Generalüberholung Querflöte?

Wenn du Öl kaufst achte darauf, dass es säure- und harzfrei ist. Gibt es auch im Baumarkt.

oder bei conrad electronic "Koch's Uhrenöl"

Das WD 40 taugt nur dann sehr gut wenn eine Schraube o. Achse mal festsitzt - sollte eigentlich bei guter Pflege nicht vorkommen. Ansonsten entfernst du es besser soweit wie möglich wieder.
Manche Leute haben auch schon "Caramba" benutzt, lass davon die Finger.

Meine Fachwerkstatt nutzt synthetisches Öl, ist aber teuer und nicht unbedingt notwendig

Schau halt ab und zu mal nach den Schrauben und Achsen ob sie nicht festsitzen und noch leichtgängig sind. Bei Einstellschrauben für die Klappenlage musst du vorsichtig sein, sonst schließen die nicht mehr dicht wenn man dran rumdreht. Dann lieber besser zum Meister, meist kostet das noch nicht mal etwas, im Gegensatz dazu wenn eine Schraube/Achse fest sitzt. Das kann teuer werden.

Grüße
atrofent
 
nimm doch das öl aus meinem link. das ist säure- und verharzungsfrei, kältebeständig und verhindert rost und korrosion. von joachim kreul aus tübingen.
wird auch von instrumentenwerkstätten empfohlen und auch von denen genutzt.
 
Ich habe jetzt vom Flötenbauer meines Vertrauens ein Fläschchen Öl gekauft und die Mechaniken beider Flöten damit etwas behandelt. Gegen WD40 spricht laut diesem Flötenbauer lediglich, daß es sehr dünnflüssig ist und nicht lange da bleibt, wo man es haben will, zur Reinigung aber sehr gut geeignet. Ich finde, es spricht auch dagegen, daß man es sehr schlecht dosieren kann, also ein bischen irgendwo hin sprühen und dann mit einer Nadel übertragen muß. Das Ölen ist einige Stunden her, und eben habe ich mal getestet: Alle Klappen laufen wie geschmiert. Daß die eine Achse so verklebt war, lag vielleicht daran, daß mal jemand falsches Öl benutzt hat, im zweiten Weltkrieg und in den Jahren danach war die Auswahl sicherlich nicht so groß wie heute.

Ich habe auch noch gelernt, wie man bestimmte Mechanikstellen behelfsmäßig justieren kann: Man klebt einfach ein Stückchen Papier da hin, wo zu viel Luft ist. Ein solches Papierstückchen habe ich nämlich in Unwissenheit entfernt und jetzt macht die entsprechende Klappe nicht mehr "klapp" sondern "ka-lapp", muß also wieder rein.

So, die Klappen sind alle gängig, die Innenseiten der Flöten sind auch geölt, die Polster schließen noch, jetzt kann ich erstmal eine Weile üben und Geld für die Generalüberholung ansparen.

Meine größte Sorge ist jetzt der kommende Winter. Außer ein paar leichten Kratzern ist dem Holz der Flöten bislang nichts passiert und ich glaube auch nicht, daß mein Großvater sie während des Kriegsdienstes perfekt vor Wind und Wetter schützen konnte, aber das heißt ja nicht, daß die Flöten nicht mehr platzen könnten, immerhin konnten sie über 50 Jahre austrocknen. Also werde ich die Flöten jetzt erstmal langsam einspielen und so behandeln, wie es empfohlen wird - trocken wischen, liegen lassen und keinen abrupten Temperaturwechseln aussetzen. Ich habe auch schon ein Hygrometer daneben liegen. Allerdings weiß ich nicht, welche Luftfeuchtigkeit am besten ist, welche wäre das denn?
 
