Hall-Effekt für Sänger - Wie einrichten?

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Hallo Forum

Ich nehme zu Hause mit einfachen mitteln Gesang zu Playbacks auf. Ein UI12 Mischpult und ein TC Helicon VoiceLive 2 steht mir zur verfügung. Soweit so gut, ich möchte auch etwas Hall zum Gesang hinzu tun und stehe nun an. Nie bin ich so recht mit meinen Einstellungen zufrieden. Oft kommen mir die Presets der Geräte zu extrem vor. Ich verstehe schon, dass mir hier keiner eine exakte Antwort geben kann, welchen Hall ich nehmen soll. Dass es "Situationsabhängig" ist. Aber mir fehlt irgendwie das Grundwissen und es gibt bestimmt wichtige "Grundregeln". Ich weiss einfach nicht recht, was die Kriterien für eine passende Hall-Auswahl ist. Gerade das VoiceLive bietet mir ja unzählige Presets. Ich will ja auch nicht den Wahnsins-Hall haben, aber ein wenig "Raum" soll wohl schon sein.

Kann mir jemand mit Praxis-Wissen weiterhelfen?
- wie soll ich den Hall-Effekt verwenden?
- wo passt welcher Hall-Effekt?
- Theoriewissen Hall
- ...

Da ich ausschliesslich Covers singe, kann ich mich ja eigentlich grundsätzlich an den Originalen orientieren. Aber irgendwie nützt mir das nichts, weil mir das "Ohr" dazu fehlt, zu verstehen aus was der Hall-Effekt besteht. Was macht ein Kirchenhall, was ein "Studio" Hall aus. Werlcher Hall nutzt z.B. Michael Buble in dem Song "Everything" was ich singe? Wie soll ich da vorgehen um ähnlich Einstellungen zu kriegen, damit ich einen ähnlichen Sound bekomme?

Danke für Impulse in jegwelche Richtung.
 
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Presets sind ja nicht so mein Ding. Meine Ausgangsbasis für Hall ist in den meisten Fällen
- eine Plate oder Hall mit
- ca 2 Sekunden (+- 0,5 Je nach Anforderung) Decay. Mit einem
- Predelay von ca 70-100ms kann man einerseits die Stimme trotzdem vorne halten (bei Backingvocals deutlich weniger Predelay) andererseits bleibt die Sprachverständlichkeit erhalten.
- Diffuse oder wie das auch immer heißen mag, eher weniger, so ca 60-70%,
- LowCut ca. 150 Hz,
- Hi Damp und Hi Cut nach Geschmack, mehr bedeutet auch deutlicher hörbar.

Uptempo Nummern brauchen für mich weniger bzw. kürzeren Hall, Balladen.... eh klar... da kannst dann schon richtig Lang werden.
Es ist ja auch vom Stil abhängig und auch der Stimme. Dünnere Stimmen können durch passende Hall-Setups gut 'fetter' gemacht werden.
Ich verwende auch oft leise zugemischte Tempodelays (1/8) die dann, sparsam, auch schon mal aufgezogen werden.

Beim Abhören der Originale kann helfen wenn du an einer Seite des Stereosignals die Phase drehst und dann Mono abhörst. Das funktioniert mit CD/Wave-Dateien deutlich besser als mit dem komprimierten Zeug (Youtube, mp3 usw). Damit fallen die Mono-Signale (und meist auch die Hauptstimme) ausgeblendet. Dann kann man hin und wieder den Effekt ganz gut hören.
 
Ich kenn ja weder das UI12 noch die VoiceLive genau. Wenn der Hall vom VoiceLive so halbwegs die Hallprogramme vom TC Electronics mit bekommen hat, dann würde ich da eher versuchen auf den Punkt zu kommen als beim Soundcraft. Der Lexicon Hall an scih neigt dazu nach Effekt zu klingen. Die TC Electronics sind an sich recht gut bei längeren Stimmen Hallprogrammen, die nicht zu viel auftragen. Man kann damit schön mit der Räumlichkeit arbeiten. Kurze Programme für z.B. Drums usw. sind eher die Domäne vom Lexicon.

Ich hab mir kurz das Manual vom VoiceLive2 angesehen. Damit damm man mittels DUCKING live die Stimme ganz gut im Verständlichen Bereich lassen und erst nach dem Gesang den Hall einfaden lassen. Da muss man halt herumexperimentieren wie gut man das in seine Singweise einbauen kann.
 
Ich würde den Hall nachträglich in der Aufnahme einfügen.
 
Moin!

Beim Recording versucht man in erster Linie so clean wie möglich die einzelnen Spuren in die DAW zu bekommen. Nur selten entscheidet man sich, Effekte gleich mit auf die Spur zu setzen. Der Hauptgrund ist ganz simpel, wenn du schon Effekte auf der Spur mit aufgenommen hast, dann kannst du sie nicht mehr ändern oder weg nehmen, wenn irgend etwas nachher im Arrangement nicht mehr passt. Ein weiterer Aspekt ist auch, das man meistens (so wie du auch) nur minderwertige Effekte hat, es sei denn man ist in einem großen Studio. Aber in der DAW hat man meistens wesentlich bessere wenn nicht sogar ganz hochwertige PlugIns.

Welche Effekte welche Musiker nehmen, das wird dir wohl keiner groß verraten, das ist meistens deren Geheimnis, oder das Geheimnis der Tonis. Da hilft nur experimentieren. Im Prinzip gilt bei Effekten, erlaubt ist was gefällt, von daher gibt es in dieser Kategorie auch kein Richtig oder Falsch, lediglich Empfehlungen.

Etwas Hall kann man beim Recording aber auch für den Sänger nutzen, wenn man das in sein Monitoringsignal mischt, meistens singen dann die Leute besser, weil sie sicherer sind. Das rührt daher daß das menschliche Gehör nicht so gern seine eigene Stimme pur hören mag, weil das nicht dem natürlichen Hören entspricht, denn da hat man immer irgendwelche Nebengeräusche.

Greets Wolle
 
Danke für die Antworten!

Ach klar, das mit dem "trockenen" aufnehmen hätte ich ja eigentlich gewusst. Danke nochmals für den Hinweis! Bin so doof: Natürlich mach ich die Aufnahmen "für richtig" dann ohne Hall. Aber ich war gedanklich grad so an "test- übungsaufnahmen" wo ich dann direkt mit Hall aufnehme um schnell einen Eindruck zu erhalten. (Ja klar, ich hab quasi die InEarMonitoren mit Hall und die Aufnahme ohne Effekte)

Die Ausgangsfrage hat deshalb dennoch Relevanz, denn auch wenn ich den Hall am PC nachträglich einfüge, fehlt mit das Grundwissen. Eure Antworten haben schon mal etwas weitergeholfen. Insbesondere die Tatsache, dass es ein "gehütetes Geheimnis" sein kann. Das muss man erst mal wissen :great:
 
Hall auf den Monitorweg. Klappe zu, Affe tot.

Hall "raushören" muss man eben üben, da führt kein Weg dran vorbei. Geeignete Stellen für den Start sind logischerweise Enden von Gesangsparts, sodass der Hall möglichst frei steht. Bringt aber auch nichts, wenn man kein eigenes Hallgerät/Hall-Plugin und Kenntnisse hat, um den Hall nachzubasteln.
 

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