Gefälschte Fender Bässe bei Ebay

Moulin
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Bei Ebay werden scheinbar jetzt Squier VM TB als vermeindliche 70 er Fender Telecaster Bässe verhökert.
Ein bischen pimpen, ein bischen blöd stellen usw.

Hier
und
Hier

Das sind beides eindeutig keine Fender Bässe sondern Squier. Man erkennt es am Pickguard, Korpus, Maserung, Kopfplatte, Hals, Fräsung, Brücke usw.

So ein Bild sagt schon alles.
 
Eigenschaft
 
Hallo Moulin,

meines Wissen haben ALLE Telecaster II Bässe eine 3-Punkt-Halsbefestigung (Neck-Tilt).
Die 3-Punkt-Befestigung wurde mit dem Telecaster II Bass eingeführt und kam zwei Jahre später auch an den Jazz Bass. Daher können das keine Telecaster II Bässe sein.

Keine Ahnung wo die Mechaniken her kommen (Mustang oder MusicMaster Bass???), aber es sine keine Telecaster II Bass Mechaniken.

Zudem hat Fender zu dieser Zeit NIE so tolles Riegelahorn für Hälse verwendet.

Uns ALLE Telecaster Hälse sind am Ende flach wie der 51-56 Hals und nicht angerundet wie Precision Bässe ab 1957 oder Jazz Bass Hälse.

Beim zweiten Link ist der Text an Betrug grenzend, aber kein Betrug - da man Squier als Fender bezeichnen kann. Beim ersten Link it der-/diejenige entweder vorher selbst drauf reingefallen, oder aber es ist Betrug ...

Fazit: Wer bei ebay einen alten Bass kaufen will, sollte vorher Experten fragen!
Bei deutschen, europäischen und japanischen Bässen ist das Uli, :great:
bei Fender Telecaster und P51-P56 Bässen sind das Moulin und ich, :great:
bei Mustangs, MusicMaster, Bullet B-30 /-34 Bässen ich ... :redface:
bei Precisions 1957-1985 und Jazz Bässen von 1960-1985 teilweise ich ... :redface:
Bei Rickenbackern kennt sich Heike sehr gut aus???

Sorry, dass ich andere Kenner nicht aufgezählt habe!!! :redface: :redface: :redface:
Es gibt ja auch einige Besitzer von Oldies hier, die bestimmt auch eine Menge wisen.

Gruß
Andreas


EDIT: Hier haben wir noch einen lustigen Telecaster Bass ... :D
http://cgi.ebay.com/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=200373960962
Telecaster Bass mit Rosewood Griffbrett, P57 Pickup und Halseinstellstab am Headstock ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Meldet ihr solche Fälschungen wenn ihr sie entdeckt?
 
Hallo tuckster,

beim zweiten Link von Moulin ist das fast unmöglich, da der Verkäufer das Instrument richtig - wenn auch irreführend - beschrieben hat. Er macht das sehr geschickt - und wer lesen kann, der weiß, dass er keinen Fender Telecaster Bass bekommt.

Im ersten Beispiel sieht das etwas anders aus - allerdings scheint da schon jemand "geleutet" zu haben???

Vor zwei Wochen habe ich den Anbieter eines Mustang Basses angeschrieben.
Er meinte, einen 1976er Mustang zu verkaufen. Die Bilder zeigten aber, dass es sich um einen späten 1974 / frühen 1975 handelt.
Ich glaube er hat gar nicht verstanden, dass das eher "besser" ist ... :)

Problem ist, das kriminelle Potential einzuschatzen. Ebay selbst habe ich noch nie kontaktiert. In den 3 Jahren in denen ich Mitglied bin, habe ich 4 Teile gekauft. Das letzte war mein "neues" Telefon von 1964 - tolles schwarzes Bakelit Teil mit Nummernscheibe und echter Klingel! :cool:

Bei ebay Schnäppchen zu machen ist selten geworden, weil es zuviele Kenner gibt. Wer das Geld für einen echten Oldie hat, aber keine Ahnung, der sollte auf jeden Fall in Foren fragen!
Die Echtheit kann ich bei alten Fenders anhand guter (!) Bilder zwar auch nur mit 80 bis 90%iger Wahrscheinlichkeit bestimmen, aber das gibt zumindest Anhaltspunkte.

Wir haben eben Leute, die auch schon Kopien von innen gesehen haben und daher wissen, was echt ist. Der Telecaster II Body ist alleine deswegen falsch, weil die Halstasche nicht bis zum Pickup durchgeht, sondern eine 1 bis 2 mm Wand da steht. Im Grunde ist das sogar besser - aber eben "falsch". Echte Fenders erkennt man auch an bestimmten "Macken". Die "405" ist zwar ganz nett um Zahlencodes auf Origibnalen nachzumachen; aber meistens haben die Fälscher nicht genug Ahnung um es wirklich richtig zu machen.
Ich habe auch schon gefälschte Halsstempel bei ebay gesehen. Nummer ist richtig, aber die Ziffern haben die falsche Form ...

