Gibt es "Regeln" beim einstellen des Metronoms?

Punker2706
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Hallo Liebes Forum,
Da wir in der Band so oft vom Timing her durcheinander kommen haben wir uns vorgenommen mit Click/Metronom zu üben.
Zunächst dachten wir "Hören wir halt einfach mal 'ne Aufnahme von uns an, und tappen dann im Takt auf die Smartphone-App um die BPM rauszufinden. - Das hat soweit auch funktioniert. 150 BPM hat die App angezeigt.
Beim Üben zu hause hab ich mir dann ein Online metronom genommen (einfach bei Google "Metronom" eingegeben" und siehe da Google hat da 'n kleines Metronomwidget direkt bei den Suchergebnissen - Toll <3) und musste feststellen, dass 150 gar nicht zur Auswahl stand.
also schaute ich in den Suchergebnissen nach einem anderen Metronom und auch hier gab es nur 144 oder 152 BMP zu Wahl.

Unser Trompeter meinte dann "Naja, üblicherweise nimmt man irgend 'n Tempo, welches durch 4 teilbar is'" - diese Regel passt zwar auf einige Tempi, allerdings nicht auf alle (beispielsweise gibt es bei beiden Metronomen 69 BMP zur Wahl...)

Warum werden also einige Tempi einfach nicht (oder nur selten) genutzt und nach welchen Regeln wird die Auswahl gefällt?
mir ist klar dass es auch ausnahmen gibt, trotzdem würde ich gern wissen warum bei so vielen Metronomen einfach Zahlen fehlen.

Ich hoffe ihr könnt uns, als Band in Sachen Tempo ein Wenig erleuchten ;-)
Liebe Grüße
Martin
 
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Also ich würde sagen, dass es einfach eine Sache des Programmierers ist, wie genau man das Metronom einstellen kann. Ganz einfach mit dem Hintergedanke: "Es ist egal ob ich ein Lied jetzt mit 150 bpm oder 152bpm spiele".

Ausserdem gibt es ja noch die Möglichkeit das Metronom nur halb so schnell klopfen zu lassen (also 75 bpm) und doppelt so schnell drauf zu spielen (also mit 150bpm).
 
Ausserdem gibt es ja noch die Möglichkeit das Metronom nur halb so schnell klopfen zu lassen (also 75 bpm) und doppelt so schnell drauf zu spielen (also mit 150bpm).
aber 75 gibt's ja auch nicht zur auswahl und irgendwie müssen sich die Programmierer da offensichtlich abgesprochen haben weil man immer die selben zahlen auf allen Metronom apps, Online-Tools oder Download Metronomen findet und immer die selben fehlen auf den skalen, eben auch immer wieder. glaube eher nicht dass es einfach nur "laune des Programmierers" ist.

sicher kann man tatsächlich einfach 152 nehmen, aber das gibt mir noch keine antwort darauf, warum man dann nicht gleich glatte Zahlen genommen hat. Einfach generell in fünferschritten wär doch cool gewesen.
Stattdessen haben wir
Zweierschritte von 40-60 BPM
Dreierschritte von 60-72 BPM
Viererschritte von 72-120 BPM
Fünverschritte gibt es gar nicht
Sechserschritte von 120-144
Siebenerschritte gibt's auch nicht
und Achterschritte von 144- 208

Das ganze scheint mir zu einheitlich um willkürlich zu sein ;-)
 
Vielleicht haben auch diese "Programmierer" untereinander nur den Code getauscht oder geklaut? :)
 
Ich vermute eher, dass die Tradition von den mechanischen Metronomen und klassischen Musikstücken kommt. Ich habe aber von beidem nicht genug Ahnung, um da sinnvolle Theorien aufstellen zu können...
 
Das ganze scheint mir zu einheitlich um willkürlich zu sein ;-)

Rechnerisch/programmtechnisch ist es natürlich völlig wurst, da könnte man sicherlich jede beliebiege Anzahl realisieren (auch pi mal dritte Wurzel aus 9397).

Der Grund für die auf den ersten Blick seltsam anmutenden Schrittweiten ist meiner Ansicht nach historisch begründet:
Elektronische Metronome orientieren sich an ihren mechanischen Vorbildern.

Bei mechanischen Metronomen wird die Geschwindigkeit über einen Pendelmechanismus geregelt, indem man über ein bewegliches Massestück die Periodendauer des Pendels ändern kann.
Dieses Massestück rastet immer in bestimmten Positionen ein (damit reproduzierbare Einstellungen möglich sind und damit es nicht verruschten kann).

Bei den Schrittweiten hat man sich auf eine ganze Anzahl Schläge pro Minute beschränkt (allein wegen der Beschriftung, und die Schrittweite wird immer größer.
Warum, ist auch unmittelbar einleuchtend, bei sehr langsamen Tempi ist ein Schlag mehr oder weniger pro Minute viel deutlicher zu merken als bei schellen Tempi.

Am Anfang geht es also in Zweierschritten los, dann wechselt es zu Dreierschritten, Viererschritten und über Sechserschritte bis zu Achterschritten.

Das Vorbild sind also die traditionellen mechanischen Metronome, an deren Einteilung man sich offensichtlich orientiert hat:

Metronom-201020414525.jpg


Viele Grüße
Torsten


PS: Jetzt habe ich so lange nach einem passenden Bildchen gesucht, bis Cala mir zuvorgekommen ist... :)
 
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Och mit den 4er-Schritten bist Du doch gut ausgestattet - bei vielen klassischen Stücken bekommst Du als Tempoangabe nur "Richtwerte" wie "Adagio", "Andante", "Allegro".... :evil:

Aber Spass beiseite, welches Mobil-OS hast Du denn? EiPhone, Android oder das (unsägliche) Windows-Phone?

Vielleicht können wir Dir passende Apps empfehlen... Auf Android hatte ich zuerst Mobile Metronome, etwas viel Werbeeinblendungen, aonsonsten perfekt, aber seit Android 6.0 stürzte es bei mir regelmäßig ab.
Jetzt habe ich Metronome Beats. Beide schlucken JEDE Tempoangabe, der Sound von der 1 kann separat eingestellt werden und sie erkennen auch ein getapptes Tempo - alles was man so braucht...
Nur beim "Metronome Beats" stört mich die optische Anzeige mit dieser über das Display huschenden Kugel - die schmeißt mich jedesmal raus wenn ich mal aufs Display schaue... :igitt:
 
Grund: App falsch geschrieben...
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Vielleicht sollte man aber auch die Kirche im Dorf lassen! ;)

Herrschaften, Ihr hängt Euch hier an einer höchst fehlerbehafteten und ungenauen Messung auf.
Ich glaube ich kaum, daß Ihr bei der nächsten Probe das Stück aus dem Bauchgefühl heraus wieder mit "exakt" 150 BPM spielen würdet.

Wo/wie habt Ihr denn gemessen? An welcher Stelle? Über wieviele Takte? Wie oft habt Ihr die Messung wiederholt?
Mittelwert, Fehler, Standardabweichung? ;)

Seid Ihr Euch darüber bewußt, daß der Unterschied zwischen 150 und 152 BPM gerade mal 1 % ausmacht und daß Ihr bei der nächsten Messung (selbst bei genau dieser Aufnahme) wahrscheinlich 151, 148 oder 153 herausbekommen könnte...?

Eine Badezimmerwaage wiegt auch nicht auf 10 Gramm genau.

Es wird auch (beim Spielen ohne Click) durchaus leichte Schwankungen geben (das hat nichts mit Können zu tun, sondern liegt daran, daß wir zum Glück keine Maschinen sind.

Nochmal zur Schrittweite bei mechanischen Metronomen:
Die Schrittweite ist so gewählt, daß
  • jeder Schritt ungefähr 5% Geschwindigkeitssteigerung bringt
  • die Schläge pro Minute ganzzahlig sind
  • die Schrittweite monoton steigt (also nicht mal aus Rundungsgründen o. ä. auch mal wieder kleiner wird, z. B. nach drei Vierer-Schritten plötzlich wieder ein Dreierschritt).
Die traditionelle Einteilung erfüllt diese Voraussetzungen ziemlich gut...

Viele Grüße
Torsten
 
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Es wird auch (beim Spielen ohne Click) durchaus leichte Schwankungen geben (das hat nichts mit Können zu tun,...
Nur der Vollständigkeit halber - bei der "handgemachten" Musik schon. :D
Du kennst das natürlich, man nennt dieses absichtsvolle geringfügige Beschleunigen und Verlangsamen des Spielens als Mittel der musikalischen Interpretation Agogik.

Gruß Claus
 
Hey,
erstmal Danke für die Antworten von euch allen.
Ich bitte euch aber hiermit zur Thread-Frage passend zu Antworten und nicht blos den Text zu überfliegen und dann eine Antwort hinzuklatschen: Das soll jetzt nicht Böse klingen, aber mir ist es relativ Wurst, ob wir unsere Songs nun mit 150, 144 oder 152 BPM Spielen - derartig kleine Abweichungen im Tempo zerstören den Grove noch lange nicht. Hauptsache ist wir schwanken nicht so extrem im Tempo.

Auch lautet das Thema nicht "Suche Metronom(-App) in einerschritten. Wer kann helfen?" sondern eben "Gibt es "Regeln" beim einstellen des Metronoms"

Mit dem Bisschen Vorgeschichte zur Frage wollte ich eigentlich nur kurz anschneiden wie ich auf meine Frage gekommen bin. Ich habe bereits eine App (7Metronom für Android mit der wir, nur der vollständigkeit halber 6-7 Takte aus der Mitte des Songs mitge-"tap"-t haben.) die auch jedes Tempo wiedergeben kann. Mich hatte es nur gewundert, warum das eher unüblich ist.
Die erklärung von @Be-3 hat die Frage im Thread verständlich und nachvollziehbar beantwortet. (Vielen Dank) Somit kann das Thema von meiner Seite her geschlossen werden.
 

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