Gitarre als Wertanlage?

  • Ersteller StringBreaker
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1. Der TO hat sich nun seit erstellen des Themas nicht mehr gemeldet.....
2. Zum Thema Goldpreis: Kann ich nicht nachvollziehen. Gerade in den letzten 3,5 Jahren (seit 2018) ist der Goldpreis erheblich angestiegen.
Goldpreis seit 2018.png


Hatte man also in 2018 1kg Gold, war es damals um 35.000 Euro wert, im März 2022 dann 60.000. (auch vor dem Russland-Krieg lag der Goldpreis schon deutlich über 2018 (im November 2021 bei 53.000 Euro). Somit konnte der geneigte Goldkäufer innerhalb von wenigen Jahren ein schönes Plus machen.
3. Der TO will eine wertstabile Gitarre. Meiner Meinung bleiben fast ausschließlich Fender und Gibson über, nicht mal PRS.
Aber auch Fender und Gibson drohen da Probleme, da die Preispolitik nicht mehr nachvollziehbar ist. Man findet masterbuilts für 10.000,- Die CS Shop Gitarren sind Massenware geworden. Dennoch sind die Preise gestiegen. Vor 2 Jahren konnte man den überwiegenden teil der CS Gitarren von fender für unter 3000,- kaufen. Heute liegen die Preise in der Regel über 3000,- (wir reden hier von 2 Jahren).

Konkret für den TO:
Wertstabil mit Potential zur Wertsteigerung in dieser Preislage:
Für mich z.B. die frühen AVRI Gitarren von Fender (1982 bis 1984), made in USA. Bekommt man für den Preis und Werterhalt ziemlich sicher. ABER: super erhalten, mit originalem Koffer und Papiere. Und da wird es wieder schwierig. Meist gebastelt, meist keine Papiere mehr etc.
Wenn ich den TO richtig verstehe, geht es nicht um Spekulationsobjekte, sondern um Wertstabilität. Von daher ist obiges Beispiel zwar korrekt, aber nicht im Sinne des TO.

Man muss den Markt gut beobachten und sich ein bisschen auskennen. Sonst nützt der beste Tip nichts, weil man reinfällt. Nicht nur die Käufer wissen, was toll ist, auch die Betrüger.
Am besten man hat einen Kumpel der einen Kumpel hat, der save ist.....etc.
 
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Vielleicht sollten wir auch einfach froh sein, dass Gitarren keine "gute" Wertanlage bzw. Spekulationsobjekt sind.

Man stelle sich nur einmal vor, wie regelmäßig der Gitarrenladen des Vertrauens leer gekauft wird, weil sich herausgestellt hat, dass eine Gitarre in wenigen Jahren ihren Wert verdoppelt. Dann würden die echten Musiker in die Röhre schauen, wenn Modell XY nicht zum Musikmachen genutzt wird, sondern irgendwo in einem Gitarrenkoffer unterm Bett von einem sog. "Investor" landet, der noch nicht einmal Fender von Gibson unterscheiden kann.

Zum Glück halten sich die Scalper auch in Grenzen, die bei Neuerscheinungen den Markt leer kaufen und dann die wahre zu Mondpreisen im Netz verkaufen wollen.

Was mich bei Gitarren als "Werterhalt" nervt, ist, dass man sie nie wirklich "nutzen" kann. Man kennt es ja, selbst als Wohnzimmergitarrenheld lässt sich die ein oder andere Macker oder Kratzer nicht vermeiden und so etwas mindert schnell den Wert. Ich kann die Gitarre auch nicht nach meinen Wünschen umbauen, da selbst ein 59er PAF, die günstige Epiphone nicht zu einem "Goldstück" macht. Im Gegenteil, jede Änderung ist ein Wertverlust und bei günstigen Gitarren möchte auch niemand die Mods zahlen.
Ich könnte mir nicht eine Gitarre zulegen, die ich dann wie ein rohes Ei behandeln müsste oder gar nicht anrühren dürfte. Dazu juckt es mich zu sehr in den Fingern, das Teil zu spielen. Da ist dann der rationale "Investor" ohne Bindung zur Materie im Vorteil.

In der Realität ist es doch auch so, dass gerade die runtergerockten Klampfen, die aus musikalischer Sicht "wertvolleren" Gitarren sind. Man sollte sich die Frage stellen, warum z.B. eine 40 Jahre alte Gitarre noch im Mint-Zustand ist. Gerne gespielt wurde sie dann anscheinend nicht.
 
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Das stimmt schon.
Andererseits kann ich auch Gitarren kaufen, die ich spiele und diese bleiben dennoch wertstabil.
Du hast natürlich recht, aufpassen muss man schon damit. Wenn ich jeden Abend auf der Bühne das Teil gegen den Amp haue, klar, dann ist die Wertstabilität weg. Wenn ich aber ein wenig aufpassen, sollte das gehen.
In meinem Falle spiele ich die Teile nur in meinem Homestudio. da passiert nicht viel. Die Gitarren bleiben wertstabil oder werden (zumindest aktuell) teurer (die Relic aussen vor, habe ich nicht bis dato).

Eine 40 Jahre alte Gitarre kann dennoch sehr gut sein, auch wenn sie nicht runtergespielt ist. Ich habe einen befreundeten Sammler, der echt ein Ohr für gute Gitarren hat. Der sagt klar, das ist eine Gurke, das ist eine, die gut klingt. Er spielt die Teile hobbymäßig zuhause, die Gitarren sind in der Regel in einem super Zustand, auch wenn sie teilweise 70 Jahre alt sind (frühe Esquires).

Auch unter den 1970er Gitarren gibt es Gute, nur die zu bekommen ist schwer. Und oft sind die 1970er Gitarren runtergespielt, heißt aber bei weitem nicht, dass das tolle Gitarren sind, oder? Eher im Gegenteil, wie wir alle wissen.

Ich glaube nicht, dass man am Spielzustand sehen kann, was gut ist und was nicht. Da hilft nur in die Hand nehmen. Wenn es einem gefällt, dann zählt es. Und wenn sie dann noch wertstabil ist...super.
 
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Ich finde auch Anpreisungen wie: "Rarität! Es wurden nur ganz wenige gebaut!" kontraproduktiv.
Wäre das damals ein Renner gewesen, dann hätte der Hersteller viel mehr davon gebaut und nicht nur so wenige. Schließlich wollte er auch schon damals Geld verdienen.
Es mag Ausnahmen geben, etwa, wenn die Gitarre einfach nicht in die Zeit passte, aber generell schreckt mich Rarität eher ab.

Auch bei limitierten Auflagen sollte man schon sehr genau hinsehen, insbesondere, wenn der Verkäufer daraus einen höheren Preis ableiten will. So etwas fände ich nur dann interessant, wenn die Gitarre etwa aufgrund höherwertiger oder anderer Ausstattung auch einen realen Mehrwert bietet. Allein der Umstand, dass sie das Endorsermodell eines Gitarristen ist, finde ich irrelevant. Man mag auf Fans dieses Endorsers spekulieren, aber das ist eher noch riskanter, als auf den Wertzuwachs eines Standardmodells, da hier noch zusätzlich fraglich ist, ob und wie lange in Zukunft Fans gerade dieses Endorsers existieren und bereit sind, Aufpreise zu zahlen.
Außerdem ist bei ltd. editions bisweilen die Auflage so hoch, dass nicht mal alle verkauft werden können, das spricht nicht gerade für einen Nachfrageboom in der Zukunft.

Generell unter dem Gesichtspunkt Werterhalt für die nächsten 5 Jahre würde ich pauschal für gängige Gebrauchtgitarren mit Originalkoffer einschätzen:
Wer eine Gibson Les Paul Standard unter 1500€, eine USA Fender Strat oder Tele unter 800€ oder eine PRS Custom 24 unter 1600€ in jeweils ordentlichem Zustand bekommt -und das dürfte bei diesen Preisen wirklich nicht einfach sein-, der hat kein großes Risiko eines Wertverlustes. Alter Händler-Spruch: "Der Gewinn liegt im Einkauf."
Allerdings liegen vorgenannte Preise auch deutlich unter dem derzeitigen Straßenpreis und das Interesse an diesen Gitarren ist so hoch, dass bei der Suche Versteigerungen sinnlos sind.
 
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Was meint ihr dazu?
Kaufen Sie eine Gitarre, die Ihnen gefallen wird. Dann investieren Ihre Kraft ins Musik-Machen und Spielen mit Freunden. Ein stabiles und solides soziales Netzwerk, Familie und Freunde – das ist die beste Investition und tolle Wertanlage. Die Gitarre kann dazu dienen, diese Beziehungen zu stärken. Und bitte um Entschuldigung, wenn ich lächerliche und altmodische Ansichten habe.

Gruß, Vladimir
 
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Und bitte um Entschuldigung, wenn ich lächerliche und altmodische Ansichten habe.
Nee, Vladimir, das passt schon:) Viele meiner privaten Beziehungen kommen vom Musikmachen oder -hören. Und 2 von den 3 Instrumenten, die ich bisher verkauft habe (in 47 Jahren), habe ich an Bekannte verkauft, da diese die gerne haben wollten. Auch eine gute Wertanlage:)
 
Also wenn man mit Gitarren kein Geld verdienen könnte, würde es wohl kaum so viele Vintage Händler geben.
Fakt ist, man muss sich extrem viel mit der Materie auseinandersetzen. Ich persönlich finde Gitarren einfach deutlich spannender als Aktien und beschäftige mich aber auch dementsprechend viel mit dem ganzen Vintage Kram. Ist aber halt auch nicht mein einziges Investment und die Iliquidität ist tatsächlich ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.
image.jpg

Bild: Vintage Guitar Price Guide (The 42 Guitar Index)

Mein Tipp für den schmalen Taler: unverbastelte Student Models der 60/70er Jahre. Fender Mustang, Duo Sonic oder Gibson Melody Maker, Junior usw.
 

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