Es wurde schon ein paar mal geschrieben, und ich denke genauso: am Boogie geht kein Weg vorbei.
Das liegt schon auch daran, dass seine Schaltung im Vergleich zu anderen HiGain-Amps so exotisch ist, mit der Klangregelung im wesentlichen vor der Verzerrung. Damit kann er aber auch etwas, was ein Engl oder EvH nicht in dem Maße kann, nämlich den Charakter der Verzerrung ändern. Bei 99 % der HiGain-Amps kann man mit der "sauber" arbeitenden Klangregelung hinter den Zerrstufen letztlich nichts anderes machen als mit einem EQ. Der Grundsound wird aber durch die Schaltung vorgegeben (wo er vom Designer über die Kondensatoren und Wiederstände vorgegeben wird) und ändert sich dabei nicht besonders.
Die übliche Funktion der Klangregelung übernimmt beim Mark X-Boogie dagegen der Graphic EQ. Nur hat er halt zusätzlich die Möglichkeit, die Bass/Mitten/Höhenanteile im Zerrsound zu justieren. Daran kann zwar als Ungeübter ein bisschen verzweifeln, aber wenn man sich ein bisschen einliest und ein paar Grundlagen kennt (wie zB, dass der Bassregler an dieser Stelle extrem vorsichtig zu behandeln ist), kann man halt auch sehr Gutes viel damit anstellen. Und das tut JP - so intensiv, dass er in seinen Signature-Amps einen zweiten 5-Band EQ benutzt.
Trotzdem sind das alles eher Fragen der Vielseitigkeit als des Grundsounds. Mit einem gebrauchten Mark IV oder V für unter 1.500 € bzw. 2.000 € wird man definitiv viel näher an JPs Sound kommen als mit jedem Engl, sei er auch noch so gut. Die kleineren 25 und 35 Watt-Versionen gibts erst seit dem Mark V und sind recht begehrt, also gebraucht nicht unbedingt im selben Verhältnis günstiger wie beim Neupreis. Dazu kommen die abgespeckten Vorstufen, die weniger Sounds direlt zugänglich machen.
Gruß, bagotrix
