dotvoid schrieb:
sollte man den höhenlastigen pickup nicht grad andersrum hinpacken? an die bridge? oder macht man das praktisch als ausgleich für weniger obertöne am neck? oder hab ich das jetzt falsch in erinnerung mit den spektrum?

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Naja, an sich liefert der Steg ja mehr Höhen und deutlich weniger Bass. Bei gleichen PUs merkt man das ja mehr als deutlich (alte Standard-Strat-Sets).
Moderne Sets gleichen das manchmal ein ganz ein wenig aus, indem man an den Steg ein PU mit mehr Induktivität gesetzt und an den Hals mit weniger. (Fender Custom-Shop Teile, ganz besonders Texas Specials). Sagt zwar noch nicht ganz 100%ig was über Höhen aus, aber doch recht zuverlässig. (zuverlässiger als Gleichstromwiderstände).
Auch die Virtual 2-Reihe von Dimarzio hat ne klare Verteilung von Höhen und Bässen bei Steg, Mitte und Hals PU, genau "verkehrtrum".
Bei den HBs dagegen isses fast überall gleich. Hier und da hat der Steg mal ein wenig mehr Bass zum Ausgleich, aber nur Nuancen.
Ist vielleicht gewollt so. Wenn man will, dass der Hals weicher klingt als der Steg, dann muss das ja so sein. Sprich: wenn du willst, dass Hals und Steg unterschiedliche Sounds liefern, ähnlich wie auch der Anschlag mit dem Pick unterschiedliche Sounds liefert, je nachdem wo man die Saite anreisst, dann ists sinnvoller, diese natürlichen Unterschiede nicht durch Pseudo-Angleichen wieder auszumerzen.
Kann auch sein, dass diese scheinbaren Ausgleichungen gar nicht explizit damit zu tun haben, dass man den Ton anpassen will, sondern dass man die Lautstärke anpassen bzw. am Steg besonders hervorheben will.
Z.B. Texas Special Steg PU für mehr Dampf. Wenn man den PU dann nicht aus nem besonderen anderen Draht baut bzw anderweitig verändert, sondern einfach ein paar mehr Wicklingen drauf haut, dann gehen natürlich Höhen flöten. Und schon wirkt der Hals-PU höhenlastiger im direkten Katalog-Vergleich.
Vielleicht soll auch beides erreicht werden, who knows. Da werden ne Menge Erfahrungswerte dahinter stecken...
Im obigen Fall würde ich aber nicht umgkehrt bestücken. Der Paf Pro macht sich zwar sehr gut am Steg, aber der Tone Zone am Hals ist vielleicht etwas sehr heftig. Mal ganz davon abgesehn, dass dann auch ein Leutstärkeunterschied wohl zu hören ist. Der Hals liefert in der Regel ja mehr.
Deshalb kann man zwar trotzdem gleichstarke PUs reinsetzen (Paf Pro, Paf Pro gibts ja auch oft), aber ich würde nicht bewusst einen stärkeren an den Hals setzen und einen schwächeren an den Steg. Es sei denn, man wünscht das explizit aus irgendeinem Grund.
Im Zweifelsfall: ausprobieren. Ich hab nen expliziten Charvel-Steg PU am Hals, der dort ungewöhnlich laut ist, aber saugut klingt. Hat auch genügend Höhen. Aber der Super 70 am Steg, der muss sich ganz schön anstrengen, um mithalten zu können.