
LoboMix
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Wenn du damit die KL meinst, bei der @MusikBert zuletzt Unterricht hatte, dann muss ich dir einerseits zustimmen, möchte aber andererseits widersprechen. (Von dem unseligen Pseudo-was-auch-immer-(fake-)"Lehrer", der seine Schüler nur verar... ist nicht zu reden, so jemand gehört fristlos gekündigt, am besten erst gar nicht eingestellt!)Überholt ist diese Methode, denke ich, nicht.
"Überholt" ist diese "Methode", bzw. diese Art Unterricht nicht - leider, jedenfalls auf eine bestimmte Weise "leider". Dass jemand ganz penibel ins Detail geht, dass es auch eine positive Art "Drill" gibt, besser und schlicht "Fleiß" genannt, dagegen ist selbstverständlich nichts zu sagen. Und offensichtlich war die Frau auch sehr engagiert und konzentriert beim Unterrichten, was nur zu schätzen ist (wenn auch eigentlich selbstverständlich).
Dass sie den Körper, Haltung und Bewegung in ihre Konzepte und Betrachtungen mit einbezieht ist an sich auch erst mal gut.
Wenn aber diese Vorgehensweise mehr mechanisch statt organisch ist (wie ich es sehr deutlich empfinde!), und vor allem, wenn sie (zweifelsohne im guten Willen) ihre Schüler durch diese statischen und mechanischen Anweisungen schließlich mehr von ihrem Körper und ihrem Körpergefühl entfernt und dieses immer mehr unterdrückt wird, dann ist das ein grober Fehler, den ich nicht zu verzeihen gewillt bin. Damit macht sie ihre Schüler fest (jedenfalls die, die ihre Anweisungen strikt befolgen).
Offensichtlich hat sie nicht die geringste tiefere Ahnung und Kenntnis von Haltung, Bewegung, Disposition, Körperausdruck, sondern kann das alles nur ganz oberflächlich und schematisch betrachten. Das hilf aber niemanden, sondern schadet ihm schlimmstenfalls. Hinzu kommt, dass sie soweit ich das den Beschreibungen entnehme, gar nicht in einen Dialog dazu einsteigt, sondern nur anweist. Bei der Körperarbeit geht es aber letztendlich um die Entlockung des guten eigenen Körpergefühls des Schülers, und das kann ohne einen kompetenten und einfühlsamen Dialog des Lehrers mit dem Schüler nicht wirklich angeregt werden.
In diesem Zusammenhang zitiere ich immer die zentrale Frage, die G.O. van de Klashorst, der Begründer der "Dispokinesis" (Disposition, Haltung und Bewegung des Musikers) an die Schüler (die aufgrund ihrer Probleme auch oft Patienten bei ihm waren) stellte: "Wie fühlt das?" (wegen seines holländischen Akzents sprach er das immer so verkürzt aus, gemeint ist natürlich "Wie fühlt sich das an?", wobei diese ursprünglich ungewollte Verkürzung immer noch einen kleinen konstruktiv-verwirrenden Impuls in diese Frage brachte, der die Schüler noch mehr in die Tiefe fühlen ließ, weshalb er diese Formulierung auch später beibehielt, als er ganz fließend Deutsch sprechen konnte).
Daraus dann einen Dialog zu entwickeln, der den Schüler schließlich in einen konstruktiven und vertiefenden Dialog mit sich und mit seinem eigenen Körper bringt, darum geht es, wenn man sinnvoll am Körpergefühl arbeiten möchte.
Mechanik in diesem Zusammenhang ruft nur Erstarrung und Unlebendigkeit hervor.