Gesangsunterricht - auch einzelne Stunden sinnvoll?

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Rumba2
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Hallo,

ich würde gerne eure Meinung zu folgender Situation hören:

In meiner Freizeit singe ich gerne "für mich" (also nicht vor Publikum), vor allem Musicals. Ich habe dabei aber das Problem, dass ich nur in einem extrem begrenzten Tonumfang laut und voll singen kann. In höheren oder tieferen Lagen gelingt mir lauteres Singen nur, wenn ich die Töne mehr oder weniger heraus presse und das macht nicht wirklich Spaß und hört sich sicher auch nicht toll an. Ich habe nicht vor, eine professionelle Sängerin zu werden, es reizt mich aber sehr, zu sehen, was ich noch aus meiner Stimme herausholen kann.

Ich würde daher gern Gesangsunterricht nehmen, allerdings kann ich mir das nicht über einen längeren Zeitraum regelmäßig leisten, so viel verdiene ich leider noch nicht.

Denkt ihr, es hilft auch schon, wenn man vielleicht mal 3,4 Stunden nimmt, oder bringt das eher gar nichts und ist nur herausgeworfenes Geld? Wie sinnvoll ist es, privat z.B. bei einer Sängerin Unterricht zu nehmen? Ich bin halt wirklich blutiger Anfänger Sachen Gesang und kann schlecht einschätzen, wie gut ein Lehrer ist, daher wäre mir die Musikschule irgendwie lieber.

Danke schon mal und liebe Grüße

Rumba
 
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In ein paar Stunden kann sehr viel passieren, wobei 3-4 Stunden schon sehr wenig sind, wenn du bisher komplett ohne Unterricht gesungen hast. Bei mir waren die ersten Stunden die effektivsten, sowohl ganz am Anfang als auch nach Lehrerwechseln.
 
3-4 Stunden machen durchaus Sinn. Das genügt, um dich in die richtige Richtung zu drehen, sodaß du eine Zeit lang alleine werkeln kannst, ohne dir allzu groben Unfug anzutrainieren oder dir evtl. sogar zu schaden. Du solltest dem Lehrer aber unbedingt mitteilen, daß du nur ein paar Stunden da bist, damit keine Zeit vergeudet wird und er dir entsprechend viel Arbeit für die nächste Zeit mitgeben kann. Sowas muß ein GL vorbereiten. Es ist auch ein wesentlich feinerer Zug, bei so etwas ehrlich zu sein und nicht ganz normal anfangen und nach 4 Stunden sagen, "ich bin dann weg".
Bei jemandem Unterricht zu nehmen, der einfach nur singt, ist keine allzu gute Idee. Selbst singen und unterrichten sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Jemand, der privat unterrichtet, ist hingegen oftmals eine bessere Wahl als die Musikschule - schon alleine aus vertraglichen Gründen (bietet deine Musikschule überhaupt Einzelstunden an?). Aber an Musikschulen ist es leider oft so, daß man nach Schema F abgespeist wird - und wenn du dir nur ein paar Stunden leisten kannst, solltest du nicht auf eine Gute-Lehrer-Such-Odyssee gehen. Also kümmer dich vorher darum, ob ein Lehrer gut ist (herumfragen, Probestunden bei verschiedenen GL vereinbaren, etc.), dann hast du hinterher mehr davon.
 
..... und die drei, vier Stunden unbedingt aufnehmen ! Zu Hause hört man Dinge, die man im Unterricht gar nicht mitbekommen hat, es sind alle Übungen drauf, die gemacht wurden, und man kann die Gesangsstunde in Ruhe noch einmal (oder mehrmals) durcharbeiten.
 
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Hallo,

Danke für eure Antworten :)

Ich habe in meiner Nähe 2 Musikschulen gefunden, die beide für 45min pro Woche ca. 100€/Monat verlangen. Bei der ersten kann man einen Probemonat vereinbaren, bei der 2. müsste ich mal fragen, ob man auch monatsweise Unterricht nehmen kann.

Ich habe auch nach privaten Lehrern gesucht, aber nur eine Homepage gefunden. Was da steht klingt sehr gut, im Gästebuch stehen viele enthusiastische Einträge (was aber natürlich nicht unbedingt etwas heißen muss), allerdings würde das dann pro Monat noch einmal 50€ mehr kosten und das kommt mir dann schon ziemlich viel vor.

