Hammond-Orgel lernen (Über den Computer...)

[Fak3d]

Hallo,

ich würde gerne Hammond-Orgel spielen lernen und mir ist aufgefallen, dass es da kostentechnisch keine wirklichen "Einsteiger"-Lösungen gibt. Soweit ich weiß gibt es aber Programme, mit denen man über den Computer und einem Midi-Masterkeyboard (?) einen Hammondsound simulieren kann. Wäre das eine gute Möglichkeit zum Beginn? Welches Kebyoard, Programm könntet ihr mir empfehlen? Bin totaler Neuling auf dem Gebiet der Keyboards und will ja erst einmal gucken, ob ich mit dem Instrument überhaupt zurecht komme...
Spiele selber Bass und würde gerne ein Instrument spielen können, auf dem man Akkorde und auch etwas Solo-Kram spielen kann Songs auf dem Bass schreiben ist leider nicht ganz so einfach..


MfG,

Philipp

 

[daybyter]

Die Orgeln bekommst Du im Moment doch quasi nachgeschmissen? Schau mal, wann bei euch Sperrmüll ist, und fahr am Abend vorher durch die Stadt. Da solltest Du paar Orgeln aufladen können. Oder schau bei ebay. Da gibt es schöne Orgeln < 10,- .

 

[Be-3]

Spiele selber Bass und würde gerne ein Instrument spielen können, auf dem man Akkorde und auch etwas Solo-Kram spielen kann
Songs auf dem Bass schreiben ist leider nicht ganz so einfach..

Hallo Philipp,

zunächst einmal möchte ich darauf hinweise, daß man auf jedem Keyboard (außer bei monophonen Synthesizern, natürlich) Akkorde (oder Solo-Kram) spielen kann.
Zum Songs schreiben würde ich sogar ein Klavier (bzw. einen Klavier-Sound) bevorzugen, weil das schön universell und relativ "neutral" ist.

Ansonsten solltest Du Dir darüber klar werden, was Du konkret vorhast, denn man muß sehr wohl unterscheiden zwischen dem "Hammond-Sound", den es mehr oder weniger gut auch in Digitalpianos, Synthesizern und Keyboards gibt und dem tatsächlichen "Orgelspielen".
Das eigentliche "Orgelspielen" hat aber zunächst weniger mit der Firma Hammond zu tun, sondern mit einer Instrumentengattung. Und hierzu gehört untrennbar das Spiel auf (meist zwei) Manualen und Pedal.
Das sage ich deshalb so deutlich, weil "Orgelspielen" mehr ist, als nur ein paar Akkorde auszuhalten oder ein Solo mit der rechten Hand einzuwerfen, und je nachdem, was Du "im Schilde führst", kann die Lösung extrem unterschiedlich aussehen:

a) "Keyboard"
Wenn Du nur letzteres willst, dann reicht quasi jedes billige MIDI-Keyboard, das Du an den PC hängen kannst. Damit sind auch kostengünstig sehr überzeugede Hammond-Klänge möglich.

b) "Orgel"
Wenn Du jedoch eine komplette Orgel spielen willst, dann ist die Tonerzeugung nur ein Teil. Das Problem besteht eher darin, eine Orgel (und sei es auch nur ein MIDI-Spieltisch) mit zwei Manualen und Pedal zu organisieren.
Die "Einsteigerlösung" besteht darin, wie sicher auch die meisten angefangen haben: mit einer sogenannten "elektronischen Heimorgel"

Ich möchte mal kurz die Möglichkeiten, die mir gerade einfallen, auflisten - beginngend bei den schrecklichsten:

