Gehts euch auch so??

  • Ersteller Feel the Blues!
  • Erstellt am
Feel the Blues!
Feel the Blues!
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.02.21
Registriert
27.03.06
Beiträge
242
Kekse
28
Ort
Stuttgart
Mich regt grad übel auf, dass dauernd irgend so ein Depp zu mir meint "Keyboard is doch gar kein richtiges Instrument...Des hat doch gar keinen Eigensound!":mad: Ich könnt jeden Einzelnen von denen echt zu Boden haun!! Meißtens sinds die Gitarristen und Schlagzeuger...Ich glaub, die sind einfach nur neidisch, weil die net so viele Möglichkeiten haben...:screwy:
Meine Meinung: Ein Instrument ist etwas, was TÖNE erzeugt, die man dann auch zu MUSIK formen kann!
 
Eigenschaft
 
Hey, kann das gut nachvollziehen, geht mir auch öfters so. Das Problem liegt wohl daran, dass viele beim Keyboard immer an diese Entertainer denken müssen. Also spielen mit Begleitautomatik.
Häufig wird dann auch ein Synthi mit nem Keyboard verwechselt und wenn man bedenkt, wie viele Möglichkeiten des Eigensounds ein Synthi hat... holla die Waldfee, da wird jeder Gitarrist neidisch ;-) ... (hmpf spiele auch Gitarre, aber egal)

Man bedenke die charakteristischen Sounds eines Korg Minimoog etc. *schwärm*

Naja, kann halt nicht jeder so cool sein, wie wir Keys-Menschen !!!

mal davon abgesehen, heißt Keyboard nichts weiteres als Tastatur, wenn man es übersetzt, somit wäre quasi jeder Computerspieler auch ein Keyboarder (etwas Schwachsinn am Rande muss mal sein)

Grüße

Simon
 
Vielleicht schwingt da die Angst mit, dass die anderne Instrumente vielleicht irgendwann nur noch durch Keys ersetzt werden ;)
Da gabs vor kurzem doch den Thread, mit dem man uns Gitarristen Angst gemacht hatte, da dort jemand mit einem Keyboard eine Gitarre - und das nichtmal schlecht - imitieren konnte.
 
Klar, das geht ja jetzt schon ohme Probleme - das erleichtert ja auch vieles beim Keyboardertreffen...
Ich spare mir das Problem, indem ich dann immer auf Klavier verweise.
 
Harlequin schrieb:
Vielleicht schwingt da die Angst mit, dass die anderne Instrumente vielleicht irgendwann nur noch durch Keys ersetzt werden ;).

Ich verweise da mal auf meine Signatur ;)

Genau diese "Angst" gab es vor 25 Jahren auch schon. Und was haben wir heute: Gitarristen und Drummer noch und nöcher. Allerdings nicht in den Mainstreamprogrammen der Rundfunksender. Da dominiert häufig genug das Sounddesign aus dem Klangchip. Aber es gibt ja neben dem Rundfunkeinheitsbrei auch noch eine äußerst lebendige Musikszene, in der alles ganz anders läuft. Und wo sich im Idealfall der Tastenakrobat und der Gitarrero die geilsten Sachen um die Ohren hauen.:D
 
hi!!
ich spiele selber schlagzeug und gitarre, aber ich denke schon, das ein keyboard ein instrument ist, denn man muss sich ebenfalls musiktheorie antun, um es beherrschen zu können(genau wie bei einem klavier eben)....das tolle an keyboards ist, dass man viele möglichkeiten hat, etwas damit zu machen....

und angst muss man dabei eigentlich nicht haben, denn es gibt zwar viele möglichkeiten, trotzdem ist es aber nicht das gleiche, ob man nun einen drumsynthesizer oder einen echten drummer hat....

