Gibson Les Paul und die Höhe der Bünde

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Morgen allerseits,

meine Frage zusammengefasst wäre einfach: welche Les Paul hat die niedrigsten Bünde? :)

Zur Erklärung: ich hab früher Paulas gespielt, bin aber aufgrund der Stilrichtung meiner Band auf Strat umgestiegen. Ich spiele eine Eric-Clapton Signature mit so genannten "Vintage-Bünden", die sehr sehr niedrig sind. Da steh ich drauf.

Ich weiß noch, was mich an meinen früheren Paulas immer gestört hat (hatte eine Studio mit so genannten "Jumbo-Bünden"), eben diese für meine Begriffe viel zu hohen Bünde. Bei offenen Akkorden im Clean-Bereich ein bissl angedrückt, schon klingts verstimmt. Bin ja auch Western-Gitarre gewöhnt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde mir wieder gerne eine Paula zulegen, doch der Modelldschungel ist so unübersichtlich, oft fehlt auch die Angabe, welche Bünde drauf sind.

Am meisten liebäugele ich mit einer Custom Shop, da hab ich mal irgendwo Begriffe gelesen wie "fretless wonder" weil die eben so flache Bünde hätten. Stimmt das? Bei den aktuellen Modellen sind offenbar "Medium-Bünde" drauf, aber wie hoch sind die wirklich? Welche Paula wäre für mich da am geeignesten?

Ja, ich weiß, schaumermal wie lange es Gibson überhaupt noch gibt, aber gehen wir mal davon aus, dass es sie noch lange gibt... :rolleyes: danke jedenfalls für Beratungen... :)
 
Eigenschaft
 
@Pappenheim Die Les Paul nur anhand der Bünde auszuwählen macht absolut keinen Sinn. Du musst erstmal soundmäßig eine Richtung wissen und dann in diesem Bereich eine LP mit niedrigen Bünden suchen.

Am meisten liebäugele ich mit einer Custom Shop, da hab ich mal irgendwo Begriffe gelesen wie "fretless wonder" weil ... :)

Diese Aussage hilft auch nicht weiter. Der Custom Shop ist nur eine "Werkstatt". Auch dort ist die Modellvielfalt groß und reicht von



bis



Wie Du siehst völlig unterschiedliche Modelle.


Also:

Was für ein Modell/Sound schwebt Dir vor? (Welcher Gitarrist/Sound ist Dein Vorbild? )

Eher eine Burst oder Custom mit "vintage Sound" ? Dort sind die Bünde meist eher niedrig, die Customs von damals sind anders konstruiert als die modernen Customs

Moderne Varianten haben meist höhere Bünde, andere Konstruktionsmerkmale (z.B. Ahorndecken bei der Custom)

Willst Du Humbucker oder P-90?

Wie dick soll/darf der Hals sein?

Wie hoch ist Dein Budget? Wenn Du das alles beantwortet hast kann ich gerne weiter beraten:)

Gruß,

Thorsten
 
Modell möglichst hochwertig von Gibson USA, Custom Shop eben, darf auch was kosten.
Sound: Hardrock bis Metal; Vorbilder: Slash, Angus Young, James Hetfield
Pickups: Humbucker
Halsdicke ist mir egal, ich hab mich bis jetzt immer an alles gewöhnt, aber er darf schon stärker sein.
Wichtig: ja kein Tremolo.
Budget ist offen bis 5000.
 
Die ganzen Vintage-Serien haben mittelhohe Bünde, allerdings auch ein gutes Stück höher als einige der originalen alten Gitarren.

Aber in meinen Augen ist es Quark eine Gitarre nach der Höhe ihrer Bünde zu kaufen.
Du hast ein Budget von 5.000€. Schau doch lieber nach einer Gitarre, die zu 100% zu dir passt und bring sie zum Gitarrenbauer, wenn dir die Bünde nicht passen.
Zwei Gründe: Erstens hast du dann eine Gitarre, die dir auch vom Gesamtpaket zusagt. Spielbarkeit, Sound, Optik. Und zweitens möchtest du diese Gitarre doch bestimmt einige Zeit spielen. Was nutzt es dir dann, flache Bünde zu haben, wenn du sonst unzufrieden bist?

Natürlich möchte ich dir nicht unterstellen, dass du nur nach flachen Bünden auswählst.
Aber meine Empfehlung wäre, anders an die Sache heran zu gehen.

Übrigens:
Du suchst flache Bünde? Dann musst du mal meine 68er ES-335 Trini Lopez spielen.
DAS sind flache Bünde. Sowas habe ich noch nie bei einer neuen Gitarre gesehen.
Da die Bünde aber noch die ersten sind und eigentlich kaum bespielt wurde, sehe ich auch keinen Grund, diese zu wechseln. Habe mich eh schon dran gewöhnt.
 
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Das wäre dann, wenn es nicht anders geht, der zweite Schritt. Also eine Paula wie diese hier

https://www.thomann.de/at/gibson_lpcstbk.htm

(eigentlich ganz genau diese hier :D ) nehmen und sie zum Gitarrenbauer bringen der mir dann eben ganz flache Bünde reintut.

Wird sicher ein fetter Aufpreis. Deswegen hätte ich eben gehofft, es gibt eine sehr ähnliche die schon flache Bünde drauf hat. Oder sowas in der Art...

ES-335 ist doch Halbakustik, die ist mir zu brav ... :evil:
 
die sehr sehr niedrig sind. Da steh ich drauf.

Ich meine, jeder Gitarrenbauer macht dir die Bünde einer Gitarre niedriger. Wenn du emotional kein Problem damit hast, dass an einer gerade gekauften Gitarre sofort gewerkelt wird, kannst du egentlich jede LP kaufen, die dir ansonsten zusagt... .
 
für 3490 € kannst du dir bei einem Gitarrenbauer eine LP nach Wunsch bauen lassen, inkl. Bünde. Wahrscheinlich sogar für weniger.

Nachteil: Wiederverkaufswert wird vermutlich sehr viel weniger sein als bei einer G
 
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Na dann such ich mir mal Slash als Vorbild aus, da Angus ja SG Jünger ist und Hetfield eher auch nicht so der typische LP-Spieler, mal von seiner Eclipse abgesehen.

Wenn es Gibson sein soll, dann würde ich bei Deiner Auswahl schon eher in Richtung einer modernen Les Paul gehen, da Du ja eher rock/metalorientiert bist. Da fallen meiner Ansicht nach die typischen vintage Kopien raus.


Z.B. eine Gibson Les Paul Modern Standard. Diese hat Medium Jumbo Bünde etc. Sieht wie eine typische alte LP aus, hat aber moderne Features.



oder eine moderne Custom, die sollte auch Medium-Jumbo Bünde haben (Da müsstest Du mal spezifisch nachfragen, geht nicht aus der Webseite hervor)




auch als Axcess erhältlich





Eigentlich würde ich Dir am ehesten diese zum Testen hier empfehlen, ist aber leider keine Gibson




Gruß,

Thorsten

P.S. Du könntest natürlich auch einfach an Deiner Spieltechnik arbeiten :)
 
schon die aktuellen „Medium“ Jumbos auch bei Gibson (Standard, Studio, Tribute) sind für jemanden (z.B. wie mich) einfach schlecht zu bespielen (Slides, verschobene Doublestops, open Chords bis Lage 5) zumindest für all die, die flache vintage Bundierungen gewöhnt sind und nebenbei auch noch recht viel Steelstring spielen. Ich komme allerdings optimal mit der vintage Bundierung der R7-9 Historics zurecht, einfach perfekt! Die normale Custom, also die Black Beauty ist ebenfalls entsprechend niedrig bundiert. Was gar nicht geht ist all das „moderne“ Zeugs aus dem Hause G. ... aber ich bin ja selbst vintage, insofern passt das schon.
 
Das wäre dann, wenn es nicht anders geht, der zweite Schritt. Also eine Paula wie diese hier

https://www.thomann.de/at/gibson_lpcstbk.htm

Ich würde mich mal nicht auf eine Gitarre versteifen, wenn du diese noch nicht gespielt hast.
Wie oft hatte ich schon 3 oder 4 "gleiche" Gitarren in der Hand, welche dann doch anders waren. Weil Holz wächst einfach nie gleich. Und wo Handarbeit gemacht wird, ist auch nie alles gleich.
Gerade beim Gibson CS schon die "gleiche" Gitarre 2x in der Hand gehabt. Einmal hat mir der Hals super in der Hand gelegen.

Wird sicher ein fetter Aufpreis. Deswegen hätte ich eben gehofft, es gibt eine sehr ähnliche die schon flache Bünde drauf hat. Oder sowas in der Art...

Wennd u eine Gitarre lange spielen willst, ist das in meinen Augen egal. Hauptsache man ist glücklich damit.

ES-335 ist doch Halbakustik, die ist mir zu brav ... :evil:

Ging doch nur um flache Bünde. Die sind flach. ;)
 
..., da hab ich mal irgendwo Begriffe gelesen wie ...

Ganz egal, wie hoch Dein Budget ist - das ist meiner Ansicht nach der falsche Ansatz, um ein Instrument auszusuchen. Wenn Du sicher bist, dass es eine Lester sein soll (bei dem Preis würde ich auch einen Custombau von einem guten Luthier in Erwägung ziehen), such Dir einen Händler, der eine möglichst große Auswahl hat und nimm Dir genügend Zeit, um möglichst viele richtig auszutesten. Dann hast Du nicht "gelesen" was sein könnte, sondern einen eigenen Datensample auf dem Du den Auswahlprozess verfeinern kannst (es sei denn, Du findest dort Deinen Traum).

Aber das sind nur meine 2 cent zu dem Thema:).
 
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Meine Frage aus der Sicht des Gitarrenbauers wäre ob Dir die Breite der bünde egal wäre. Die damaligen Bünder der "fretless wonder" waren extrem breit. Dagegen sind die von Dir oben erwähnten Vintage-Strat sehr schmal. Die Breite der Bünde der heutigen Les paul liegt irgendwo dazwischen.

Findest Du heute eine Les Paul die Dir klanglich und optisch perfekt zusagt, kann Dir jeder gute Gitarrenbauer die Bünde abrichten ohne neu zu bundieren.

Ich würde empfehlen dies frühestens ein halbes Jahr nach Kauf machen zu lassen, damit das Instrument ein wenig Zeit hatte sich zu aklimatisieren.
 
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Schau dich mal bei Les Paul Customs aus den siebziger Jahren um, die nennt man nicht umsonst "fretless wonder".
 
oh oh, diese Fretless wonder. So eine habe ich auch. Nach einigen Jahren spielen nutzen sich die Bünde immer etwas ab. Nach einigen Jahren intonierte sie nicht mehr richtig auch Bending wurde immer schwerer, da die Saiten immer schön auf dem Griffbrett schrabten. Das machte keinen Spaß mehr. Nun habe ich normale Bünde drauf machen lassen und es ist alles wieder bestens.

Also zur Not kann man eben "normale" Bünde niedriger abrichten lassen.
 
Nach einigen Jahren intonierte sie nicht mehr richtig

Wer viel spielt schafft das in Wochen statt Jahren. Diese Bünde waren einfach zu breit. Da ist es schnell vorbei mit guter Intonation.
 
Am Anfang ging das noch .... schleichender Prozess.
 
Schau Dich einfach mal im Gibson Custom Shop bei den R6-R0 Modellen um. Ich finde die Bünde klasse. Nicht zu hoch und nicht zu niedrig.
Der ganze Fretless Wonder Quatsch kam eher damals durch die andere Spielweise, da die Jazzer dieses Format bei ihrer Bending-Freien Spielweise bevorzugten. Konnte man ja nicht ahnen, dass die Gitarren mal in Marshalls gestöpselt wurden und jemand das Rocksolo erfand...:m_git1:
 
Schau dich mal bei Les Paul Customs aus den siebziger Jahren um, die nennt man nicht umsonst "fretless wonder".

Das kann ich nur bestätigen, meine LP Custom ist von 1979 und ist so ein sog. "Fretlesswonder".
Hier sind werksseitig die Jumbobünde schon ziemlich flach geschliffen.
Je nach Geschmack lässt sich die Saitenlage sehr flach einstellen.

Die gibt's je nach Zustand ab ca. 3000 € im Gebrauchtmarkt.

Da brauchst Du Dir soundmäßig auch keine Gedanken machen, die passen! :)

VG

Herbie
 
Bei offenen Akkorden im Clean-Bereich ein bissl angedrückt, schon klingts verstimmt.

Also, wenn das das einzige Problem ist würde auch sachte greifen helfen, oder einfach stärkere Saiten verwenden. :)

Edit: Und die Sattelkerben könnten zu hoch sein, falls das Verstimmen nur bei offenen Akkorden auftritt.
 
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