1. auf einer elektronischen Heimorgel die spieltechnischen Grundlagen lernen (mehr oder weniger entfernt vom ersehnten Sound, dafür Kosten von ein paar Euro)
2. eine neuere elektronische Heimorgel finden, die einen MIDI-Ausgang hat: damit kannst Du die Spieltechnik lernen und über MIDI und PC auch wie eine Hammond klingen (Kostenpunkt ab 200 Euro (geschätzt)
3. eine echte Hammond (Spinett-Modell wie M-3, L-100, T-100, Aurora). Die Kleinen haben teilweise fast den Original-Sound (je nach Modell). Kostenpunkt wahrscheinlich zwischen 500 und 1000 Euro (grobe Schätzung).
4. Wenn es eine große Hammond-Konsole mit zwei 5-Oktaven-Manualen und 25-Tasten-Pedal sein muß, gibt es neben den hochpreisigen "Klassikern" wie B-3, C-3, A-100 auch noch die in den wesentlichen Punkten technisch (also auch soundmäßig) identischen bis fast identischen "unbekannteren/unbeliebteren" Modelle wie H-100, E-100, X-77, ... Kostenpunkt: über 1000 Euro wahrscheinlich zu teuer

Schreib doch mal, wie groß Dein Budget ist und ob Dir ein Keyboard reichen würde oder Du wirklich eine Orgel willst, dann sehen wir weiter...

Viele Grüße
Torsten

 

[Fak3d]

Hallo Torsten, danke für die schnelle Antwort!

Mir geht es hauptsächlich um den

-Hammond-Sound
-Akkordbegleitung (z.b. wie in diesem Track von Albert Collins: http://www.youtube.com/watch?v=S-XCY2TW0cc ...Da krieg ich Gänsehaut)
und um einhändige Solosachen, Melodielinien spielen zu können (z.b. wie bei Camel http://www.youtube.com/watch?v=ZEsLGa9iUys Mitte des Songs, wobei ich glaube, dass er da schon einiges an Skill zeigt)

also praktisch: "ein paar Akkorde auszuhalten oder ein Solo mit der rechten Hand einzuwerfen"

Ich will kein Virtuose werden, der zweihändig mit Basspedalen Fugen spielt

Also Variante A. wäre optimal für mich.

a) "Keyboard"
Wenn Du nur letzteres willst, dann reicht quasi jedes billige MIDI-Keyboard, das Du an den PC hängen kannst. Damit sind auch kostengünstig sehr überzeugede Hammond-Klänge möglich.

Ich würde gerne ein Keyboard mit Waterfall-Tastatur nehmen, für einen leichteren Umstieg falls ich mir doch mal so ein Yamaha-Teil anschaffen sollte Was könnt ihr da empfehlen? Welches Programm ist gut?



Edit: Habe mal bei Thomann geguckt, da gibt es z.b. dieses hier https://www.thomann.de/de/m-audio_keystation_49e_usbmidikeyboard.htm

ausserdem das hier: https://www.thomann.de/de/m-audio_keystation_61es.htm
mit halbgewichteter Tastatur.
Was ist denn besser geeignet für das Simulieren eines Hammondsounds? ungewichtet oder gewichtet?
Grüße,

Philipp

 

[Helmut]

Hallo Phillip,

Ich würde gerne ein Keyboard mit Waterfall-Tastatur nehmen, für einen leichteren Umstieg falls ich mir doch mal so ein Yamaha-Teil anschaffen sollte Was könnt ihr da empfehlen? Welches Programm ist gut?

bei den von Dir erwähnten Klangbeispielen ist aber nie "so ein Yamaha-Teil" zu hören, insofern verstehe ich das Thema mit dem Umstieg nicht.
Waterfall ist eine Tastatur, wie sie bei den alten Hammonds verwendet werden und hat ihre Vorteil bei den Glissandi. Spätere Hammonds wie M100 etc. hatten keine Waterfalltastatur mehr und das Orgeln geht trotzdem ganz prima. Viel wichtiger ist meines Erachtens, wie die Tastatur anspricht und da hatte ich bislang nur wenig Tastaturen in Händen, die mir beim Orgeln ein gutes Gefühl gaben - die Nord C1 hat so eine. Gewichtet sollte sie aber keinesfalls sein. Du wirst m. E. nicht umhin kommen die Tastatur auszuprobieren.
Je nachdem für welchen Klangerzeuger Du Dich entscheidest, ist dann u. U. bereits die Tastatur dran, im Falle einer Software-Lösung wie die B4 oder die VB3 (das ist auch meine Empfehlung an Programmen) oder auch eines Expanders, kannst Du auch die Tastatur enes evtl. vorhandenen Gerätes dafür nehmen. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, bist Du noch relativ am Anfang mit dem Orgeln, da werden Deine Ansprüche dann noch steigen, was Klang und Tastatur anbelangt, bzw. was auch die Bedieinung von Zugriegel und sonstigen Einstellungen der Orgel anbelangt.
Eine 49er Tastatur ist m.E. eher nicht ratsam. Nicht ganz billig aber ein guter Einstieg ist die doepfer Tastatur dm3, sie ist auf jeden Fall hinterher erweiterbar mit einer Controllereinheit, einer zweiten Tastatur, bis hin zum Fussbass und sie ist Waterfall.

