Handballenauflage - Wie spiele ich mit vielen Saiten sauber unter hoher Verzerrung?

oobboo
oobboo
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.04.24
Registriert
15.01.15
Beiträge
766
Kekse
1.929
Hallo Gitarreros,

ich habe mich nun mal an neuere Prog Metal-Geschichten, wie bspw. Periphery gewagt. Bisher hatte ich eher klassischeren Metal, wie u.a. Lamb of God gespielt, aber irgendwie ist die Technik bei den neueren Sachen nochmal etwas schwieriger (habe ich das Gefühl).

Metal lebt ja von der Tightness und damit auch dem Abdämpfen nicht verwendeter Saiten, aber bei folgendem Beispiel finde ich es sehr schwer die Saiten richtig abzudämpfen während des Spielens:



Mein Problem ist, dass quasi über alle 6 Saiten gespielt wird, außerdem wird häufig gesprungen. Entweder ich dämpfe alles ab oder die ausklingenden Saiten klingen einfach nicht richtig aus. Langsamer geht es, ist aber immernoch nicht so richtig tight. Dämpfe ich in so einem Fall mit der Schlag- oder der Greifhand oder mit beiden?

Meine Frage: Gibt es einige Tipps und Tricks, die man beachten kann, damit es besser wird? Eventuell gibt es ja sogar Videos zu dem Thema? Ich wusste nicht wie ich es nennen sollte, daher habe ich ein neues Thema eröffnet.

Danke für eure Hilfe und ein schönes Wochenende
oobboo
 
Eigenschaft
 
Ich persönlich versuche immer eine Kombination aus beiden Händen zu erzielen.

Zum Einen mit dem Handballen der Schlaghand so gut wie möglich den Scheitelpunkt der Saite an den Reitern der Brücke abzudämpfen. Und das fast immer.
Irgendwann findet man den (für sich selber) besten Auflagepunkt, der die Saite(n) vor ungewollten Schwingungen schützt, aber angeschlagene Saiten klingen lässt - einfach probieren.

Zum Anderen halte ich den Zeigefinger der Greifhand in allen Griffbrettlagen fast ausschließlich in "Barréhaltung". Das heißt, er dämpft alle Saiten ab, wenn ich z.B. auf den Bassaiten etwas mit selbigem Finger gegriffen anschlage. Spiele ich z.B. mit den Ringfinger eine Singlenote - sagen wir mal auf der G-saite, fünfter Bund - liegt der Zeigefinger stets alle Saiten abdämpfend davor!
Ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll... Vielleicht hilft es ja weiter.

Oben im Video ist aber auch sehr gut zu erkennen, dass der Mark mit dem Daumen die E6 abdämpft, während er Richtung Diskant zelebriert, um diese ruhig zu halten.
Es ist zwar recht aufwändig, herauszufinden, wie man "ungenutzte" Finger derGreifhand als Dämpfer hinzunehmen kann. Lohnt sich aber. Und irgendwann tritt auch eine gewisse Automation dieser Technik ein.

Im Studio wird ja auch gerne mal ein Haargummi über den Sattel fixiert, um zu starkes Aufschwingen leerer Saiten zu mindern. Ist aber bei offenen Akkorden wierderum hinderlich.
 
Den Song habe ich auch mal geübt :)

Ich habe tatsächlich mit beidem gedämpft und nicht vergessen Periphery benutzt ordentlich Noise Gate :) Früher hatten sie wohl 3 Stück verwendet, dank digitalem Amp alles bischen leichter. Als Kempernutzer, stelle ich bei so Musik auch die definition und die clarity hoch, obwohl ich viel gain drauf hab :D Das hilft auch nochmal.

@EricB hat das Dämpfen schon gut beschrieben. Ich bewege den Handballen wirklich mit während ich Saiten hoch oder runter wandere. Beim string skipping mute ich mit freien Fingern der Greifhand. Generell greife ich auch eher schräg, wodurch das Fleisch von den Fingern die nächst höhere Saite gleich mitmutet.
 
Ich habe mir das Video gerade in halber und dann viertel Geschwindigkeit angeschaut - da wird nicht besonders viel gedämpft (klar, Daumen auf E und A), und mit der rechten Hand noch weniger... Und das Noisegate hilft hier glaube ich nix, weil es ja ständig offen bliebe (oder ich verstehe da was nicht)
Ich glaube, du musst das einfach genauso machen wie Mark Holcomb, jeden Ton voll reinhauen und möglichst exakt spielen ;-)
 
Noisegate hilft meiner Meinung nach schon. Dämpfen mit Greifhand und Schlaghand. Was aber auch weiterhilft: Verzerrungsgrad beachten. Mit zu viel Zerre geht halt die Definition verloren.
 
Entweder ich dämpfe alles ab oder die ausklingenden Saiten klingen einfach nicht richtig aus.

Der Typ im Video lässt doch eigentlich auch kaum mal eine Seite ausklingen.
:gruebel:
Er dämpft bei den tiefen, rhythmischen Tönen größtenteils nur die Bassseiten ab, die melodischen höheren auf den unteren Saiten dämpft er halt nicht (so oft) ab.

Mein Tipp:
Vergiss den Quatsch mit dem Abdämpfen durch die Greifhand und konzentriere dich auf deinen rechten Handballen.
Die Technik heißt nicht umsonst Palm Muting.
Handballen und Dämpfung.
Wenn er an der richtigen Stelle aufliegt, ist die Saite so gedämpft wie man will.
:opa:

Und, ein Noisgate wirst du brauchen, wenn es so "ordentlich" klingen soll wie im Video.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
und mit der rechten Hand noch weniger... Und das Noisegate hilft hier glaube ich nix, weil es ja ständig offen bliebe (oder ich verstehe da was nicht)
:mad:
 
Lass Dich da nicht von den Begriffen "richtig" oder "falsch" verrückt machen, beide Seiten funktionieren, einzeln und zusammen.
Es liegt eher an Deiner Physiologie und Deiner Spielweise.

Teste beides aus, und schau, was Dir wo besser passt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Sobald ein Tubescreamer ins Spiel kommt um den Amp aufzuräumen muss man schon echt gut muten können. Ein Noisegate hilft. Das Problem ist ja meißtens, dass man in einem kleinen Proberaum steht, der Drummer sau laut ist und man nicht weit genug weg kommt vom Amp. Noisegate hilft gegen das Grobe, den Rest muss man mit angepasster Spieltechnik machen.
Wie die aussieht muss jeder für sich herausfinden, da jeder anders spielt und eine andere Anatomie hat.
 
In dem Video ist doch schon viel zu sehen. Da wird öfter auch mal der kleine Finger der rechten Hand über die Diskant Saiten gelegt. Der Daumen der linken Hand dämpft oft die Tiefe E-Saite. Bei dem „Basssaitengedjente“ dämpft der Zeigefinger die restlichen Saiten.
Die Lautstärke ist da vor Ort auch nicht so invernal, dass unbeteiligte Saiten auch mal Ruhe gelassen werden können.
Auf jeden Fall kann man mit 10 Fingern plus dem Handbällen mehr unter Kontrolle halten als nur mit Letzerem.
 
Noisegate hilft meiner Meinung nach schon.
Und, ein Noisgate wirst du brauchen, wenn es so "ordentlich" klingen soll wie im Video.
Noisegate hilft gegen das Grobe,
Sagt ihr das eigentlich aus eigener Erfahrung, oder vermutet ihr das nur?

Normalerweise hat das Noisegate Sendepause, sobald aus der Gitarre ein gespielter Ton kommt. (Das könnte demnach auch ein unabsichtlich nicht abgedämpfter Ton sein.) Man versucht das Gate i.d.R. so einzustellen, dass man kein "Nutzsignal" verliert, das Rauschen der Vorverstärkung und das Brummen der Pickup-Einstreuungen will man loswerden, ausklingend leisere Töne will man weitestgehend unbeeinflusst ausklingen hören. Klar, Metal-Rhythmen werden "hart gegatet", :) aber das hier ist ja eine etwas filigranere Spieltechnik.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Aus eigener Erfahrung. Ich empfinde die Pausen mit Noisegate als präziser. Es wirkt definierter, weniger schwammig. Ohne Abdämpftechnik und präzises Spielen hilft es natürlich auch nicht weiter, aber für den letzten Schliff bringt es viel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich denke auch, dass ein Noisegate nicht geeignet ist, um mitklingende Saiten "wegzuschneiden". Um das zu erreichen, würden auch gewünschte Töne darunter leiden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das ist eine deutlich hörbare Pause, richtig. Aber zwischen den Noten sind teilweise eben auch Pausen. Jetzt nicht im Sinne von Pausen mit Notenwert, sondern eher insofern, dass die Töne nicht direkt ineinander übergehen. Sonst würde das ganze sehr viel schwammiger klingen, und auch in dem Stakkatoteil würde sonst jegliche Definition verloren gehen. Ich halte für solche Musikrichtungen ein Noisegate für sehr praktisch. Natürlich immer in Kombination mit sauberem Spielen, wenn die Nebengeräusche zu laut sind, hilft natürlich auch ein Noisegate nichts.
 
Ich meine damit, dass es keine in dem Sinne zählbare Pause ist, sondern eine kürzere, eben zwischen zwei gespielten Noten und nicht als bewusste Pause. Die Pause also, die den Sound "aufräumt", nicht die, die einen kompositorischen Zweck hat. Ist etwas schwer zu erklären, was ich meine ^^
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Frage ist halt, ob du ein Noisegate hast, das in millionstel Sekunden zu und wieder auf machen kann ;-)
 
Jedenfalls war´s von mir ein Schmarrn, dass da kaum gedämpft wird - hab´s gerade mal selber probiert und dämpfe unwillkürlich die ganze Zeit, wenn auch immer nur kurz...
:embarrassed:
 
Das geilste P.M. Riff dieses Jahr ist von Arch Enemy:

 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben