Gesang und Gitarre zusammen aber differenziert?

Shino
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Hallo!

Kennt jemand eine praktikable und halbwegs gut klingende Möglichkeit Gesang und Gitarre gleichzeitig aufzunehmen, aber den Ton möglichst getrennt zu den Mikros zu leiten bzw. entsprechend abzuschirmen?
Es geht dabei um eineStereoaufnahme der Gitarre mit Rode NT5 und Gesang mit Rode NT1-A.

Ich habe da so ein Zwischenschirm in Erinnerung, den man so zu sagen auf der Brusthöhe zwischen Gesangsmikro und den Stereomikros aufgebaut hat. Die Frage ist aber, bringt es faktisch wirklich viel UND wird der Klang dadurch dumpfer etc.?

Der Hintergrund ist einfach der, dass die gleichzeitigen Aufnahmen deutlich natürlicher sind.

Das Problem ist wohl, dass NT5, wie auch NT1-A Nierencharakteristik haben, also doch relativ breit sind.
Wohl wird es eher schwierig sein, die gemeinsam und halbwegs getrennt zu bringen.

Grüße
shino
 
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... ich hab da mal was gefunden... werds gleich mal ausprobieren:
 
Hi:hat:

Nierencharakteristik ist doch gut? Damit kann man ziemlich gezielt richten, bzw von etwas Anderem, was man nicht einfangen will, weg richten. Natürlich wird es zu übersprechungen kommen, das wirst nicht ganz verhindern können.
Die Laufzeiten finde ich das Problem, bei gleichzeitiger Aufnahme von Gesang und Gitarre. Die können zu hässlichen Kammfiltereffekten führen.. Das kriegst jedoch gut in Griff, wenn die Mikrofone bei so nah wie möglich zusammen sind, oder zumindest auf der selben Höhe. also quasi an der selben Stelle positioniert sind, jedoch das eine Mikrofon auf die Gitarre gerichtet, und das andere auf dein Mund gerichtet. Dann sind die Abstände gleich, und somit sind auch die Laufzeitunterschiede (nahezu) weg.
 
schlecht ist sie nicht... ich dachte nur, dass Superniere oder Hyperniere besser wären.
Ah, ok... die Aufstellung werd ich auch mal ausprobieren, danke! :)
 
Superniere oder Hyperniere besser wären
damit hab ich nicht wirklich Erfahrungen, aber eigentlich ja, hast du recht.

Optimal für Gitarre und Gesang gleichzeitig sind mMn zwei Mikrofone mit 8er Charakteristik. Alles was rechtwinklig von der Seite einfällt, wird nahezu ausgelöscht. Die kann man so richten, dass auf dem Gesangsmikrofon kaum was von der Gitarre zu hören ist, und umgekehrt.
 
aahh sehr geil... dann bräuchte ich 8er! Puh.. weitere Investitionen :D
Also du meinst ein 8er für Gesang und ein für Gitarre.

Dann muss man aber irgendwie einen sehr guten Raum haben, sonst nehme ich ja hinten alles richtig "ordentlich" auf.
 
Das Problem ist wohl, dass NT5, wie auch NT1-A Nierencharakteristik haben

Das muss nicht unbedingt ein Problem sein:

Ohne Titel.png


sie sollten der nicht erwünschten Schallquelle den "Hintern" zeigen. Bei dem Video werden auch Cardioid = Niere verwendet......
 
hmm... also ich hab jetzt die Methode in dem Video ausprobiert... schlecht ist es nicht... wohl bisher die beste Abschirmung, die ich erlebt habe.

Allerdings zwei Nachteile:

1. ich meine, die Gitarre klingt einwenig dumpf (damit sie nicht ganz dumpf ist, musste ich sehr nah an den Korpus ran) Dennoch nicht so der Hammer.

2. ich würde zu gerne den Stereoklang für die Akustikgitarre nutzen, allerdings kommt mir da keine gute Idee, wie ich zwei Mikros so unterbringe, dass sie A - sinnvoll vom Klang sind und B - noch so weit vom Gesangsmikro "abgeschirmt" sind.

Hat jemand eine Idee, wie man das mit Stereomikros hinbekommen könnte?
Aber vielleicht ist es nur subjektiv von mir mit dem "Vorteilsklang von Stereo".


Und nochmal kurz zu den 8ern. Das wäre ja wirklich toll, wenn man davon 2 Stück hätte :D
das NT2-A ist glaub eine ganz tolle Sache.. mal gschwind 500 Kröten... puh.
 
Superniere nutzt gegen Übersprechung in kleineren Räumen praktisch gar nichts.
Ich nehme meine Martin gern mit so einem Teil ab, unmittelbar vorn über der Decke - da ist die Stimme trotzdem deutlich mit drauf. Vermutlich Raumreflexionen die über die zentrale hintere Empfindlichkeits-Spitze der Superniere einfallen.
Die extra-nah Variante klingt für mich praktisch so wie ich die Gitarre beim Spielen höre und das auch ist der Sound, den ich aufnehmen möchte.

Imho ändert eine Acht wenig an dieser Situation, der Schall kommt ja nicht aus 2 Punktquellen ;)
Wirklich getrennt bekommt man das nur in mehreren Durchgängen.
(zB beides zusammen aufnehmen, das anschliessend als Playback nutzen und jeweils Stimme und Instrument möglichst exakt doppeln, für gleiches feel&groove )
 
Und nochmal kurz zu den 8ern. Das wäre ja wirklich toll, wenn man davon 2 Stück hätte

Wüsste nicht wie man das mit einer 8 sinnvoll hinbekommen könnte. Sieht die eine Seite der 8 zur Klangquelle sieht die andere immer genau dahin, wo sie nicht soll. Zur anderen Klangquelle.

