Furnierstreifen 'lösen' sich, Wenge-Poren verdreckt, ... - 'Problemkind' Ibanez SR5005

Koernerbrot
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Hallo liebe Basser-Gemeinde,

ich kann einen Ibanez SR5005 (Baujahr 2012 laut Seriennummer) mein eigen nennen. An sich ein wirklich überragendes Instrument, aber in letzter Zeit verursacht mir das hauptsächlich das Holz hier und da mal kleinere und mal größere Sorgen. Da ich nicht wirklich erfahren im Umgang mit Wenge bin, dachte ich ich frag mal hier bevor ich den örtlichen Gitarren-/Bass-Bauer aufsuche ;-)

Genau gesagt handelt es sich um drei 'Probleme' (zu allem sind Bilder hier zu finden https://drive.google.com/open?id=1Vq8mmeEaaPS8BExUzlPPR7jS_KU038I6):

1. - In den wirklich sehr großen, offenen und tiefen Poren hat sich weißer 'Dreck' angesammelt, wodurch das Holz bei direktem Lichteinfall sehr 'fleckig' aussieht. Ist das normal, auf Grund des offenporigen Wenge Holzes, oder könnte das dadurch verursacht sein, dass wie ich vermute der Vorbesitzer in großer Naivität versucht hat das schöne Holz mit irgendwelchen Polier-Mittelchen zu polieren - sich daher evtl Polierstaub in den Poren festgesetzt hat. Gibt es hier einen Tip wie ich das ganze wieder sauber bekomme und wie pflege ich Wenge allgemein am besten (Öl?, welches?, Wax?, Stellenweise sieht das Holz schon recht trocken aus.

2. - Am oberen Cutaway-'Horn' auf der Rückseite, d.h. an der Stelle die einem quasi am nächsten ist, wenn man den Bass auf dem Schoß oder am Gurt hat, scheint sich der Furnierstreifen, der die unterschiedlichen Body Hölzer trennt, zu lösen? Geht man mit dem Finger drüber, fühlt es sich rau an und man merkt einen deutlichen Höhenunterschied zwischen den Schichten und dem dünnen Streifen. Durch unweigerliches 'Hängenbleiben' mit Klamotten an dieser rauen Stelle sind wohl auch schon sehr kleine Ecken aus dem Streifen gebrochen. Kann das normal sein an einer Stelle die viel Kontakt/Reibung beim Spielen ausgesetzt ist? Wird sich das ganze mit der Zeit sogar noch verschlechtern? Könnte es ein Produktionsfehler (schlecht verleimt) sein - wobei es hier für Garantie oÄ sicherlich sowieso zu spät ist bei einem 5 Jahre alten Instrument.

3. - Eine sehr große Pore im Wenge-Griffbrett war sehr nah am Rand des Griffbrettes und sehr nah an einem Bundstäbchen. Dadurch hat sich hier mit der Zeit ein Stückchen zum Rand hin gelöst - eigentlich war es nur eine Art großer Splitter, der aber noch fest war und nicht gestört hat. Beim Griffbrett putzen bin ich allerdings mit dem Mikrofaserlappen daran hängen geblieben, was die Situation aber nicht verschlechtert hatte im ersten Moment. Einige Tage später habe ich gesehen das wohl im Verlaufe der letzten Tage das Stückchen ganz rausgebrochen/gefallen ist... Die "Lücke" ist direkt am Bund, wodurch dieser etwas frei liegt. Kann sich das schlecht auf die Sitzfestigkeit des Bundes auswirken und lässt sich das ganze irgendwie reparieren/kaschieren oder würdet ihr die Stelle einfach etwas mit 1200er Schleifpapier (oder mehr) behandeln um die Scharfkantigkeit wegzubekommen?

Das war jetzt seeeehr viel Text und viele Fragen, aber ich hoffe wirklich ihr könnt mir weiterhelfen. :)
Vor allem auch die Allgemeine Pflege für müde-werdendes Wenge-Holz (fast der ganze Bass besteht ja aus Wenge: Body-Top, Body-Back, Griffbrett und Hals) interessiert mich sehr!

