Gibson SG sucht differenziertes Klangbild

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Die6F
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Hallo liebe Leute,

ich habe mir eine 2016er Gibson SG gekauft. Ich spiele hauptsächlich Jazz/improvisierte Musik und eigentlich nur auf meiner Heritage 335.
Nun war mir allerdings schon immer nach einer SG, auch wegen der Möglichkeit ohne große Probleme ein Vibrato nachrüsten zu können. Gedacht, getan, nun hab ich eine.
Die Standard PU's 490R und T haben mir direkt weniger gefallen, daher hab ich mich entschieden SD P90 Phat Cats einzubauen.
Die gefallen mir an sich sehr gut, jedoch ist das gesamte Klangbild der Gitarre am Amp eher dumpf und undifferenziert, an sich wunderschönes Sustain, jedoch gehen mir gefühlt die Höhen sehr stark verloren, vor allem bei flächigen Akkorden.
Ich habe beim PU Tausch direkt die Elektronik neu gemacht weil ich keine Lust auf fisseliges werkeln auf der Gibson Platine hatte. Habe vier 500K Potis von CTS verbaut, 22nf an den Tonpotis, des wars.
Hat vielleicht jemand von euch eine Idee wie ich aus der SG mehr Klarheit herausbekommen kann? Oder woran es womöglich liegen könnte dass sie eher mulmt?
Wie bereits am Anfang geschrieben, mir gehts weniger um einen fetten Rocksound sondern eher um ein relativ gleichmäßig ausgeprägtes Klangspektrum vor allem clean, bei dem ich von dem schönen Sustain profitieren kann.
Würde mich freuen wenn jemand eine Idee hat. Danke im vorraus.
Viele Grüße
Uliesco
 
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Hm, P90 hast Du ja schon. Was spielst Du denn für Saiten? Und was für Pleks? Eine SG ist ja normalerweise etwas perkussiver im Ton als z.B. eine Les Paul oder auch Deine ES. Der Anschlag wird sehr direkt und dynamisch übertragen, aber danach tut sich meist nicht mehr viel.
Falls Du, wie bei Jazzern ja beliebt, fette Flatwounds spielst, würde ich es mal mit (fetten=0.11er) Roundwounds versuchen. Der Anbau eines Bigsby bringt nach meiner Erfahrung auch etwas mehr "Twang".
Sicher kann man an der Verdrahtung auch noch was machen, aber dafür gibt's hier grössere Experten als mich.

Viel Erfolg!
 
Hi captain, danke für deine Antwort! Ich spiele standard 11er von Ernie Ball und recht harte Plektren.
Verstärkt wird über einen Fender Hot Rod, der ist sowieso sehr Bassbetont, das find ich ich gar nicht schlimm, gehört zum Amp, jedoch fehlt mir wie gesagt die hörbare Trennung der Frequenzen, so fallen beispielsweise bei einem sehr breiten Akkord über alle 6 Saiten die Höhen hörbar weg.
Vielleicht hat dazu ja noch jemand eine Idee.
 
Phat Cats kenn ich jetzt nicht, der Name impliziert aber "Fat",
würde mich nicht wundern wenn diese P90 eben nicht klar und hell klingen.

Einen Treble Bleed würde ich auch noch nachrüsten, dann klart es zumindest beim Zurückregeln etwas auf
und/oder mal 50´s Wiring ausprobieren, das erweitert auch das Klangspektrum ein wenig in die klare Richtung.
 
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so fallen beispielsweise bei einem sehr breiten Akkord über alle 6 Saiten die Höhen hörbar weg.
Steg PU rauf, Hals PU runter? Presence am Amp höher drehen?

Bin ja der Meinung, dass man mit PU's den Klang einer Gitarre nicht wirklich ändern kann. Man kriegt sie wohl lauter oder leiser, aber das Klangspektrum des Instrument ändert sich dadurch kaum.
Bevor Du viel Zeit, Mühe und Geld investierst, nur um am Ende etwas zu haben, was "so ähnlich" wie das von Dir gewünschte klingt, würde ich mich erstmal fragen, ob das Instrument das richtige ist. Immerhin wird man eine SG auch wieder los und sie sind auch nicht unerschwinglich teuer. Die Kunst ist halt, unter den vielen Angeboten die richtige zu finden, was einen Online-Kauf natürlich ausschliesst.
Sicherlich werden eine Menge Leute hier auf diese oder jene PU's verweisen, die es dann angeblich bringen oder 'ne besondere Sorte Orange Drops - sicher, zum optimieren taugen solche Maßnahmen, aber eigentlich ist erstmal der unverstärkte Klang entscheidend.
Meine 94er SG z.B. ist akustisch schon so laut, dass sie schon fast als Akustik Gitarre durchgeht und entsprechend gut ist auch der verstärkte Klang.
 
Also unverstärkt gefällt sie mir eigentlich sehr gut, macht Spaß, klingt ausgewogen, das ist es glaub ich nicht. Vielleicht hab ich noch nicht genug mit der PU Höhe rumprobiert, ein 50's wiring könnte ich auch noch probieren. Danke schonmal!
 
Hm 8k für den Neck Pu und SD sagt über den Phat Cat

"Want the focused mid bite and unique attack of a P-90, ..."

focused mid bite klingt mMn nicht unbedingt nach brillianterem Sound .....? :confused:
 
Bin ja der Meinung, dass man mit PU's den Klang einer Gitarre nicht wirklich ändern kann
Den Klangcharakter können PU's nicht ändern, sie dimensionieren jedoch das Frequenzspektrum sehr unterschiedlich. In meine Musician-Kopie, die mir mit dem Neck-HB zu Bass-reich war, habe ich einen HB mit Alnico 8 gesetzt, der ist sehr höhenreich aber noch rund und etwas wärmer als wie ein Keramik-Magnet. Zusätzlich kann mit einem Bass-Cut-Regler auch noch mehr der Bassanteil herausgenommen werden, ist besonders fürs solieren praktisch, wenn die Töne klar und differenziert kommen sollen.
Für cleane Akkorde benutze ich gern einen Steg-Split Seriell mit einem Neck-Split kombiniert. Dieser Misch-HB gibt das ganze Klang-Spektrum wieder, welches in der Gitarre steckt, und dadurch, dass sich die Splits einzeln mischen lassen, bekommt man einen wunschgemäßen Klang heraus.
Differenzierter, als wie vier Spulen in der Zwischenstellung, ist es auf jeden Fall auch.;)
 
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Ich hatte noch überlegt für den Hals ein Meg Ohm Poti zu verbauen, kann mir da jemand was zu sagen, also ob dadurch der Klang weniger mumpfelig werden könnte? Habe am Steg wieder den 490T eingebaut, der ist in jedem Fall klarer von der Auflösung, hat aber recht wenig Output. Hab hier leider nicht so viel Material zum ausprobieren herumliegen... Danke für eure Antworten
 
Gut geeignet für die SG ist, weil sie von Natur aus recht mittig klingt, die P-Rails von SD.
Davon habe ich mit auch gerade einen bestellt, für mein jüngstes Vorhaben.
Hier werden über eBay Kleinanzeigen Unverbaute angeboten:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...hpr-1-p-rail-set-cream-neu-/528887964-74-1958
Die haben etwas mehr Dampf und ich habe einen On-Z-On Switch konstruiert, der in allen 3 Positionen 2 Splits parallel, Pseudo-Split (P90) und HB schaltet. Dafür kann man einen Tonregler opfern und einen Double Toggle mit 6 Ösen für unter 10,00€ einbauen.
Den anderen Tonregler kann man auch rauswerfen und einen Balance-Regler von Bourns einbauen, der nur 1.00 bis 2.00€ kostet und High-Cut und Bass-Cut in einem ist.
Volumen kann man zwei lassen oder einen Master-Volumen und statt dessen einen Rotary-Switch ebenfalls Low Budget Bereich 3 bis 5 Euro.
Das Objekt mit dem Tri-Sound-Schalter baue ich gerade, wenn es dich interessiert?
 
Ich würde die Bridge und den Sattel tauschen.
Eine Bridge aus Glockenmessing gibt es bei ABM, beim Sattel kenn ich mich nicht so gut aus, habe aber mit den einstellbaren Messingsätteln von Webster auf Bass und Gitarre gute Erfahrungen gemacht. Wenn man dickere Saiten spielt muss man bei dem die Kerben anpassen, ein Schlosserfeilensatz kostet aber nicht die Welt. (Die 4-Kantfeile passt besser als die 3-Kant ... ;) )
 
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Gut geeignet für die SG ist, weil sie von Natur aus recht mittig klingt, die P-Rails von SD.
Hab ich mir angehört, das könnte tatsächlich eine gute Option sein, allerdings wäre ich glaub ich beim basteln überfordert mit den ganzen Verschaltungsmöglichkeiten ;) Ich war bisher immer sehr puristisch unterwegs. Aber vielleicht ist es auch mal Zeit für was mehr Spielerei. Deine Schaltung klingt sehr interessant!
 
Hast du die 500k Potis vor dem Einbau mal durchgemessen? Die haben zum Teil Toleranzen von bis zu 20%.
Das macht schon einen Unterschied, ob du ein tatsächliches 400k oder 600k Poti einbaust.
 
Ich hab nur nachgemessen ob sie funktionieren aber nicht genau nach den Werten geschaut, also eben nur ob verdächtig viel weniger rauskommt oder viel zu viel. Aber das macht natürlich Sinn, vielleicht mess ich nochmal nach, danke!
 
Ich war bisher immer sehr puristisch unterwegs

Wenn mehr, dann überschaubar mehr. Ich halte es so, dass auf das Bewährte immer ein Teil neu dazu kommt, damit es nicht zu langweilig wird.

Da empfehle ich mit dem Double Toggle Switch mit 6 Ösen zu beginnen, der Original-Toggle hat 4 Ösen, von denen meist zwei zusammengelötet

sind, wo der Ausgang zur Buchse ist.

Dazu einen Push/Pull oder Push/Push ist praktischer, da nur drauf gedrückt werden muss.

Mit dem P/P kann zwischen HB seriell zu HB parallel umgeschaltet werden. Da wird dann zusätzlich ein Widerstand mit geschaltet, damit es nicht zu

drucklos klingt im Parallel-Modus.

Der Double Toggle macht in der Zwischenstellung einen Autosplit mit jedem HB. Je nach Stellung des Push/Push sind die Splits dann seriell oder

parallel zusammen geschaltet. in der Endstellung ist dann das selbe geschaltet: HB Seriell oder parallel.

Statt drei Positionen sind es dann sechs, und dass sehr übersichtlich zu alle dem.

Das würde fürs erste reichen. Den kombinierten Bass-High-Cut kann man ohne weiteres später nachrüsten.
 
Hi,

vielleicht könntest Du mal ein Bild vom E-Fach posten, auf dem man alle Verbindungen sieht. Manchmal baut man einen Fehler rein und sieht ihn selber einfach nicht. Vielleicht hat zB ein Kondensatorbeinchen Kontakt, wo keiner sein sollte oder sowas. Oder die neuen Potis haben tatsächlich zu geringe Werte, aber das kann man eben nur durch Messen rausfinden. Ein Multimeter sollte eh jeder E-Gitarrist im Haus haben.

Die gewählten PUs sind zwar schon fett, aber wohlgemerkt für Single Coils - genügend Höhen haben die auf jeden Fall. Da sehe ich jetzt nicht die Baustelle. Wenn die Gitarre dagegen schon "trocken" etwas undifferenziert und matt klingt, solltest Du an die Hardware gehen, da gebe ich @stonarocka völlig recht. Speziel die mangelnde Saitentrennung war mir auch bei meiner LP ein Dorn im Auge, und das ist heute völlig anders.

Gerade bei Gibson ist die "Nashville"-Tunomatic nicht nur mechanisch und vom Werkstoff her Müll, sondern oft auch etwas nachlässig eingebaut. Ich habe jetzt schon bei vielen Gibsons gesehen, dass die Einschlaghülsen der TOM nicht wirklich stramm bis zum Anschlag oder gar etwas verkantet im Body sitzen, und da kann nix gutes bei rauskommen. Also mal nachprüfen, vielleicht ist es schon damit getan, die richtig bündig mit der Decke reinzudrücken (weiches Holzstück drauf und mit einem kleinen Hammer einklopfen). Die haben ja so einen Ring außenrum, der sollte wirklich ringsum gut aufliegen.

Besser ist in der Tat eine qualitativ hochwertigere Brücke, wobei ich auch zu den ABM-Fans zähle. Nicht billig, aber da wackelt schon ohne Saitenspannung nicht alles rum. Insbesondere die Passung der Saitenreiter ist bei Gibson oft sehr mies, aber auch deren Material. Faber und Gotoh bieten auch sehr gute Brücken an, wobei man zumindest auf Messing-Saitenreiter achten sollte. ABM baut sogar die ganze Bridge aus gefrästem Messing, Alu oder Stahl, das ist technisch die hochwertigste Ausführung. Auf jeden Fall tauschen sollte man dabei auch die Stehbolzen und Einschlaghülsen, die bei Gibson sehr mickrig und aus billigstem Guss sind. Ebenfalls sinnvoll ist für Deine Anforderungen ein Tailpiece aus Alu, das fördert ebenfalls Obertöne und Saitentrennung.

Erst wenn die mechanische Seite wirklich ohne Beanstandung funktioniert, hast Du ein klares Bild. Für mich hat sich immer wieder gezeigt, dass hier wirklich die Qualität einer Gitarre beeinflusst werden kann, während die Elektrik eher die geschmackliche Seite bedient. Selbst wer einen dunklen, höhenarmen Ton bevorzugt, will den (meistens) auf einer differenzierten Basis haben, ist vielleicht sogar noch mehr darauf angewiesen.

Gruß, bagotrix
 
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Gut geeignet für die SG ist, weil sie von Natur aus recht mittig klingt, die P-Rails von SD.
Nee, da ist der P90 Teil auch recht fett und mittig.
Der Singlecoil Teil ist dagegen recht spitz und man muß mit der Einbaurichtung etwas experimentieren.
Ich hab (auf einer Special, die nicht so weit von einer SG entfernt ist) den Pu an den Steg gesetzt
und den P90 Teil zum Steg zeigend eingebaut. Dann klingts klar und frisch und der SC ist nicht zu schrill.

Im G+B gabs mal einen richtig großen P90 Test, der riesige Unterschiede an den Tag gefördert hat.
Ich persöhnlich bin kein Freund von "fetten" P90, ansonsten aber echter Fan.
 
@usdz dass mit der Einbaurichtung ist ein guter Tipp. Im allgemeinen habe ich an das Parallelschalten des HB gedacht, wohl bemerkt mit angepasstem parallelen Widerstand. Ich kann den Wunsch,differenzierten Klang zu haben bei Jazz-Akkorden,gut nachvollziehen, da geht es um feine Nuancen, um musikalisch die Feinheiten zu unterscheiden.
 
Hallo Bagotrix, danke für deine Antwort! Hier ist ein Bild. Es ist tatsächlich mein erster vollständiger Neueinbau, sieht etwas wirr aus und kann man sicher wesentlich besser machen. Vielleicht fällt euch ja was auf. Nach einer neuen Brücke hab ich schon geschaut, ABM klingt überzeugend, allerdings hab ich keine vorgekerbten gefunden, kann man die über ABM direkt beziehen? Ich denke tatsächlich dass das schon einen großen Unterschied machen wird, da die Saiten trocken gespielt sehr unterschiedlich klingen, also sowohl Lautstärke (trocken), dynamisches Verhalten und Sustain.
Und zu dem Phat Cat: ich wollte gerne das Feel von einem P90, aber eben nicht in die schrille sondern in die volle Richtung. Womöglich hab ich jetzt zu voll ;) Danke für eure Beiträge!
IMG_0531.JPG
 
Hi,
verarbeitungstechnisch sieht das doch sehr sauber aus, erst recht für einen Erstling:hat:. Was ich anders machen würde, wäre höchstens die Anbringung der Kondensatoren (Caps), deren Beinchen bei Gibson traditionell als Verbindung zwischen Volume und Tonepoti verwendet werden.

Einen gewissen Einfluss könnte evtl die üppige Abschirmung haben, die bei abgeschirmten PU-Kabeln ja nicht zwingend nötig gewesen wäre. Man sagt der Abschirmung ja nach, dass sie die Höhen ein wenig dämpft - was ich allerdings für meine Warmoth nicht bestätigen kann, die ich auch mit ordentlich Kupfer "verziert" habe.

Kontrollieren solltest Du aber die Anschlussbeinchen der Caps, das sieht so aus, als hätten die Kontakt zum Potigehäuse, wo keiner sein sollte. Wenn die Tonpotis beim Drehen normal funktionieren, wirds daran aber wohl nicht liegen.

Am wahrscheinlichsten erscheint mir nach wie vor, dass die Hardware Deine SG ausbremst. Wegen der Kerben würde ich mir eigentlich keine Sorgen machn, das kann man wirklich ohne Probleme selber machen. Die klassische Methode ist, die (alten, denn die kann man danach wegschmeißen) Saiten auf den ungekerbten Reitern exakt auszurichten und dann mit einem kleinen Hammer einmal draufzuhauen. Dann prägt sich die Kerbe schon ausreichend ein, die gar nicht besonders tief sein muss. Mit feinem, gefalteten Sandpapier kann man die Riefe dann etwas glätten, und gut ist.

Sollte die alte Bridge die Kerben jeweils mittig auf den Reitern tragen, und sind dabei die Saiten schon perfekt ausgerichtet, kannst Du die Bridge tatsächlich auch vorgekerbt bestellen, das bietet ABM beim Direktbezug an.

Gruß, bagotrix
 

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