Stereo x/y oder a/b sollte gehen. Ausprobieren, ob das was bringt. Eher nicht da sehr nah an der Quelle.

Und dumpf? Dafür gibt es EQ.
 
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Und dumpf? Dafür gibt es EQ.
stimmt auf der einen Seite, auf der anderen könnte es aber auch auf Schwächen der richtungsabhängigen Frequenzempfindlichkeit des Mikrofons hindeuten (Polardiagramm).
Es sei denn da wäre versehentlich zu viel 'Schallloch-Anteil) im Sound.

Stereo bzw Echtraumeindruck würde ich unter den gegebenen Bedingungen immer faken.
Einfach das mono Mikro-Signal durch ein gutes Raum-Reverb schicken, Hall/Plate Algorithmen meiden.
 
Ja, nimm die Gitarre in mono auf und lege hinterher einen schönen Stereo Raum drauf. Das klingt ohnehin natürlicher.

Bezüglich 8...es müssen keine Rode Mikrofone sein.
Zwei NoHype Audio LRM-2 kosten dich weniger und klingen besser.
https://www.ths-studio.de/lrm-2-baendchen-mikrofon.html
 
Das mit den 2 8ern meine ich eher so, dass die eine 8 für den Gesang genutzt wird und die andere für die Gitarre... also nicht für Stereo an der Gitarre.
Klar... Raumklang wäre da so oder so drauf... aber wohl deutlich weniger als mit Nierenlösungen oder nicht?
Hab irgendwo gelesen, dass Cash so sein letztes Album aufgenommen hat.

Stereo direkt an der Quelle wäre relativ sinnfrei. Von daher ist wohl kein Stereo beim gemeinsamen Aufnehmen möglich (ohne viel Gegenklang).

Mit EQ kann man sicher viel rumpfuschen, nur ich versuche erstmal den Klang ohne EQ möglichst gut hinzubekommen.
Danach muss man eh nochmal mit EQ ran.

Mehrere Durchgänge kommen hier nicht in Frage... ansonsten würde ich einfach (wie so oft) einfach komplett die Spuren sauber trennen und gut ist.
Eine soundtechnisch gelungene Gesamtaufnahme würde ich aber bevorzugen.

"richtungsabhängigen Frequenzempfindlichkeit des Mikrofons" .. schon klar :D
keine Ahnung

Wahrscheinlich ist Raumfaken in dem Fall wirklich die beste Methode, hast Recht.
Warum bevorzugst du Reverb gegenüber dem Hall? Also ich nutze normal ebenfalls Reverb, wusste aber nicht, dass Hall schlechter kommt.
 
Für die gleichzeitige Aufnahme (mittels zweier Mikros mit Achter-Charakteristik) poste ich es gern nochmal:



Musst halt nur schauen, dass du genug Raum vor dir hast, sonst reflektieren die Wände alles in die gegenüber liegende Seite der Acht.
In zu kleinen Räumen wird das nichts.
 
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mit Kopfhörern habe ichs durchgecheckt... allerdings ist es schwer zu beurteilen... muss noch einwenig rumprobieren.

Danke! Schau mir gleich mal die LRMs mal an!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
danke fürs Video... ja... kleine Räume sind eh so eine Sache.... muss mir große Räume zulegen :D
 
muss noch einwenig rumprobieren
Da du die Gitarre relativ nah mikrofonieren musst, solltest du in jedem Fall den Lowcut bei der Aufnahme aktivieren. Sonst wummert dir das Schallloch alles zu.
 
schon passiert, danke!

Ich frage mich gerade, ob die 8er wirklich sooo viel besser abschirmen als die oben im Video aufgeführte Aufstellung von einer Kleinkondenserniere und einer Großkondenserniere.

Hatte mit Bändchenmikros bisher nichts zu tun... hmm... da muss ich mich noch informieren.
Was ist eigentlich mit dem Lundahl-Übertrager? Hat da jemand Erfahrung damit? Lohnt es sich für Gitarre und Gesang? Gesang wahrscheinlich schon... Gitarre ist die Frage.
 
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richtungsabhängigen Frequenzempfindlichkeit des Mikrofons" .. schon klar :D
keine Ahnung
es stand nicht ohne Grund 'Polardiagramm' als Hinweis dahinter ;)
(nebenbei ist selbiges ein weitaus besserer Anhaltspunkt für die Qualität eines Mikrofons als der üblicherweise angegebene 'Frequenzgang')

Vereinfacht bedeutet es, dass schräg einfallender Schall einen 'anderen' Frequenzgang hat als Schall von vorn genau in der Achse des Mikrofons.
Ist das Mikro so ausgerichtet wie auf dem Titelbild des Videos, tritt dieser Fall ein, der Schall trifft im Winkel auf die Kapsel, was uU auf Kosten der Höhen gehen kann.
Es ist relativ aufwendig, ein Mikrofon zu konstruieren, was sich in dieser Hinsicht neutral verhält.
 
jaja, ich hab den Hinweis gemerkt ;) dennoch klang es für mich durchaus geheimnisvoll ;)
muss mich mal damit beschäftigen, wenn es die Qualität auch noch mehr "anzeigt".

Danke für die Erklärung... klingt schlüssig, aber beinahe ohne diesen Effekt muss man wohl sehr tief in die Tasche greifen.
 

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