ich finde, als guten vergleich kann man z.b. keyboards und klaviere mit a-gitarren und e-gitarren vergleichen : mit dem keyboard hat man mehr möglichkeiten als mit einem normalen klavier - genauso ist es mit der e-gitarre und der a-gitarre....
sagt ja auch keiner die e-gitarre ist kein richtiges instrument, nur weil strom drauf ist...:D

gruss

evil
 
Da Stimme ich zu, wobei sich so ein echtes Klavir echt geil anhört. (Vorteil;))
Leute die irgendwelche Instrumente runterspielen, sei es der Bass oder das Keyboard, die haben meistens sowieso irgendwelche Komplexe, oder wollen lustig sein....(vielleicht das gleiche;))....oder aber sie haben sich nie wirklich damit beschäftigt. Ich habe auch schon mal eben aufm Konzert den Bass übernommen, aber dann mit Plek (weil ich es nicht anders kann) und das ist halt nicht so stilvoll wie beim Zupfen. Ich kann mir denken, dass es beim Keyboard das selbe ist, jeder kann darauf nen bisschen rumklimpern (wie auch bei ner Gitarre) aber da musik draus zu machen ist bei allen Intrumenten was anspruchsvolles.
Sorry falls der Text nen bisschen wirr ist habe gerade voll fieber...;) wollte aber trotzdem meinen Senf dazu geben. Gruß
 
Hehehe...hättest besser fragen sollen wer den Spruch nicht kennt ;)

Also, wenn du mich fragst spricht da ganz einfach der blanke Neid auf eine einzige (oder im Falle von ner E-Gitarre wenige) Klangfarben begrenzt zu sein :D

mfg,
~br0cksel
 
Mir hat man diese Frage auch schon desöfteren gestellt, bzw. hab ich sie mir selbst gestellt.

Irgendwie ist es ja auch schon komisch, dass wir von einer Elektronik abhängig sind? Fällt diese aus, fallen wir sozusagen zusammen. Klar, man könnte da auch mit der E-Gitarre kommen, die ohne Strom auch nicht so wirklich gut zurecht kommt, allerdings immer noch besser (da sie wenigstens noch Töne herausbringt) als wir...

Irgendwie drück ich mich um eine Antwort auch gerne, da für mich reine Computermelodien nichts mehr mit Musik zu tun haben, auch wenn man trotzdem Musiktheorie braucht usw.
Genauso habe ich auch einen "Computer" im Keyboard drin, somit also schwierig zu beantworten....für mich zumindest.


mfg mott
 
Im ganz strengen Sinn war auch Vladimir Horowitz ein Keyboarder, denn wenn ich mich richtig erinnere hat auch ein Flügel eine Tastatur. Mal soviel dazu.

Außerdem sind die meisten Leute, die so Sachen äußern auch solche, die es nötig haben, oder? Denn im Idealfall tritt doch das ein, was Hans_3 geschrieben hat: Und wo sich im Idealfall der Tastenakrobat und der Gitarrero die geilsten Sachen um die Ohren hauen :D <- Das Grinsen kommt dann von alleine.

Dass solche Diskussionen von wegen "welches Instrument ist cooler" auch nicht viel mit Musik zu tun haben, brauche ich wohl kaum erwähnen, oder? Ebensowenig, wie z.B. der Thread irgendwo im OT-Forum "Wen finden die Weibchen am besten", wo die Keyboarder auch recht schlecht wegkommen. Nicht dass ich so Zeug jetzt besonders ernst nehmen würde, aber um die Musik an sich, als Miteinander, das eigentlich schon fast irgendwo was spirituelles besitzt, darum gehts dabei ja wohl als allerletztes.

Das mit der Elektronikabhängigkeit ist aber schon so eine Sache. Weniger wegen Ausfallsicherheit, sondern weil man meistens mit Imitationen und Simulationen zu tun hat.
 
Feel the Blues! schrieb:
Mich regt grad übel auf, dass dauernd irgend so ein Depp zu mir meint "Keyboard is doch gar kein richtiges Instrument...Des hat doch gar keinen Eigensound!":mad: [...]