Hat vielleicht jemand Tipps, wie man noch nach Lehrern suchen könnte? Ich wohne in keiner kleinen Stadt (Mannheim), da sollte es doch eigentlich mehr als einen Gesangslehrer geben... :gruebel:

... und die drei, vier Stunden unbedingt aufnehmen!

Der Tipp ist super, was nimmt man am besten dazu? Ein Diktiergerät oder so etwas (sorry für die dumme Frage...)?

Lg Rumba
 
Ich bin auch aus der Ecke und suche hier schon länger nach einem guten GL, is allerdings wirklich nicht so einfach. Bin mittlerweile auch echt verunsichert, weil mir 2 GLs in den Probestunden komplett verschiedene Dinge erzählt haben.. Ich muss sagen, dass ich bisher, was Atmung und Stütze, Resonanz etc. betrifft, am meisten aus meinen Logopädie Stunden mitnehmen konnte. Hätte nicht geglaubt, dass es so schwer ist überhaupt einen GL zu finden - und am Ende eben auch noch einen guten.. :confused:
 
Versucht es doch mal über die Popakademie (Aushänge, Facebook, ...) In meiner Stadt habe ich online nur eine Lehrerin gefunden (auf 400.000 Menschen!) und mehr als drei scheint es tatsächlich nicht zu geben (Musikschule außen vor).

Bin mittlerweile auch echt verunsichert, weil mir 2 GLs in den Probestunden komplett verschiedene Dinge erzählt haben.. Ich muss sagen, dass ich bisher, was Atmung und Stütze, Resonanz etc. betrifft, am meisten aus meinen Logopädie Stunden mitnehmen konnte.
Nach einer Stunde solltest du auch nicht viel erwarten. Ich würde den Lehrer nehmen, mit dem es menschlich besser passt.

Der Tipp ist super, was nimmt man am besten dazu? Ein Diktiergerät oder so etwas (sorry für die dumme Frage...)?
Naja, was du halt hast oder der Lehrer. Handy, Tablet, Notebook...
 
Bin mittlerweile auch echt verunsichert, weil mir 2 GLs in den Probestunden komplett verschiedene Dinge erzählt haben..

Das ist leider völlig normal. Es gibt nun einmal verschiedene gesangspädagogische Ansätze, Lehrmeinungen und Theorien, die teilweise einander sogar komplett widersprechen.
Ich arbeite z.B. ziemlich intensiv an der Atemkondition, vor allem wenn meine Schüler belten (lernen) wollen. Dazu gehören auch regelmäßige Atemübungen. Ich habe es selbst so gelernt und gebe das auch genauso weiter. Es gibt aber andere Gesangslehrer, die würden da die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Weil sie der Ansicht sind, den Atem müsse man z.B. gar nicht trainieren. Ich achte auch sehr auf die Körperhaltung und speziell die Aufrichtung. Das tun nicht alle Lehrer, manche finden es wahrscheinlich sogar überflüssig. Und wer hat nun recht? Man könnte wochenlang über diese Dinge debattieren und käme doch zu keinem Ergebnis.

Du mußt dich also in dem Wirrwarr alleine zurechtfinden - das schaffst du nur, wenn du dir selbst genau zuhörst und auf deinen Körper und das Gefühl beim Singen achtest. Tut im Hals nix weh, verkrampfst du dich nicht, bemerkst du nach ein paar Stunden erste Verbesserungen (Intonation, Tragfähigjkeit, Stimmumfang - je nachdem, wo deine Baustellen sind), dann kannst du wohl bei dem Lehrer bleiben. Ansonsten hab keine Scheu zu wechseln.

Leuten, die mit meinem Unterricht nicht zurechtkommen, lege ich auch gleich einen Lehrerwechsel nahe. Man ist schließlich nicht mit seinem Gesangslehrer verheiratet. Und natürlich muß es auch menschlich halbwegs passen, sonst wird es eh nichts. Singen ist etwas sehr Persönliches, man muß sich öffnen können und sich einiges trauen. Noch dazu ist es oft so emotional, daß bei manchen auch mal Tränen fließen. Damit eine Vertrauensbasis entstehen kann, braucht man das passende Gegenüber. Außerdem muß man die "Sprache" des Gesangslehrers verstehen. Ich hatte schon den einen oder anderen GL, da habe ich absolut nicht verstanden, was die von mir wollten. Entsprechend schnell war ich dann auch weg. Das ist pure Zeit- und Geldverschwendung.
Letztlich bist du dein eigener Kompaß!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich habe jetzt mal eine Probestunde in einer Musikschule ausgemacht, bin mal gespannt, wie es wird.

Ich bin auch aus der Ecke und suche hier schon länger nach einem guten GL, is allerdings wirklich nicht so einfach. Bin mittlerweile auch echt verunsichert, weil mir 2 GLs in den Probestunden komplett verschiedene Dinge erzählt haben..

Ich stelle es mir auch schwierig vor, als absoluter Neuling zu erkennen, ob der Gesangsunterricht gut oder schlecht ist, gerade weil es eben auch so viele unterschiedliche Vorstellungen zu geben scheint, wie man sie Sache angeht. Ich kann z.B. in Beschreibungen immer nicht wirklich etwas damit anfangen, wenn man "in den Rücken" oder "in die Arme" oder sonstwohin einatmen soll, ich atme doch eher in die Lunge ;)

Lg Rumba
 
Ich kann z.B. in Beschreibungen immer nicht wirklich etwas damit anfangen, wenn man "in den Rücken" oder "in die Arme" oder sonstwohin einatmen soll, ich atme doch eher in die Lunge ;)

Anatomisch ist das natürlich unmöglich, das weiß man auch als Gesangslehrer; es geht darum, mit diesen Bildern und Vorstellungen die Aufrichtug der Wirbelsäule, Weite des Brustkorbs und Verlängerung des Ansatzrohrs herbeizuführen, weil das beim Singen schon die halbe Miete ist. Erstaunlicherweise funktioniert das bei vielen auch sehr gut - aber eben nicht bei allen. Deshalb ist es im Grunde auch erfreulich, daß es so viele verschiedene Ansätze gibt.
Wenn du also mit diesen Anweisungen nichts anfangen kannst (eine Chance würde ich ihnen am Anfang aber durchaus geben), dann ist halt ein anderer Unterricht für dich geeigneter (funktional, CVT, sowas halt.... ich kenne mich damit allerdings nicht sonderlich aus, weil ich persönlich nichts damit anfangen kann). Das Ausprobieren bleibt einem anfangs leider meistens nicht erspart...
Vergiss aber bei der ganzen Theorie nicht, daß es ums Musizieren geht. Soll heißen: auch Sänger machen Musik, es nützt also nicht viel, wenn du im Unterricht perfekt Tonleitern rauf und runtersingst, aber die Emotion und Geschichte eines Songs nicht rüberbringen kannst. Das wiederum darf technich gerne unvollkommen sein !
 
eve30
  • Gelöscht von Vali
  • Grund: Werbespam
(...)

Jemandem der wie die TE hier sich nur 3-4 Stunden leisten kann, würde ich einen "guten alten" Techniklehrer (= erfahrener Hase als Sänger und v.a. als GL) empfehlen. Dazu finde ich in der Vita der betreffenden Person aber nicht wirklich was! "Musikstudium" z.B. kann vieles bedeuten: wie gut da die Fähigkeiten bezüglich Gesang und Gesangspädagogik sind, bleibt unklar.

Also am besten ganz "normalen" konventionellen GU ohne jeden zusätzlichen "Schnickschnack" ;) Eine paar handfeste Techniktipps bringen in so einem Fall vermutlich mit Abstand am meisten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gibt es in Deiner Gegend eine Musikhochschule? Dann schau die Aushänge durch, Gesangsstudenten (Hauptfach) suchen immer mal wieder nach Probanden für den eigenen Methodikunterricht.
 
Bin etwas spaet. :redface:

Eventuell auch mal bei einem Chor anfragen. Dort wird ab und zu auch GU mit angeboten. Das Singen im Chor ist auch eine gute Uebung. :)
 
G
  • Gelöscht von antipasti
  • Grund: Werbung

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