Habe da ein paar fragen zum solieren...

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hallo allerseits...

ich habe da diverse fragen zum solieren und hoffe sehr, dass ihr mir ein paar inputs geben könnt.
mein problem ist, das ich grundsätzlich NICHT wiess wie ich ein solo starten soll. versteht mich nicht falsch ich spiele seit knapp 20 jahren gitarre und kann es immer noch nicht. :D

als beispiel will ich euch hoffentlich verständlich aufzeigen wo es bei mir happert. ich übe jeden tag mit backingtracks das solospiel, ich schaue immer in welcher tonlage gespielt wird, ist es z.b die tonart A. starte ich mit derpenta im 5.bund slide zum 10 bund b-saite, dann zum am 12.bund, usw...
bei einem 12 bar-blues in E ist noch A, B und D dabei....somit weiss ich das ich noch auf den anderen bünden spielen kann...

versteht ihr? ich möchte aber wissen, mit einfachen worten, wie ich ein solo spiel aufbauen kann? nicht immer mit dem root a beginnen sonder irgendwo anders und vorallem möchte ich auch mit anderen tonarten vertraut sien...hilft mir bitte!

ode rdenke ich zu weit und verstehe es kann es aber noch nicht umsetzen? ich hatte als ich angefangen hatte kurz unterrricht, nachher habe ich mir alles selber beigebracht...anscheinend nicht so toll...

ich danke für euere inputs!

vg rafael
 
Eigenschaft
 
Grundsätzlich ist es nicht verkehrt wenn man sich auf dem Griffbrett soweit zurechtfindet , dass man zumindest die Pentatoniken über das gesamte Griffbrett beherrscht. In Unterschiedlichen Lagen bieten sich unteschiedliche Sachen unterschielich gut an . Man spielt so automatisch weniger oft genau das selbe.

Ich weiß nicht ob ich dein Problem ganz richtig vertehe ? Du weißt prinzipiell welche Töne theoretisch richtig sind, kannst es aber nicht umsetzten ? Oder du suchst Auswege aus dem immer gleichen Dingen die du bisher so spielst ?

Wenn du gar nicht weißt wie du rangehen sollst: Vll ist es für dich hilfreich mal ein Solo das für dich gut und schlüssig klingt und das du Spieltechnisch bewältigen kannst auswendig zu lernen (am besten raushören wenns geht ) . Dann analysiere es in Bezug auf das Verwendete Tonmaterial und die Rhythmik usw.
Analysieren heißt hier nicht zwangsläufig dass du irgendwelche Fachbegriffe brauchst sonder, dass du dir einfach überlegst "Was der da macht" .
Dann hast du irgendwann ein paar sachen zusammen von denen du weißt das sie sicher funktionieren.
Dann nimm so ein Lick oder Motiv und ändere es rhythmisch und melodisch ab und mach was neues draus und versuche das "Konzept" dahinter zu isolieren . Also das Muster , sozusagen das "Funktionsprinzip" zu erkennen und damit eigene Sachen zu basteln.

Zum Thema mit anderen Tonarten was machen :
Im Blues - Kontext könntest du zum Beispiel mal ein bischen mit Akkorttönen "denken" und weniger Tonaleiterbasiert . Nimm zum Beispiel von allen 3 Akkorden in einem einfachen Blues nur die große Terz und beziehe sie bei jedem Akkordwechsel mit in eine Line ein. Selbst wenn du nun ohne Backingtrack spielst kann man schon viel besser nachvollziehen über welche ( gedachte ) Harmonie du gerade spielst. Auch durch den Einsatz von Arpeggios erreicht man das tendenziell eher, da man damit sozusagen den "Rahmen" also die wichtigen Töne eines Akkords skizziert...