Von meinem vater kam mal die bemerkung über E-gitarren... :D Egitarren sollen ja keine richtigen instrumente sein, denn ohne strom läuft nix bla bla...
 
Die Welt ist bekanntlich nicht nur schwarz und weiß, und so ganz unrecht haben diese Leute nun auch wieder nicht.

Der wahre Kern dieser recht fiesen Unkenrufe betrifft sicherlich das Grund-Identitätsproblem des Keyboarders seit dem Beginn der Digital-Ära: inwiefern ist das, was aus dem Keyboard stammt, noch "ehrlich"? Ist das überhaupt echte *Live*-Musik, was ich mit meinem Tastenbrett produziere?
Das muß man immer im Kontext betrachten. Wenn man irgendwelchen Saxophon-Samples aus dem Rompler dudelt, am besten noch per Transpose-Funktion auf die Band abgestimmt, damit man bequem in C spielen kann, frage ich mich, warum man nicht gleich einen MP3-Player dahinstellt. Bei Piano- oder Vintage-Klängen ist das Urteil nicht mehr so eindeutig - hier ist das Problem, daß man oft gar nicht die Möglichkeit hat, einen Flügel oder ein Rhodes auf die Bühne zu stellen, was diese "Sünde" etwas verzeihlicher macht.

Dem Problem kann man die Schärfe nehmen, indem man "eigenständigere" Sounds und Keys wählt. Z.B. eine alte CX3 statt einem farblosen Hammond-Clone oder anstelle von String-Sounds aus der Workstation ein Mellotron. (Gut, schlechtes Beispiel, das Ding ist schwer und unzuverlässig.) Oder warum nicht mal einen Vangelis-artigen Lead-Sound statt den kratzigen Bläser-Patches?
Das ist leider keine Patentlösung. Denn an manchen Stellen kann man es drehen und wenden wie man will - da hört sich ein 08/15-Rhodes-Patch im Kontext trotzdem geiler an als der eigenständige EP-Patch aus dem DX7. Irgendwie landet man dann doch wieder bei den Samples...
So geht es dann zumindest mir als praktizierenden Musiker so, daß ich es natürlich in der Regel langweilig finde, nur Samples zu spielen. Aber manchmal ist es nicht zu ändern und manchmal hört es sich auch ganz gut an. Man muß halt irgendwo ne Grenze ziehen - mit meinem Stagepiano Flöte oder eingebaute Rhythmen zu spielen, ginge mir zumindest zu weit. Höchstens als Gag.

Wenn man Spaß dran hat, kann man sich ja immer noch den Synthesizern zuwenden. Die haben als Keyboards mindestens so viel Eigenständigkeit wie ne Gitarre und, wenn ihr mich fragt, um einiges mehr Möglichkeiten. Bei nem gelungenen, fetten Synth-Solo fliegt jedem dreizehnjährigen Pseudo-Gitarrero glatt die Zahnspange weg! :cool::D:D
 
lucjesuistonpere schrieb:
Bei nem gelungenen, fetten Synth-Solo fliegt jedem dreizehnjährigen Pseudo-Gitarrero glatt die Zahnspange weg! :cool::D:D

Bei nem gelungenen, fetten Gitarren-Solo fliegt jedem dreizehnjährigen Pseudo-Keyboarder glatt die Zahnspange weg! :cool::D:D ;)
 
