Gain, Kompression für Unwissende

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Hey Leute... Ich hab mich mal gefragt ob viel Gain gleichbedeutend mit viel Kompression ist. Oder kann man auch einen stark komprimierten verzerrten Sound haben, der nicht in Tonnen von Gain erstickt?!? Hoffe man versteht meine Frage :D Hier ein Beispiel wie ich mir das vorstelle:
 
Eigenschaft
 
Hi,

wenn ich jetzt mal von meinen Erfahrungen ausgehe kann man Gain nicht zwingend, linear mit Kompression gleichsetzen... Ich habe schon viele Amps gespielt die auch schon bei sehr niedrigen Gaineinstellungen sehr "tight" werden.

Auch wenns eher ein Heavy Sound ist:

Ich spiele eine sehr outputstarke Gitarre (RGD 2127 mit SD Blackouts). Mit der gehts in einen Tubescreamer bei dem der Drive voll rausgenommen ist. Mit dem Level Poti regel ich das Signal dann nochmal ein wenig runter bevor es in den Chrunch Kanal von meinem Tripple XXX geht. Das Gain steht bei mir ca. auf 9 Uhr und der Equalizer betont zusätzlich das Mittenspecktrum.
Auf diese Weise bekomme ich ein stark komprimierten "Sägesound" der wie von dir gesagt nich im Gain erstickt.

Manchmal kann man auch den Cleankanal eines Amps gut in einen Zerrsound zwingen. Bei meinem Peavey klappt das sehr gut und auch mit meinem, hoffentlich bald verkauften :rolleyes:, Koch KV-50 lassen sich sehr singende Zerrsounds aus dem Cleankanal holen.

Es kommt halt sehr stark auf den Charakter deines Equipments an. Nimm die wirklich viel Zeit, probiere viel mit den Einstellungen herum und lerne dein Instrument/Verstärker gut kennen, dann müsstest du erkennen ob du den Sound erreichen kannst nach dem du suchst.

Mich haben viele vorschnelle Entscheidungen und stellenweise auch Unwissenheit viel Lehrgeld gekostet, desswegn der Tipp mit dem Zeit lassen ;).

Ich hoffe mal ich habe die Frage richtig verstanden und konnte dir ein wenig weiterhelfen.

PS:
Ich bin kein großer Theoretiker also bitte steinigt mich nicht falls ich etwas nicht ganz korrekt geschrieben ist :D
 
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Gain = Beim Wellensignal werden die Spitzen abgeschnitten.

Kompression = Unterschied zwischen Laut und Leise wird kleiner bzw. Leise wird lauter und Laut wird leiser, aber da es bei Verstärkern eh meistens auftritt wenn das Signal schon abgeschnitten wird ist das so ziemlich Bockwurst. :D

So gesehen geht die Erhöhung des Gains immer mit mehr Kompression einher. Woher kommt es also das einige Amps mehr komprimieren als andere? Ganz einfach aus den Schaltungen. Wenn ich mal von meinen Amps ausgehen soll: Der Fireball bügelt das Signal schon ab 3/10 beim Gain sehr glatt, der Straight dagegen kommt selbst bei vollem Gain nie soweit und ist fast immer sehr dynamisch. Es ist eine reine Auslegungssache des Herstellers. (Ich wünsche mir einen Amp wo man das regeln kann...)

Was tut man nun dafür oder dagegen?

Dafür:
- Kompressoren (Ehrlich jetzt!) ;)
- bestimmte Booster (Rocktron Nitro z.B. Boostet, Komprimiert und verstärkt bestimmte Frequenzen)
- extrem Konstante Anschlagstechnik (Paul Gilbert...)

Dagegen:
- weniger Gain
- Verzerrung aus anderem Pre-Amp oder einem Pedal holen
- Volumen-Poti

Den Sound mehr zu komprimieren ist einfacher als vorhandene Kompression zu reduzieren. Den Straight bekomme ich so glatt, mit entsprechenden Pedalen, aber den Fireball nie so dynamisch. Aber deswegen gibts ja so viele verschiedene Amps.

Mehr fällt mir grad nicht ein. Ob es fachlich 100% korrekt ist keine Ahnung, es sind mehr Erfahrungen als Messungen.

Mfg Sadic
 
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Ein paar Begriffe werden hier nicht 100%ig korrekt benutzt.
Gain heißt eigentlich nichts anderes als Verstärkung. Was du meinst, ist Verzerrung (ja, bei Amps oder Pedalen heißt der Regler dafür oft Gain)
Kompression ist die Angleichung der Amplitude des Signals auf einen bestimmten Pegel.

Die Verzerrung entsteht dadurch, dass die lineare (anschaulich gesagt "cleane") Verstärkung nur bis zu einem bestimmten Wert möglich ist. Alles darüber wird plattgebügelt.
Bei einem Sinus würde das bedeuten, dass er platte Spitzen bekommt.
Da dies auch bei einem bestimmten Wert passiert, ist dies auch eine Art der Kompression.

Aber zu ersten Frage: Man kann schon sagen das viel Gain mit viel Kompression einhergeht, jedoch nicht umgekehrt.

Ich hoffe es war soweit verständlich.
 
Gain = Beim Wellensignal werden die Spitzen abgeschnitten.

Kompression = Unterschied zwischen Laut und Leise wird kleiner bzw. Leise wird lauter und Laut wird leiser, aber da es bei Verstärkern eh meistens auftritt wenn das Signal schon abgeschnitten wird ist das so ziemlich Bockwurst. :D

Dicht dran, aber vielleicht darf ich das noch aus technischer Sicht ein bisschen "geraderücken" :)

Gain (= engl. Gewinn, Verstärkung) ist, wie die Übersetzung sagt, erstmal nur die Verstärkung, die ganz vorne in der Vorstufe passiert. Das Abschneiden der Signalspitzen ist dann eine mögliche Folge dieser Verstärkung, wenn nämlich die nachfolgende Stufe "überfahren" wird, d.h. diese eigentlich weniger Pegel verträgt als ankommt. Je höher die Verstärkung am Anfang, desto früher passiert also die Übersteuerung der nachfolgenden Stufe, natürlich je nach technischer Auslegung derselben. Also, eigentlich ist mehr Gain = mehr laut, solange nichts übersteuert.

Die Kompression passiert dann, weil jenseits der Übersteuerungsgrenze der nachfolgenden Stufe keine Lautstärkeerhöhung mehr stattfindet. Übersteuerung schneidet die Pegelspitzen ab, durch dieses Abschneiden werden zusätzliche Oberwellen erzeugt (was man am verzerrten Sound ja mag, solange dies harmonische Oberwellen sind). Wenn ich jetzt z.B. bereits ab Stellung "3" des Input-Reglers eine Verstärkung erzeuge, die den Amp intern übersteuert, dann habe ich "viel Gain" oder "Gain bis zum Abwinken", oder wie auch immer sich Zeitschriftentests lesen. Wenn ich nämlich dann auf "5" oder "7" aufdrehe, dann ist immer noch übersteuert (und nicht lauter), nur findet das Abschneiden bereits früher am aufsteigenden Teil der Kurve statt. Der abgeschnittene Teil der Kurve wird breiter (bei beibehaltener Grundfrequenz), auch rein optisch nähert sich die Kurve einem "undifferenzierbaren Brei".

Insofern wäre tatsächlich ein vorgeschalteter Kompressor eine denkbare Lösung, weil du die Lautstärke-Unterschiede ausgleichst (und somit das hörbare Sustain verlängerst), aber der Amp danach so eingestellt werden kann, dass er gerade mal ein wenig verzerrt, aber noch nicht in der Brei-Region angekommen ist. Die Töne stehen dann trotzdem lange.

Edit: als ich angefangen habe zu schreiben, war AxlB's Beitrag noch nicht da :)
Grüße,
Bernd
 
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