Beste Grüße :):engel:
 
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Hört sich so an als wäre da ne Menge im Argen.

Könntest du die Bilder bitte hier im Forum hochladen? Über Google Drive kann ich mir nichts anschauen...

Ablösen sollte sich am Korpus gar nichts. Das ist kein üblicher Verschleiß.
Was die Poren betrifft müsste man Bilder sehen aber ich bin eh kein Holz Experte, weswegen ich auch zu drittens nicht viel sagen kann...

Bilder wären hilfreich
 
Zumindest die grauweißen Einschlüsse und die Splitterneigung scheinen normale Eigenschaften der Wengé zu sein...

Wikipedia schrieb:
Das Holz hat einen schmalen, grauweißen Splint, scharf abgetrennt vom hell- bis dunkelbraunen Kern, der stark nachdunkelt und eine kaffeebraune bis schwarze Farbe annimmt. Die Farbe kann durch längere Sonneneinstrahlung wieder verblassen... Mäßig schwindend. Hobelflächen haben einen matten Glanz. Es ist hart, schwer, elastisch und witterungsfest und findet Verwendung im Möbel- und Innenausbau, für Türen, Treppen und als Parkett, ferner für Drechsler-, Intarsien- und Schnitzarbeiten sowie für Musikinstrumente (z. B. als Griffbrett für Gitarren oder als Korpus von E-Bässen). Es lässt sich gut bearbeiten, neigt bei unregelmäßigem Faserverlauf allerdings zum Splittern.
 
Ich dachte Google-Drive wäre die einfachste Möglichkeit ohne den Thread voll zu müllen :D

So richtig schlimm "lose" ist da nichts, aber die Funier/Streifen-Schicht ist halt nicht mehr Bündig zu den anderen Teilen des Bodys... daher muss sich ja was verschoben / gelöst haben.

Hier nochmal die Bilder direkt hochgeladen:
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Bilder im Thread sind besser, da für alle sichtbar und dauerhaft vorhanden. So kann jemand mit gleichem Problem die Bilder auch noch in 2 Jahren sehen. Meine ich zumindest gelesen zu haben...

Was das Absplittern am Hals betrifft würd Ich die Stelle abschleifen damit nicht noch mehr abgerissen wird und sich keiner verletzt.
Ob das Bundstäbchen drin bleibt... Ich würde jetzt mal sagen ja. Es sieht nicht so aus, als hätte sich das was gelockert aber garantieren kann ich für nichts.

Den Dreck in den Poren würde ich spontan mit ner weichen (Zahn-)Bürste rausputzen wollen.
Mit irgendwelchen Reinigern wäre ich vorsichtig. Weiß jedoch auch nicht ob Wenge geölt werden sollte, oder nicht.

Was den Korpus anbelangt, ich finde nach deiner Beschreibung und den Bildern her klingt das so als jemand mit mehr Ahnung dir dazu was sagen sollte, als ich es bin... auf den Bildern habe ich jedoch mehr den Eindruck, als würden die Holzränder ausfransen, kann mich natürlich aber irren.
 
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Ich kann Dir zwar bei deinen Problemen nicht helfen aber: geiler Bass, was ne großartige Maserung! Würdest Du bitte ein Foto vom ganzen Bass posten?
 
Meine Ansicht nach benötigt Wenge keinerlei Pflege. Ich hatte ungefähr von 1989 bis 2003 einen Wenge-Bass und man hat ihm die Benutzung nicht wirklich angesehen.

Grüße, Pat
 
Ich kann Dir zwar bei deinen Problemen nicht helfen aber: geiler Bass, was ne großartige Maserung! Würdest Du bitte ein Foto vom ganzen Bass posten?

Die Maserung war auch einer der vielen Gründe warum ich mich für ihn entschieden habe :love:
Hab mal ein paar Bilder rausgesucht, die ich noch auf meinem Handy hatte - ich hoffe die können dein Interesse zumindest vorerst befriedigen :ugly:
 

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Was das Absplittern am Hals betrifft würd Ich die Stelle abschleifen damit nicht noch mehr abgerissen wird und sich keiner verletzt.
Ob das Bundstäbchen drin bleibt... Ich würde jetzt mal sagen ja. Es sieht nicht so aus, als hätte sich das was gelockert aber garantieren kann ich für nichts.