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bei grenadillholz, welches für klarinetten verwendet wird, habe ich folgendes gefunden:

"Zur Vermeidung von Rissen sollten Sie die Klarinette weder extremer Trockenheit noch Hitze aussetzen. Optimal ist das Umgebungsklima von 20° Celsius und 40 - 60% Luftfeuchte."

das hier könnte für dich auch noch interessant sein, steht auch noch was zum thema einspielen dabei (auch, wenns ne klarinettenseite ist):

http://www.f-arthur-uebel.de/pflege.htm

liebe grüße
 
Bei reinen Holzinstrumenten ist die Temperatur relativ egal, allerdings haben meine Flöten ja auch Metallringe zum Verbinden der einzelnen Teile, und die dehnen sich ja anders aus als Holz. Ob man mit Holz Metall sprengen kann, weiß ich nicht, aber anders herum geht es auf jeden Fall. Entscheidend ist aber die Luftfeuchtigkeit. Bei 40-60% liege ich mit momentan 51% ja ganz gut :)

Zum Einspielen folge ich zur Zeit der Anleitung von Moeck für Blockflöten:

In der ersten Woche 5 Minuten täglich
In der zweiten Woche 10 Minuten täglich
In der dritten Woche 15 Minuten täglich
In der vierten Woche 30 Minuten täglich

http://www.moeck.com/cms/index.php?id=190

Ob das für die Holzquerflöte und -piccolo die idealen Zeiten sind, weiß ich natürlich nicht. Außerdem scheinen Blockflöten besonders empfindlich zu sein, die haben ja auch enorme Wandstärken, und es heißt, daß man Blockflöten nicht länger als 40 Minuten am Stück spielen soll. Wenn ich passendere Zeiten für Holzquerflöten finde, melde ich mich nochmal zu wort.

Die erste Woche ist natürlich sehr kurz, aber danach geht es schon an meine eigenen Grenzen, ich habe ja drei Flöten, die Querflöte, die Piccolo und dann noch eine Bambusflöte (auch quer), mit der ich auch übe - die ist aber schon eingespielt. Nach rund 30 Minuten geht mir im Moment noch die Puste aus und die Lippen werden schief, dann brauche ich selbst eine Pause.

[edit] Ich habe was zum Einspielen von irischen Flöten gefunden. Die sind eigentlich nur eine Abart der normalen Querflöte, das könnte also passen. Die Einspielzeiten sind ähnlich wie bei der Blockflöte, allerdings wird dort gesagt, daß man bis zu 2-1/2 Stunden spielen könne. Der Link - auch anderweitig nicht uninteressant, es gibt auch etwas über Metallflöten: http://www.flutesite.com/care_of_the_flute.htm
 
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Noch ein kleiner Tipp nebenbei: ich würde mich an deiner Stelle erstmal auf eine Flöte konzentrieren. Der Ansatz bei Querflöte und Piccolo ist schon recht unterschiedlich, deine Bambusflöte ist nochmal was anderes. Gerade für einen Anfänger, der in erster Linie mit dem Ansatzaufbau beschäftigt ist, finde ich den permanenten Wechsel nicht wirklich zielführend.

Der übliche Weg sieht so aus, dass man mit der Querflöte anfängt und das Piccolo dann irgendwann (meistens erst nach einigen Jahren) als Zweitinstrument dazu nimmt.
 
Ich habe gerade mit der Firma Mehnert gesprochen, und was ich dort erfahren habe, relativiert die Reparaturkosten, allerdings nur im Verhältnis zu den Flöten, nicht zu meinem Geldbeutel. Drei Warnungen wurden mir mitgegeben: Die Flöten sind sehr gut aber möglicherweise nicht so leicht spielbar, wie andere, was sich notfalls mit einem neuen Kopf beheben lassen würde - da ist die Technik wohl inzwischen weiter fortgeschritten. Die Polster soll ich auf keinen Fall von einem unbedarften Flötenreparateur ersetzen lassen, man hat da Schlimmes gehört, es wurden ungeeignete Polster wurden verwendet, weil die richtigen nicht zur hand waren und dann wurde an der Mechanik rumgeschraubt und gebogen, um das einigermaßen auszugleichen. Die Folge können irreparable Schäden sein. Und ich soll die Flöten unbedingt vorsichtig einspielen, also über fünf oder sechs Wochen, mein Plan ist da ganz gut. Wenn die Flöten erstmal eingespielt sind, sollen sie in etwa so unempfindlich sein, wie Metallflöten, also längst nicht solche Mimosen wie Blockflöten. Daß gut eingespielte Holzflöten z.B. in Spielmannszügen oder Millitärkapellen Wind und Wetter trotzen, ist also kein Gerücht sondern völlig normal.

