Gitarrenunterricht bzw. Lerninhalte spez. für Prog-Metal (kein Soli-Interesse!) ?

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Chekov
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Ich nehme mittlerweile wieder Gitarrenunterricht, jedoch spiele ich schon sehr lange. Mein Gitarrenlehrer möchte mit mir Soli bzw. Begleitung anhang von Pentatonik üben. Die Grundlagen der Pentatonik sind mir klar, danach hört es aber schon auf, das liegt jedoch daran, dass mich Soli kaum interessieren und blues ist für mich (auf diesem Level) zu ausgelutscht.
Ich habe schon das ein oder andere mal über Backingtracks gespielt, ist ganz nett wird aber schnell langweilig, ich sehe mich einfach nicht als "Solo-Gitarrist".


Was ist eurer Meinung nach wichtig für den Bereich (Progressive) Metal?
 
Eigenschaft
 
Unabhängig von der anvisierten Musikrichtung halte ich für wichtig, dass an etwas gearbeitet wird, dass Dich interessiert. Wenn Dich "Soli kaum interessieren" (da werfe ich übrigens keinen Stein :D), Dein Lehrer aber Soli mit Dir üben will läuft mMn etwas falsch. Natürlich kann es hilfreich sein mal über den Tellerrand zu gucken und die Wohlfühlzone zu verlassen, dass muss aber auch von Dir kommen.

Was wichtig ist müsstest Du bestimmen. Was interessiert Dich (musikalisch) und wobei hast Du dort Schwierigkeiten oder Nachholbedarf? Spieltechnik oder Theorie?
 
Glücklicherweise hört er dann schon darauf was ich möchte, nur kommen wir immer wieder zu diesem Thema zurück, blues licks lernen usw. er meint halt, dass ich als Gitarrist in der Lage sein sollte alles zu begleiten egal in welcher Tonart, was grundsätzlich nicht verkehrt ist, aber ich muss nicht flexibel sein in Dingen die mir eh keine Freude bereiten wenn dann suche ich mir Leute die den gleichen Musikgeschmack haben und da liefer ich dann die Riffs.

Die Spieltechnik ist nicht das Problem, also läuft es wohl auf Theorie hinaus. Was die Theorie angeht tue ich mich sehr schwer.
Verschiedene Takte (ich lerne momentan 5/4 und 7/4), Songstrukturen, generell Songwriting sind Sachen die mich interessieren.
 
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er meint halt, dass ich als Gitarrist in der Lage sein sollte alles zu begleiten egal in welcher Tonart
Warum macht der das so zur Top-Priorität?
Wen sollst du denn in einer Prog-Metal Band begleiten? Die Geigen und das Klavier? Celine Dion?
Hat der Typ schon mal Metal gehört? Weiß der, was das ist?
Das ist doch auch nichts, wo man improvisiert. Da schreibt man Songs und spielt sie dann genau so.

Klar...falls es zwei Gitarren gibt, sollte man in der Lage sein, zusammenzuspielen.
Aber muss man dafür den ganzen Blueskrempel drauf haben?
Ich hab in meinem ganzen Leben noch kein Blueslick gelernt und habe keine Probleme, Songs mit zwei Gitarren zu schreiben.


aber ich muss nicht flexibel sein in Dingen die mir eh keine Freude bereiten
Wenn es keine Freude bereitet, dann wäre es für mich sowieso schon ein KO-Kriterium.
Die Freude am Spielen steht für mich über allem.

Ich würde mir lieber einen Lehrer suchen, der was von der Musik versteht, die du spielen willst.
Oder es vielleicht auch mal autodidaktisch versuchen
(Songs, die du magst zelegen und analysieren. Strukturen erkennen)
Gerade Songwriting ist ja auch etwas, was ein Gitarrenlehrer nicht zwangsläfig beherrscht, geschweige denn vermitteln kann.
 
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Also wenn Du speziell und ausschließlich Prog-Metal-Riffs lernen willst, würde ich das mit dem Lehrer sein lassen. Stattdessen auf riffhard.com anmelden (kostet auch Geld), ordentlich auf den Hosenboden setzen und lernen, dann wird das auch was. :great:
 
Mache dir über das Genre nicht alllzuviel Sorgen. Ein Lehrer kann einfach nicht alle und jede Musikrichtung bedienen. Was er dir beibringt, wirst du gebrauchen können, auch wenn deine angestrebte Musikrichtung in eine ganz andere Richtung geht.

Ich für meinen Teil habe mir selbst das Lesen von Noten mit klassischen Lehrbüchern beigebracht. Die Routine die ich da entwickelt habe, wirkt sich äußerst positiv auf mein Fingerstyle aus. Und ich arrangiere mir meine Stücke anhand von Notenvorlagen, die für Blasorchester oder Klavier bestimmt sind. Das hätte ich früher bei den Etüden von Ferdinand Sor mir auch nie vorstellen könne.

Ich bringe den Schülern ein simples Kinderlied bei und wende danach, die gleiche Begleitung für einen Popsong an.
Mal lernen sie die spanische Romanze, um damit für Nothing else matters vorbereitet zu sein.

Solange du nicht Gefahr läufst, in eine bestimmte Richtung festgenagelt zu werden, nimm alles mit, was du bekommen kannst.
Und was die Tonarten angeht: lerne auch da alles, was du mitnehmen kannst. Du hast jetzt noch keine Ahnung, wozu du das hinterher gebrauchen kannst. Blues ist nun mal die Wurzel von Jazz, Rock, Metall, Rock'N'Roll, Boogie, Soul bis hin zum Hip Hop und beeinflussten Gitarristen wie Eric Clapton, Jeff Beck, Alvin Lee und Bands wie die Yardbirds, Ten Years After, Cream und die Stones.
Und meist fängt es mit einer simplen Pentatonik in A im 5. Bund an.

Der Lehrer hat für viele Basics ein Unterrichtskonzept, das sich vermutlich gut bewährt hat. Ich würde einfach darauf vertrauen, dass er weiß, was er tut, und wo er noch mit dir hin will. Frage ihn einfach ob er das eine oder andere Element mit einstreuen kann, und gib ihm dann ein klein wenig Zeit, sich auf den Unterricht vorzubereiten.

Erst, wenn etwas ganz quer läuft, lohnt es sich nach Alternativen Ausschau zu halten.
 
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... wobei die Pentatonik und ein Blueslick ja eigentlich nicht Schaden .....

Ergänzend zu @mjchael

Es gibt viele Metal Rhythmen die mit 1-2 Noten pro Saite ergänzt werden, GERADE im Thrash, Death und Prog Metal.

Es ist eigentlich FATAL zu sagen, ich möchte keine SOLI spielen, denn oft werden gebrochene Akkorde schnell als einzel Noten zwischen dem Rhytmus eingebunden ......
 
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Ich spiele so gut wie keine Soli, kann aber die Grundlagen vielen beibringen.
Dafür improvisiere ich gerne mit Fingerstyle. So ganz leicht jazzig angehaucht.
Oder einfaches Pop-Gedudel, aus Langeweile.
Aber wenn man halt genau drüber nachdenkt, ist das auch nichts anderes als Solis.
Nur eben anders umgesetzt.
Wenn man mal länger spielt, merkt man, wie eines ins andere reingreift.
 
Wie gesagt die Pentatonik ist mir ein Begriff und mit Backingstracks habe ich schon improvisiert, aber es ist einfach nicht mein Fall. Wenn mir ein Riff einfällt gucke ich mir dazu eine passende Tonleiter an und baue das ganze weiter aus, daran zu arbeiten wäre interessant nur kommt mein Lehrer aus dem Jazz und Klassik Bereich, ich glaube das ist das Problem. Er hat zwar wirklich viel Ahnung nur kann er sich nicht vorstellen, dass es mir reicht einfach nur die Riffs zu spielen (und damit songs zu schreiben).
 
Durpentatonik + übermäßige Quarte + gr. Septime = lydische Skala
Durpentatonik + Quarte + gr. Septime = Dur-Tonleiter (jonisch)
Durpentatatonik + Quarte + kl. Septime = mixolydisch
Mollpentatonik + gr. Sekunde + gr. Sexte = dorisch
Mollpentatonik + gr. Sekunde + kl. Sexte = natürliche Molltonleiter (äolisch)
Mollpentatonik + kl. Sekunde + kl. Sexte = phrygisch.
Wenn ich Country spiele bevorzuge ich Optionstöne der Pentatonik.
Wenn ich bei einem Popsong die Akkorde erweitere (sus4 add9 add13 m7) bevorzuge ich die Töne der ursprünglichen Dur- bzw. Moll-Pentatonik.

Man kann es drehen und wenden wie man will, man kommt um die Pentatonik nicht drum herum.
 
nur kommt mein Lehrer aus dem Jazz und Klassik Bereich, ich glaube das ist das Problem.
Das denke ich auch.
Das sind dann doch zwei ziemlich unterschiedliche Welten.
Und wenn er dann auch noch deine Vorgaben ignoriert, wüsste ich nicht, was dich noch bei dem Typen hält.
Gitarrenlehrer gibt es doch genug.
Bringt dir doch nichts, wenn du ganz toll Bluesrock spielen kannst, aber deine eigentliche Passion in weiter Ferne ist.

Manche Gitarristen, größerer Bands geben auch Unterricht per Skype.
Vielleicht wäre das ja auch eine Option.
Dann hast du zwar niemanden direkt vor der Nase, aber immerhin lernst du genau das, was du lernen willst.
 
Manche Gitarristen, größerer Bands geben auch Unterricht per Skype.

This!!! Ich bin auch im progressive Metal/Djent Bereich unterwegs und du kannst online Leute finden, die dir genau das beibringen. Ich hatte schon mehrmals Lessons über Skype und das hat immer bestens geklappt.
 
@Chekov

Dein Lehrer scheint fürchterlich inkompetent zu sein - Buuhh!
Dein Ziel ist ganz klar Songwriting/ Komposition. Und am Ende soll alles nach Progressive Metal klingen.

(1) zielführende Übungstätigkeiten
Die wichtigsten Dinge hier sind zwei: möglichst viele Akkordverbindungen und Kompositionsregeln kennen lernen.

(2) zuerst alles in einer Tonart - anstatt nur wenige Dinge in allen Tonarten
Du solltest zuerst möglichst viele Akkordverbindungen in nur einer Tonart kennen lernen. Dann passt alles zusammen. Und diese Vielfalt an Akkordverbindungen macht Prog Metal aus. Es bieten sich besonders an: C-DUR und a-moll oder G-DUR und e-moll (gehören jeweils zusammen). Auch E-DUR und e-moll oder A-DUR und a-moll machen auf der Gitarre Sinn.

(3) mehrere Griffe für alle Akkorde
Dann lerne von links nach rechts auf dem Griffbrett für alle Akkorde und Akkordverbindungen mehrere Griffe. So, das Du jede Akkordverbindung auf mehrere Arten mit verschiedenen Griffen spielen kannst.

(4) Akkorde in Riffs umwandeln
Wenn Du eine gute Akkordverbindung hast, dann verwandelst Du diese Akkorde anschließend in Riffs. Dies, indem Du die Akkordgriffe nur teilweise anspielst (zB. als Power Chord) oder die Akkordtöne einzeln und durcheinander spielst oder den Akkorden noch einzelne Melodietöne zufügst (einfach erstmal rum probieren).
Wenn Dir der Rhythmus hier schwer fallen sollte dann such Dir zuerst ein paar Rhythmen raus, die über einen Takt passen und Dir gefallen oder passend erscheinen. Auch tüpisch für Djent/Prog ist es hier viel soloartige Spieltechnik in die Riffs mit einzubauen.

(5) Struktur in der Musik
Eine der grundlegenden Kompositionsregeln ist Struktur. Für den Anfang kannst Du zwei Teile abwechseln. Du würdest für beide Teile jeweils eine Folge aus vier Akkorden erfinden, diese in ein Riff umwandel (wie oben beschrieben) und das Riff mindestens einmal wiederholen bevor Du zum anderen Teil bzw. Riff wechselst.
Anschließend probiers mit der Basis-Songstruktur AB AB CB.

...und tatarata :)

Btw: Akkordfolgen findest Du auf Google und Youtube. Diese werden mit einem Code (römische Ziffern) angegeben. Diese Codes sind neutral und funktionieren in allen Tonarten.

Beispiel für Prog-Metal Chorus/Refrain/Hauptteil oder Outro oder Ende eines Abschnitts:
I - IVm - I - bVI - bVII
Das gleiche in C-DUR übersetzt: C - Fm - C - Ab - Bb - C


Viel Spass soweit!
 
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