Hard Rock/Metal als einzelner Gitarrist

Wer mir als einzelner Gitarrist einer Grossen Band noch gefällt : Brian May von Queen Natürlich , sein Stil ist wirklich Klasse , entweder Beinharte Riffs ("Fat Bottom Girls" ) oder Filigrane Melodiearbeit (Bohemian Rhapsody)
Breites Spektrum , Diverse Stile (Bis hin zu Pop) und seine "Geheimwaffe" : John Deacon , Der Bassist (was ja nichts anderes ald die "zweite Gitarre " ist wenn mans genau betrachtet .
Brauchen auch Live keinen zweiten Gitarristen , und wer schon mal eine Gute Queen Show gesehen hat weiss was ich meine .

Die Ganzen Power Trios .. Angefangen Natürlich bei Cream , wo Eric Clapton und Jack Bruce die Saiten Zupften , Jimi Hendrix Experience (Obwohl auch der Meister schon mal mit zweitgitarristen Aufgetreten ist )
Pink Floyd (David Gilmour)
Das "Problem" ist , das zwei Gitarristen auch zwei Persönlichkeiten bedeuten und das halt nicht immer unter einen Hut zu bringen ist
Aber genau deswegen kann es auch gut funktionieren , wenn sich zwei gefunden haben die Musikalisch ungefähr gleich ticken
 
Grundsätzlich ist es zwar anspruchsvoller als Power Trio einen druckvollen Sound zu machen, aber wie die vielen Beispiele zeigen, durchaus mit halbwegs ordentlichem Equipment auch ohne Klimmzüge machbar.
Der Bereich, wo es oft schwierig wird, sind die Solo Passagen. Das fällt selbst den Größen wie Cream schwer. Da saufen die Soli von Clapton auch öfter mal ab, vorallem wenn Jack Bruce zeitgleich auch das Solieren anfängt...
Da ist IMO zunächst am wichtigsten, die Gitarre beim Solo im Mix nach vorne zu bringen. Am einfachsten durch ein schaltbares 2. Mastervolume (oder Booster im FX Weg).
Dann ist der Bassist gefragt, ein tragendes Harmoniegerüst zu liefern.
Last but Not least, kann man auch ein Solo so spielen, dass auch für sich alleine „stehen“ kann (Akkorde einbauen, viel mit Dubble Stops arbeiten, klar erkennbare Hocklines,...). Z.B. der Gitarrist von Greta van Fleet macht das sehr bewusst und geschickt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Als einzelner Gitarrist da fällt mir jetzt direkt Jinjer ein.
Das ist alles echt überzeugend. Natürlich nicht jedermanns Sache.
Und nicht erschrecken:


Grüße
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn ich mir die genannten Kandidaten so ansehe (und die außen vor lasse, die kaum Soli spielen oder zusätzliche Instrumentalisten dabei haben) ist es eigentlich vor allem Pantera gelungen einen richtig brachialen Sound abzuliefern. Bei denen wäre ich fast geneigt zu sagen, dass ein zweiter Gitarrist hinderlich gewesen wäre.
 
Bei Dimebags Sound der komplett ohne Mitten daher kommt wäre er mit einem 2ten Gitarristen komplett untergegangen. Pantera waren so wie sie sind perfekt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die frühen ZZTop währen auch ein Beispiel für eine vollfette 3-Mann-Besetzung. Wenn man da sich ab und an den Bass anhört, und ich meine das auch in irgend einem Rig-Rundown von Dusty Hill schon gesehen zu haben, dann spielt da der Bass clean und verzerrt gleichzeitig den selben Ton.

Glenn Delaune mit seinem neuen Boss Gt-1000 .... jaaah ok … aber was da sein Bassist zum Sound beiträgt :great::great::great:



Also nur Gitarre ist ab und zu dünn aber in Komi ….
 
Was du aus meiner Erfahrung selber tun kannst:

Effekte - Darüber wird manchmal die Nase gerümpft, so nach dem Motto "Das muss doch auch ohne gehen...!", aber mir hat es immer gut getan, den Sound mit einem Delay (2-3 Wiederholungen, ca. 400ms) dichter und voller zu machen oder manche Stellen mit einem Wah mehr schreien bzw. mit einem Phaser mehr schweben zu lassen.

Spielweise - Wenn zu wenig da ist, muss halt mehr kommen. :cool: Das können mehr Anschläge sein (Tremolo), mehr Töne (Doppelgriffe oder mitklingende Leersaiten) oder schlicht und ergreifend mehr Lautstärke, wobei wir dann wieder halb bei den Effekten sind, denn dafür habe ich einen Booster verwendet.

Für alles andere (Songwriting, Bandsound etc.) brauchst du entsprechend gewillte Mitstreiter. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also ich bin sogar direkt ein Fan des "nur eine Gitarre"-Sounds! Besonders bei, wie schon erwaehnt, den alten Van Halen Sachen...

