Gitarre: Pickup u. Amp gleichzeitig aufnehmen

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Tompa1991
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Moin,
ich möchte bei Gitarren-/Bassaufnahmen gleichzeitig das Pickup-Signal und einen Amp bzw. eine 4×12 Box aufnehmen.
Hierfür muss ich das Signal splitten.
Trotz Suchfunktion bin ich nicht weitergekommen.

Was sind die Probleme folgender Lösungen hinsichtlich:
- Pegelverlusten
- Brummschleifen
- Sonstigem

1.) Y-Kabel
2.) AB/Y-Box
3.) DI-Box passiv
4.) DI-Box aktiv

Oder löst Ihr das komplett anders?

VG
Tompa
 
Eigenschaft
 
@mjmueller, passt das mit der passiven DI-Box für alle Bässe u. Gitarren?
Egal ob aktive oder passive Pickups?
Auch bei Akustikgitarren mit Piezo-Pickups?
VG
Tompa
 
@mjmueller, passt das mit der passiven DI-Box für alle Bässe u. Gitarren?
Egal ob aktive oder passive Pickups?
Auch bei Akustikgitarren mit Piezo-Pickups?
VG
Tompa

Ja geht alles prinzipiell mit allen DI Boxen. Bei DI Boxen kann man (wenn man da so tief einsteigen möchte) ein Fass aufmachen. Unterschiedliche DI Boxen klingen anders, das liegt teilweise an der Bauart, aber hat auch was mit Impedanzen zu tun. Was jetzt aber nicht zwangsläufig immer heißt, dass es da jetzt ein besser oder schlechter gibt. Du wirst mit jeder DI Box ein sauberes Signal aufnehmen können unabhängig vom Tonabnehmer, einschließlich Akustikgitarren etc. Es gibt auch sehr flexible DI Boxen die z.B. sowohl einen aktiven und einen passiven Modus haben, einzelne können dann auch für's Reamping eingesetzt werden. Hier wird es dann aber schnell teuer.
Ganz grob gesagt verwendet man gerne passive DI Boxen bei eher stärkeren Eingangssignalen wie zum Beispiel aktiven Pickups und aktive DI Boxen bei passiven Tonabnehmer mit schwächerem Signal.
Eine qualitativ gute DI Box ist eine langfristige Investition die man ewig benutzen kann. Standard passive DI Boxen wie zum Beispiel von Palmer werden gerne auch live eingesetzt weil sie eben nicht so teuer sind, recht zuverlässig und einfach das machen was sie sollen.
Ich persönlich setze im Studio sehr gerne aktive DI Boxen ein und wenn ich mir nur eine einzige DI Box für daheim zulegen müsste würde ich vermutlich zu einer aktiven DI greifen weil ich die für etwas flexibler halte. Insgesamt ist es eine Budget Frage finde ich, also möchte man unter 100€ bleiben, möchte man so wenig wie möglich ausgeben usw. Wobei man meiner Meinung nach auch gut bei gebrauchten DI Boxen in den Kleinanzeigen zuschlagen kann, DI Boxen sind relativ robust und gehen eher selten kaputt.
 
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Ok, danke für die Antwort.
Ich werde mir eine DI-Box zulegen.
Eine aktive DI-Box kann das doch auch alles?
Wofür ist die sonst noch gut?

Ups, Navar hat zwischendurch noch geantwortet.
Danke für die ausführliche Antwort.

Ich bin jetzt am überlegen, mir eine Palmer Pan 01 (passiv) oder 02 (aktiv) zu kaufen. Vom Budget passen beiden.
 
Aktive DIs haben einen Verstärker verbaut, den braucht es eigentlich nicht (ausser aus irgendeinen Grund dann doch) und die sind auch nicht umgedreht zu verwenden (ist jetzt vielleicht für Dich nicht von Belang gerade).
Problem aus meiner Sicht was aktive DIs anbelangt: Hier sind im Grunde nur hochpreisige DIs sehr gut.
Eine empfehlenswerte sehr gute und preiswerte passive DI ist zB diese:
Audiowerkzeug MoDi

Audiowerkzeug DuDi
 
Palmer ist doch als guter Hersteller bekannt?
Die Palmer Pan 02 taugt nicht?
 
Die Palmer sind schon okay, keine Bange.
Ich beschreibe mal kurz für Leute, die an diesem Thread vorbeikommen, wie die Aufgabe oben abgewickelt werden könnte:
Gitarre in die D.I. Box stecken, von der DI geht der Output (= ist ein XLR Stecker, dreipolig wo wie bei Mikrofonen) in das Interface, oder wo du halt aufnimmst. Die DI hat allerdings noch einen "Through" (also einen Signalweg, der das Signal durchschleift = weiterreicht) und dort geht man mit einem Gitarrenkabel in den Amp (oder das Pedalboard, etc.etc.) und so kommt das Signal also in den Amp und die Box, wo ein Mikrofon davor rumlungert. ..und das Mikrofonkabel kommt dann als zweites ins Interface, fertig.
Pegelverlusten/Brummschleifen/Sonstigem: Es gibt DI Boxen, die machen da mehr Streß, andere weniger. Gerade die Ursachen für Brummschleifen hängen viel an den Details eures Kabelverhaus vor Ort und können so vielfältig sein, daß es leider nicht nur ein Patentrezept gibt. Ich für meinen Teil hab nach nur wenigen Jahrzehnten gemerkt, daß die sogenannte BoHansen DI eine der gutmütigsten für den Einsatz an Bass und Gitarre ist, was Nebengeräusche angeht... was BoHansen in der Konstruktion ja auch direkt absichtlich einfließen ließ. Die Problematik wird auch dadurch nicht so viel einfacher, daß viele Hersteller von elektrischen Saiteninstrumenten die elementarsten Grundregeln für geschirmte Verkabelung nicht immer so ernst nehmen.
Pegelverlust: wir geraten schnell in was kompliziertes: die DI Box will Signal von der Gitarre, der Amp-Eingang will Signall von der Gitarre, alle wollen immer was. Ein Gitarrenpickup hat keine Lust, allzuviel Signal zu geben und wenn alle dauernd was wollen, ist das Teil schnell beleidigt. Es gibt Leute, die mir widersprechen werden, aber ich finde eine unproblematische DI Box für Gitarre ist eine, die dem Gitarrenpickup nicht soo viel Signal abschwatzen will, um es stark zu vereinachen: Hohe Eingangsimpedanz der DI Box. Was allerdings wesentlich mehr Einfluß auf euer Signal haben kann, ist ein zu langes Gitarrenkabel. Sechs Meter? Viel Glück, ich rate ab. Holt euch doch einfach mal eins mit zwei Meter für solche Zwecke.
 
@Frans13, Dir auch vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Der erste Teil ist für Newbies (ich zähle mich auch dazu) sehr anschaulich beschrieben.

Zu den Pegelverlusten und den Kabellängen.
- Ok, kurzes Klinkenkabel zwischen Gitarre u. DI-Box.
- Das Xlr-Kabel von der DI-Box zum Interface ist doch unkritisch?
- Das Klinkenkabel von der DI-Box zum Amp auch so kurz wie möglich?
 
XLR Kabel von der DI Box (oder dem Mikrofon) zum Interface: ist nicht soo kritisch. Die Verbindungsnormen sind bei Mikrofonkabeln so, daß (es sei denn, das Kabel ist Rotze) 10 Meter kein Streß sein sollten. Oder 20. Aber wer braucht schon so lange Strippen zuhause...
Und für das Klinkenkabel DI Box-Amp tät ich auch ein kurzes nehmen, wobei es hier auch einiges an Variablen gibt, die wir jetzt mal alle ignorieren wollen.
Ich mach mal eine schlampige Verallgemeinerung für passive Gitarrenpickups: langes Kabel frißt deine Höhen. Oft ist das dann garnicht so dolle, wenn Höhen gefressen werden, es sei denn jemand mag das.... und nennt es dann "klingt warm". Gehen wir der Langweiligkeit einfach davon aus, daß du das, was aus der Gitarre rauskommst, im Kabel nicht erdolchen willst, sondern bewahren. Und ja, es gibt auch längere Kabel, die nicht so dumpf machen, aber was solls - Vereinfachung ist Vereinfachung. Ein kürzeres Kabel verwurstelt auch nicht so am Boden, wie die 12-Meter-Strippe von deiner Axt zum vor dir liegenden Pedal.
Was für manche Anwendungen wichtig sein kann: das was aus der Gitarre in die DI Box in das Interface geht ist schneller dort als das, was aus dem Lautsprecher kommt und ins Mikrofon geht. (Strom ist schneller als Schall in der Luft). Deswegen sind die beiden Signale nicht synchron, sondern leicht gegeneinander verzögert. Wenn irgendwo noch Digitalkram im Spiel ist, rechne gern noch ein paar Millisekunden dazu. Willst du die D.I. Spur und die Mikrofonspur gleichzeitig verwenden sollte dieser Zeitversatz neutralisiert werden. Es sei denn, du brauchst die DI Spur nur dazu, daß du beim Editieren/Schnibbeln immer sehen willst, wo genau der Anschlag am Ton ist - grad Gitarrenspuren mit der Tasse mehr Gain zeigen da ja nicht mehr viel Infos.
So, offlein auf die Couch.
 
Ok, verstanden.
An den zeitlichen Versatz habe ich nicht gedacht.
Das hätte mich Zeit und Nerven gekostet.
Vielen Dank an alle, die geholfen haben.
So, auch offline auf der Couch :).
 

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