge an die Kopfplatte klemmen und schauen, ob und wie sich die Wölfe umverteilen...
 
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Zum physikalischen Hintergrund von Wolfstönen:

https://wurth-guitars.com/funktionsweise-der-gitarre/

"Diese Eigenheit lässt sich leider nicht umgehen, basiert sie doch auf der Funktionsweise der Gitarre die ohne Resonanzen, ohne Deckenschwingungen nicht erklingen könnte."

Holz ist ein natürlicher Stoff und kann Dichteschwankungen über Fläche/Volumen haben, wodurch die Resonanzen von Exemplar zu Exemplar unterschiedlich (stark) sein können. Deshalb ist ja Probespielen ratsam. Beim Kauf in einem Laden ist eine Rückgabe daher u.U. schwierig, beim Online-Kauf sollte eine Rückgabe nicht so problematisch sein, abhängig jedoch davon, was oben unter "kürzlich" verstanden wird.
 
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Keine dead spots auf der tiefen E-Saite? :gruebel:

Kann es sein, dass die 2019er Furch Blue solche Probleme besonders haben?
Mir ist aufgefallen, dass sowohl die zurückgegebene als auch die aktuelle Gitarre Zederdecken haben. Hast Du mal eine mit Fichtendecke angespielt?
 
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Ich würde sie auch zurückgeben. Wenn Erkenntnisgewinn gefragt ist: mal einfach probehalber eine kleine Schraubzwinge an die Kopfplatte klemmen und schauen, ob und wie sich die Wölfe umverteilen...
Das habe ich bei einer Akustikgitarre mit Deadspot auf G-Saite 3.-4. Bund mal probiert, genauer gesagt war es da ein Fender Fatfinger statt Schraubklemme (aber ist ja dasselbe Prinzip).
Hatte zwar etwas Wirkung, aber ich hatte den Eindruck, dass sich das Klangbild der Gitarre dadurch insgesamt deutlich verschlechtert hat. Daher hab ich das dann wieder gelassen.
 
Streng genommen geht es m.W. nicht um "Wolftöne", sondern um Dead spots (kenne leider kein deutsches Wort). Für Stromgitarren habe ich eine wissenschaftliche Untersuchung gefunden, die auf akustische Gitarren übertragbar sein dürfte.
Demnach hat ein dead spot nichts oder minimal mit der Decke zu tun, sondern mit dem Hals und seiner "Eigenfrequenz": "It originates from the fact that the string causes the neck of the guitar to vibrate. As a consequence, energy flows from the string to the neck which results in a faster decay."

Ich habe u.a. ein Capo von Paige, das (oberhalb des Sattels) an der Gitarre verbleiben kann, wenn es nicht gebraucht wird. Wäre interessant zu sehen, ob sowas Auswirkungen auf seine Schwingfreudigkeit des Halses bei bestimmten Frequenzen hat. Ähnliche Capos gibt es inzwischen auch von anderen Anbietern.
 
Hi,
Danke für Eure Ideen und Ratschläge.

hier ersteinmal meine Antowrten und unten mein erster Lösungversuch
Streng genommen geht es m.W. nicht um "Wolftöne", sondern um Dead spots (kenne leider kein deutsches Wort). Für Stromgitarren habe ich eine wissenschaftliche Untersuchung gefunden, die auf akustische Gitarren übertragbar sein dürfte.
Je nachdem was einen an den problematischen Tönen stört (bzw. vor allem zu welchen Zeitpunkt) kann ein angeschlagener Ton ein Wolfton aber auch gleichzeitig eine Dead Note sein - zumindest empfinde ich es so:

Wenn einen die unverhältnismßige (ungleichmäßige) Lautstärke bzw. dröhnende Resonanzen in der Anschlagphase (Attack/Release) stören, dann wären das nach meinen jetzigen Verständnis Anzeichen für einen Wolfton.
Wenn einen die dumpfe Ausklingphase (Decay/Sustain) stört, dann wäre das nach meinen jetzigen Verständnis ein Anzeichen für eine Dead Note.

Seht Ihr das ähnlich?

Keine dead spots auf der tiefen E-Saite?
doch, aber die sind nicht so auffällig und störend,
Mir ist aufgefallen, dass sowohl die zurückgegebene als auch die aktuelle Gitarre Zederdecken haben. Hast Du mal eine mit Fichtendecke angespielt?
Guter Hinweis. Ich probieren es mal mit Fichte. Ich wollte Zederdecken weil sie wohl wärmer klingen, oder ist das (wieder mal) nur Ansichts-, bzw. -hörsache?

Das habe ich bei einer Akustikgitarre mit Deadspot auf G-Saite 3.-4. Bund mal probiert, genauer gesagt war es da ein Fender Fatfinger statt Schraubklemme (aber ist ja dasselbe Prinzip).
Hatte zwar etwas Wirkung, aber ich hatte den Eindruck, dass sich das Klangbild der Gitarre dadurch insgesamt deutlich verschlechtert hat. Daher hab ich das dann wieder gelassen.
Ja, das ist auch mein Eindruck. s. mein Versuch mit Magneten weiter unten.

_____

Hier nun mein Versuch mit Magneten

Es gibt ja diverse Lösungsversuche (Mehr Masse am Hals, Steg checken, etc.) und auch Hinweise in das Schallloch zu singen und so die Eigenfrequenz jeder Gitarre herauszufinden (das geht übrigens sehr gut, und passt in meinen Fall der Furch Blue Gc-CM exakt mit dem Wolfmaximum auf f# überein).
Ich hatte dann auch noch in einem englischen Forum von jemanden gelesen, der auf der Decke nach den stärksten Vibrationen während des problematischen Tons gesucht hat, und dort Knete draufgeklebt hat.

Ich habe es daraufhin mal mit Neodym Magneten verschiedener Größe auf beiden Seiten der Decke versucht. Man kann testweise die Magneten auf der Decke hin und herschieben. s. Fotos

--> Es passiert auf jeden Fall etwas!: der Wolfton auf f# (und der Bereich plus/minus 2 Halbtöne drumherum) wird stark reduziert mit den größten Magneten die ich getestet habe (Typ: 3 cm Durchmesser, 12 kg Last).

An manchen Magnet-Positionen auf der Decke kann ich den Wolf auf f# hörbar reduzieren oder von f# woanders hin verschieben (in meinem Testfall z.B. nach d# plus/minus 1 Halbton).

Allerdings, wie schon oben angemerkt, geht das Ganze auch etwas auf Kosten des Gesamtklangs.
Ich werde nochmal mit den kleineren Magneten testen, und sukzessive auch die Positionen ändern, ggf auch zwei Magnetpaare verwenden.
Ein Mittelweg zwischen reduziertem Wolfton/Dead note und möglich unverändertem Gesamtklang wäre natürlich das beste.

Was haltet ihr von dem Ansatz?

Grüße,
Peter
 

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Unerwünschte Resonanzen können theoretisch an jeder Stelle entstehen, Decke oder Hals, wenn auch an der Zarge wohl eher weniger, da ist alles recht steif...
Die Wellenlängen für Frequenzen im Hörbereich (20Hz-20kHz) reichen von grob 1,5cm bis mehrere Meter. Ich habe eine sehr gute Jazz-Gitarre (Archtop), die super klingt, sowohl akustisch wie elektrisch, aber ich habe Tage gebraucht, den in die Decke eingelassenen Tonabnehmer so mit weichem Material in den Humbucker-Rahmen einzupressen, dass er nicht mehr hörbar auf und ab vibrierte. Wenn die Magnetmethode auf der Decke erfolgreich ist, super! Man kann natürlich auch jetzt nochmal Masse am Kopf hinzufügen (Schraubklemme). Man kann auch Masse wegnehmen, aber das traut man sich normalerweise eher nicht: Hals dünner schleifen, Decke dünner schleifen, Decke abnehmen und neu verbalken...alles sehr invasiv und der Erfolg ist schlecht vorhersagbar.
Ich denke beim Cello-Wolfton geht es eher um eine nicht-lineare Kopplung zwischen Saite und Bogen, hervorgerufen durch Korpusresonanzen. Die Methode in obigem Video am Cello könnte man aber auch bei einer Gitarre probieren, zwischen Sattel und Stimmwirbeln eine Masse an die betroffene Saite klemmen...
 
Ich weiß nicht ob man es auf Gitarren übertragen kann aber bei Geigen gibt es beispielsweise sog. Stimmstöcke, das sind 5mm starkeFichtenstäbe die zwischen Decke und Boden geklemmt werden und mit deren Positionierung eine Feinjustierung des Instrumentes erfolgt.
 
Hbe ich auch schon darüber nachgedacht. Hat recht drastische & komplexe Konsequenzen vermute ich. Könnte sein, dass bei den höheren Auslenkungen der Gitarrendecke ein Stimmstock gar nicht stehen bleibt. Oder man muss ihn so stark einpressen, dass er die Schwingung der Decke KOMPLETT verändert, dann hat die Gitte vielleicht keinen Bass mehr oder so...

Stewmac hat ein kleines Werkzeug, mit dem man eigentlich sich wölbende Decken unterhalb des Saitenhalters unter Kontrolle bekommen soll. Es bildet einen Hebelmechanismus zwischen Decke und Unterklotz. Es wird sicher auch den Klang verändern: JLD Bridge Doctor
 
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Tatsächlich hat das jede Akustik - das Volumen des Korpus hat nunmal eine Resonanzfrequenz, genau wie zum Beispiel ein Bassreflexlautsprecher. Da das gesamte Gebilde schwingt, ist das aber kaum zu berechnen.

Was aber trotzdem auch ne Überlegung wert ist: Hast Du die Gitarre mal an einem anderen Ort gespielt? Wenn Du beim Üben immer im gleichen Abstand vor Deiner Zimmerwand sitzt, könnte es auch einfach eine hässliche Kombination aus der Eigenresonanz der Gitarre und Deiner Raumakustik sein.
 
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