Gruss Helmut

 

[andi85]

Die 49er-Tastatur würde ich ebenfalls sein lassen - wenn dann schon 61. Die Keystation 61es ist zum Orgeln ein wenig zu straff und kantig, geht aber. Bei so Universaltastaturen passiert es eben oft, dass die für alles ein wenig, aber für nichts so richtig gut gehen

Doepfer d3 ist natürlich deutlich besser. Einmal Waterfall und es gibt kein Zurück mehr

 

[Ippenstein]

Wenn Du eine gute Soundkarte hast:

http://www.kvraudio.com/get/682.html

 

[Bolo]

Kann mir jemand weitere Tipps geben, wie man diese Programme nutzt.
Bei der VB3 habe ich die Aussagen in einem anderen Forum so verstanden, dass man das Instrument an eine gute Soundkarte anschließt und gut is´?

Bzw. muss man noch gewisse andere Software nutzen.

Mir geht es hier nicht um die perfekte Annährung an Hammond, Leslie und Co.
Würde nur gerne mit meinem derzeit schmalen Geldbeutel so viel wie möglich aus meiner Orgel herausholen, habe eine fast 30 Jahre alte Hohner.
WIe ich finde eine geiles Teil, aber noch nicht geil genug

Ähmmmm...... ist der Link von Ippenstein ein komplettes Programm? Mein PC-Englisch ist nicht das beste und das hier

Legacy donationware plugins from SoundFonts.it

klingt für mich wie Suaheli!

 

[Ippenstein]

Es ist ein Donationsware-Programm. Du kannst es kostenlos nutzen, aber der Ersteller freut sich über eine Spende.

Um es betreiben zu können, brauchst Du einen VST-Host, den es aber auch als Freeware gibt. Einfach mal die Suchmaschine bemühen. ;-)

Je besser Deine Soundkarte, umso kleiner die Latenzen = die Zeit vom Drücken der Taste bis zum Hören des Tones.

 

[Helmut]

Bei der VB3 habe ich die Aussagen in einem anderen Forum so verstanden, dass man das Instrument an eine gute Soundkarte anschließt und gut is´?
Bzw. muss man noch gewisse andere Software nutzen.

zur VB3 wurde vor einiger Zeit hier in diesem Forum einiges geschrieben, auch welche kostenlose Host-SW genommen werden kann, da musst da etwas suchen. Aber soviel fürs Verständnis, die Soundkarte gehört zum Rechner egal ob jetzt eine interne oder eine externe, die dann z.B. über USB mit dem Rechner verbunden ist. Dein Instrument wird über eine Midikabel an den Midi-In der Soundkarte angeschlossen und an den Line-Out's der Soundkarte kommt das Audiosignal der Software-Orgel heraus.

Würde nur gerne mit meinem derzeit schmalen Geldbeutel so viel wie möglich aus meiner Orgel herausholen, habe eine fast 30 Jahre alte Hohner.
WIe ich finde eine geiles Teil, aber noch nicht geil genug

welches Modell hast Du denn, hat das schon Midi, sonst kannst Du das Teil nicht dafür nutzen ?