Ich finde, die Soli wirken oftmals viel lebendiger und "magischer", wenn sie nicht von einer Rhyhtmusgitarre zugekleistert werden. Klar, ich mag auch viele Bands mit zwei Gitarristen, und ich sage auch nicht dass es dadurch immer sofort schlechter klingen muss, aber ich finde es durchaus sehr geil wenn der Gitarrist alleine ist. Allerdings ist es da wirklich keine schlechte Sache, wenn Bassist und Drummer das dann auch ein bisschen "ausgleichen" koennen, sonst kann es wirklich etwas "leer" klingen. Muss halt vielleicht auch zum Song passen. Ich denke aber dass man viele 2-Gitarren-Songs durchaus auch mit nur einer Gitarre hinbekommt, denn in sehr vielen Faellen ist es ja wirklich so, dass "nur" der Rhythmus weitergeht und das Solo oben drueber gespielt wird.

EDIT: Habe diesbezueglich sogar schonmal einen Thread eroeffnet: https://www.musiker-board.de/thread...s-ohne-rhythmusgitarre-im-hintergrund.530825/
 
Hallo
Unvergessen...die drei jungs aus Kanada.

Aber gut wer sich Waschmaschinen statt Bassverstärer auf die Bühne stellt schwebt eh über den Dingen :great:.
Aber abgesehen davon das es Fett klingen soll steckt doch im Ein Gitarristen Modell auch eine Chance...Transparenz.
Musichaotischer Gruß
Hartmut
 
Alles schon mal zuvor genannt... Pantera, Rush, Dream Theater ;-)
Wiederholung verstärkt. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hör Dir vielleicht auch mal die Winery Dogs mit Richie Kotzen (jaja, ich weiß...) an. Der versucht hörbar auch in Solopassagen die fehlende zweite Gitarre zu kompensieren, indem er viel auf Hendrix-mäßige Doublestops und vor allem auf (auch schnelle) Arpeggios setzt. Das kann dann den Eindruck des damit implizierten harmonischen Zusammenhangs verstärken - der Hörer ergänzt diesen dann sozusagen unbewusst gedanklich. Den Rest besorgt Billy Sheehan mit verzerrtem Sound und Powerchords in höheren Lagen.

Als technische Lösung fällt mir noch dieses Yngwie-Livevideo aus Leningrad ein. Da benutzt er für seinen langen Solospot ein Taurus-Basspedal (praktisch sowas wie das Fussregister bei einer Kirchenorgel), um sich selbst ein Pfund zu unterlegen. Sowas könnte man adaptieren, was aber natürlich den Nachteil hat, dass man zwei Instrumente gleichzeitig spielen muss, sofern man das Ganze nicht per Midi o. ä. automatisieren will.
 
Motorpsycho sind auch live ein unglaublich fettes Trio. Natürlich liegt das bei denen ganz stark am eng verzahnten Zusammenspiel, in manchen Passagen kommen noch Fußkontroller für Keyboards dazu.
Um den Gesang zu genießen sind die Alben besser, das Zusammenspiel wird aber schon gut deutlich ;):


Was mir noch einfällt was du als Gitarrist machen könntest (einiges davon wurde schon genannt):
  • Nicht so oft in den hohen Lagen spielen, auch in Soli immer mal kurze tiefere Passagen einbauen
  • Singlenotes mit ausschweifendem Delay verbreitern, wenn's passt.
  • Spannung steigern und kurze Fragmente in Delay und Modulation schwimmen und nachklingen lassen, während es weitergeht
  • Akkorde erweitern. Z.B. unter einen Powerchord noch die Quarte unter dem Grundton setzen (aus C5 wird C5/G)
  • Mit dem Sound experimentieren. Fuzz kann Singlenotes in tiefen und auch in hohen Lagen unglaublich fett klingen lassen. Muss man natürlich mögen.
 
Hey,

hmmmja, alles richtig und alles gut so...will nur noch eines einstreuen: ein "fetter" Gesamtsound Sound entsteht nicht nur durch möglichst fette Einzelsounds, sondern auch durch das richtige Zusammenspiel der Instrumente und deren Vervollkommnung mit ner Menge Luft dazwischen!
Das Wirken von Musik ist recht komplex und richtig gespielt kann ein Fingerschnipsen mit Offbeat-Chords einer Ukulele mit der Wechselwirkung des Gesangs deutlich fetter erscheinen als hirnloses Übereinanderklatschen von 3 Gitarren und verzerrtem Bass.
Unser Gehirn reagiert auf pulsierende Strukturen und Dynamik (Pausen/Luft) und verbindet gekonnt so dargebrachte Musik zusammen mit dementsprechendem Gesang mit einem "fetten" Sound.
Beispiel? Gibt`s einige-vorallem im Classic-Rock Bereich der "British Invasion": Free, Cream, Who, Police, The Jam, Sabbath....

Gruss,
Bernie
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben