Gehen aktuelle Modelingverstärker in die falsche Richtung?

  • Ersteller wosch666
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Ich bin dennoch jedes Jahr wieder und wieder gespannt was alles an Neuerungen kommt, doch wie toxx schon anmerkte, wird es Zeit für die ganz große neue Sache, damit die E-Gitarre endlich, wie die Violine, mit Ihrem Röhrenamp zusammen in Ruhe gelassen wird. :)

Auch ohne meine Erwähnung ein sehr schöner Satz ;) !
 
Also , ich seh ja eher neue Soundkreationen darin , das Leute irgendeinen normalen Amp umbauen , die Klampfe umfrickeln , oder irgendwas an der Spieltechnik mit einer Gitarre verändern .

Wer weiß , aber vielleicht wird es ja in 10 Jahren " In " ne Spülbürste unter die Saiten zu klemmen .

... oder ein Handy , als Booster zu nehmen :bang:.

Man müßte eigentlich erstmal Fakten untersuchen :gruebel:.

Ne Umfrage zum Beispiel .

Wer , wo , wie was einsetzt . Und vor allem , wie lange man schon Musik macht !

( mich hat heut nicht nur das Line 6 Pod geärgert , nein , der Behringer V-Amp nervte dann auch noch .... werd Beides verkloppen und Geräte kaufen , die genau das machen , was ich brauch ....... und nicht 3000 andere Sachen , die ich nicht brauche ) .
 
Modelling ist ne coole Sache, und man kann schon n Haufen super Sachen damit machen. Ich persönlich stehe trotzdem auf 100W Röhre mit 412 drunter. Trotz (oder vielleicht gerade aufgrund meines Berufs (Computerfutzi. ;-))) mag ich den Gedanken sehr, ausschließlich mit analoger Technik zu "arbeiten". Darüberhinaus habe ich noch keinen Modeller gefunden, den ich - vor die Wahl gestellt - meinem analogen Amp vorziehen würde. Beim Songwriting baue ich trotzdem auch gern mal ein paar spacige Sounds ein. So gesehen: schön, nicht vor die Wahl gestellt zu sein. :>
just my 2 cents
 
ich spiele normal ( weils so schön einfach ist) über Guitar Rig ( oder Scuffham) auf gute Monitor Boxen. man schraubt viel rum bis man mit dem Sound zufrieden ist. Aber immer wenn cih über einen meiner Röhren Amps ohne irgendwelche Effekte spiele ( einen 15 Watt Eigenbau und einen alten Mark III Boogie) ist das eine Offenbarung

Denke sowohl modeling als auch "echtes Glass" hat seine Daseinsberechtigung .. kommt immer auf die Situation an

aber ich glaube an die Faszination die ein Röhren Stack einem vermitteln kann wird ein modling Amp nie ran kommen.
Das sind aber Sachen die im Publikum niemand merkt
 
Es ist ja schon viel geschrieben worden, aber ich möchte auch noch mal eine Lanze für das Modelling werfen. Ich stehe auf Röhrenverstärker - kein Wunder dass es dann der Fender Super Champ X2 wurde. Allerdings hat der Super Champ XD gegenüber dem X2 einige hardwaremäßig Vorzüge - aber egal, sie machen beide ihren Job. Zuhause fahre ich den X2 parallel zu einem alten Silverface Pro Reverb. Je nachdem, welchen Sound ich mit den Tretern davor einstelle verändere ich auch die Presets am X2, also z. B. bei alten Vintage Cleansounds wird die Kiste dann auf Twin Reverb eingestellt, bei mehr rockigen Sounds (Jack Hammer an) dann mehr auf Deluxe Reverb oder Princeton .... auch mal 70iger Jahre Marshall. Dazu die Effektpresets nach Bedarf. Da nehm ich auch schon mal den langsamen Vibraton-Preset in Anspruch, wenn ich einen geilen Live-Chorus-Sound haben will.

Das ganze gestaltet sich also soundmäßig recht flexibel (wenn ich auch mal an den Presets drehen muss) und ergänzt und bereichert den alten Vintagesound des Pro Reverb bis zu gewissen Lautstärken überaus positiv. Der "Kollege" in meine Band probt im Übungsraum über einen XD und der verträgt alle Bodentreter, ob nun diverse Hall-, Echo- oder Tremoloeffekte als auch Zerrtreter. Klar es klingt immer noch nach "ihm":D aber man legt sich sowieso oft auf einen für sich akzeptablen Grundsound fest - der Rest kommt aus den Fingern. Einen reinen Transistormodeller würde ich aber nicht nutzen wollen. Die haben mich noch nicht so richtig überzeugen können im Livebetrieb und die Einschränkungen durch die Pappkameraden sind ja nun bei allen Modellern nicht weg zu diskutieren - modellierter Greenback/V30 hin oder her, an den echten 4*12" Boxensound kommt so was modelliertes aus einem 12" oder 10" nicht ran. Ich kann aus meinem Pro Reverb mit einem Jack Hammer auch nur einen "Marshall ähnlichen Sound" produzieren - keinen echten Marshall- oder sonst was für einen "Gainampsound".
S.
 
gibt es irgendwo eine vergleichende übersicht über ...

a) reine software-modeller, also nur laptop und ev. midiboard zu controllen (wie guitar rig)
b) standalone-modeller, also kisten, die man sich ins rack schraubt? (wie Fractal Axe-FX)

auf hi-end-level? bzw. dem derzeit techn. optimalstem level?

die einzelnen produkte scheinen ja meist zu ner art sekte zu morphen, da ist es schwierig einen überblick über das derzeitige angebot zu erhalten... finde ständig neues... und die preisspannen liegen hier oft meilen auseinander...

bin etwas desorientiert... vielen dank für infos im vorab.
 
Kommt wohl drauf an, was dir am wichtigsten ist. Der Grundsound oder die Effekte?

Wenn es dir um den Grundsound geht, ist der derzeit beste Modeler zweifelsfrei der Kemper Profiling Amplifier (KPA). Gemessen daran, dass selbst skeptische Gitarristen mit Fledermausohren nicht mehr in der Lage sind, den Kemper vom Originalamp zu unterscheiden - klanglich gesehen.

Das heißt natürlich nicht, dass alles andere schlecht ist. Aber du hast ja nach dem technisch optimalsten Level gefragt.

Eine Stufe drunter wäre dann wohl das Axe-FX II.
 
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Beides ist von Interesse... spiele Solo-Projekte zwischen Echt-Jazz-E-Gitarre sowie Elektro-Konzertgitarre (Godin), normale Blues/Rocksounds und total Noise Experimental Soundbastelei (sozusagen Soundtracks wie im Kino). Looper ist dabei ein wichtiger Partner, bzw. multiple Looper, sowie Delay(s), viele Fader-Wege auf Boden-(Expression)Pedale zum Live-Faden.... (mind. 4 Pedals)

meine racktürme und deren verwaltung fressen nervlich mich auf... deswegen gucke ich mich nach alternativen um.

ziel wäre dann, dann nur noch mit einem guten stereomonitorboxen-paar auf die bühne zu gehen, und den sound für PA per XLR-Direct Out an die PA weiterzugeben (ev. noch mit externer Eingriffsmöglichkeit, da ja Bühnenmonitoring und PA-Arbeitssound andere Anforderungen bzw. Anpassungen brauchen wg. z.B. Echtraum-Sound, wohl im wesentlichen flotte Hall-Raumanpassung bzw. dry-Signalwege)

einen Laptop als zentrale Workstation mit auf die Bühne zu nehmen finde ich auch keineswegs unsympathisch
 
Wenn es um Effekte geht, hat wohl das Axe FX II die Nase vorn.

