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GEMA einmal übertrieben

Hallo,

wenn der Künstler 70.200 fremde Werke benötigt, um ein eigenes in der Länge von gut einer halben Minute zusammenzurühren, dann bezweifle ich a) den künstlerischen Wert des Produkts, b) dass der Künstler ansonsten noch Verpflichtungen in seinem Leben hat, c) den Verstand.
Normalerweise komponiert man mit eigenen Ideen. Bei Künstlern im Bereich des Genres, wo fremde Werke zusammengebastelt werden, kommt man in der Regel auch nur auf eine zweistellige Anzahl von Fremdwerken und damit Formularen.
Die Forderung nach einer Abgabe auf Leermedien kommt mir irgendwie nicht neu vor. Warum nur?

Fazit: der Herr spinnt.

Grüße,
Jürgen
 
Es handelt sich ja um eine Protestaktion, also darf man das Werk ja nun nicht so ernst nehmen.

Aber wenn ich den Gedanken, der dahintersteht, richtig erfasst habe, will er erreichen, daß man in Zukunft viel leichter fremde Musik klauen kann??? Das scheint mir noch nicht so ein tolles Motiv zu sein.
 
dito finde weder die absicht noch die umsetzung in irgendeiner hinsicht respektabel...
im grunde find ich eher beleidigend

ich finde auch das statement:
"Geistiges eigentum ist das öl des 21 jahrhunderts, was also wäre wenn alle öl hätten?" Totalen schwachsinn...

wenn man schon meint son bild generieren zu müssen dann bitte eins was funktioniert: öl ist ein VERBRAUCHSgut ;)


auf was eine lockerung oder gar abschaffung des geistigen eigentums in der musik hinausläuft ist klar:

der der das beste marketing hat macht das meiste geld mit den ideen anderer.... absolut nicht wünschenswert! aber guckt euch den kerl an: typischer marketingschnösel...
 
Nun, ich finde, man sollte ruhig die Vorschriften einhalten, jede Demo CD bei der GEMA melden, bei jedem Event Musikfolgebögen ausfüllen und der GEMA ruhig ihren Willen geben, wenn sie denn so arbeitswütig ist.
 
Auweia! Was mag erst dem Bühnenprotagonisten selbst einer Nichtcoverband drohen, der einen Synthesizer mit x-tausend Samples nutzt?
 
Nun, ich finde, man sollte ruhig die Vorschriften einhalten....

Das sollte man aber auch dem "Künstler" sagen, der 70.200 mal selbst gegen das Urheberrecht verstößt.

Er nimmt offenbar 70.200 Werkteile fremder Autoren und bearbeitet dies ohne die Bearbeitungsrechte eingeholt zu haben. Bevor so einer sich auf das Urheberrechtsgesetz beruft, sollte er sich selbst erst einmal daran halten. Oder lernen, sich daran zu halten.

Ich kann da nicht einmal mehr schmunzeln! sry :screwy::screwy::screwy::screwy::screwy:

lg.
 
Bessere Aktion wäre, Demo CDs zu erstellen in einer Auflage von je 1 Stück und diese der GEMA zu melden, damit sie schön arbeiten kann.
"ich produziere eben nicht auf Vorrat, weil nicht jeder eine Demo CD wünscht"
 
Denkbar wäre auch ein Auftritt, nur mit Fragmenten von Liedern und diese alle in einer GEMA Liste plus ergänzenden Listen.
Bei 3 Stunden Musik wären dies 360 Stücke
 
Auweia! Was mag erst dem Bühnenprotagonisten selbst einer Nichtcoverband drohen, der einen Synthesizer mit x-tausend Samples nutzt?

Wenn man mal in die Bedienungsanleitung seines Samplers, bzw samplefähigen Klangerzeugers (Keyboard mit Sampler) reinschaut, wird man sicher folgenden, oder ähnliche Hinweise finden.

Das Kopieren von im Handel erhältlichen Musikdaten (einschließlich, jedoch
ohne darauf beschränkt zu sein, MIDI- und/oder Audio-Daten) ist mit
Ausnahme für den privaten Gebrauch strengstens untersagt.
 
