Heyho zurück!
Ich bin glücklicher Besitzer einer PRS Custom 24 und einer Gibson Les Paul Std Plus.
Ich muß sagen, die PRS klingt verzerrt transparenter, evtl. etwas bissiger und direkter, während die Les Paul einen fetteren, satten Drive besitzt. Der besitzt nicht dieses Entgegenspringende einer PRS, wirkt aber nie mumpfig. Ich spiele hauptsächlich Alternative und verzerre daher nur gemäßigt, hab aber natürlich auch die Extremsituation ausprobiert. Für so Sachen wie NuMetal würd ich dir die PRS ans Herz legen. Dort ist die Les Paul wegen des ausgeprägten Mittenbilds eher ungeeignet ( ich hör schon die Proteste ). Wenn du eher in die Richtung Rock, Britpop, Alternative, Indie gehst, sind beide Gitarren echte Klassiker, bei denen du nichts falsch machen kannst.
Wie gesagt, die PRS ist etwas direkter und transparenter ( wohl wegen des dünneren, leichteren Korpus und der darauf verhältnismäßig dicken Ahorndecke ), die Les Paul gibt dem Ton noch ein ( mitten- ) betonenderes, erdigeres Fundament mit.
Clean sind beide großartig mit rundem und ausgewogenem Klangbild. Vorteil der PRS ist, daß mehr Schaltungsmöglichkeiten vorhanden sind. Man hat auch die Möglichkeit, eine Spule eines Humbuckers zu betreiben und somit einen gutklingenden Singlecoilsound zu haben.
Zur Ergonomie:
Der Korpus der Les Paul ist doch relativ dick und besitzt keinerlei ergonomische Ausfräsungen, kann je nach Gitarre erträglich schwer bis bandscheibenschädigend sein, und hat ( je nach bestelltem Halsmodell ) ein gutes Stück Holz als Hals.Wenn du eher dünnere Hälse gewohnt bist, kann es schon ne größere Umstellung werden. Verarbeitung ist klasse !
Die PRS ist ergonomisch perfekt was den Korpus angeht. Der Hals hat für mich die ideale Dicke ( dicker als Stratocaster, dünner als Les Paul ). Was nervig ist, ist der Pickupwahlschalter, der wie ein Poti aussieht und wirklich fitzelig in der Bedienung ist. Er wird gedreht wie ein Poti, aber mit Einrastungen für die einzelnen Schaltpositionen. Der Live- Umschaltbetrieb will geübt sein! Verarbeitung ist toll. Besonders die Lackierung ist sehr Kratzer- resistent ( hoffentlich haben sie den Lack nicht geändert ), man muß schon mit roher Gewalt rangehen, um deutliche Kratzer zu produzieren.
Hinweis: Du schreibst ja von der Classic Electric. Ich hoffe, du weißt, daß bei dieser Gitarre im Gegensatz zu den anderen der Hals geschraubt und nicht geleimt ist. Dies ist dadurch ein völlig anderes Konzept als bei der SG und Les Paul. Der Sound dürfte dadurch etwas mittenärmer ( härter ) und transparenter werden, die Höhen und Bässe ausgeprägter, das Ansprechverhalten etwas direkter und schneller. Mit diesem Konzept wollen die Leute anscheinend im Lager der humbuckerspielenden Fender- Gitarristen wildern. Du solltest das also lieber mal austesten, ob dich das anspricht. Wenn ja, teste gleich mal die PRS Swamp Ash, die hat 2 Humbucker, 1 Singlecoil ( H-S-H ) + Schraubhals und klingt sehr gut. Die kann man je nach Händler zum selben Preis wie Classic Electric schießen, da sie wegen des weniger klassischen Aussehens sich anscheinend etwas schlechter verkauft. Soundmäßig ist sie großartig, klingt aber mehr wie ( sehr gute ) Fender Strat mit Humbucker.
Ich hoffe, ich hab dir etwas weiterhelfen könne und wünsche viel Spaß bei Ausprobieren.