Gruß
Andreas
 
Hallo, Jungs ...
ich finde es wirklich großartig, dass ihr so ein know how habt und euch als Experten zur Verfügung stellt.

Ich persönlich habe eine einfache und IMHO sichere Strategie, um Betrügern nicht auf den Leim zu gehen, obwohl es mir schon manchmal in den Fingern gejuckt hat, in der Bucht einen Schnapper zu machen ... aber, dass ist ja kaum noch möglich.
Meine Strategie ist, dass ich nur kaufe, wenn ich ggf. auch persönlich beim Verkäufer auflaufen und ihn ggf. ordentlich schütteln kann. Überseekäufe sind mir suspekt ! Höchstens bei Kleinigkeiten (z.B. CD's) ... aber Hunderte oder gar Tausende von Euros als Vorkasse über den Teich schicken liegt mir nicht, auch paypal rettet da nichts.

Bisher war mein Druck allerdings vllt. nicht groß genug ... aber, wer auf Entzug ist, sollte eh bei ebay nicht steigern ! :D

... sollte man nicht einen wirklich alten Bass auch Spielen, bevor man ihn kauft (ich weiss ... 1000 Jahre alte Frage ...) und nicht per Katalog kaufen.
 
Hier mal das Beispiel eines (vermutlich) echten Fender Precisions von 1966, bei dem ich zwar leichte Ungereimtheiten sehe, die allerdings genau in's Bild eines echten Fender Basses passen: http://cgi.ebay.com/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=270442846522

"Schön" ist, dass dieser Fender Precision für 18.500 $ einen Shim in der Halstasche hat! :eek:
Bei einem 185 Euro Bass würde das jeder als "schlecht gefertigt" bezeichnen! :p
Man (wer sich damit beschäftigt) sieht aber, dass das ein original Fender Shim aus den 1960er Jahren ist.

Und auch die "tolle Lackierung der Halstasche" zeugt für ein Original.
Da sieht man auch, dass der Nitrolack teilweise dünner auf dem Acryllack (Olympic White) ist, was zu unterschiedlihen Weißtönen führt.

Dass bei einem Poti die Datumgsangabe zugekleistert wurde ist "normal". Beim anderen sieht man 5. KW 1966. Der Halsstempel und die Griffbrettwölbung stimmen scheinen zu stimmen. Die Pickups hätte ich natürlich gerne noch gesehen - aber ich will den Bass ja nicht kaufen ...

So muss auf jeden Fall eine seriöse Anzeige aussehen.
Dann kann man zusammen mit einem Kenner hinfahren, den Bass begutachten und kaufen.

Original Telecaster Bässe kosten übrigens ungefähr zwischen 2000 und 3500 Euro - nur mal so als Größenordnung. Ein original P51 Pickup kostet das gleiche ...

Gruß
Andreas
 
Meldet ihr solche Fälschungen wenn ihr sie entdeckt?

Ja, wie Du siehst hier im Forum.
Bei Ebay gibt es so viele Fälschungen in allen möglichen Bereichen, da wäre ich den ganzen Tag mit 'Meldung machen' beschäftigt.

Im Grunde ist es schon so, wie Cadfael geschrieben hat. Man wird eher geschickt dazu geführt sich selber zu bescheißen. Entweder aus Profitgier oder weil man Schrott teuer gekauft hat, den man auf gleiche Art wieder los werden will.
Wer glaubt einen '72 er Fender für 500 Euro bei Ebay gekauft zu haben, scheint mir einfach zu leicht beeinflussbar.

Ein echter Telecaster Bass nach 1972 sieht ebenso aus.
Nicht so.

Der hat ja sogar die Messing Reiter des Squier Basses.


.
 
jupp. das sind fälschungen. ich erkenne an den korpussen eindeutig meinen squier vm wieder. nur die hälse sind andere und beim zweiten die brücke und pu wohl auch...

eins versteh ich allerdings nicht:

...Der Telecaster II Body ist alleine deswegen falsch, weil die Halstasche nicht bis zum Pickup durchgeht, sondern eine 1 bis 2 mm Wand da steht. Im Grunde ist das sogar besser - aber eben "falsch"...
Gruß
Andreas

und

Ja, wie Du siehst hier im Forum.
...
Ein echter Telecaster Bass nach 1972 sieht ebenso aus.
Nicht so.

Der hat ja sogar die Messing Reiter des Squier Basses.


.

beim original geht die halstasche doch auch nicht bis zum pu durch. oder hab ich da was falsch verstanden? :gruebel:
 
Die Kopien von Squier weisen ALLE MEHRERE Merkmale auf, um sie von Originalen Unterscheiden zu können! DUmm nur: Man muss sich mit dem Thema beschäftigen, um solche Unterschiede zu sehen ...

