[Gitarre] Yamaha Pacifica 311H

Dann wäre das Preis-Leistungsverhältnis bei vergleichbarer Verarbeitung, ja eindeutig auf Seite der Squier. Abgesehen davon, dass die Pickups der Yamaha und dieser Squier sehr unterschiedlich sind, und die Sounds wohl auch andere sind.
Das würde ich deutlich anders bewerten. Die Squier ist mMn eine zumutbare E-Gitarre, nicht mehr. Sie deckt die grundlegenden Anforderungen ab, bei der Verarbeitung muss man (auch in höheren Preisklassen, hier aber deutlich mehr) auf Ausreißer achten wie scharfe Bundkanten, Saitenschnarren usw.. @bemymonkey hat wohlgemerkt auch bei Squier konkret vom Preisbereich der Yamaha gesprochen, und selbst da (mMn zu Recht) die Verarbeitung der Yamaha eindeutig im Vorteil gesehen. Für eine vergleichbare Verarbeitung wie bei der Yamaha 311 muss man schon eher bei den Fender Mexico-Gitarren suchen. Bei der Sonic ist wirklich alles auf dem günstigsten Niveau, das noch halbwegs dem Namen gerecht wird, von Holzsorte und -qualität über die Pickups und die Bünde bis hin zu Brücke und Mechaniken.

Die Yamaha dagegen ist ein richtig solide gebautes, richtiges Musikinstrument, mit dem man meiner Erfahrung nach im Grunde zum nächsten Auftritt fahren kann, ohne Schiffbruch zu erleiden. DIe Bünde sind fast immer gut abgerichtet, und das Holz besser, sprich besser abgelagert, schrumpft und verzieht sich seltener. Die Bespielbarkeit und den Sound finde ich ein ganzes Stück besser, und wann immer ich eine Yamaha im Laden anspiele, denke ich viel weniger als bei einer Squier an die vielen Sachen, die man aus meiner Sicht noch nachbessern müsste. Zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis gehört halt nicht nur der Preis, sondern immer auch die Leistung, das vergisst man gerne.

Squier Squier Sonic® Stratocaster® HT, für nur 175€ Neupreis. Dafür kauft man doch nichts gebrauchtes, oder?
Für 175 € gibt es mMn wesentlich bessere gebrauchte GItarren, als es die Sonic neu ist.

Gitarren unterliegen wie die meisten Komsumgüter einem recht hohen Wertverlust direkt nach dem Kauf, aber bei ordentlicher Bauweise eigentlich recht geringer Abnutzung. Gerade in den unteren Preisklassen gbt es ein recht breites Angebot an oft sehr jungen, wenig benutzten Gebrauchtgitarren - für 500 € gleich was etwas besseres als erste Gitarre gekauft, nach einem halben Jahr das Spielen aufgegeben, und nach einem weiteren Jahren oder zwei macht man sie dann doch zu Geld, weil ein anderes Hobby lockt. Wenn man ein bisschen Toleranz zeigt gegenüber kleinen optischen Mängeln, wie eine Macke im Lack etc., bekommt man dafür bei den Dingen, auf die es bei einer Gitarre wirklich ankommt, idR einen viel höheren Gegenwert fürs Geld. Man sollte sich natürlich ein bisschen auskennen oder auch einen erfahreneren Gitarristen, der/die einem beim Aussuchen bzw. Antesten ein bisschen hilft.

Gruß, bagotrix
 
Dem kann ich mich, bis auf eine Ausnahme, anschließen. Ich habe über die Kleinanzeigen für meine Tochter eine 212VFM mit Vox VT40X für 210€ gefunden.

Die Verarbeitung ist super und es war sogar noch Geld für die Optik da (furnierte Decke).

Der Klang ist für den Preis durchaus okay, kommt aber, meiner Meinung nach, nicht an eine Mexikanische Strat heran. Dafür ist der Sound dann doch zu dünn (ich habe eine Mexikanerin hier zum vergleichen). Positiv ist auch, im Fall der 212 der Push-Pull Poti für den Coil Split. Ich würde den Vergleich eher in Richtung indonesische Standard Strat von Fender setzen, die aber auch fast 200€ mehr kostet.

Natürlich geht es in dem Thread um die 311h, aber bis auf die Pickups und Teile der Hardware sind die Modelle ja identisch.
 
Dann wäre das Preis-Leistungsverhältnis bei vergleichbarer Verarbeitung, ja eindeutig auf Seite der Squier.
Jein... kommt halt drauf an, was man sucht. Erfreut man sich eher an guter Verarbeitung trotz günstigem Preis, dann bekommt man bei der Yamaha gerade so noch mehr fürs Geld. Sie fühlt sich halt an jeder Ecke hochwertiger an.

Abgesehen davon, dass die Pickups der Yamaha und dieser Squier sehr unterschiedlich sind, und die Sounds wohl auch andere sind.
Ich lasse ganz bewusst Sound in der "Qualitätsdiskussion" außen vor - ich mag beide Gitarren sehr gerne, nehme sie aber für vollkommen unterschiedliche Sounds. Kaum ein Sound von der Squier lässt sich aus der Yamaha rausholen, und anders rum gilt das genauso.


Squier Squier Sonic® Stratocaster® HT, für nur 175€ Neupreis. Dafür kauft man doch nichts gebrauchtes, oder?
Wie muss man das verstehen? Ich habe auch schon für 50€ oder 100€ gebrauchte Einsteigerinstrumente eingesammelt ;)

@bemymonkey hat wohlgemerkt auch bei Squier konkret vom Preisbereich der Yamaha gesprochen, und selbst da (mMn zu Recht) die Verarbeitung der Yamaha eindeutig im Vorteil gesehen. Für eine vergleichbare Verarbeitung wie bei der Yamaha 311 muss man schon eher bei den Fender Mexico-Gitarren suchen. Bei der Sonic ist wirklich alles auf dem günstigsten Niveau, das noch halbwegs dem Namen gerecht wird, von Holzsorte und -qualität über die Pickups und die Bünde bis hin zu Brücke und Mechaniken.
Ich hatte schon sowohl mexikanische als auch amerikanische Fender in der Hand die schlechter verarbeitet waren als die Pacifica(s), bzw. offensichtliche Mängel hatten. Die Streuung ist halt über die Jahre recht groß gewesen - kein Wunder bei den unterschiedlichsten Produktionsstätten und Modelländerungen über die Jahre.

Ich vermute, das wird sich mit den indonesischen Fender Gitarren jetzt spürbar ändern - günstig gebaut aber vermutlich recht konsistent mit weniger Ausreißern nach oben oder unten, wenn sich meine Erfahrung mit den indonesischen Gitarren weiter zeiht...


Die Yamaha dagegen ist ein richtig solide gebautes, richtiges Musikinstrument, mit dem man meiner Erfahrung nach im Grunde zum nächsten Auftritt fahren kann, ohne Schiffbruch zu erleiden.
Das würde ich aber locker auch von der Squier behaupten - solange man weiß, wie man ein vernünftiges Setup durchführt.

Man wird halt mit dem Squier Logo (noch) schief(er) angeschaut als mit dem Pacifica Schriftzug aufm Headstock... wenn man dann aber die ersten Töne gespielt hat ist das i.d.R. wurst :p
 
Wie muss man das verstehen? Ich habe auch schon für 50€ oder 100€ gebrauchte Einsteigerinstrumente eingesammelt ;)
Naja, diese Squier soll neu ca. 175€ UVP kosten, und dann hat man Garantie und alles.
Da lohnt sich ja ein Gebrauchtkauf genau dieser Gitarre kaum noch - Gebrauchsspuren, evtl. versteckte Mängel, keine Garantie und evtl. noch Versandkosten...

Aber ist jetzt nicht so wichtig. Es soll ja hier auch nicht um Fenders oder Squiers gehen.

Der Sound dieser Yamaha 311H ist auch wohl wegen der verbauten Pickups nicht der "typische" Stratsound, und soll es ja auch nicht sein.
Aber ein hochwertiges Instrument ohne Mängel oder Zipperlein. Nacharbeiten an den Bünden oder sowas, muss man jedenfalls nicht, sie kommt sehr gut verarbeitet aus der Fabrik.