Mit Pentatoniken ( dazu muss man sie allerdings in und auswendig kennen ) kann man extrem viel machen ( auch über komplexere Akkordfolgen) .
Im Blues Kontext kannst du am Beispiel von A mal folgendes Probieren:

Spiel die A Blues Penta über A : alles ist gut.... ;-)
Spiel die H Blues Penta über A : du bekommst jetzt eine None und eine Sexte dazu, gibt ne andere Farbe
Spiel die E Blues Penta über A : du bekommst eine None dazu .... auch eine andere Farbe ( diesmal ohne Sexte)

Das wäre ein einfaches Beispiel . Dadurch , dass du tendenziell altbekannte Fingersätze spielen wirst, ändert sich außerdem automatisch die Gewichtung und Anordnung einzelner Noten zueinander und deren Gewicht in Rhythmischer Hinsicht. Startest du z.b. Deine H penta (über A ) mit dem Grundton der H - Penta ( der Ton H ) dann fängst du in Bezug auf A deine Line mit der None an . Hoffentlich halbwegs verständlich formuliert.

Solche Dinge würde ich dann allerdings unbeding mit einem Looper oder einem Backingtrack oder so üben, weil du dich sonst schwer tun wirst die neue Farbe im Verhältnis zu eine gegebenen Harmonie zu Hören . Übst du das ohne Backingtrack denkt dein Ohr womöglich . Aha ich spiel jetzt H -Penta , weil der Bezugspunkt fehlt . Es sollte allerdings so sein dass deine Finger denken : aha ich spiele einen H-Penta Fingersatz,Deine Ohren hören aber einen A Sound mit None und Sexte .

Ich hoffe es war was für dich dabei
grüße b.b.
 
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Hi,

ich finde das gar nicht so einfach zu erklären - bei mir hat immer geholfen.. viel Musik hören - vorzugsweise solche, wo halt Solostücke drin sind, die einem gefallen und wo man selbst gern hin möchte.
dann einfach nebem dem quasi aus dem Kopf lernen wo welche Töne auf dem Griffbrett sind.. solche Solos nachspielen.
Meistens komm danach das man anfängt mit dem vorhandenen zu "spielen" auszutesten und man verwendet Fragmente, oder Stile aus vorhandenen Läufen.

dann kommt das irgendwann intuitiv (nicht immer genau passend, aber da fängt man an sich auszuprobieren und hat ruck zuck eigenes) :)

ansonsten gibts bei Youtube viele, viele Videos mit Techniken Beispielen etc. - einfach mal durchklicken dort

Gruß
Oliver
 
danke vielmals für die inputs!

kennt ihr vielleicht gute videos wo das in irgendwelcher art erklärt wird?

rafael
 
... mein problem ist, das ich grundsätzlich NICHT wiess wie ich ein solo starten soll. versteht mich nicht falsch ich spiele seit knapp 20 jahren gitarre und kann es immer noch nicht. :D
vielleicht ist es gar kein Problem, sondern einfach deine Art Gitarre zu spielen

... ich übe jeden tag mit backingtracks das solospiel, ich schaue immer in welcher tonlage gespielt wird, ist es z.b die tonart A. starte ich mit derpenta im 5.bund slide zum 10 bund b-saite, dann zum am 12.bund, usw...
bei einem 12 bar-blues in E ist noch A, B und D dabei....somit weiss ich das ich noch auf den anderen bünden spielen kann...
erinnert stark an 'Malen nach Zahlen' oder das Ziehen von 5 aus 12 beim Notenlotto... ;)
wenn sich bei dir nach gut 20 Jahren Hörerfahrung keine Tonfolgen quasi aufdrängen, deutet einiges auf Punkt 1

das ist keineswegs ironisch oder abwertend gemeint - was gemeinhin als Solo bezeichnet wird, 'kann' ich selbst auch nicht
(ich kombiniere aber schon ganz gerne mal ein paar Töne zu 'Melodien')
dabei ist mir zwar bekannt, was eine Pentatonik ist - aber ich habe weder eine konkret im Kopf noch vermisse ich sie
es gibt genug Leute, die so etwas begnadet spielen können - da muss keiner auf mich warten :D
ansonsten zB bei YT Namen des Tracks, Solo und 'how to' eingeben

cheers, Tom
 
hey tom, danke für dein antwort.

