Hammond Restauration

gwhs
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Ich möchte meine 56er Hammond M3 in American Walnut soweit wie möglich restaurieren, das Holz hat im Laufe der Zeit doch etwas gelitten...

Habt ihr Erfahrungen, welche Möbelpolitur geeignet ist?
Kann ich eine x-beliebige nehmen, ohne den Original-Lack in Mitleidenschaft zu ziehen?


Wie kann ich am besten tiefere Kratzer und Schadstellen im Holz ausbessern? Mit Holzlasur, etc?

DANKE!!
 
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Ich möchte meine 56er Hammond M3 in American Walnut soweit wie möglich restaurieren, das Holz hat im Laufe der Zeit doch etwas gelitten...

Habt ihr Erfahrungen, welche Möbelpolitur geeignet ist?
Kann ich eine x-beliebige nehmen, ohne den Original-Lack in Mitleidenschaft zu ziehen?


Wie kann ich am besten tiefere Kratzer und Schadstellen im Holz ausbessern? Mit Holzlasur, etc?

DANKE!!

Es gibt so ein "Mittelchen", das heißt "Renuwel". Das ist so eine dünnflüssige Tinktur in verschiedenen Abtönungen.
Dann gibt es auch wachs- und poliermittelhaltige (Zweihorn) zum Einreiben und Abpolieren.

Tiefe Kratzer kannst Du mit Holzwachsstiften ausbügeln. Nicht ganz billig (ca. 30€) sind komplette Wachsstift-Farbkästen, mit denen Du Dir genau den Ton zusammenmischen kannst. Diese Art der Ausbesserung ist eigentlich üblich im Zuge der Vorbereitung zur Lackierung, denn Ausbesserung mit Wachs ist ja nicht besonders haltbar oder kratzfest, kann aber optisch Kratzer schon sehr weit aus dem Blickfeld befördern.

Vom Lackieren würde ich Dir allerdings abraten. Damit machst Du die Oberfläche nur schlimmer, denn man wird eine Hammond-Werkslackierung heutzutage nie mehr so hinbekommen.

Großflächigere Holzschadstellen bekommt man dann letztlich nur durch Einsetzen von Furnierstücken und anschließendem Schleifen und Lackieren hin. Wenn schon Lackieren, dann Nitrolack, den evtl. Abtönen. Ich habe das mal mit Zweihorn-Nitroabtönfarben gemacht und einen rötlichen Kirschbaumton sehr gut hinbekommen.

Man muß dann aber schon über eine gute Holzwerkstatt verfügen.
 
Danke für die Tipps!

Meinst du den Renuwell Möbel Regenerator? Bei den Zweihorn Mitteln blicke ich leider noch nicht ganz durch... Hast du hier eine genauere Bezeichnung?

Mit den Holzwachsstiften probierere ich zusätzlich für die kleineren Schadstellen aus.

Das Gehäuse hat zum GLück nur kleinere Holzschadstellen.. Muss also nicht großflächig ausgebessert werden.

Hast du noch einen Tipp für die Reinigung der Drawbars? Habe momentan alle Tasten ausgebaut und gereinigt, die Drawbars liegen gut frei.

Welches Mittel ist geeignet, Kontaktspray vermeide ich natürlich...

DANKE!
 
DeOxit und DeOxit ProGold sind die besonders zu empfehlenden Mittel. Ich weiß leider im Moment kein vergleichbares deutsches Produkt. Vielleicht Tuner-Reiniger von Kontaktchemie? Jedenfalls nicht Kontakt 60.

Aber mit einem Silberputztuch die Schienen und Kontakte reinigen und mit Wasch-(Test)Benzin entfetten.
Die Drawbarführungen mit etwas Vaseline einfetten. Vorsicht beim Berühren der Kontaktfedern, damit der dünne
Widerstandsdraht nicht reißt.

Beim Zusammenbau solltest Du möglichst die gleichen Tasten wieder an die gleichen Plätze montieren, damit die Ausrichtung exakt ist. Wichtig nachher ist wirklich, daß die Tasten so schön gerade ausgerichtet sind wie die Schneidezähne nach der Zahnregulierung.

Manchmal muß man die Taste vom Key-Channel lösen und nachjustieren. Wie sind die Keykamm-Filze?
 
die keykamm-filze sind in super zustand!

beim ausrichten bin ich gespannt... ich habe alle tasten vom metall gelöst, um sie besser reinigen zu können!
die sehen jetzt aus wie neu... danach werden alle wieder ausgerichtet.

nachem ich gerade die gesamte orgel zerlege, reinige und auf vordermann bringe, bin ich am überlegen gleich noch ein foldback einzubauen. mal sehen..

einen satz neuen röhren habe ich auch schon rumliegen...
 
die keykamm-filze sind in super zustand!

beim ausrichten bin ich gespannt... ich habe alle tasten vom metall gelöst, um sie besser reinigen zu können!
die sehen jetzt aus wie neu... danach werden alle wieder ausgerichtet.

Das ist genau der Punkt. Da wirst Du dann ganz schön Zeit brauchen (pro weiße Taste), um die wieder schön gerade zu bekommen.
Es ist auch sehr wichtig, daß die Feder am Ende des Keychannels mit den zwei kleinen Löchern genau einrastet.


nachem ich gerade die gesamte orgel zerlege, reinige und auf vordermann bringe, bin ich am überlegen gleich noch ein foldback einzubauen. mal sehen..

einen satz neuen röhren habe ich auch schon rumliegen...

Dazu (Foldback) wäre jetzt die Gelegenheit. Brauchst halt ein paar Tastenkontakte, kl. Widerstände. und etwas Fädeldraht (s. Fädeltechnik)
 
Sag mal, reparierst du eigentlich auch Leslies und Hammonds für Andere, DON?
 
Brauch noch ein paar Tipps für die Wartung meines 145er Leslies... ;-)
 
Bislang habe ich noch keine einzige alte Tante gesehen, bei der das Refinish dem Original auch nur annähernd gleich gekommen wäre. Dieses Abschleifen/Ablaugen und dann drei Mal Grundierung aus dem Baumarkt kann man getrost vergessen - das verdirbt das ganze Instrument.
Ich bin zur Zeit an der Restauration einer 55er B3 - den Lackaufbau macht einen Holz-Oberflächen Spezialist - die Kosten allein hierfür werden den Betrag von 8tsd Euro übersteigen. Viel Geld - aber der Typ ist der Holzfachmann überhaupt, der ein schlüssiges Konzept dafür vorlegen konnte, wie man diesen tiefen Glanz mit den abgeschlossenen Poren des Holzes hinbekommt.
"Building Hammond Tones" ist ganz interessant ...
 
sorry kicki, aber das halte ich für ausgemachten schwachsinn...:gruebel:
 
Was Kicki sagt, würde ich z.T. unterstreichen. Man bekommt es nie wieder so hin, wie es damals die Hammond-Fertigung hinbekam, die eben nichts weiter machten, als Orgelkabinette zu lackieren und selbst ein Holzfachmann wird sich die Zähne ausbeißen daran. Allerdings halte ich den Preis von 8TE doch für etwas hoch. Und es wird letztlich nicht das gewünschte Ergebnis dabei herauskommen.

Ich habe eine A-102 Bank restaurieren lassen. Hat mich damals 400 DM gekostet (oder waren's schon Euro, weiß nicht mehr so genau). Die Bank war auf ,,Barock" getrimmt - weißer Lack mit Goldkante. Der Schreiner (ein Spezialbetrieb zum Abbeizen - er hat riesige Bäder, in die er die Möbel ganz eintaucht) hat sehr gute Arbeit geleistet und die Bank ist eine Augenweide. Sie hat aber nicht diesen seidigen Glanz mit diesem Strich, wie ihn die Originallackierung auszeichnet.

Und diese Restaurateure schmirgeln oft, ob sie's wollen oder nicht, die Kanten leicht rund oder die Fläche wird leicht abschüssig zur Kante hin.

Bei der B3 kriegst Du nie mehr diese akkurate Oberkante an den Seitenteilen hin.

Eine B3 (oder anderes Hammondorgelkabinett) kann eben nur eine Lackierung im Leben vertragen, und das ist die Fabriklackierung.
 

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