Grüße
 
Das würde ich aber locker auch von der Squier behaupten - solange man weiß, wie man ein vernünftiges Setup durchführt.
Da habe ich mich sicher ein bisschen plakativ ausgedrückt, und klar, die Sonics sind auf jeden Fall auch viel besser als das, was man vor 30 Jahren in der Einsteigerklasse gefunden hat. Es sind halt so einige Dinge, an denen gespart werden muss bei dem Preis, und da gehört auch das Setup ab Werk dazu. Mir ging es also mehr darum, dass man für die 175 € aus meiner Sicht nicht erwarten sollte, dass man quasi "das Gleiche" bekommt wie für das Doppelte bei Yamaha.

Der Sound dieser Yamaha 311H ist auch wohl wegen der verbauten Pickups nicht der "typische" Stratsound, und soll es ja auch nicht sein.
Das sehe ich auch so. Mir persönlich fiel es als Anfänger übrigens deutlich leichter, mit so einem etwas fetteren Sound zu spielen. Auf der Strat hat mich damals gebremst, dass der Ton so dünn und klirrend war, sobald man nicht wirklich sauber greift und anschlägt, die Singlecoils verzeihen halt nix ;). Das hat dann noch ein paar Jahre gedauert, bis ich da auch was rausbekam, was nicht in den Ohren schmerzte.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo,
unter "Setup" verstehe ich Justagen, die sich mit Schraubendreher oder Inbus durchführen lassen.
Etwa, Einstellung der Saitenhöhe (Steg/Brückenhöhe, evtl. Halsspannung über Trussrod), oder Intonation über Einstellung der Brückenreiter, oder auch die Höhe der Pickups, o.ä.

Aus dem "Setup" möchte ich ausklammern, was sich nur mittels Feile oder anderer invasiver Werkzeuge bewerkstelligen lässt. Etwa, "Fretjobs" oder Sattelkerben. Auch schmieren (Sattel, Brücke, ...) möchte ich hiervon ausklammern.

Mir persönlich ist es nicht so wichtig, ob die Gitarre von Werk aus schon perfektes Setup hat (zumal manche Dinge auch persönlicher Geschmack sind), aber es sollte sich problemlos perfekt einstellen lassen.

Hier erwarte ich, dass sich z.B. eine angenehm niedrige Saitenlage einstellen lässt, ohne dass man etwa die Bünde nacharbeiten (feilen) müsste.
Ebenso sollten die Bünde am Halsrand nicht scharfkantig sein.
Diese Bundabrichtung sollte ab Werk also richtig ordentlich gemacht sein, ebenso die Kerben im Sattel (Nut). Der Hals muss eben sein, keine Wölbungen oder Torsion (Verdrehung entlang seiner Länge) aufweisen.
Die Brücke/Steg sollte richtig montiert (zentriert) sein, sodass die Saiten richtig über den Hals laufen, ohne in den höheren Bünden zu großen oder zu kleinen Abstand zum Halsrand aufzuweisen, usw.

(Alle beweglichen Teile - Stimmschrauben, evtl. Vibratos [hat diese Pacifica nicht], Saitenumlenkrollen [Rollerbridges, Bigsby-Umlenkrollen, ... - hat diese Pacifica auch nicht] sollten ab Werk entsprechen geschmiert sein und reibungsarm laufen, sodass sie keine Probleme machen.)

Dann hat man doch ein ordentliches Instrument ohne Mängel. Das muss man evtl. nur noch an den Stellschrauben für seinen persönlichen Geschmack einstellen.

Diese Pacifica bringt alles das mit, und weist für mich keine Mängel auf.

Wenn die von dir angesprochenen Squiers ähnlich gut verarbeitet sind und lediglich etwas Einstellarbeiten an den Stellschrauben erfordern, haben sie doch eine gute Basis.
Müsste man hingegen die Bünde abrichten, evtl. Vibrato (so vorhanden) schmieren und bebasteln, bis es gut funktioniert, ist das weniger gut.

Grüße
 
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Wenn die von dir angesprochenen Squiers ähnlich gut verarbeitet sind und lediglich etwas Einstellarbeiten an den Stellschrauben erfordern, haben sie doch eine gute Basis.
Müsste man hingegen die Bünde abrichten, evtl. Vibrato (so vorhanden) schmieren und bebasteln, bis es gut funktioniert, ist das weniger gut.
In der Preisklasse ist es natürlich schon auch etwas Glückssache bzw. Serienstreuung. Letztere ist bei Yamaha nach meinem Eindruck aber wirklich sehr gering, auch wenn die aktuellen Squier inzwischen einen ganz ordentlichen Standard erreichen.

Es ist wirklich schwer, sowas auf eine ganze Marke oder auch nur Serie zu verallgemeinern, und es bleibt vieles halt doch subjektiv, aber im Durchschnitt sehe ich auch und gerade in den schwerer veränderbaren Kriterien (Holzqualität, Bundierung, Detailverarbeitung) Yamaha auf einem höheren Niveau. Das ist ja nicht alles messbar bzw. auch soweit es das ist, hat sicher keiner umfangreiche Messreihen dazu aufgenommen. Für mich - wie gesagt subjektiv - ist die Pacifica einfach eine Gitarre, die sich ein ganzes Stück "erwachsener" und solider anfühlt. Aus meiner Sicht ist praktisch jedes einzelne Bauteil von jeweils etwas höherer Qualität gegenüber der Squier Sonic, bzw. bei den von mir angespielten dieses gewisse Stück sorgfältiger bearbeitet, und das summiert sich für mich im Ergebnis zu einem dann doch recht deutlichen Vorsprung auf. Die Pacifica ist natürlich teurer, aber in dem Fall finde ich, das merkt man auch.

Gruß, bagotrix
 
Meine subjektive Erfahrung mit so einer Pacifica:
Nach dem ersten Eindruck gebraucht bei einem Entrümpler gekauft, gute Qualität und der Preis war heiß 😉.
Im Gebrauch war das aber leider eine langweilige Gitarre ohne Charakter, ich bin nie mit ihr warm geworden und sie blieb dann irgendwo im Freundeskreis...

Eine Squier ist näher am Original und wäre mir, ganz subjektiv, einfach symphatischer. Und bei dem Preis ist ja noch Luft für kleine Nacharbeiten.
 
Ich finde, das ist etwas subjektiver Geschmack.

Und das ist ja auch OK so.

Für eine Bewertung oder ein Review sollten eher objektive Dinge eine Rolle spielen.
Etwa, die Abrichtung der Bünde ab Werk. Da kann ich bei meiner Pacifica nichts mangelhaftes finden.

Die Elektrik ("Elektronik") ist ohne Fehler; kein Pickup macht Störgeräusche, es brummt nix; die Potis laufen ohne Knackser, der Umschalter hat kein Wackelkontakt, die Buchse tut was sie soll, wackelt oder knackst nicht.

Die beiden Pickups mit dem Coil-Splitting-Humbucker machen 3 deutlich unterschiedliche Sounds, was eine gewisse Auswahl oder Vielfalt an Sounds bringt.

Die Pickup-Bestückung (Humbucker, P90-Typ) ist natürlich nicht der übliche Strat-Standard. Außerdem hat sie kein Vibrato.
Von daher ist wohl klar, dass dieses Model nicht den üblichen Strat-Sound macht.

Von der Verarbeitung her erkenne ich keine Mängel.

Grüße
 
Eine Squier ist näher am Original und wäre mir, ganz subjektiv, einfach symphatischer. Und bei dem Preis ist ja noch Luft für kleine Nacharbeiten.

Man sollte schon eine moderne Gitarre mit Hardtail und H+P90 Bestückung wollen, wenn man die 311H kauft - wer etwas will, das wie eine Strat klingt und sich so anfühlt sollte sich selbstverständlich an den zahlreichen Alternativen bedienen. Ähnliches gilt übrigens auch für HSS bestückte Modelle... eine Fat Strat klingt immer noch deutlich anders ;)

Bei mir stehen mittlerweile bedingt durch den bescheuerten Sammelwahn vieeele Pacificas (90er bis modern), einige Strats (Squire + Fender) und eine originale 78er Tele Deluxe rum - die Pacificas sind allesamt eigenständige Gitarren die ich in Situationen, wo ich nicht genau einen Strat-Sound oder den der Tele Deluxe will, dem gesamten Fender Fuhrpark auch vorziehe. Es sind nun mal einfach keine 0815 Strat- oder Tele-Kopien :)
 

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