Es gibt "Idioten", die richtig Spaß daran haben die Unterschiede herauszufinden; sowohl in englischsprachigen, aber auch in deutschsprachigen Foren.
Wenn Moulin und ich uns über die Buchse X und die Schraube Y bei einem Telecaster BAss unterhalten, oder welche Sonderlackierungen es wirklich ab 1955 bei Precis gab, schalten die meisten Forenmitglieder ab, weil es pedantische Korinthenkackerei ist. ;)
Finde ich auch nicht schlimm. Ich weiß, dass immer ein "Außenstehender" mitliest und zumindest im Hinterkopf behält, dass da doch irgendwas war ...

Wer Hitlertagebücher käuft, sollte allerdings den Unterschied zwischen einem gothische "F" und "A" kennen. Sonst käuft man die Tagebücher von "Führers Hund" ...

Noch eine teure Fälschung???: http://cgi.ebay.de/Fender-Telecaste...itar?hash=item3354e682c1&_trksid=p3286.c0.m14

Das Rot mag ja eine Sonderfarbe sein???
Erinnert an Sondermodelle Mitte der 1950er Jahre ...
Der Hals sieht mir mach einem 51 Reissue aus???
Die Mechaniken könnten sogar echt sein?`Man sieht die vorherigen Mechanik-Bohrungen.
Der Aufkleber ist toll angebracht!
Gab es jemals ein Tele PJ Sondermodell? Wäre mir neu ...
Die Seriennummer 257XXX ist zwar nett, der späteste mit solch einer Seriennummer gebaute Bass war (soweit bekannt) aber 1968. Siehe mein Nachschlagewerk zur Datierung von Fender Bässen). Seriennummer 293 wäre normal ...
Ein Telecaster Bass ohne Body-Thru Saitenführung??? Mike Dirnt Bass lässt grüßen?
Toll ist, dass das zuständige Kontrollblech auf Hochglanz poliert wurde!
Besitzer solcher Bässe: Bitte niemals unsichtbare Teile auf Hochglanz polieren! Das gilt für Pickguards wie auch für Kontrollbleche.

Aber vielleicht ist er ja echt???

Gruß
Andreas
 
Tatsächlich ist die Halstasche beim Fender durchgehend:

Hier mal ein Vergleich zwischen Fender und Squier:

112273d1250585068-gef-lschte-fender-b-sse-bei-ebay-a7fd_3.jpg


112274d1250585094-gef-lschte-fender-b-sse-bei-ebay-a7fd_3b.jpg
 

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Das heißt ja, dass der Squier eigentlich besser verarbeitet ist oder (zumindest bezüglich Halstasche)?
 
Nicht besser ... fachmännischer ... :D
Telecaster II Bässe sind berühmt für gebrochene Pickguards.
Das ist sozusagen eines der Echtheitszertifikate ... ;)

Also was man da teilweise bei Telecaster II Bässen sieht, läst einen grübeln.
Das ist der Durchbruch zwischen Halstasche und Pickupfräsung, das sind aber auch unmögliche Spaltmaße (die in Zusammenhang mit der 3-Punkt-Befestigung noch verheerender wirken).
Der Squier Telecaster Bass ist in einigen Punkten "minderwertiger" (Body Dicke, Holzsorte, Mechaniken). Aber alles in allem stellt er eindeutig die fachmännischere Lösung dar. Und hier kann man wirklich sagen es ist gut, dass nicht alles vom Original in die Kopie mit eingeflossen ist!

Allerdings gehören eben auch die Macken zum Telecaster II Bass untrennbar dazu.
Wer diese Macken nicht liebenswert und "zum Schmunzeln" findet, für den ist so ein Oldie nichts. Das gilt überigens für viele andere Fender (und Gibson!) Bässe ...

Gruß
Andreas
 
Reissue und Reissue - ähnliche Bässe werden nie 1:1 zum Original gebaut. das scheint mir im Moment auch sehr sinnig weil man sonst praktisch nicht zwischen Original und Fälschung unterscheiden könnte. Insofern ist es auch gut, dass das Lake Placid Blue der Squier CV 50s Bässe sich vom Fender Original etwas unterscheidet. :great:
 
naja aber wenn ich mir ein reissue bass kaufe, dafür en arsch voll geld hin leg, dann will ich auchn instrument ohne macken...
wobei ich mir auch kein reissue ding kaufen würde...
auch kein original, ich hab ein über 10 jahre alten vester, klasse klang un so, aber nichts als ärger mit dem ding -.-
 
naja aber wenn ich mir ein reissue bass kaufe, dafür en arsch voll geld hin leg, dann will ich auchn instrument ohne macken...

Ein Reissue hat ja nicht zwangsläufig Macken, (es sei denn man kauft einen künstlich 'ge-age-ten') nur geringe, bauliche Abweichungen vom Original.



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Als Vergleich kann man sich originale telecaster Bässe bei Ebay ansehen.

Hier

und


Hier.

Da sieht man wirklich die kleinen Unterschiede.


.
 

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