so schlimm ist es auch nicht...ich suche nur nach einem rezept, dass mir sagt --> jetz geht deine phrasing bünde nach oben bünde nach unten...tiefere saiten höhere saite....

ich vermute mir fehlt die grundsätzliuche theorie!

ich bin auf der suche nach inputs die mir diese fragen beantworten, da ich mir das gitarrenspiel tatsächlich "malen nach zahlen" angeeignet habe.

habt ihr nicht eine lektüre die verständlich ist und mich in einfacher und schneller art zum erfolg bringt?

rafael
 
... ich möchte aber wissen, mit einfachen worten, wie ich ein solo spiel aufbauen kann? nicht immer mit dem root a beginnen sonder irgendwo anders und vorallem möchte ich auch mit anderen tonarten vertraut sien...hilft mir bitte!

Versuch doch mal, das Tonmaterial auszudünnen ... Beispiel: Ein Blues. Versuche, ein ganzes Solo über 3 Chorusse nur mit 3 Tönen zu gestalten, nämlich den Tönen 5, 6 und 1. Versuche, mit dem wenigen an Tonmaterial eine trotzdem spannende Geschichte zu erzählen. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, daß man sich verstärkt auf die rhythmische Gestaltung konzentriert, und jeder einzelne gespielte Ton mehr Gewicht bekommt.

Wenn das gut klappt, dann erweitere das "erlaubte" Tonmaterial mit 2, dann noch mit 3, dann mit b3 und b7, usw...

LG - Thomas
 
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Ich lerne seit Jahren typische Licks meiner Helden, die ich immer wieder variiere. Damit habe ich erst einmal nur einen Vorrat an Licks, die ich einfach abfeuern kann, ohne darüber nachzudenken.
Das aber gibt mir den Freiraum, schon während dessen an den nächsten Akkordwechsel zu denken.
Häufig verbinde ich die Licks, indem ich mich in eine Richtung bewege, z.B. "von tief nach hoch, Akkordwechsel, dann von hoch nach tief". Das wiederum mach ich auf Grundlage von Dur/Moll-Pentatonik und teilweise chromatischen Tonfolgen, bis ich da bin, wo ich das nächste Lick abfeuern kann.
Also eigentlich ganz ähnlich zu dem, was RockTone schrieb. Und ich merke gerade, dass es sau schwer zu erklären ist. :ugly:
Zudem höre ich eigentlich den ganzen Tag Musik. Das hilft mir sehr.
 
ich vermute mir fehlt die grundsätzliuche theorie!

Du solltest dich, wenn du ein improvisiertes Solieren anstrebst, unbedingt mit der Akkord-Skalen-Theorie beschäftligen.
Auch äußerst empfehlenswert ist es die Intervalle auf der Gitarre zu lernen und dir den Klang bzw. deren Wirkung zu merken - das erleichtert das Improvisieren und gibt dir selbst ein viel besseres Melodiegefühl.Spiele die a-Moll Tonleiter zunächst in Terzen auf und wieder ab. Das gleiche nun mit Quarten, Quinten, Sexten und Septimen.
Eine ebenfalls - bereits erwähnte Methode - ist, dass du einfach licks lernst. Spiele sie auch mal in anderen Tonarten! Irgendwann hast du ein riesiges Repertoire an licks.

Viel Spaß beim solieren :)
 
merci euch allen...

ich werde, dass was ihr mir hier geschrieben habt, anschauen!

vg rafael
 
Hm,

ich habe da einen anderen Ansatz als die meisten hier - auch wenn es etw. geschwätzig klingt - finde es so ähnl., wie es bei @turko in Post #7 anklingt.