Ja, das sehe ich genauso, einfach mal abschleifen und glätten, das geht zur Not mit der Nagelfeile. Zusätzlich würde ich am Bundstäbchen unten einen Tropfen 2k-Kleber anbringen, das trägt zwar nicht zur Festigkeit bei, verhindert aber ggf., dass man dran hängenbleibt und alles rausreisst...

Bitte keinen Sekundenkleber nehmen, der kann ausgasen und einen Grauschleier auf das Griffbrett in der Nachbarschaft legen.

Gruss

Andreas
 
Leckofanni, geiles Teil!
 
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Da ich nicht wirklich erfahren im Umgang mit Wenge bin, dachte ich ich frag mal hier bevor ich den örtlichen Gitarren-/Bass-Bauer aufsuche ;-)

Willst Du diesen Gitarrenbauer sowieso aufsuchen um die Mängel beheben zu lassen?
 
Willst Du diesen Gitarrenbauer sowieso aufsuchen um die Mängel beheben zu lassen?
Wäre die Lösung für alle Probleme / Mängel gewesen entsprechend "einfach" gewesen, dass ich sie selbst beheben kann, nicht. Ich würde von mir selbst zwar behaupten, dass ich handwerklich geschickt bin und ich mache sonst auch alles an Pflege und Einstellungen inkl Teile austauschen und Löt-Arbeiten selbst aber an so manches traue ich mich, sicher zu recht, dann doch nicht ran. Darum wollte ich mir erstmal Informationen und Lösungsvorschläge die ich eventuell selbst umsetzen kann einholen ;)
 
Gibt es nun eigentlich neue Ergebnisse?
 
Das Problem bei furnierten Tops in Kombination mit dem flachem Shaping ist nur die logische Konsequenz dieser Ausführung.

Durch das Shaping wird die Stärke des Tops im Randbereich geschwächt.
Da Holz von Natur aus aus Fasern besteht ist es nur logisch, dass diese trotz Kleber irgendwann mal ausfranzt wenn das Top geshapt wird.
An der Qualität der Leimung liegt es sicher nicht. Die direkt geleimten Holzfasern werden sicher mit der Trägerschichte gut halten. Nur halten die flach geschliffenen Fasern darüber nicht mehr gut, weil einfach zuwenig Holzmaterial da ist.
Harte Hölzer neigen oft noch mehr zum Splittern als weiche.
Ich finde es daher als unglücklich gewählte Konstruktion.

Aus meiner Sicht hast du 3 Möglichkeiten:
-) Freunde dich damit an. Das ist bauartbedingt nun mal so.
-) Verkauf das Instrument
-) Lackier den Korpus klar (bzw. lass es von einen Fachmann machen). Dadurch sind die Holzfasern geschützt und es kann nichts mehr absplittern. Mayones macht das z.B. so http://mayones.com/page/caledonius-custom-cocobolo-5/?wb48617274=EB3403AC

Ich persönlich würde es so lassen.
Der Bass ist trotzdem sehr hübsch.
 
Aus meiner Sicht hast du 3 Möglichkeiten:

* Freunde dich damit an, das ist bauartbedingt nun mal so.
* Verkauf das Instrument.
* Lackiere den Korpus klar (bzw. lass es von einen Fachmann machen). Dadurch sind die Holzfasern geschützt und es kann nichts mehr absplittern. Mayones macht das z.B. so.
Der zweite Vorschlag war vermutlich bereits die "Lösung" des Vorbesitzers, daher nicht empfehlenswert wenn es um die Werterhaltung des Instruments geht. Punkt eins ist vermutlich aus sentimentalen Gründen undurchführbar. Den dritten Vorschlag halte ich für den besten, da der Bass hier sein komplettes Outfit ändert und damit zu einem "neuen" Instrument wird. Man muß nicht unbedingt zusehen wie er altersbedingt langsam zerbröselt. Investition schafft Freude! ;)
 
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