Griffstabregister

Hallo Jochen,

wenn ich mich nicht irre, gibt es das schon. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte die Beltuna von Carsten, die er beim Schwarzwaldtreffen dabei hatte, eine programmierbare Registerschaltung. Vielleicht kann er ja was darüber schreiben?

Gruß, Didilu
 
programmierbare Registerschaltung

frei programmierbare Registerdrücker hab ich jetzt noch nicht gesehen .. zumindest nicht bewusst.. ist aber hier auch nicht das Thema.

Frei Programmierbare Schieberegisterstäbe an der Diskantseite ist eigentlich Schnee von gestern, weil die seitlichen Schieberegisterstäbe heutzutage komplett durch Kinnregisterersetzt sind. Und programmierbare Kinnregister gibts schon lange und ist heute Quasistandard.

Gruß, maxito
 
Hallo maxito,

Ein Beispiel für die Schieberegister und wie die Schaltmechanik aufgebeut ist, kann man hier an meiner Morino VI sehen.

interessant, dass bei meiner VI N (siehe Link weiter oben) die Schieber nicht an der Seite sondern auf der Rückseite sitzen :eek:.

Ist es nicht bei Steirischen auch heutzutage noch üblich, dass Schieber verbaut werden, sofern das Instrument unterschiedliche Registrierungen besitzt?
 
Und programmierbare Kinnregister gibts schon lange und ist heute Quasistandard.

Gruß, maxito

Wie funktioniert das? Elektronisch? Habe ich noch nie gesehen.... Quasistandard? Ich glaube, da habe ich irgendwo eine erhebliche Wissenslücke...:(

Gruß, Jochen
 
Hallihallo,

wow, ich lerne in diesem Faden richtig viel neues kennen!

Ich habe aber mal eine Frage: gab/gibt es neben den ganzen hier gezeigten Automatikregistern (= ich löse eine Mechanik aus und die stellt eine ganz bestimmte Chorkombination an; schaltet also bestimmte an und andere aus) nicht auch solche Schieber, die direkt mit dem jeweiligen Chor verbunden sind? Also wo der Spieler manuell die gewünschten Chöre an- und die nicht gewünschten Chöre abschaltet?

Die bisher im Thread gezeigten Schieber sind ja ausnahmslos solche, die eine festgelegte Kombination automatisch auslösen.

Bitte gebt Bescheid, wenn man nicht versteht, was ich meine.

Ach, und ja: programmierbare Automatikregister (also selber vom User ohne handwerkliche Eingriffe bewältigbare Änderung der Schalterbelegung) macht mich technisch unheimlich neugierig.

Dass man den Herstellern hier fehlende Innovationsfreude unterstellen kann würde ich nicht sagen: der Thread zeigt ja, dass es da kaum einen Standard gibt. Es haben sich noch nicht einmal einheitliche Begriffe herausgebildet... Vielmehr wurde offenbar alles gemacht, was irgend ging.

LG Schabernakk, der hier weiter gespannt mitliest
 
st es nicht bei Steirischen auch heutzutage noch üblich, dass Schieber verbaut werden, sofern das Instrument unterschiedliche Registrierungen besitzt?

ja, stimmt ... ich vergesse immer, dass ich die Sache nur aus Sicht der Tastenfraktion sehe...

Also: Bei Tastenakkorodens ist der Schieberegisterschalter ausder Mode!

Gruß, maxito
 
Programmierbar heißt in den meisten Fällen drehbare Kinnregister, die je nach Achslage andere Mitnehmer schalten.
Hohner Genius hatte das zum Beispiel und ich fand das sehr anfällig.
Pigini hat das auch.

Viel interessanter wäre wirklich eine Matrix, die die einzelnen Schieber der Chöre bewegt.
Ich hatte das als Jugendlicher mit bescheidenen Ost-Bauteilen probiert.
Elektromagneten, die die leichtgängigen Schieber bewegten.
Je nach Akkordeon-Ausführung also 2, 3, 4 oder maximal 5 davon.
Die Programmierung erfolgte dann über eine Software und man hat wirklich alle Möglichkeiten, inclusive Mute Registern.

Nachteil - braucht Strom! Ich hatte die Konstruktion schnell wieder auseinander genommen, obwohl es funktioniert hat.
 
Ich habe hier mit meiner Frage begonnen und freue mich, dass es zu so einem regen Austausch gekommen ist.

Wirklich spannend, was es alles in welchen Ausführungen gibt.
 
Nachteil - braucht Strom! Ich hatte die Konstruktion schnell wieder auseinander genommen, obwohl es funktioniert hat.

Genau an sowas dachte ich.In puncto Stromversorgung sind wir mittlerweile nicht nur im Musikbereich ziemlich weit - geht doch heute sehr Vieles über Akkus. Bei Einer Lösung über elektrische oder elektromagnetische Stellantriebe könnte man das natürlich dann über ein oder mehrere, programmierbare Griffstabregister lösen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es dafür einen Markt gäbe?

Das Ergebnis wäre wirklich ein vollständiges Customizing der Register wobei alle real existierenden Kombinationen der Register (=Fußlagen und Schwebungen) eines Akkordeons beliebig gespeichert werden könnten.

Gruß, Jochen
 
Ja stimmt. Was man an Gewicht der Akkus und Magneten (Motoren) in Kauf nehmen muss, spart man an der Mechanik wieder ein.
Es könnte in etwa hinkommen. Den größten Nutzen gäbe es natürlich vor allem bei 5 chörigen Instrmenten, denn die Verfügbarkeit aller Kombinationen bei geringem Gewicht hat schon was.
Ich schätze, Solarzellen auf der Blende würden auch Autonomie gerantieren. :)

Ich glaube, es wäre trotzdem schwer so etwas zu etablieren. Wenn das Design leidet, oder irgendwo ein Lämpchen benötigt wird, wären viele Fans des guten alten Handwerks sicher erschrocken.
(Ich sage nur Stichwort Klangholz)
 
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Hallo Klangbutter,

da gebe ich Dir absolut recht. Der Kreis derer, die eine solche Funktion sinnig nutzen könnten ist wahrscheinlich sehr überschaubar. Wirtschaftlich gesehen ist hier ein Erfolg äußerst fraglich. Aber geil wär das halt schon...:-D. Halt auch irgendwie für Perfektionisten in Sachen Soundgestaltung...
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Gefühle dazu sind etwas zwiespältig. Natürlich wäre es klasse, alle Registerkombinationen gewichtssparend und von jeder Stelle des Griffbretts aus zu haben. Andererseits frage ich mich, wie viel Aufwand die Programmiererei dann bedeutet und wie viele "Programmplätze" (also pro Stück verfügbare Kombinationen) ich zur Verfügung habe. Evtl. möchte ich ja zwischendurch (d.h. während der Arbeit an einem Stück) für eine bestimmte Stelle unterschiedliche Kombinationen mal ausprobieren (z.B. mit oder ohne Schwebung oder mit oder ohne Piccolo oder ...) ohne zwischendurch erst mal groß programmieren zu müssen. Und zum anderen gibt es Stücke, (z.B. aber nicht nur im Orchester), bei denen recht viele Register vorkommen, die ich dann auch zur Verfügung haben muss - nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch.
 
An den Solarzellen könnte es 5 Sensortasten oder Drawbars geben, die die einzelnen Chorschieber bewegen. So kannst Du nach Belieben mischen, sogar stufenlos und verstimmte (halb geöffnete) Varianten ausprobieren.
Ich hab das letztens an einer Schuke Orgel gesehen, die eine Programmiermatrix von Porsche angebaut hatte.
Hunderte mechanische Register konnten dort irgendwie auf die bekannte Art und Weise eingestellt werden. Solch eine Einstellung wird dann flugs als Preset in die Matrix gespeichert und steht dann über etwa 20 Pedale abrufbar bereit.
Sehr sehr geil!!!
Auch crescendo und decrescendo kann so gemacht werden.

Natürlich muss man auch darauf achten, dass das Schaltgeräusch nicht nach billigem Druckermotor klingt, sondern ein präzises Klick von sich gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich muss man auch darauf achten, dass das Schaltgeräusch nicht nach billigem Druckermotor klingt, sondern ein präzises Klick von sich gibt.
Ja, genau.
Sowas wie die Blende oder der AF bei guten Spiegelreflexkameras.
Oder ein Mini-Linearmotor, dann gäb's gar kein Geräusch.
 
Hallo,

ist ja wirklich nett, dass Ihr Euch über alle möglichen elektronischen Spielerchen Gedanken macht. Leider sind das ganz alte Hüte. Der "Stimmzungenpapst" von Hohner, der Herr Zacharias, hat schon vor Jahrzehnten mit allen möglichen Betätigungen experimentiert. Er hat z. B. nebst vielen anderen Patenten eine elektrische Tastung mit Magnetbetätigung erfunden; da bräuchte man dann keine Clavis mehr und der Luftstrom von und zu den Kanzellen wäre viel besser.

Er ist aber halt generell daran gescheitert, dass man Strom braucht. Es ist einfach zuviel verlangt, dass ein Musiker zuverlässig dafür sorgt, dass er immer einen vollen Akku in seiner Kiste hat. Und was macht man denn, wenn mitten im Konzert der Saft aus ist ?
Und mit Solarzellen kann man auch nichts werden, das bisschen Licht, was man da abkriegt, reicht niemals für einen sicheren Betrieb.
Da müsste man das Instrument mindestens 8 Stunden in die Sonne stellen.
Außerdem ist ein passender Akku auch nicht gerade leicht; soviel kriegt man mit Einsparungen an der Mechanik nicht hin.

Gruß Claus
 
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Er ist aber halt generell daran gescheitert, dass man Strom braucht.
Genau deshalb habe ich meine Konstruktion 1986 auch wieder abgebaut.


Es ist einfach zuviel verlangt, dass ein Musiker zuverlässig dafür sorgt, dass er immer einen vollen Akku in seiner Kiste hat.

Inzwischen gibt es tausende Akkordeonisten die das akzeptieren, mal abgesehen davon, dass man auch bei In Ear Monitoren oder Loopern, oder Sendern, sogar einfch nur für Mikrophone Strom braucht. Was viel mehr nervt, ist dass jedes Teil seinen eigenen Strom braucht. Ein Akkordeon, welches In Iear, Mikrophierung, Stereo Sender, Notenarchiv etc in sich vereint, wäre schon sehr praktisch.

Und was macht man denn, wenn mitten im Konzert der Saft aus ist ?

Vorsorgen, wie für andere Dinge auch.

Und mit Solarzellen kann man auch nichts werden, das bisschen Licht, was man da abkriegt, reicht niemals für einen sicheren Betrieb.
Da müsste man das Instrument mindestens 8 Stunden in die Sonne stellen.

Wie gesagt, es sind 30 Jahre vergangen, Akkus und Solarzellen haben sich entwickelt, man könnte auch aus der Balgbewegung Strom gewinnen und in Kondensatoren speichern. Das war doch nur ein Beispiel. Auf der Bühne ist oft so grelles Licht, das man kaum ins Publikum schauen kann. Wir reden hier auch nicht von elektronischen Klappen sondern nur von den Registern. Wenn es möglich ist, 8 Stunden einen Elektromotor für den Balg und Lautsprecher zu betreiben (Roland), warum soll man nicht ein paar wenige Registerschaltungen schaffen?

Aber klar, ein Akkordeon birgt eine ganz andere Philosophie in sich. Man ist ja froh, dass man auf das Elektronikzeug komplett verzichten kann. Ich bin auch realistisch genug zu sehen, dass sich dies nicht durchsetzen würde selbst wenn es sicher funktioniert und kein zusätzliches Gewicht brächte. Ich finde schon allein drehbare mechanische Kinnregister lästig, weil es eben die Art Vorbereitung braucht, auf die man gern verzichtet.
Es einfach so abzutun finde ich aber auch nicht ok. Immerhin hat sich der gute Mann damals zur selben Zeit wie ich den Kopf darüber zerbrochen und ich erlebe nicht zum ersten mal, dass eigentlich alte Hüte viel später plötzlich hoffähig wurden oder sich in abgewandelter Form plötzlich durchsetzen konnten.
 
Es ist einfach zuviel verlangt, dass ein Musiker zuverlässig dafür sorgt, dass er immer einen vollen Akku in seiner Kiste hat.

Es müsste wohl eher heißen "..., dass ein Akkordeonist zuverlässig dafür sorgt...", denn für Musiker ist dies heute eigentlich was ziemlich Normales. Bei "einigen wenigen" Menschen klappt das ja auch mit den Handy-Akkus ganz gut ?! Ich will nur sagen, es ist halt eine Sache der Gewohnheit - oder?

Ich würde sowas wie ein elektronisch betätigtes (Multi)-Griffstabregister schon ganz cool finden. Bei meiner Cantus V fehlen doch ein paar Register, u.a. wäre ein 16-8-8 ganz schön, mit so einer Registrier-Maschine wäre sowas natürlich darstellbar...
 
ich erlebe nicht zum ersten mal, dass eigentlich alte Hüte viel später plötzlich hoffähig wurden oder sich in abgewandelter Form plötzlich durchsetzen konnten.

Das ist eigentlich ja auch nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Damit eine Idee erfolgreich wird braucht es nicht nur die Idee und das MArketing, die technischen Möglichkeiten usw., sondern manchmal Umstände, die man nicht einmal benennen kann.

Apple hat mit dem iPhone weder den Touchscreen noch das Telefon oder sonst irgendetwas erfunden. Auch das Bedienkonzept nicht... Die Dinger gab es alle vorher schon. Der bahnbrechende Erfolg hatte wohl ganz eigene Ursachen.
 
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Basteltechnisch gibt's dazu natürlich noch die Varianten zum Ein- bzw. Aussschalten von Registern wie hier (Einschalter) oder da oder dort (jeweils Ausschalter) erwähnt.
Geht zwar alles ohne Solarzellen und Akku aber erfüllt seinen Zweck.
Theoretisch reicht dann ein (Tutti) Register und je nach Akko 2-5 Ein/Ausschalter um alle Kombinationen ganz gut Schalten zu können.
 

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