Gesangsunterricht notwendig?

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Hey, ich suche nach Meinungen zu meiner aktuellen Situation.
Ich spiele aktuell in einer relativ frisch gegrĂŒndeten Band (Gitarre, Bassgitarre, Schlagzeug) - ich am Bass.
Da wir zurzeit Mangel am Mikro haben - und ich am prĂ€destinierten von uns dreien dafĂŒr bin - habe ich zusĂ€tzlich den Posten ĂŒbernommen. Davor habe ich noch nie in einer Band, geschweige den Chor oder Ähnliches gesungen. Also bisher immer nur daheim "unter der Dusche".
Meine Bandkollegen sind soweit zufrieden, ich treffe die Töne (wenngleich noch unsicher) und habe eine angenehme Stimme (bin aber auch kein Stimmenwunder).

Aufgrund meiner Situation mache ich mir Gedanken ob es Sinn macht Gesangsunterricht zu nehmen oder ob ich sich das durch die Bandpraxis, mit der Zeit, von selbst regelt.
Musik mache ich schon seit 10 Jahren am Instrument (Gitarre, Bass), Theorie und Harmonielehre ist mir bekannt, könnte nur sein, dass mir grundlegende Techniken zum Singen entgehen bleiben.

Gesanglich habe ich noch keinen großen Spielraum (kleines etwas mehr als eine Oktave, die ich "sicher" singen kann), mal habe ich Tage an denen es mir gut gelingt - dann wieder Tage an denen ich mich be******en anhöre und mir kein Ton gelingen will. Außerdem brauche ich immer mein Instrument zur Orientation. Ohne Instrument fĂ€llt es mir schwer. GrundsĂ€tzlich muss ich sehr oft zum Ton "hinsingen", ihn quasi im nĂ€heren Tonraum suchen und bei zu tiefen oder zu hohen Tönen verirre ich mich komplett ....

Gerne wĂŒrde ich Meinungen von erfahreneren SĂ€ngern/innen hören, die vielleicht die selben Probleme hatten und mir sagen können ob ich mir Gesangsunterricht suchen sollte oder ob es auch ohne geht. Dass Unterricht im allgemeinen sinnvoll ist steht außer Frage, habe es als SchĂŒler aber momentan nicht so finanziell und ERHOFFE mir zumindest, dass ich ohne Unterricht nicht so viel verpasse - sodass es unterm Strich fĂŒr unsere Anforderungen passt.

Evtl. habt ihr Erfahrungen mit Übungen via Youtube, die mir helfen könnten?
 
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Hi,

dazu gibt es einen FAQ-Thread, der ein bisschen Entscheidungshilfe leisten kann. Gesangsunterricht Ja/Nein

Da wir zurzeit Mangel am Mikro haben - und ich am prĂ€destinierten von uns dreien dafĂŒr bin - habe ich zusĂ€tzlich den Posten ĂŒbernommen. Davor habe ich noch nie in einer Band, geschweige den Chor oder Ähnliches gesungen. Also bisher immer nur daheim "unter der Dusche".


Dann haben wir schon mal die gleiche Ausgangsbasis. Nur ist es bei mir ein paar JĂ€hrchen her ist. Streng genommen sind die meisten frĂŒher auf diese Art zum Singen gekommen. Oder besser: Das Singen zu uns. :)

habe es als SchĂŒler aber momentan nicht so finanziell und ERHOFFE mir zumindest, dass ich ohne Unterricht nicht so viel verpasse - sodass es unterm Strich fĂŒr unsere Anforderungen passt.

Damit hast du dir die Frage bereits selbst beantwortet. Es spricht nichts dagegen, auch ohne GU zu einer anstĂ€ndigen Gesangsstimme zu kommen. Allerdings gibt es auch keine Garantie dafĂŒr, da Talent eben ungerecht verteilt ist. Aber wenn die Finanzen das gerade ohnenhin nicht erlauben, muss du ja erstmal zwangslĂ€ufig versuchen.

Evtl. habt ihr Erfahrungen mit Übungen via Youtube, die mir helfen könnten?

Da die Frage sehr hĂ€ufig gestellt wird und die Antworten im Prinzip immer gleich sind, werde ich sie gleich mal in dem oben bereits verlinkten FAQ-Thema beantworten. Kann ein paar MinĂŒtchen dauern.
 
Nachtrag:

Evtl. habt ihr Erfahrungen mit Übungen via Youtube, die mir helfen könnten?

Hier meine Antwort aus den FAQ:

Was bringen YouTube-Tutorials?
Die Antwort wird etwas lÀnger. Auf YouTube tummeln sich etliche Vocal-Coaches, die in kurzen Video-Spots beeindruckend demonstrieren, was sie so drauf haben und eloquent erlÀutern, wie das funktioniert.

Jedem sollte klar sein, dass kein Profi effektiven Gesangsunterricht zu verschenken hat. Die kleinen Tuturials sind meist nur Appetitmacher und dienen dem Zweck, etwas GrĂ¶ĂŸeres zu verkaufen: Einen mehrteiligen Kurs auf DVD oder Live-Coaching per Webcam fĂŒr mehrere hundert Euro.

Viele der Tipps sind Standards, zB Einsing- oder AtemĂŒbungen, die man getrost ausprobieren kann. Sobald es aber um richtige Stimmbilldung und Techniken geht, wird es kritisch. Es mag wohl die eine oder andere bereits etwas fortgeschrittene Naturbegabung geben, die in der Lage ist, die Tipps aus solchen Teasern sebststĂ€ndig umzusetzen. Aber der durchschnittliche AnfĂ€nger kann sich nur schlecht selbst einschĂ€tzen und will wissen, ob er die Tipps richtig umsetzt und spĂ€tetens an diesem Punkt sind sie fĂŒr ihn wertlos, da niemand ihn bei Fehlern korrigiert.

Auch problematisch ist, dass jeder Coach eine andere Herangehensweise hat. Viele Tutorials sind zudem auf Englisch. "Headvoice" ist beispielsweise nicht unbedingt das gleiche wie das, was hier oft als Kopfstimme bezeichnet wird. Die Hoffnung, dass man durch den Vergleich mehrer Videos von unterschiedlichen Coaches eine Erkenntniss gewinnt, endet dann meist in kompletter Verwirrung, da jeder was anderes zu erzÀhlen scheint.

Daher: Fragt nicht, ob es was bringt. Probiert es aus und sobald ihr nicht weiter kommt, etwas nicht versteht oder neue Fragen aufkommen, lasst davon ab. Nehmt euch dann lieber einen richtigen Lehrer, der euch direkt eine Antwort geben kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi @Filztier

sagen wir mal so: du wirst mit Unterricht weiter kommen als ohne, keine Frage. Es ist aber absolut nicht unwahrscheinlich, dass du ohne Unterricht fĂŒr deine Zwecke erstmal weit genug kommst. Ausserdem kannst du spĂ€ter, wenn dir das nicht mehr genug ist, Unterricht nehmen (hab ich so gemacht). Die vielbeschworene "Gefahr" sich als Autodidakt ohne Unterricht Unarten anzutrainieren, die man niiiiieee wieder los wird konnte ich nicht verifizieren.

BTW: als ich mir in den '80ern und '90ern selbst das Singen beigebracht habe, gabe es noch kein Internet und erst recht kein YouTube.

LG Robert
 
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Auch meine Story ist Ă€hnlich: Nach 15 Jahren am Bass mit etwas Backing-Gegröhle bin ich 2012 bei der NeugrĂŒndung einer Band von den Saiten ans Mikro gewandert - ohne Plan und große Vorerfahrung außer Lagerfeuer und Dusche. Seitdem bin ich autodidaktisch unterwegs. Die Band gibt's nicht mehr (und es lag, soweit ich weiß, nicht an meinem Gesang), aber ich bin beim Gesang geblieben. Mittlerweile singe ich in einem Akustikprohjekt und bin in einer Punkrock-Band SĂ€nger und Bassist in Personalunion (ohne Bass ging dann doch nicht). Wenn ich mir heute meine gesanglichen AnfĂ€nge vor einigen Jahren anhöre, glaube ich, relativ objektiv sagen zu können, dass sich mein Gesangsniveau durch die reine Praxis und die theoretische Auseinandersetzung mit dem Singen - vor allem auch in diesem Forum - deutlich verbessert hat. Jetzt bin ich seit einiger Zeit an dem Punkt, dass ich das GefĂŒhl habe, meine autodidaktischen Grenzen erreicht zu haben. Es verbessert sich eigentlich gefĂŒhlt nichts mehr, obwohl es sicher noch haufenweise Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Ich glaube, mit GU wĂŒrde ich jetzt wirklich nochmal weiter kommen. Aber ehrlich... ich brauche das gerade gar nicht. FĂŒr mich selbst bin ich sehr zufrieden, fĂŒr die Band reicht es völlig, so dass ich aktuell beschlossen habe, den Gedanken an GU erstmal ad acta zu legen. Kurz gesagt: Ich denke, mit etwas Talent, viel Arbeit und ein wenig KörpergefĂŒhl kommst du auch ohne GU ein gutes StĂŒck weit. Dann ist immer noch Zeit, sich auf dieser Basis UnterstĂŒtzung zu holen, um sich weiter zu entwickeln, wenn man möchte.
 
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NatĂŒrlich regelt sich vieles mit der Zeit durch die Praxis.

Ich kenne viele gute SĂ€ngerInnen die noch nie Gesangsunterricht hatten. Und einige, die schon ewig Unterricht nehmen und trotzdem kaum besser werden.
Das ist wie bei fast allem. Umso mehr Talent, Ehrgeiz und Engagement man hat, desto besser wird man.
Wie Robert schon schrieb: Mit Unterricht kommt man halt weiter als ohne.

Die Angst, etwas falsch einzulernen und dann mĂŒhsam wieder wegĂŒben zu mĂŒssen, ist meiner Meinung nach oft ĂŒbertrieben. Diese Um- bzw. Neulernphasen hat man auch immer wieder im kontinuierlichen Unterricht. Oder wenn man Lehrer wechselt, das Fach wechselt ...

Da du jetzt sowieso eher kein Geld fĂŒr Unterricht hast, wĂŒrde ich mir nicht all zu viele Gedanken machen und einfach drauflos singen.
Triff dich mit dienen Freunden, macht Musik auf "Teufel komm raus" und habt einfach Freude daran!

lg Thomas
 
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Das Wichtigste ist mit Überzeugung aufzutreten.
Wenn du dazu noch die Töne triffst umso besser :)
 
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Das Wichtigste ist mit Überzeugung aufzutreten.
Wenn du dazu noch die Töne triffst umso besser :)
Ich wĂŒrde sogar behaupten, dass man im Schnitt die Töne besser trifft, wenn man von sich ĂŒberzeugt ist. ;)
 
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Es kommt ja auch drauf an wo du hin möchtest? Möchtest du auf hohem Niveau singen dann finde ich die Kombination aus GU und Bandpraxis eigentlich das beste.
Reicht es dir einfach nur die Töne zu treffen, dann ist es vermutlich ausreichend durch reine Praxis weiter zu kommen.
Ich hatte ein Jahr GU und das hat mir sehr geholfen, da ich erst mit 22 begonnen habe ĂŒberhaupt Musik zu machen. Man erweitert einfach seinen Horizont wenn da jemand ist, der einem Sachen zeigt und singen lĂ€sst, die man allein gar nicht geĂŒbt oder probiert hĂ€tte.
 
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Es kommt ja auch drauf an wo du hin möchtest? Möchtest du auf hohem Niveau singen dann finde ich die Kombination aus GU und Bandpraxis eigentlich das beste.
Reicht es dir einfach nur die Töne zu treffen, dann ist es vermutlich ausreichend durch reine Praxis weiter zu kommen.
Ich hatte ein Jahr GU und das hat mir sehr geholfen, da ich erst mit 22 begonnen habe ĂŒberhaupt Musik zu machen. Man erweitert einfach seinen Horizont wenn da jemand ist, der einem Sachen zeigt und singen lĂ€sst, die man allein gar nicht geĂŒbt oder probiert hĂ€tte.

Hallo, Danke fĂŒr deine Antwort. Da stimme ich dir voll zu. Ich habe Gesang studiert und nehme auch jetzt noch monatlich eine Stunde (mehr als Coaching) fĂŒr mein außergewöhnliches Projekt mit Hildegard von Bingen. Aktuell suche ich dazu noch Musiker (vor allem Instrumentalisten), die sich fĂŒr Alte Musik interessieren und gleichzeitig auch ein spirituelles Interesse haben, das Erbe von Hildegard von Bingen weiter zu verbreiten.
 
Hallo, Danke fĂŒr deine Antwort.

Hallo und willkommen,

ich glaube, die Antwort von DomeniO bezog sich nicht auf deinen Kommentar, sondern auf die Frage des Threaderstellers. In unserer Musiker-Suche kannst du ein Inserat erstellen mit etwas GlĂŒck Mitmusiker fĂŒr dein Projekt finden.
 
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Hallo und willkommen,

ich glaube, die Antwort von DomeniO bezog sich nicht auf deinen Kommentar, sondern auf die Frage des Threaderstellers. In unserer Musiker-Suche kannst du ein Inserat erstellen mit etwas GlĂŒck Mitmusiker fĂŒr dein Projekt finden.

Vielen Dank fĂŒr den Hinweis Antipasti. :)
 
Unterricht lohnt sich immer.
Voraussetzung ist natĂŒrlich ein guter Coach. Jedoch schließe ich mich meinen VorgĂ€ngern an, wenn es eine reine Hobbygeschichte ist,
dann ist es nicht so nötig, als wenn man als Profi unterwegs ist.
Man kann allerdings auch schief singen und sich Fehler angewöhnen - das ist einfach das Risiko, wenn man keinen nimmt.
Ich nehme immer wieder Stunden, um immer besser und besser zu werden. Kommt halt eben auch auf den persönlichen Perfektionismus an.
 
Hallo!
Ich nehme auch Stunden - angefangen hab ich damit, weil ich einmal grundsĂ€tzlich wissen wollte, ob ich ĂŒberhaupt singen KANN - oder ob ich es mir Zeit meines Lebens vielleicht fĂ€lschlicherweise eingebildet hab.
Und weil ich meine Atemtechnik verbessern möchte, sodass mir nicht beim Singen die Luft ausgeht; und weil ich Probleme mit den Höhen habe - das zu ĂŒberwinden, möchte ich lernen.
 

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