Nun ja, darĂŒber kann man trefflich streiten. Man könnte argumentieren, daĂ man weniger Fehler macht, wenn man sie nicht rĂŒckgĂ€ngig machen kann. Ich wĂ€re mir nicht so sicher, ob jemand, der die Schreibmaschine gewohnt ist, weniger effizient arbeitet als einer mit Auto-Korrektur und Backspace-Taste. Mich z.B. kostet jegliche Auto-Korrektur immer deutlich mehr Zeit (und Nerven), als wenn ich einfach unbehelligt schreiben kann. Ogottogottogott, aber dann muĂ ich ja richtig schreiben!!??!! Tja, das Leben ist kein Ponyhof

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Der Punkt ist ja, daĂ man bei destruktiver Arbeitsweise wissen muĂ, was man tut. Man ĂŒberlegt sich, was der folgende Schritt bewirkt und ob einen das dem gewĂŒnschten Ergebnis nĂ€herbringt. Das ist eine professionelle, zielgerichtete Einstellung.
Nun haben wir heute die Situation, daĂ alles fĂŒr Laien irgendwie machbar ist. Jeder kann fĂŒr ein lĂ€cherlich winziges Budget eigene Aufnahmen machen. Allerdings hat die Mehrheit der Leute eben nicht das Know-How, das dazu notwendig wĂ€re. Macht ja nix, denn wenn der Unwissende irgendeinen Blödsinn fabriziert, kann er's rĂŒckgĂ€ngig machen. Damit wĂ€re die vernĂŒnftige, zielgerichtete Arbeitsweise durch ein reines Versuch-und-Irrtum-System abgelöst. Das kann man toll finden, mir hingegen ist es lieber, wenn jemand weiĂ, was er tut.
Letzten Endes sollte eine Kombination herauskommen. Jemand mit Know-How, der auch die aktuellen Möglichkeiten nutzt, d.h. einen Fehler rĂŒckgĂ€ngig machen kann, weil es tatsĂ€chlich einer war - und nicht, weil er sich einfach mal durch alle MenĂŒpunkte klickt, in der Hoffnung, daĂ irgendeiner davon zufĂ€llig irgendwas macht, das gut klingt.