Gesangstechnik mit Mikrofon

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Schlumpfienchen
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Hey Leute,

ich hab mal ne Frage zur Gesangs Technik mit Mikrofon. Ich sehe häufig, dass professionelle Sänger, wenn sie sehr laut werden, ihr Mikrofon weiter weg von sich halten. Ein befreundeter Techniker hingegen sagte, man soll das nicht tun, weil man ja mit dem Mikrofon eingestellt ist und wenn man das dann weiter weg hält, kann es wegen dem Nahbesprechung Effekt sein, dass man plötzlich weg ist.

Könnt ihr meine Verwirrung entwirren?😁

Sollte ich mal wieder das falsche Forum erwischt haben, bitte ich um Entschuldigung.
 
Die Aussage des Technikers ist stark vereinfacht. Normalerweise wird das Mikro auf den lautesten Ton eingestellt, damit es nicht clippt. Dennoch sind darunter Variationen möglich. Nicht jeder braucht immer einen Nahbesprechungseffekt.

Es kommt ganz auf das Genre und das Ambiente an. Und auf den Dynamikbereich des Sängers und der Band.

Wenn ich in einem Jazzensemble singe, in einem kleinen Club, dann möchte ich meine Gesangsdynamik vielleicht eher selbst kontrollieren. Bei größeren Pop- und Rockkonzerten wird ein Kompressor eingesetzt, um Dynamikschwankungen auszugleichen. Aber auch da sollte Spielraum drin sein.
 
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Es kommt auf das Mikrofon an und den Pegelunterschied des Singenden/in.*divers...
 
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In meinem Fall Sennheiser E.945. Ich singe Rock und habe ein ziemlich lautes Organ, wenn es ans Shouting geht. Ich weiß halt nicht, in welcher Entfernung ich dann weg wäre. Ich bin eigentlich jemand, der ein Mikrofon fast frisst.
In unserem Band Raum ist es ja auch anders, als wenn ich zum Beispiel in der Kirche singe, da habe ich eher das Gefühl ich bin mit dem Mikrofon zu laut. Aber das liegt dann wahrscheinlich am Techniker.
 
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Nicht zwingend der Technker

Du bestätigt du es ja gerade: Raum, Genre, Ambiente. Ich habe übrigens das gleiche Mikro. Ich verwende auch bei kleinen Gigs gern einen Kompressor, trotzdem variiere ich gelegentlich den Abstand.
 
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Hat es auch, was mit dynamisch und Kondensatormikrofon zu tun?
 
Tendenziell ist man bei einem dynamischen Mikro bei zunehmendem Abstand eher weg, als bei Kondensern. Zumindest ändert sich der Sound drastischer, weil die Höhen eher flöten gehen. Zum Testen, in welchem Maße man mit dem Mikrofonabstand variieren sollte, hilft ein Mitschnitt recht gut.

domg
 
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Ich danke euch, ihr habt mir wie immer sehr geholfen.
 
Kondensatormics haben meist einen geringeren Nahbesprechungseffekt, also weniger Bassanhebung bei Annäherung ans Mikro, weniger Bassabfall bei Entfernung vom Mikro.

Ein Kondensator-Mic ohne starken Nahbesprechungseffekt hat bei Variation der Entfernung wenig Sound-/Färbungsänderung, aber eine deutliche Lautstärkeänderung.

Mics mit Nahbesprechungseffekt verändern den Sound stärker mit der Entfernungsvariation.

Das muss man ausprobieren, es ist halt wichtig, dass das Mic zur Stimme und Gesangstechnik (Abstandsvariation) passt.
 
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Geht es um Bühne oder Studio?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ah, klar, Bühne! Sorry. Habe nicht aufmerksam genug gelesen gehabt!
 
Kondensatormics haben meist einen geringeren Nahbesprechungseffekt, also weniger Bassanhebung bei Annäherung ans Mikro, weniger Bassabfall bei Entfernung vom Mikro.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Richtiger ist, dass es Mikros mit etwas ausgeprägtem Nahbesprechungseffekt gibt und welche bei denen der nicht so stark ausgeprägt ist, egal ob Condenser oder Dynamic.


Ich weiß halt nicht, in welcher Entfernung ich dann weg wäre.
Das ist einfach Übungssache. Beim Singen im Proberaum mit dem Abstand variieren um festzustellen was wie wirkt. und das geht halt auch nicht von jetzt auf gleich.