Statt zu verkopft da ran zu gehen, würde ich mir klarmachen, dass du mit einem Solo ja eine Art Melodie zu einem Stück ´singst´. Diese Melodie sollte zum Thema des Songs passen und sich grob an die Rythmik des Stücks halten. Versuch doch mal mit geschlossenen Augen ein Stück zu hören und dir ganz gezielt best. Töne dazu vorzustellen, die du blind auf dem Griffbrett erreichen willst.

Ferner finde ich die Art des Rythmus eines Solos recht wichtig, da man ja ggf. Töne lange stehen lässt und an bestimmten Stellen wieder zum Stück zurückkehrt - z.B. auf die Grundtöne - so ähnlich wie der Hund zu seinem Herrchen...
:D
Das alles nennt man in der Summe wohl ´das feeling´!?

Irgendwelche bekannten Licks auswendig lernen schadet sicher nicht, weil man immer Details auf was anderes anwenden kann. Das hat mich bei dieser grunds. Fragestellung aber nicht weiter gebracht.

:rock:

ps. Mir fällt noch das Stichwort ´Kontrapunkt´ ein. Also sowas wie eine Gegenmelodie zu dem Rythmusriff oder einer anderen Melodie. Dabei entstehen sehr reizvolle Zusammenklänge. Das ist auch ein Aspekt von Soli, glaube ich. Ist in diesem Fall doch etw. Theorie, na ja...
 
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interessant...jetzt wo du das schreibst, dass mache ich nähmlich sehr viel! ich habe vielmals eine melodie im kopf die ich mir als intro ider solo spiel vorstellen könnte! ich denke ich muss das mehr machen....

ABER, sobald ich die gitarre in der hand habe und die täne suche, verliere ich die idee und bin wieder da wo ich wahr! wie gesagt habe ich das schon versucht....aber adola, dein ansatz finde ich sehr inspirierend!

mache ich gleich heute abend....

nur noch ein frage, müssen die töne gut klingen oder muss ich die tonart kennen? ich denke die töne müssen einfach passen, dass höre ich doch, finde ich...

rafael
 
nur noch ein frage, müssen die töne gut klingen oder muss ich die tonart kennen? ich denke die töne müssen einfach passen, dass höre ich doch, finde ich...
rafael

:D
Na ja, gut klingen - aber meist passen sie dann wohl auch zur Tonart.
Ich glaube, Blues ist ein guter Stil, um sowas zu üben. Man hat ein bekanntes Schema und das Thema wh. sich oft. Das ´emotionale´ am Blues lässt sich IMHO ganz gut in eine Solosprache übersetzen. Aber nicht alles vorher schon überlegen, sondern laufen lassen. Bei Blues lassen sich auch gezielt ´dreckige´ Sachen unterbringen. Was immer gut kommt ist u. a. die kl. Terz (3 Halbtöne waren das, glaube ich) über dem Grundton zu benden.

Will mich hier aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Sind nur pers. Erfahrungen

Hintergrund dieser Kontrapuktgeschichte war vereinfacht gesprochen (bitte verbessert mich), dass man Töne zu einer bestehenden Melodie (z. B. Bass) spielt, deren Tonumfang ähnl. ist - also bsw. die Mollparallele - zu einem G-Dur z. B. ein eMoll (2 Töne der beiden Akkorde sind gleich). Das wird jetzt aber schnell zu theoret. und ich laufe Gefahr Shit zu labern.