Wenn man mal in die Bedienungsanleitung seines Samplers, bzw samplefähigen Klangerzeugers (Keyboard mit Sampler) reinschaut, wird man sicher folgenden, oder ähnliche Hinweise finden.

Das Kopieren von im Handel erhältlichen Musikdaten (einschließlich, jedoch
ohne darauf beschränkt zu sein, MIDI- und/oder Audio-Daten) ist mit
Ausnahme für den privaten Gebrauch strengstens untersagt.
Danke. Jacky, für diesen Hinweis; das habe ich allerdings nicht gemeint. Ich spreche von den Samples/Arpeggios selbst, die bereits in die gekaufte Soundengine integriert sind und die ich nutze, um ein Lied/Jingle/ Wasauchimmer zu erstellen bzw. zu veröffentlichen. Schließlich hat ja irgendjemand die Rechte daran, die ich möglicherweise verletze. Leider ist das Urheberrecht nicht so ganz meine Baustelle...
 
Bernd, Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin mal gespannt, ob er auch jedes Mal eine Musikfolge/Titelliste abgibt, wenn er "sein Werk" öffentlich aufführt... :D

Grüße
Marc
 
Danke. Jacky, für diesen Hinweis; das habe ich allerdings nicht gemeint. Ich spreche von den Samples/Arpeggios selbst, die bereits in die gekaufte Soundengine integriert sind und die ich nutze, um ein Lied/Jingle/ Wasauchimmer zu erstellen bzw. zu veröffentlichen. Schließlich hat ja irgendjemand die Rechte daran, die ich möglicherweise verletze. Leider ist das Urheberrecht nicht so ganz meine Baustelle...

Hi Sticks.
Die Sounds, Arpeggios, Styles Begleitpattern etc, welche werksseitig in deinem Klangerzeuger (z.B. Keyboard) enthalten sind, können für deinen öffentlichen Auftritt, oder auch für deine Musikproduktionen eingesetzt werden. Hierfür ist ja schließlich das Instrument gedacht. Im Zweifelsfall kann man auch beim Hersteller nachfragen.

Was darf man nicht?
Ich darf zum Beispiel nicht.., dir Sounds von meinem Roland XP absampeln und sie dir, für deinen Halion-Sampler geben. Ich darf die Samples also nicht an Dritte weitergeben.
Für mich und für meine persönliche Anwendung darf ich selbstverständlich mein Keyboard absampeln.

Ich darf nicht einen Yamaha-Style kopieren, ihn dir schicken und du bereitest ihn dir für dein Korg-Instrument auf.
Für mich persönlich darf ich selbstverständlich den Style auch in meinen anderen Instrumenten verwenden.

Ich darf Teile einer Audio-CD (z.B. das Intro von Bon Jovi´s "It's My Life") absampeln und sie für meinen privaten Gebrauch verwenden.
Ich darf aber nicht ohne ausdrückliche Genehmigung des Rechteinhaber´s, dass Sample bei meinem öffentlichen Auftritt oder meiner Musikproduktion verwenden.

Ich darf meine gekaufte Samplelibrary, oder Samples aus der Library für meine Musikprodunktion und für meine öffentliche Auftritte verwenden, auch darf ich mir Sicherungskopien anlegen.
Ich darf jedoch nicht diese Samples an Dritte weitergeben.

Ich darf ein gekauftes Midifile für meine Auftritte verwenden, ich kann es komplett bearbeiten und ich darf mir Sicherungskopien anlegen.
Ich darf das Original Midifile und meine bearbeitete Version nicht an Dritte weitergeben.
 
die gema ist ja im grunde keine böse einrichtung. auch wenn ich diesen laden nicht unbedingt verteidigen will, will es im grunde nur den musiker schützen - theoretisch.

was es allerdings für einen sinn macht, dass man bei jeder kleinsten unstimmigkeit wieder die kompletten gema-listen zurückschickt, frage ich mich persönlich doch sehr.

dem ganzen stress geht man glaub ich aus dem weg, wenn man die gemalisten schon vorbereitet, in dem man zuhause die listen anfertigt und dann einfach im club abgibt.

zum topic: das ist halt kunst. kunst soll provozieren, ob nun auf eine solche obskure weise, oder wenn man ein schaufenster mit spiegeln ausstattet und dort ganz viele nachgemachte schlümpfe reinhängt und diese voll beleuchtet. wie in leipzig beispielsweise. ;)
 
Naja, wenn man jeden "kleinsten Fremdanteil" anmelden muß und er das auch tut. Wo ist das Problem ?? Gesetz ist Gesetz.
 
