Gebrauchtes Nord Stage 2 kaufen?

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ClemensM
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Hallo,

Ich muss leider aufgrund meiner aktuellen Wohnsituation mit den Nachbarn unser schon sehr altes Pianino gegen ein digitales Stage Piano austauschen.

Ich hatte schon vor sicher sieben acht Jahren einmal aus anderen Gründen überlegt gehabt, mir ein Stage Piano zuzulegen und dann in einem Musikgeschäft ein wenig herumgetestet und kann mich noch erinnern, dass mir das Clavia Nord (bin mir nicht sicher ob Stage oder Piano) damals sehr gut gefallen hatte - habe mich dann aber schlussendlich aufgrund des Preises dagegen entschieden und mir dann auch kein günstigeres Gerät zulegen wollen weil sich die halt im Vergleich zum Pianino für mich einfach nicht so schön gespielt haben.

Jetzt ist es aber wie gesagt tatsächlich notwendig und ich habe mich auch nach gebrauchten Geräten umgesehen und dabei ein Nord Stage 2 für einen doch vergleichsweise sehr günstigen Preis entdeckt.

Nachdem das Gerät aber halt rein nach Modell zu urteilen zwischen 10-15 Jahre alt ist, bin ich doch ein wenig besorgt, dass möglicherweise eine Gefahr besteht, es könnte dann nicht sehr lange leben. Laut Beschreibung ist es in einem "sehr guten" Zustand, ich traue mir halt leider auch nciht wirklich zu, das dann kompetent zu beurteilen weil ich mir noch nie ein Stage Piano gekauft habe und auch alles andere als ein Profimusiker bin.
Wie wäre denn die allgemeine Meinung bezüglich der Haltbarkeit von doch höherwertigen Geräten und gibt es vielleicht konkrete Tipps worauf ich achten könnte bei der Besichtigung des Instrumentes?

Vielen Dank schon mal für mögliche Inputs!
 
Ob "sehr gut" Realität oder Ebay-Poesie ist, wissen wir nicht. Grundsätzlich wäre aus meiner Sicht für jemanden, der für die Bühne unbedingt ein Nord Stage braucht, ein Stage 2 aber völlig akzeptabel: Ob es noch "neue" Mainboards als Ersatzteil gibt, weiß ich zwar nicht, aber grundsätzlich ist es nicht schlecht reparierbar. Und robust sind sie sowieso - mal von Dreck unter den Tastenkontakten abgesehen, was man mit etwas gehobener Handwerkerei (Aftertouch-Strip nicht verletzen, wenn man ans Freilegen der Tasten geht) auch selbst in Ordnung bringen kann.

Ich halte ein Nord Stage (ich habe selbst ein 3er) aber bei weitem nicht für die beste Möglichkeit eines Digitalpianos für zuhause. Es ist eine Bühnensau. Der Markt an Digitalpianos ist breit aufgestellt, so dass es normalerweise keine Notwendigkeit gibt, in so eine Nische hinein zu kaufen. Wenn es die Brettform sein darf (Portable Piano) statt eines Konsolenmodells (mit Unterbau), dann bieten sich z.B. Kawai ES 920, Yamaha P525 oder die Roland FPs an. Sie alle unterscheiden sich vom Stage-Piano dadurch, dass sie Lautsprecher eingebaut haben.
 
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Herzlich Willkommen im Board ClemensM!

Egal ob du ein gebrauchtes, oder ein neues E-Piano kaufst: Geh in ein Fachgeschäft, und spiel alles an, was du an Markenpianos unter die Finger bekommst. Auch wenn du ein gebrauchtes kaufen willst, hast du wenigstens eine Vorstellung, wie sich aktuelle Modelle spielen und kannst so entscheiden, ob das Preis-/Leistungsverhältnis für das alte Modell für dich passt.
Die von FZiegler genannten Modelle wären auch meine Favoriten.
 
Nordstage 2 nur dann, wenn Du eben auch die Orgel-Sektion, die E-Pianos und ggf. etwas Pads/Synthi-Sounds haben möchtest ("die eierlegende Wollmilchsau"). Für reines Klavierspielen wäre das überdosiert... Aber aufpassen, was da für eine Tastatur drin ist, gewichtete (Nordstage 2 EX 88) oder andere (HP hießen die glaube ich, sind nicht ganz so stark auf "Klavier" getrimmt, glaube ich). Ich habe selber zwei Nordstage 2 EX88 und bin immer noch sehr zufrieden mit beiden von der Tastatur her und von der Wertigkeit der Technik (in verschiedenen Übungsräumen stehend). Sie haben keinerlei Ausfallerscheinungen auch nach einigen Jährchen Benutzung und sind einfach auch "schick" in ihrem Rot und haben schon so einen gewissen Nimbus, da man sie bei vielen Profis auf der Bühne sieht. Ich werde irgendwann mein 2. verkaufen, wenn ich es geschafft habe, die Bands in einem Übungsraum zusammenzuführen und habe da keinerlei schlechtes Gewissen bzgl. der Qualität der Geräte. Aufgerufene Preise liegen so bei um die 2000.- (Neupreis 3500.-rum) derzeit (ich schau da immer wieder mal, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wenn ich dann meines bei Kleinanzeigen einstellen werde.). Jedenfalls machst du nichts falsch mit einem Nordstage 2, wenn beim Antesten alles funktioniert und die Tastatur einen "guten Eindruck" hinterläßt (kein Klappern, kein Hängenbleiben von Tasten usw.). LG, Frank
 
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Stimme Frank zu - schau Dir an welches Modell des Stage 2 dir angeboten wird. Wenn es ein anderes als das 88-Tasten Modell ist dann lass die Finger davon falls es Dir um's Klavierspielen geht .... aber selbst das 88-Tasten Modell ist ein Kompromiss, da es wie von FZiegler schon erwähnt als Kombi-Instrument mit Piano, Orgel und Synth Sektionen für die Bühne gemacht ist. Reine Digitalpianos bringen dir ggf. deutlich mehr, musst Du dir aber anschauen bzw. die verschiedenen Modelle anspielen um das Passende zu bekommen.
 
...dann bieten sich z.B. Kawai ES 920, Yamaha P525 oder die Roland FPs an. Sie alle unterscheiden sich vom Stage-Piano dadurch, dass sie Lautsprecher eingebaut haben.
FZiegler ist glücklicher Nord Stage Besitzer und ich habe ein Roland FP90X, trotzdem kämen wir beim Tip für dich zum gleichen Ergebnis.
...und wie ich nach dem Verfassen des Beitrags sehe, wurde der Chor in dieser Hinsicht noch größer. :D

Zur Orientierung erlaube ich mir einen (rein subjektiven) Kommentar zum Charakter der Hammermechaniken in aktuellen "Compact Digital Pianos". Sie sind für zu Hause und bei musikalischem Schwerpunkt der akustischen und E-Piano-Klänge auch für die Bühne geeignet, bieten aber keine ausgefeilten E-Orgeln mit Zugriegeln wie das Nord Stage und keinen Synthesizer mit Direktzugriff auf einige Parameter. Presets wichtiger Orgelklänge (Rock/Jazz..., Kirche) und Synths (Lead, Bass, Pad) sind aber vorhanden.

Das Yamaha P-525 hat die leichtest gewichtete Hammermechanik, die ich kenne, sie ist präzise dynamisch spielbar und auch die Klangauswahl des Instruments überzeugt mich. Ich hatte das Modell eine Woche zu Hause, aber dann doch retourniert, um mir den schon länger ins Auge gefassten Favoriten Roland FP90X zu gönnen. Mit aktuellem Ausprobieren im Laden direkt vor dem Kauf wäre mir der Zwiespalt wahrscheinlich erspart geblieben.

Außerdem hätte ich dann auch das Kawai ES-920 in die Entscheidung einbezogen, das mir bei einem Anspielen in diesem Juli sehr gut gefallen hat. Die Mechanik spielt sich (für mich) äußerst angenehm mit etwas mehr Gewichtung als das Yamaha P-525, Kawai liegt mir da mehr. Den Klang des Grand Piano auf Speicherplatz 1 würde ich im Vergleich zu Yamaha und Roland bei Werkeinstellungen als sehr schön und im Vergleich etwas weniger modern einschätzen. Aber das heißt nicht viel, denn zum Einen gibt es immer noch weitere Grand Piano-Klänge mit anderen Klangcharakteren und außerdem man kann bei all diesen Modellen eine "Feineinstellung" von Klang und Tastaturverhalten nach Geschmack vornehmen und diese eigenen Einstellungen abspeichern.
Das ES-920 ist übrigens das derzeit günstigste Qualitätsinstrument dieser Bauart.

Ebenfalls im Bereich vertreten ist das Casio PX S6000 oder PX S7000, bei gleicher Tastatur liegt der Unterschied im Design und der Ausstattung. Die Mechanik ist ebenfalls vergleichsweise leicht gewichtet, also näher am Yamaha P-525 als am Kawai ES-920. Den Grand Piano-Klang möchte ich nicht bewerten, weil ich Casio nicht so unmittelbar kenne wie die anderen Modelle.

Schließlich ist das Roland FP90X noch ein Anspieltip. Es ist besonders umfassend ausgestattet, solide gebaut und mit 23,6 kg das schwerste Modell im Vergleich. Der Pianoklang ist im Gegensatz zu Kawai nicht Ton für Ton mit mehreren Dynamiklayern gesampelt, sondern beruht auf "physical modeling", einer Echtzeitberechnung sämtlicher Klangparameter. Bei dieser Gelegenheit, Yamaha verwendet im P-525 m.W. eine Mischform aus Samples und Klangberechnung.
Die Gewichtung des FP90X liegt ein wenig über der des Kawai und spürbar über der des Yamaha P-525 oder Casio PX S6000, aber unterhalb der Tastengewichtung des Einsteigermodells Roland FP30X.

Bei allen Modellen wird zumindest ein gutes Pedal für das Abheben des Dämpfers mitgeliefert, ein Dreifachpedal ist dann als Zusatzausstattung erhältlich. Im einfachsten Fall nimmt man das Originalzubehör des Herstellers, dann stimmen die Anschlüsse und Elektronik ganz sicher.

Zum Kaufpreis für das Instrument kommen noch die Kosten für einen soliden Ständer, für zu Hause ggf. im Furnierlook. Für den Ständer würde ich bis um die 200 Euro kalkulieren. zu Ständern aus Originalzubehör gibt es auch fest montierbare Dreifachpedale und Verbundangebote.

Soll das Instrument unterwegs eingesetzt werden, kommen weitere rund 150 bis über 200 Euro für einen guten (und passenden) Gigbag mit Rollen dazu. Ich selbst habe den Kawai SC-1, der von Ritter hergestellt wird.

Gruß Claus
 
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Stimme Frank zu - schau Dir an welches Modell des Stage 2 dir angeboten wird. Wenn es ein anderes als das 88-Tasten Modell ist dann lass die Finger davon falls es Dir um's Klavierspielen geht ....
Nicht ganz: Wie oben schon mal geschrieben, hat nur das „Ex“-76er Modell die schlechte „HP“ Tastatur. Das ältere „Stage 2/76“, ohne „EX“, hat dieselbe hochwertige („HA“-) Tastatur wie das 88er.
 
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Ich liebe mein Nord Stage 2, hab es seit 9 Jahren und bin nach wie vor sehr zufrieden damit - aber ich schließe mich den Tips an. Wenn du aussschließlich Klavier spielen willst wirst du mit einer vollgewichteten Tastatur vermutlich glücklicher. Wenn du dich über den Orgel- und Synthiteil genauso freust wie ich, dann ist es ein wirklich tolles Allround-Gerät. Die neueren Versionen haben vor allem mehr Speicher, so dass du mehr größere Klaviermodelle laden kannst. Wenn es dir reicht, eines oder zwei aus den verfügbaren Modellen auszusuchen und dann bei dem zu bleiben ist das kein Nachteil für dich.
 
Vielen Dank für die zahlreichen und sehr detaillierten Antworten.

Prinzipiell verstehe ich mich primär als Rocksänger und verwende das Klavier hauptsächlich um mich solo zu begleiten bisher.
Ich hätte aber auch durchaus Ambitionen auch für eine Band singend am Keyboard zu begleiten - wobei ich aber eben kein sehr hohes Niveau am Klavier habe, definitiv ein niedrigeres als gesanglich.

Ich werde jetzt erstmal definitiv ins Musikgeschäft ein paar Pianos durchprobieren gehen. Hatte das halt eben schon Mal vor einigen Jahren gemacht und damals echt gefallen an einem Nord gefunden (weiß aber mehr nicht ob Piano oder Stage) aber es war mir dann doch zu teuer und gleichzeitig wollte ich auch das Klavier nicht unbedingt ersetzen.

Zu Synth und Orgel habe ich schon Interesse damit herum zu probieren aber bisher eben keine direkte Erfahrung und kann daher nicht so sicher sagen, ob dieses Interesse sich dann noch vertieft oder eher absondert.
Das spezifische Instrument wirkt halt auch sehr günstig im Vergleich zu anderen des selben Modells und es hat auch die HA88 Tastatur.
 
Nicht ganz: Wie oben schon mal geschrieben, hat nur das „Ex“-76er Modell die schlechte „HP“ Tastatur. Das ältere „Stage 2/76“, ohne „EX“, hat dieselbe hochwertige („HA“-) Tastatur wie das 88er.
Ach echt? Bin erst mit nem Stage 2EX in die Nord Welt eingestiegen und dachte dass die Tastaturen im Vergleich zum Stage 2 unverändert geblieben wären, Danke für die Klarstellung! Da hat Nord das ja erst mit dem Stage 4 wieder rückgängig gemacht und auch dem 73er wieder eine vernünftige Tastatur spendiert
 
Ach echt? Bin erst mit nem Stage 2EX in die Nord Welt eingestiegen und dachte dass die Tastaturen im Vergleich zum Stage 2 unverändert geblieben wären, Danke für die Klarstellung! Da hat Nord das ja erst mit dem Stage 4 wieder rückgängig gemacht und auch dem 73er wieder eine vernünftige Tastatur spendiert
Genau so ist es - da hat Nord mal was so richtig richtig gemacht! ;)
 
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