Viel Glück beim ´schmutzigen´ Spiel
;)
 
wenn du onehin eine Melodie/ein Lick zuerst im Kopf hörst , dann ist das eh eine gute Sache . Ich denke bei den meisten Gitarristen Erfahren die Ohren ( oder besser das Gehör ) erst hinterher was die Finger beschlossen haben zu Spielen .. ;)

Singen finde ich auch einen sehr guten Weg um unter anderen das zu üben . Wenn man gleichzeitg singt was man spiel ( dazu muss man nicht singen können, ich singe zb. schrecklich ) spielt man zum einen einfach und langsamer , aber häufig auch schlüssiger. Es entsteht außerdem eine bessere Verbinung zwischen dem Ton wie sich gesungen anfühlt und anhört , sowie wie er sich auf dem Instrument anfühlt/ gegriffen wird die langfristig dazu führt dass man das was man singern kann auch gleich spielen kann und umgekehrt.

Eigentlich kann man immer spielen was man auch singen kann. Das ganze wird aber durchs singen üben mehr zu einer Einheit. Der Idealzustand wäre dann etwa :Hier ist ein Ton , den hab ich im Kopf . Den kann ich jetzt singen oder spielen oder innerlich hören, ganz egal

grüße b.b.
 
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ja ja ja, ich sitze hier im büro und es wandern die besten riffs im meinem kopf...leider keine gitarre zur hand! :gruebel:

aber ich werde das heute abend versuchen...ich habe ein zoom h2, dort werde ich mir ein paar riffs und solos uberlegen und singen --> danach werde ich diese versuchen umzusetzen!

merci rafael
 
Versuch doch mal, das Tonmaterial auszudünnen ... Beispiel: Ein Blues. Versuche, ein ganzes Solo über 3 Chorusse nur mit 3 Tönen zu gestalten, nämlich den Tönen 5, 6 und 1. Versuche, mit dem wenigen an Tonmaterial eine trotzdem spannende Geschichte zu erzählen. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, daß man sich verstärkt auf die rhythmische Gestaltung konzentriert, und jeder einzelne gespielte Ton mehr Gewicht bekommt.

Wenn das gut klappt, dann erweitere das "erlaubte" Tonmaterial mit 2, dann noch mit 3, dann mit b3 und b7, usw...

LG - Thomas

Reduktion ist beim Blues - Start immer der Königsweg!
Ich glaube manchmal, es besteht, nicht zuletzt aufgrund unzähliger YT - Videos, das Missverständnis, dass man "gezwungen" ist, alle Töne der Pentatonik unterzubnringen, weil die "Instrukteure" meistens die Pentatonik auf dem Griffbrett 'rauf und 'runter spielen.

Das ist natürlich falsch! Die Pentatonik kann immer nur bestimmter Fixpunkte definieren, quasi einen "sicheren Hafen", von dem aus man seine Reisen beginnt..... .

Bluesfeeling zu erzeugen, beinhaltet natürlich bestimmte Licks und Intervalle usw., besonders wichtig ist aber die Tonformung. Bendings, Vibrato (meine Hobbies!;)) und auch Legato sind wichtige Stilmittel!

Das alles kann man üben, indem man sich einfach vornimmt, die gespielten Töne drastisch zu reduzieren!

Ich habe ja mittlerweile mein Beispiel eines Blues in A schon mehrfach im MB angesprochen. Hier nochmal in Kurzform: Blues in A, a 14. G-Saite, c 13.Bund H-Saite,d 15. Bund H-Saite. Gespielt wird nur auf diesen drei Bünden (!!!). Durch Bending erreicht man jetzt alle Töne der A - Pentatonik und kann in aller Ruhe, ohne Lagenwechsel (!!!) minutenlang ein Blues - Solo spielen. Wichtig dabei ist, dass man sich wirklich diszipliniert und nicht ausbricht. Das kann man dann machen, wenn man die Licks und Tonfolgen, die man sucht auch gefunden hat!

Man darf bei dieser Methode natürlich kein abwechslungsreiches Knallersolo erwarten, aber es geht!

Einfach 'mal probieren.
 