fluty, was du schreibst, leuchtet mir durchaus ein. Im Moment bin ich aber zu begeistert, um die Piccolo beiseite zu legen und ich mache mich erstmal ans Einspielen beider Instrumente und dann sehe ich weiter. Bis dahin ist die Übezeit sowieso ziemlich begrenzt und hinterher tritt mein Klavier als Konkurrenz wieder deutlicher auf den Plan - es ist also ziemlich unwahrscheinlich, daß ich beiden Flöten meine volle Aufmerksamkeit widmen werde.

PS: Ganz oben sehe ich zweimal "relativiert", es ist aber nur einmal geschrieben und ich bin nüchtern, komisch...
 
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Bei einer gut eingespielten Holzflöte passiert so schnell Nichts, das ist wohl richtig. Extreme Temperaturschwankungen sollte man dennoch vermeiden (also z.B. nach dem Weihnachtsmarkt bei -5° nicht direkt im geheizten Wohnzimmer weiterspielen), sonst können Risse entstehen. Die Flöte dann langsam aufwärmen, dann ist es okay. Gegen Feuchtigkeit ist eher die Mechanik empfindlich. Mir ist mal Regenwasser in die Achse meiner Piccolo gelaufen und da hat es dann angefangen zu rosten ... war nicht so lustig!

Ich kann deine Begeisterung nur zu gut verstehen. Mir würde es auch schwer fallen, ein Instrument im Haus zu haben und nicht zu spielen. Aber gerade bei wenig Übungszeit solltest du dich ansatzlich erstmal auf eine Sache konzentrieren.
 
Ich kann deine Begeisterung nur zu gut verstehen. Mir würde es auch schwer fallen, ein Instrument im Haus zu haben und nicht zu spielen. Aber gerade bei wenig Übungszeit solltest du dich ansatzlich erstmal auf eine Sache konzentrieren.

Da mach dir mal keine Sorgen. Ich mache seit 40 Jahren Musik und weiß meine Zeit gut einzuteilen :)
 
Nein, du verstehst mich falsch. Der Ansatz von Flöte und Piccolo sieht nur auf den ersten Blick gleich aus. In Wirklichkeit gibt es massive Unterschiede in der genauen Position des Mundlochs, der Lippenstellung und -spannung. Genau das sind die Dinge, die ein Anfänger auf der Flöte automatisieren muss, für die er erstmal die entsprechende Muskulatur aufbaut, um eine gute Tonqualität und die Kontrolle über den Ansatz zu entwickeln. Wenn man, bevor dieser Prozess abgeschlossen ist, ständig zwischen beiden Ansatzformen wechselt, wird der Ansatzaufbau deutlich erschwert und es kann zu Problemen beim Flötenansatz kommen (am ehesten zu fest, zu wenig Kontrolle und Flexibilität). Der häufige Wechsel zwischen Flöte und Piccolo ist selbst für viele erfahrene Flötisten nicht ganz unproblematisch.

Du musst natürlich selber wissen, was du tust. Das war nur ein gut gemeinter Rat, weil ich schon zu viele Anfänger mit Ansatzproblemen durch solche und ähnliche Experimente gesehen habe.
 
Ich habe dich sehr wohl verstanden aber ich überlasse dir gerne das letzte Wort, also poste bitte noch einmal.
 
Um mal wieder zum Thema zu kommen...ich lass demnächst auch ne Generalüberholung machen. Es wurde mir ebenfalls der schon genannte Preis von 400-450 Euro genannt. Eine 10 Jahre alte flöte kann man schon ab und zu mal verwöhnen, denk ich. Es wurden mir von verschiedenen Geschäften unterschiedliche Bearbiteungszeiten genannt. EInmal eine Woche und einmal drei Wochen. Nun guck ich mal, wie lange es nun wirklich dauert... Ich halte euch auf dem Laufenden....
 

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