Schau dir mal ein paar der neueren Demos von Brett Kingman auf Youtube an. Der Kerl hat in Vergangenheit etliche Demo Videos zu einzelnen Pedalen gemacht - und ist jetzt vom Axe FX II so überzeugt, dass er es wohl auch live benutzen wird. Eben aufgrund der Vereinfachung.

Was den Looper betrifft, da würde ich eher seperat noch einen kaufen, wenn du exzessiv Looper benutzt.
 
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Ich hatte bei einem Konzert den direkten Vergleich von Spitzengitarrist mit Röhrenamp (Santana mit Dumble bzw. Bludotone) und Spitzengitarrist mit Laptop und Software (McLauglin).

Der Santana Ton war um Klassen besser, und das haben auch Nicht-Musiker deutlich gehört (zB. meine Frau).

Es gibt jetzt die DVD von diesem Konzert und es ist wirklich interessant , dass ich diesen Unterschied nicht mehr oder zumindest nicht mehr so deutlich höre. :gruebel:

Möglicherweise wurde die McLaughlin Spur massiv nachbearbeitet, und / oder die Ausgabe über normale Boxen bzw. Kopfhörer nivelliert das Ganze.
 
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Sicherlich ist hier schon fast alles gesagt was zu sagen ist.

Jedem das was ihm gefällt.

Für Tanzmucke auf Hochzeiten und Schützenfeste würde ich vielleicht auch so ein Teil mir unter den Arm klemmen, weil es , was Ausmaße und Transportfreundlichkeit angeht, unbestrittene Vorteile in sich birgt.

Auch ich habe mich mit dem Thema Modelingverstärker auseinandergesetzt.
Mag sein, dass ich da ein wenig kopfgesteuert bin, aber für mich ist das nichts und ich habe mich wieder den Glaskolben zugewandt.

Beim Blindhörtest hat mein Hohner immer noch die Nase um Längen vorne, nicht nur bei mir.
 
Ich hatte bei einem Konzert den direkten Vergleich von Spitzengitarrist mit Röhrenamp (Santana mit Dumble bzw. Bludotone) und
Spitzengitarrist mit Laptop und Software (McLauglin).
Der Santana Ton war um Klassen besser, und das haben auch Nicht-Musiker deutlich gehört (zB. meine Frau).
Es gibt jetzt die DVD von diesem Konzert und es ist wirklich interessant , dass ich diesen Unterschied nicht mehr oder zumindest nicht mehr so deutlich höre.
Möglicherweise wurde die McLaughlin Spur massiv nachbearbeitet, und / oder die Ausgabe über normale Boxen bzw. Kopfhörer nivelliert das Ganze.
Hi Mike,

das ist schon unteressant, meine persönlichen Eindrücke bei Konzertbesuchen sind völlig diametral dazu, aber ich denke es spielen einfach viele Faktoren zusammen wie etwas im Publkum klingt, Bespiel, letztes Jahr das das Festival in Graz/Schwarzlsee mit Guns N Roses als Headliner, sämtliche Supportacts mit klassischen Röhrenverstärkern auf der Bühne = undifferenzierer Matschsound.. die 3 Gitarristen von Guns Roses jeweils mit Axe FXII bewaffnet = geilster Gitarrensound der nicht besser hätte sein können.
Vielleicht hatten auch die einfach einen besseren Soundmann mit dabei und das war der Grund warum es so gut klang?

mein Persönliches Fazit: es kommt nicht unbedingt auf das Gerät (Röhrenamp oder Modeller) an sondern vorallem auf den, der das Signal weiterverarbeitet, sprich Soundengineer.etc Im Studioeinsatz doch das selbe.. da nützt einem der geilste Amp nichts wenn man nicht weiss wie man den Ton auf Band bzw Festplatte richtig aufgenommen bekommt.

Ich besitze aktuell sowohl Kemper KPA, als auch ein Axe FXII, (und auch Röhrenamps) und bin der Meinung das sich Axe und KPA das was Klanqualität betrifft überhaupt nichts schenken.
Man muß sich einfach nur bewusst sein für was diese Geräte konzipiert sind und dementsprechend kann man sie passend einsetzen.
Zb.beim Kemper, der die komplette Signalkette von "Gitarrenvestärker->Lautsprecher->Mikrofon->Mikrofonpreamp abbildet und dabei oft nicht mehr mit dem Originalsignal auf der Aufnahme unterschieden werden kann, weil er so täuschend ähnlich klingen kann das man selbst im Blindtest nicht mehr weiss welches die Kemper Aufnahme und welches die mikrofonierte Aufnahme ist.

Soweit so gut, nur der "Haken" an der Sache ist das ein Mikrofon anders hört als das Menschliche Ohr.
Zudem ist das Mikrofon meistens sehr nahe am Lautsprecher positioniert, dh, es nimmt hauptsächlich den Direktklang auf, und recht wenig Raumanteile.
Spiele ich einen Röhrenverstärker, dann steht der meistens ein paar Meter vor mir, und ich höre dabei auch sehr viel Raumklang mit, die Reflektionen die von den Wänden zurückhallen, und wesentlich mitverantworlich sind und diesen "wohligen" Klang ausmachen.
Ein Amp im Raum wird deshalb von uns immer anders gehört, als das Mikrofon es aufzeichnen kann.

Will ich also ein Amp im Raum Feeling haben das die Hosenbeine nur so flattern, bin ich mit dem Kemper eigentlich eher suboptimal beraten (es geht auch, aber erst recht wieder Umwege wie Endstufe, Lautsprecher und dann Tweaken) will ich aber eine genaues Abbild einer Aufnahmekette und deren Signaleigenschaften, ist der Kemper genau das richtige Werkzeug für mich.

Beim Axe FXII ist es so, das ich meinen Sound von der Pike aus selbst gestalten kann, aus diesem Grund habe ich von Anfang an wesentlich mehr Flexibilität als beispielsweise beim Kemper, ich kann auf viele Paremeter direkt Einfluss nehmen, beim Kemper brauche ich erstmal ein Profil das in genau die Richtung geht die ich mir vorstelle und dann kann man noch in einem Beschränkten Ausmass tweaken.

Ich finde es toll das es Geräte wie Kemper und Axe FX gibt, und ich verwende beide für unterschiedliche Zwecke und Sounds.
Ein pauschales Besser oder Schlechter gibt es für mich nicht, weil wie schon gesagt, beide Geräte völlig unterschiedlich konzipiert sind.
Aber genauso haben Röhrenamps noch immer ihre Berechtigung, weil sie nämlich "einfach" und ohne viel "tweaken" schnell gut klingen und einem genau das "AMP im Raum" Feeling auf einfachste Weise bescheren können ohne das man eine Odysee durch Parameter oder Profile durchmachen muß.

Will ich aber den Röhrenverstärkersound auf irgendeine Art und Weise weiterverarbeiten (zb Verstärken fürs Publikum bei einem Konzert, Aufnahme (zuhause, Projektstudio), Inearkopfhörer, am Abend leise mit Kopfhörerspielen damit man nicht die Nachbarn stört, etc) wird es mit einem Röhrenverstärker wieder aufwendiger und schwieriger, aber einfacher mit einem Modeller.
Wie man sieht können die Anforderungen völlig unterschiedlich sein, deshalb gibt es dafür auch nie nur eine Lösung, sondern immer mehrere Lösungsansätze die zum Ziel führen.

lg
exoslime
 
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Als eigentlich überzeugter Kolbentäter und mittlerweile aber auch begeisterter Kemper-Nutzer kann ich zu Exoslime nur eines sagen: Dem gibt es absolut nichts hinzuzufügen... :)
 

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