Aber schön, wie er die Sache jetzt zu seinen Gunsten dreht.

Wahrscheinlich hat er sich für JEGLICHE Reaktion schon vorher die passende Begründung überlegt, warum seine Aktion denn jetzt erfolgreich war.

Tut mir leid, für mich hat dieser Kerl einfach nur einen weg! :screwy:

Grüße
Marc
 
ich verstehe gar nicht wieso er da zur gema gegangen ist, dort könnte er höchstens die verwertungsrechte auf 70'200 mitglieder aufteilen. das eigentliche problem bei sowas sind doch die bearbeitungs- und leistungsschutzrechte, sprich er muss zu jedem rechteinhaber einzeln und zu auch zu jedem label dass die rechte an den aufnahmen besitzt, der gema ist das doch egal. nichts als wichtigtuerei.
 
Was ich jetzt interessant finde: Es geht also um die Erkennbarkeit und um nichts anderes.
Nur für wenn soll es erkennbar sein? Was ist denn das für eine rechtliche Grundlage?

Darf ich jetzt einfach so aus anderen Werken Teile raussamplen solange die Juristen von der Gema das nicht erkennen? Was ist wenn die meinen was zu erkennen glauben was aber von mir ist? Bin ich dann wieder in der Beweispflicht wie ich das schon bei Veranstaltungen bin? Da muss ich ja auch vorher den Beweis bringen dass keine Gemapflichtige Musik gespielt wird, was eigentlich auch andersherum laufen müsste.



Aber mal weg von der Gema, die ist ja eigentlich nur Exektutive. Beim Urheberrecht an sich liegt ja schon einiges im Argen und eigentlich müsste man eher darüber diskutieren als über das Symtom Gema.

Und in dem Sinne finde ich die Aktion gut. Egal wie sie ausgeht, es ist auf jeden Falle eine Diskussion darüber entstanden.
 
gehörig einen an der Waffel. :screwy:
Aber er ist Avandgardekünstler und die muss man nicht verstehen. Das ist bei den Malern auch so .-) Irgenwie Farbe auf die Leinwand :confused:

Habe mal was geschrieben:
War die ganze Aktion nun ein Reinfall? Für den Künstler mit Sicherheit nicht. Der hat mit dieser Idee seinen Grad an Bekanntheit ordentlich gesteigert. Selbst eine schlechte Presse ist Werbung.

Und die Gema? Hat sich die Gema geschickt verhalten die Formulare abzulehnen?
Ich denke mal das es aus Sicht der Gema ein geschickter Schachzug war. Hätte sie die Formulare wirklich bearbeitet wären für jedes verwendete Musikstück Gebühren angefallen! Kreidler hätte im Anschluss darauf verweisen können das die Gema ein Geldkrake sei, nur darauf aus Gebühren abzukassieren.
Gibt es jetzt für die Musiker mehr Sicherheit?
Aber wer definiert den Wiedererkennungswert eine Stückes?
Evtl. eine einzelne Person?
Im Anschluss ein Gericht?

Ist ein so unkenntlich gemachter Song in P2P-Börsen legal? Ist ein Programm legal das unkenntlich gemachte Song wiederherstellt? Was wäre wenn es so etwas gäbe?
Die Gesetze, der Mensch und die Gesellschaft hecheln dem Fortschritt hinterher, und der Status Quo soll erhalten bleiben? Meiner Ansicht nach ist so etwas paradox!

Fragen über Fragen.
Fakt ist, das Urheberrecht muss dringend überarbeitet werden.

Je mehr Musik gemacht wird, sind Ähnlichkeiten immer warscheinlicher.

Und die Entscheidung was ähnlich ist und was nicht liegt in der Ansichtsweise des jeweiligen Betrachters.
Die Konsequenzen die sich in der Zukunft daraus ergeben sind nicht vorhersehbar.
Hoffen wir auf eine freie Netzkultur und vernünftigen Umgang untereinander!

Grus Klaus
 

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