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ich denke auch bluesfeeling muss gelernt werden. ich habe mit guns and roses und hendrix angefangen anno 1992, bin über nirvana grunge bis zu den peppers, danach rage against the machine zum alternativen und britpop. mein vorlieben waren und sind funk! funk rhytmus spiele ich bei unserer band.

aber mir fehlt das solieren im blues! ich muss mich von den alten sachen und gewohnheiten trennen und irgendwie das blues phrasing angewöhnen...

so long rafael
 
als beispiel will ich euch hoffentlich verständlich aufzeigen wo es bei mir happert. ich übe jeden tag mit backingtracks das solospiel, ich schaue immer in welcher tonlage gespielt wird, ist es z.b die tonart A. starte ich mit derpenta im 5.bund slide zum 10 bund b-saite, dann zum am 12.bund, usw...
bei einem 12 bar-blues in E ist noch A, B und D dabei....somit weiss ich das ich noch auf den anderen bünden spielen kann...

Hi,

es drängt sich der Eindruck auf, dass Dir bisher niemand das grundsätzliche Verständnis des Zusammenhangs zwischen Akkorden und Skalen vermittelt hat. Ein Akkordwechsel ist kein Tonartwechsel. Wenn die Begleitung also von A auf D wechselt, spielst Du nicht etwa die D-Pentatonik rauf und runter, sondern bleibst in der A-Tonleiter. Tatsächlich erstrecken sich die Töne jeder Tonleiter ja übers gesamte Griffbrett - selbst wenn Du also um den 10. Bund herum spielst, sind die Töne nicht die der D-, sondern der A-Tonleiter.

Da ich selber Autodidakt bin, hat es bei mir auch ein paar Jahre gedauert, bis ich das gemerkt hatte, aber ich war damals noch Bassist und hatte dann mal einen fitten Gitarristen, der mich aufgeklärt hat. Das heimtückische beim Blues ist natürlich, dass das mit der "Verschiebe-Methode" bis zu einem gewissen Grad sogar funktioniert, und manche typische Licks darauf basieren. Das ist dann aber eigentlich ein Ausbruch aus den skaleneigenen Tönen, der als bluesiges Gewürz dient. Auch sonst kommt man mit der Zeit darauf, dass es langweilig ist, immer nur passende Töne zu spielen. Bewusst eingesetzte Dissonanz kann ein Solo aus der Gewöhnlichkeit katapultieren. Die Voraussetzung ist aber, vorher erst mal zu trainieren, was "richtig" ist, um die Abweichungen bewusst und dosiert einsetzen zu können.

Die Sache mit den Melodien ist ebenfalls enorm wichtig, und beim Aufbau eines Solos ist es meist hilfreich, auch solche melodischen Hooks zu haben, an denen sich der Zuhörer festhalten kann. Ein vorher durchdachter Aufbau könnte zB so aussehen:

AAAA: Melodischer Verweis auf die Gesangslinie - DD: dann eher Lick-orientiert mit Double-Bends - AA: nochmal kurz die Melodie variiert - E-D: eines der beliebten Licks aus der Blues-Bibliothek - A-E: zum Höhepunkt ein "schneller Lauf die Leiter rauf" und zu guter Letzt ein effektvoller Schluss mit Bending von D aufs E am 22. Bund, garniert mit heftigem Fingervibrato.

Bei schnelleren Tempi sind die 12 Takte natürlich ruckzuck vorbei, da verteilt man die Elemente gerne mal etwas breiter. Das kann zB so aussehen:

1. 12Takter: Melodie aufnehmen und variieren, 2. 12Takter: Blueslicks aus der Mottenkiste, gerne auch mal ein bisschen übertrieben, gewissermaßen mit Selbstironie gespielt, 3. 12 Takter: Zeig was Du kannst! ..und am Schluss noch was, das man nicht erwartet.

Es geht natürlich auch alles umgekehrt, das macht die Würze - man kann zB als ersten Ton die Terz oder Septime ins Schaufenster stellen statt Grundton oder Quinte, oder auch so richtig hysterisch loslegen - ansatzlos mit dem schnellsten Lauf, den Du auspacken kannst, und dann gaanz runterzoomen. Oder in der Mitte ein musikalisches Zitat aus einem bekannten Song einbauen. Wenn ich "Hey Joe" spiele, flicke ich am Ende einer Strophe zB gerne mal ein paar Takte "Whole Lotta Love" ein, das lässt die Zuschauer schmunzeln und sorgt für Aufmerksamkeit.

Das waren jetzt nur mal ein paar Beispiele; wichtig ist für mich, dass ein Solo ein "Song im Song" ist, also eine eigene kleine Dramaturgie haben sollte.

Grundlage für alles ist aber natürlich, dass Du Dich ein bisschen mit Skalen beschäftigst. Schwer zusagen, was da jetzt der beste Ansatz ist. Es gibt da jede Menge gute Sachen, wie "Blues You Can Use", "Rock Guitar Secrets" von Peter Fischer oder Frank Dolls "Griffbrettheorie". Geh mal in einen gut sortierten Laden und schau in die Bücher rein, nimm das, was Dich persönlich anspricht. Das kann man mMn kaum objektiv beurteilen - das beste Lehrbuch ist immer das, das Du gerne aufschlägst.

Was natürlich auch lohnend sein kann, ist das Rumsuchen im Netz, vorausgesetzt, dass Du nicht dazu neigst, Dioch dabei zu verzetteln. So mancher teilt da gerne sein Wissen mit den Lesern. Das sehe ich aber eher als Ergänzung zum logisch aufgebauten System eines guten Lehrbuchs.

Gruß, bagotrix
 
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Heut ist mir irgendwie langweilig und ich hab zu viel Zeit... Also war ich mal so frei die typ. Blues-Tonleiter sichtbar zu machen und zu posten. Hier am Bsp. einer der (fünf) bekannten pentatonischen Skalen. Für den Grundton A in der a-Moll-Pentatonik liegt diese Skala auf dem 5. Bund).

In der Skala ist die A-Tonleiter zwei Mal enthalten. Pro Tonleiter gibt es die eine ´typische´ Blue-Note - hier dunkler dargestellt. Es ist hier das D#. Diese Blue-Note liegt über dem 3. Ton der pentaton. Leiter, bzw. ist sie der 6. Halbtonschritt über der Tonika (A bis D#). Andere Blue-Notes sind ggf. auch erlaubt, denn erlaubt ist, was gefällt... :evil:
Ggf. bitte ergänzen/korrigieren.

blues.gif
 
Ich lese den Thread nun schon seit ein paar Tagen. Und der fundamentale Irrtum bündelt sicher immer wieder hier:

ich vermute mir fehlt die grundsätzliuche theorie!

Musik entsteht grundsätzlich nicht aus Musiktheorie (höchstens später mal, aber das ist dann eine völlig andere Baustelle).

Nein, Dir (und zig anderen, die immer wieder dieselbe Frage stellen) fehlt die Vorstellung von Tönen in Kopf und Bauch. Was nicht da ist, kann man auch nicht spielen.

Kannst Du spontan ein Lied, eine einfache Melodie vor Dich hinsummen, hindenken, pfeifen? Hänschen Klein, Oh Tannenbaum? Falls ja: Dann kannst Du Dir z.B. auch einen langsamen Blues so lange anhören, bis wenigstens 2 oder 3 Töne einer bestimmte Stelle in Deinem Kopf gespeichert sind. Anschließend spürst Du denen auf der Gitarre nach. Und zwar wochenlang. Und wirst feststellen: "Hey, die kann so herum spielen oder auch anders. Mit den drei Tönen kann ich kleine Sätze bilden, einzelne Worte, verschiedene Betonungen, Wiederholungen, Rhytmiken". So fängt alles an und so geht alles weiter. Hören - spielen - nachspüren - hören - nachspüren - spielen - Immer so weiter. Und nicht anders.
 
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