Der wahre Kern dieser recht fiesen Unkenrufe betrifft sicherlich das Grund-Identitätsproblem des Keyboarders seit dem Beginn der Digital-Ära: inwiefern ist das, was aus dem Keyboard stammt, noch „ehrlich“?
Diese "Ehrlich"-Frage ist m. E. genauso redundant wie die Authentizitätsdebatte.
Wenn ein Musiker auf irgendeinem Instrument etwas spielt, ist es ein Ausdruck seiner persönlichkeit. Punkt. Ob er das nun auf dem Kamm bläst oder auf einem Trautonium oder einer Drehleier spielt.
Wenn man irgendwelchen Saxophon-Samples aus dem Rompler dudelt, am besten noch per Transpose-Funktion auf die Band abgestimmt, damit man bequem in C spielen kann, frage ich mich, warum man nicht gleich einen MP3-Player dahinstellt.
Sorry, aber das ist doch etwas arrogant aus der "Ich kann alles spielen-Jazz-Ecke".
Es gibt diese Möglichkeiten für Musiker, die technisch nicht so versiert sind.
Ich finde es besser, wenn die Jungs über so einen Trick in der Lage sind, in einer Band zu spielen und Erfahrungen zu sammeln, als wenn sie so lange in ihrem stillen Kämmerlein üben, bis sie zwar Rachmaninow vom Blatt spielen, aber alles über die Dynamik innerhalb einer Gruppe erst noch komplett von Null an lernen müssen.
Rock und Pop, Blues und Soul (m.E. auch Jazz) spielen lernst du in einer Band, nicht alleine.

Dem Problem kann man die Schärfe nehmen, indem man „eigenständigere“ Sounds und Keys wählt. Z.B. eine alte CX3 statt einem farblosen Hammond-Clone oder anstelle von String-Sounds aus der Workstation ein Mellotron.
Was ist eine CX 3 denn anderes als ein (analoger) Hammond-Clone?
Warum soll ein Mellotron (das konzipiert worden ist, um das zu tun was die Workstation heute tun) denn eine bessere Lösung sein?
Ich mag auch Mellotron-Sounds sehr gerne, aber nur weil ein Instrument schon seit zig jahren auf Platten eingesetzt wird, ist es nicht automatisch besser geeignet jemandem zu einem persönlich Ausdruck zu verhelfen.

Denn an manchen Stellen kann man es drehen und wenden wie man will – da hört sich ein 08/15-Rhodes-Patch im Kontext trotzdem geiler an als der eigenständige EP-Patch aus dem DX7.
Auch hier wieder nostalgische Verklärung. Dir (und vielen anderen Leuten) gefällt ein echter Rhodessound besser. OK, prima. Dadurch ist es trotzdem kein Gesetz (ganz davon abgesehen, dass "geiler" als Soundbeschreibung doch eher im sehr, sehr subjektiven Bereich anzusiedeln ist).

Wenn man Spaß dran hat, kann man sich ja immer noch den Synthesizern zuwenden. Die haben als Keyboards mindestens so viel Eigenständigkeit wie ne Gitarre und, wenn ihr mich fragt, um einiges mehr Möglichkeiten.
100% Zustimmung.
Achtung subjektive Meinung: Mit jedem auch noch so abgedroschenen Sound kann ich musikalisch etwas audrücken, die entsprechende Technik vorausgesetzt. Wenn ich einen Schritt weiter gehen will, und nicht nur in meinen Noten, meiner Phrasierung, meinen Pausen (als wichtiges Stlmittel leider nicht oft genug erwähnt) meinen ureigenen Ausdruck finden will, dann komme ich um die erstellung eigener Klänge und die Benutzung von Controllern zur Klangveränderung während des Spiels nicht herum.

Warum z.B. nicht irgendeinen Rhodessound durch einen reinen Synthsound mit ähnlicher Hüllkurve ersetzen?
Nur wiel wir durch die technischen Möglkichkeiten unserer Instrumente in der Lage sind andere Instrumente mehr oder weniger gut nachzuahmen, müssen wir uns doch nicht vor den Karren spannen lassen und als Ersatz für nicht in der Band vorhandene Instrumente fungieren.

Keyboarder aller Länder: emanzipiert euch vom Lückenfüller zur eigenständigen musikalischen Funktion.
 
gravitysangel schrieb:
Wenn ein Musiker auf irgendeinem Instrument etwas spielt, ist es ein Ausdruck seiner persönlichkeit. Punkt. Ob er das nun auf dem Kamm bläst oder auf einem Trautonium oder einer Drehleier spielt..
Allein für diesen Satz ist die Bewertung schon gerechtfertigt :D

gravitysangel schrieb:
Warum z.B. nicht irgendeinen Rhodessound durch einen reinen Synthsound mit ähnlicher Hüllkurve ersetzen?
Nur wiel wir durch die technischen Möglkichkeiten unserer Instrumente in der Lage sind andere Instrumente mehr oder weniger gut nachzuahmen, müssen wir uns doch nicht vor den Karren spannen lassen und als Ersatz für nicht in der Band vorhandene Instrumente fungieren.
Nicht nur das. Man darf den 'Clone' sogar als eigenständiges Stilmittel verstehen. Anfangs hatte ich ja auch meine Problemchen damit, aber: blickt 'mal über den Tellerrand und seht Euch z.B. den Herrn Petrucci (Guitarrero bei Dream Theater) an. Als ich die "Metropolis - Live Scenes From..." das erste Mal gehört habe, hätte ich schwören könenn, der Mann spielt eine Akustik-Klampfe. Denkste. Es war halt eine E-Gitte (MusicMan?) mit fettem FX-Rack. Ganz ehrlich: nach und nach wich die Enttäuschung der Bewunderung.

gravitysangel schrieb:
Keyboarder aller Länder: emanzipiert euch vom Lückenfüller zur eigenständigen musikalischen Funktion.
Naja, über die Wassserträgerfunktion hab' ich ja schon mal was geschrieben. Ich halte es für eher emanzipiert, songdienlich zu klimpern, als sich ständig mit dem Jammerhaken fratzenschneidend auf die Bühnenfront zuzubewegen, die in unsagbaren Körperkrümmungen im Diskant-Fingerspiel gipfelt.;)
 
Feel the Blues!:
Meine Meinung: Ein Instrument ist etwas, was TÖNE erzeugt, die man dann auch zu MUSIK formen kann!
da bist du mit deiner meinung nicht alleine.
in welcher form auch immer. electronisch ist wohl die monderste art musik zu machen.
ich würge zwar eine gitte, aber manchmal möchte ich auch in die tasten haun
irgenwo hab ich ein altes technics 720 herumliegen.

ein "Keyboard" das ich mir sicher einmal anschaun werde.
link ORGANO DEL SOL MAYOR - El gran Organo de Marbella.


bei interesse
MOOG ARCHIVES Home Page
 
Sticks schrieb:
Naja, über die Wassserträgerfunktion hab' ich ja schon mal was geschrieben. Ich halte es für eher emanzipiert, songdienlich zu klimpern, als sich ständig mit dem Jammerhaken fratzenschneidend auf die Bühnenfront zuzubewegen, die in unsagbaren Körperkrümmungen im Diskant-Fingerspiel gipfelt.;)
Das ist unter anderem das, was ich meine.Songdienlich zu spielen sollte immer erste Priorität haben, egal, welches Instrument man spielt. Wasserträger zu sein ist nicht ehrenrührig. Und wenn jemand ausschließlich (sei es, weil er es nicht anders kann oder sei es, weil er nicht anders will) liegende Akkorde im terzgriff spielt, so ist das eben auch ein eigener musikalischer Ausdruck und eine persönliche Auffasung der musikalischen Funktion.

Mir geht es speziell um dieses: "Hier wäre ein Bläsersatz klasse. Mach mal, Tastenheini." oder "Ist gerade kein Streichquartett dabei, los du Knöpfchendrücker."
Das ist etwas, was sich mit meinem Selbstverständnis als Musiker nicht mehr verträgt (Eine andere Situation besteht in Coverbands. Deshalb spiele ich auch in solchen Bands nicht mehr.).
Wenn Räume zu füllen sind, spiele ich ohne Probleme auch gerne mal in einem Song nichts anderes als Pads, aber dann eben Synthpads und nicht möglichst echt klingende Sample-Streicher.