, da habe ich eher das Gefühl ich bin mit dem Mikrofon zu laut. Aber das liegt dann wahrscheinlich am Techniker.
Ja, der fiese Kerl hat dich unverschämterweise einfach zu laut gemacht. So ein schlechter Mensch aber auch. Na in diesem Fall hättest du auch gleich das mit dem veränderlichen Abstand üben können. Einfach das Mikro etwas weiter weg halten und hören was passiert. Mit etwas Übung bekommst du raus ob es ein paar Millimeter oder Zentimeter sein können/sollen damit es wieder passt.
 
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man soll das nicht tun, weil man ja mit dem Mikrofon eingestellt ist und wenn man das dann weiter weg hält, kann es wegen dem Nahbesprechung Effekt sein, dass man plötzlich weg ist.
Ok - ich bin kein "professioneller Sänger" und nutze ein Kondensator-Mik auf der Bühne, das zudem eher wenig Nahbesprechungs-Effekt hat. Ich arbeite recht viel mit Nähe / Distanz zum Mikro, weil ich genau weiß, wie der Nahbesprechungseffekt wirkt, wann ich ihn haben will und wann eher nicht. Wenn ich in die Höhe muss, werde ich meist lauter (es sei denn, ich gehe ins Falsett). Das ist über die PA manchmal zu viel, dann gehe ich weg vom Mikro. Soweit ist das für mich normale "sängerische Mikrofontechnik", die ich immer anwende.

Ich hatte allerdings mal den Fall mit einem externen Tonmenschen, dass er ein Gate / einen Expander in meinen Mic-Kanal eingeschleift hatte. Prinzipiell ist das ok, um in Gesangspausen auch Nebengeräusche / Bleed von anderen Instrumenten zu unterdrücken und ein saubereres Signal zu bekommen. In dem Fall war es allerdings so, dass der Expander zu empfindlich eingestellt war und ich dann plötzlich "weg" war, das heißt nicht mehr hörbar. Hat mich erst ziemlich verwirrt, bis ich gemerkt habe, was los war und wir uns auf bessere Einstellungen geeinigt haben :)

Prinzipiell habe ich es so erlebt, dass im Rock / Pop Bereich die Sänger*innen meist eher wenig mit dem Abstand spielen, die Vocals stärker komprimiert werden. Im Jazz Bereich wird meist der Kompressor sehr zurückhaltend eingesetzt und die Sänger*innen sind dort "ihr eigener Kompressor" über den Abstand zum Mikrofon. Schau Dir mal Aufnahmen von Ella Fitzgerald an. Sie hatte eine ganz fantastische Art der Mikrofontechnik, hat mit Abstand und Off-Axis gespielt um das perfekte Ergebnis zu bekommen. (Off-Axis reduziert die Plosiv-Laute ganz massiv, wenn es richtig eingesetzt wird)
 
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Das kann man so pauschal nicht sagen. Richtiger ist, dass es Mikros mit etwas ausgeprägtem Nahbesprechungseffekt gibt und welche bei denen der nicht so stark ausgeprägt ist, egal ob Condenser oder Dynamic.
Da magst Du recht haben, bei meinen (nicht repräsentative Auswahl!) Mics war es eher so. Deshalb meine ich auch, dass man es ausprobieren muss.
 
Ja, der fiese Kerl hat dich unverschämterweise einfach zu laut gemacht. So ein schlechter Mensch aber auch. Na in diesem Fall hättest du auch gleich das mit dem veränderlichen Abstand üben können. Einfach das Mikro etwas weiter weg halten und hören was passiert. Mit etwas Übung bekommst du raus ob es ein paar Millimeter oder Zentimeter sein können/sollen damit es wieder passt.
Ich verstehe nicht warum du so kiebig reagierst. Ich bin Anfänger was das Singen mit dem Mikro angeht und wusste damals nicht dass man es auch so machen kann.
 
Ach, es ist selten, dass jemand über zu lauten Gesangsmonitor klagt. Irgendwie habe ich momentan wohl ein Problem damit, etwas, das ich durchaus nicht so bierernst meine, hier auch so zu übermitteln. aber das kann auch am regional unterschiedlichen Humorverständnis liegen, keine Ahnung.

Also nochmal, unterschiedliche Abstände vom Mund zum Mikro kann durchaus gewollt sein und auch etwas bringen damit man als Gesangstalent selbst das Ergebnis steuern kann. Aber es gehört geübt, und wichtig ist auch zu wissen, dass jedes Mikro etwas anders reagieren kann.
Ich hatte allerdings mal den Fall mit einem externen Tonmenschen, dass er ein Gate / einen Expander in meinen Mic-Kanal eingeschleift hatte.
Ja, das kann ein Problem sein. Ich persönlich mag ja Gates gar nicht. Das kann auch mit Instrumenten wie Drums passieren, wenn der Drummer auch ein dynamisches Spiel beherrscht, der Tonmensch aber Gates knallhart auf Anschlag eingestellt hat.
Prinzipiell ist das ok, um in Gesangspausen auch Nebengeräusche / Bleed von anderen Instrumenten zu unterdrücken und ein saubereres Signal zu bekommen.
Finde ich persönlich nicht, dass das ok ist. Da hat man dann eher das Problem, dass der Gesamtsound extrem unruhig wird, wenn ständig ein Gate auf und zu macht. Wenn es auf der Bühne so laut ist, dass der Bleed im Vocal Mikro ein ernsthaftes Problem wäre, dann soll das die Band durch geeignete Maßnahmen lösen. Gates finde ich als absolut die falsche Wahl. Selbst Expander muss man eher homöopathisch einsetzen. Das ist so zumindest meine Meinung dazu.
 
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Da hab ich mich blöd ausgedrückt, nicht der Monitor war zu laut, aber als ich dann lauter wurde, war es für die Leute extrem laut.
 
Finde ich persönlich nicht, dass das ok ist. Da hat man dann eher das Problem, dass der Gesamtsound extrem unruhig wird, wenn ständig ein Gate auf und zu macht. Wenn es auf der Bühne so laut ist, dass der Bleed im Vocal Mikro ein ernsthaftes Problem wäre, dann soll das die Band durch geeignete Maßnahmen lösen. Gates finde ich als absolut die falsche Wahl. Selbst Expander muss man eher homöopathisch einsetzen. Das ist so zumindest meine Meinung dazu.
Das sehe ich genau so. Mit einem Gate hört man einen (hoffentlich) guten Sound, wenn Gate zu, wenn es offen ist, kommt der Gesang mit dem ganzen Bleed dazu, was einen ganz anderen Soundeindruck geben kann. Bei leiseren Backgroundgesängen mag das gehen.

Lieber durch Aufstellung und Mics und Dämpfung der Bühnenlautstärke den Bleed reduzieren, das gibt einen homogeneren Sound.
 
In meinem Fall Sennheiser E.945. Ich singe Rock und habe ein ziemlich lautes Organ, wenn es ans Shouting geht. Ich weiß halt nicht, in welcher Entfernung ich dann weg wäre. Ich bin eigentlich jemand, der ein Mikrofon fast frisst.
In unserem Band Raum ist es ja auch anders, als wenn ich zum Beispiel in der Kirche singe, da habe ich eher das Gefühl ich bin mit dem Mikrofon zu laut. Aber das liegt dann wahrscheinlich am Techniker.

Ich hab den entscheidenden Satz mal markiert. Das könnte zum Problem des Technikers beitragen. Wenn Du standardmäßig so nah am Mikro bist, dann wirst Du eben auch inklusive Nahbesprechungseffekt eingepegelt. Das ist aber eigentlich nicht im Sinne des Erfinders.

Wenn Du - je nach Mikro - einen Abstand von 3 bis 5 cm zum Korb hast, dann wird normalerweise auf auf Maximallautstärke Deiner üblichen Dynamik eingepegelt. Das heißt nicht, dass Du da den absoluten Spitzenpegel rausbrüllst - genau für letzteres kann man eben durchaus den Abstand dann gezielt mal erhöhen. Natürlich auch nur soweit, wie es für das Mikro sinnvoll ist (übertriebene Wegreiß-Gesten à la Christina Aguilera sind vor allem Show). Und umgekehrt erlauben Dir dann eben die Reduktion des Abstands und der Nahbesprechungseffekt einen "Booster" für leisere Stellen.

Es lohnt sich, in reisbreis Tutorial reinzugucken. Im Beitrag #5 schreibt er was zum Abstand.

 
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Vielen Dank!
 

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