Gruss Helmut

 

[Don Leslie]

Wenn Du eine gute Soundkarte hast:

http://www.kvraudio.com/get/682.html

Das Ding sieht dem VB3 doch zum Verwechseln ähnlich, heißt nur "organized trio" und ist Donation Ware. Ich kann mich erinnern, daß ich vor nicht allzu langer Zeit auf Empfehlung hier im Forum VB3 heruntergeladen haben und einige Kröten, so um die 39 Fragezeichen gelatzt habe. Wie kommt?

--
Don

 

[Ippenstein]

Mir gefällt es ganz gut. Und unter dem Block mit den 10 Reglern verstecken sich noch mehr Einstellmöglichkeiten.

Die Geschwindigkeit des Leslies wird über das Sustain geschaltet.

 

[Don Leslie]

Mir gefällt es ganz gut. Und unter dem Block mit den 10 Reglern verstecken sich noch mehr Einstellmöglichkeiten.

Die Geschwindigkeit des Leslies wird über das Sustain geschaltet.

Mal das ,,Donald" Plugin gecheckt?

--
Donald

 

[Ippenstein]

Kenn ich nicht. *gruebel*

 

[Don Leslie]

Kenn ich nicht. *gruebel*

Scheint ein eigenes Leslie-Simulations-Plugin zu sein. Ist natürlich doppelt-gemoppelt, wenn man das noch mit der VB3/organized trio Simulation zusammenschaltet, aber als alleinstehende Leslie-Simulation vielleicht auch ganz interessant?

--
Don

 

[Ippenstein]

Ach so. Jetzt macht es Klick. Ne, unter der "Lesliesteuerung" verbergen sich noch andere Einstellungen wie der Hintergrunddreck etc....

 

[stoennes]

Das Ding sieht dem VB3 doch zum Verwechseln ähnlich, heißt nur "organized trio" und ist Donation Ware. Ich kann mich erinnern, daß ich vor nicht allzu langer Zeit auf Empfehlung hier im Forum VB3 heruntergeladen haben und einige Kröten, so um die 39 Fragezeichen gelatzt habe. Wie kommt?

--
Don

Don,

organized trio ist alte Software vom VB3 Hersteller, die Du auf seiner Seite kostenlos saugen kannst:
http://www.genuinesoundware.com/?a=showproduct&b=37

Ist bestimmt nicht schlecht, aber nicht mehr auf dem neuesten Stand.
Zum Anfangen mit einem einigemaßenen Keyboard reicht's allemal!

Der Junge versteht sein Handwerk. Die VB3 gefällt mir vom Sound her besser als die B4, B4 II. Ich habe alle drei.

 

[Bolo]

Hallo!

Danke für die Hilfe für meine Anfrage :

ann mir jemand weitere Tipps geben, wie man diese Programme nutzt.
Bei der VB3 habe ich die Aussagen in einem anderen Forum so verstanden, dass man das Instrument an eine gute Soundkarte anschließt und gut is´?

Bzw. muss man noch gewisse andere Software nutzen.

Mir geht es hier nicht um die perfekte Annährung an Hammond, Leslie und Co.
Würde nur gerne mit meinem derzeit schmalen Geldbeutel so viel wie möglich aus meiner Orgel herausholen, habe eine fast 30 Jahre alte Hohner.
WIe ich finde eine geiles Teil, aber noch nicht geil genug

Habe ein wenig an der guten alten Hohner rumgespielt und probiert mit den "Zugriegeln" 16;5 1/3; und 2 voll aufgezogen und 8 und 4 auf 0 bei dem schnellen Leslieeffekt klingt das Ding richtig gut.
Inzwischen hat es sich auch so ergeben, dass wir doch wieder mehr Covern und da ist so viel Hammondspezifisches dabei.

Auf gut Deutsch:
Ich jage jetzt keiner perfekten Masche hinterher, sondern mache meinen Job und den richtig - gut iss´
Zwar nicht richtig "wie jder denkt dass es sein sollte", aber es kommt dem Sound recht nahe und ist mein Stil.