Das soll jetzt auch nicht heißen, dass diese Variante, die ich bevorzuge besser oder schlechter ist. Ich wollte nur meinen Ansatz vorstellen, den eigenen musikalischen Ausdruck zu maximieren.
 
Zum Glück gibt es hier noch vernünftige Leute mit breitem Horizont :) Warum nicht die Möglichkeiten nutzen, die Synths bieten?

Ich habe das Gefühl, dass die Musik bei Diskussionen über "Ehrlichkeit" & co. nicht im Vordergrund steht, da geht es eher um das unwichtige drumherum, wie die Musik denn gemacht wird. Und dahinter steht meiner Meinung nach oft ein widerlicher Leistungsgedanke. Wenn die Technik Vereinfachung erlaubt (z.B. Transponierung), dann kann mensch sie auch ruhig nutzen. Es ist der Musik einfach egal auf welchen Tasten sie gespielt wird. Den Zuhörern auch, nur den "Musikerkollegen" nicht, denn da wird ja was vereinfacht und das geht ja garnicht! Mensch könnte auch sagen es wird effizienter gespielt, mit weniger Aufwand zum gleichen Ergebnis, denn Vereinfachung ist meiner Meinung nach nicht mit Verlust des Ausdrucks verbunden.

Zum Thema Emanzipation siehe meine Signatur.
 
gravitysangel schrieb:
Sorry, aber das ist doch etwas arrogant aus der "Ich kann alles spielen-Jazz-Ecke". Es gibt diese Möglichkeiten für Musiker, die technisch nicht so versiert sind. Ich finde es besser, wenn die Jungs über so einen Trick in der Lage sind, in einer Band zu spielen und Erfahrungen zu sammeln, als wenn sie so lange in ihrem stillen Kämmerlein üben, bis sie zwar Rachmaninow vom Blatt spielen, aber alles über die Dynamik innerhalb einer Gruppe erst noch komplett von Null an lernen müssen.
Rock und Pop, Blues und Soul (m.E. auch Jazz) spielen lernst du in einer Band, nicht alleine.

Das mag schon stimmen. Aber mehr als eine Notlösung sollte die Transpose-Funktion wirklich nicht sein. Wenn ein Keyboarder einen Blues in C spielen kann, dann sollte es nicht zu viel verlangt sein, dass er ein bisschen Arbeit investiert damit er ihn z.B. auch in E spielen kann. Dafür muss man wirklich kein "Ich-kann-alles-spielen-Jazzer" sein. Vielleicht greift man ein paar mal daneben - na und? Dafür hat man wenigstens die Gelegenheit es zu lernen und seinen musikalischen Horizont zu erweitern. Und man erspart sich die Angst, z.B. mal bei einem Gig plötzlich vor einem Instrument ohne Transpose-Funktion zu sitzen;)
 
gravitysangel schrieb:
Und wenn jemand ausschließlich (sei es, weil er es nicht anders kann oder sei es, weil er nicht anders will) liegende Akkorde im terzgriff spielt, so ist das eben auch ein eigener musikalischer Ausdruck und eine persönliche Auffasung der musikalischen Funktion.

Es herrscht im ganzen Musikbereich eine Tendenz, die Summe der eigenen Mängel und Unzulänglichkeiten als "Stil" zu definieren. Ich finde: Wenn ein Musiker mit vielen Möglichkeiten der Begleitung vertraut ist und aus geschmacklichen Gründen nur liegende Akkorde im Terzgriff spielt, dann ist das sein persönlicher Stil. Wenn er aber so spielt, weil er nichts anderes kann, dann ist das eigentlich traurig weil so nie eine Anpassung an das Lied, an die Stelle oder an die Mitmusiker stattfinden kann. Begleiten ist in jeder Musikrichtung mindestens genauso schwer wie solieren, wenn nicht schwerer. Aber zu sagen "ich will das so spielen" wo eigentlich richtig wäre "ich kann das nicht anders spielen" finde ich nicht richtig.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben