Hardware vs Software EQ beim anheben von Frequenzen

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Hallo,
früher war es defenetief so das man beim anheben von Frequenzen mit einem Hardware EQ
die besseren Karten hatte.
Ist das heute in Zeiten von sonnox Oxford ect.... noch der Fall,
oder macht das keinen Unterschied mehr?

Eure Meinung würde mich brennent interessieren.

G
Nimminger
 
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Du musst das von zwei Seiten aus sehen:

1. Wenn das Signal im Mix mit einem EQ bearbeitet werden soll, nimmst du eine zusätzliche AD/DA Wandlung in Kauf. Je nachdem was du für Wandler hast, sollte man sich überlegen, ob es das Wert ist. Sogesehen hat man mit einem hochwertigen digitalen EQ schon Vorteile. Der Sonnox ist einer der besten, ich bevorzuge den Waves SSL EQ.

2. Ein (wirklich) guter analoger EQ (Pultec Clone z.B. von Manley etc.) oder ein parametrischer EQ in der Massenburg Liga oder auch ein API 550 haben einen super Klang, der sich doch von Plugins abhebt. Meiner Meinung nach merkt man bei Anhebungen einen relativ großen Unterschied in Sachen Auflösung und vor allem in den hohen Bändern haben die Signale im Mix mehr "Grip". Ist komisch zu Beschreiben;)

Interessant sind natürlich Modelle (siehe API) die es sowohl als Plugin als auch als Hardware Version gibt. Für Kompressoren gibt es da nen Haufen meinungen HIER.
 
mittlerweile gibts auch phasenlineare eqs, praktisch aber rechenintensiv.

digital sind besonders die ssl-eqs von waves sehr beliebt.
 
mittlerweile gibts auch phasenlineare eqs, praktisch aber rechenintensiv.
Das lustige ist eigentlich dass das ja alles seit langem bekannte und frei zugängliche Verfahren sind.

Das heißt alle digitalen EQs klingen prinzipiell gleich, solange das darunter liegende Verfahren gleich ist und keine zusätzlichen Verzerrer/Exciter eingebaut sind.

SSL ist sicher gut, aber ich wäre doch sehr beeindruckt wenn sie eine bessere Mathematik erfunden hätten die besser klingt als die die an der Uni gelehrt wird. ;)
 
ne, die ssl-waves-teile sind ja nicht phasenlinear sondern nur den pult-eqs nachgebaut

und nur weil man was berechnen kann heißt ja nicht dass es besser klingt. bei solchen eqs will man je gerade nicht-lineare verzerrungen, um den klang zu verfärben, damit er eben nach ssl klingt.
 
und nur weil man was berechnen kann heißt ja nicht dass es besser klingt. bei solchen eqs will man je gerade nicht-lineare verzerrungen, um den klang zu verfärben, damit er eben nach ssl klingt.
Wie die Filter aufgebaut sind ist aber zu 100% gleich. Im Design steckt da echt mal keine Magie drin, egal ob Phasenlinear oder nicht.
Das kann dir jeder der mal Nachrichtentechnik studiert hat alles hinbasteln was du willst. Das ist simple digitale Signalverarbeitung - und im Filterdesign gibt es nun wirklich wenig Geheimwissen.

Es gab auch mal im Internet ein interessantes Experiment dokumentiert wo jemand einen Haufen unterschiedliche EQs dazu gebracht hat absolut gleich zu klingen. Muss ich nochmal suchen.


Es gibt meines Erachtens zwei grundlegende Faktoren: a.) Die Bedienung. Das kann durchaus Unterschiede geben wie schnell man ans Ziel kommt und b.) zusätzliche nichtlineare Effekte die das Signal verzerren, verrauschen oder sonst was machen was man an analogen Zeugs cool findet.
 
die normalen nativen plugins rechnen ja auf 32 bit float (im gegensatz zu gängigen DSPs, die können nur 24 bit fix). das heisst sie runden gezwungenermaßen.

dass ein normaler low-pass nur ein simples integral ist, mag ja sein. die plugins sind aber nun doch etwas aufwändiger berechnet.
um die von ambee genannte non-lineare verzerrung rein zu bekommen muss man ja nur kostanten hinzufügen. ein +X auf jeder seite der gleichung kürzt sich in der theorie zwar aus, in der realität beeinflusst es das ergebins aber dennoch durch oben genannte non-linearen rundungsfehler.

fehlerfreie algorythmen und schaltungen waren immer schon total langweilig und unbeliebt ;)
 
dass ein normaler low-pass nur ein simples integral ist, mag ja sein. die plugins sind aber nun doch etwas aufwändiger berechnet.
um die von ambee genannte non-lineare verzerrung rein zu bekommen muss man ja nur kostanten hinzufügen. ein +X auf jeder seite der gleichung kürzt sich in der theorie zwar aus, in der realität beeinflusst es das ergebins aber dennoch durch oben genannte non-linearen rundungsfehler.
Was macht man denn außer den ganz normalen FIR oder IIR Designs? Die kann man auslegen wie man lustig ist, und die Verfahren dafür sind nicht gerade rocket science.

Nicht dass es trivial wäre, aber das steht in jedem weiterführenden Fachbuch über digitalen Filterentwurf, und das können sich sowohl die SSL Ings als auch jeder Hobbyfrickler aus der Uni-Bibliothek holen.


Und zu den Standard-Plugins, gibts da echt noch 32 bit als Standard? Ich habe schon länger nix anderes mehr als Reaper benutzt, aber das ist ja eher die Billig-Daw und da ist jede interne berechnung 64 bit.

Aber auch schon 32 bit float ist so weit über dem Zielformat von 16 bit dass ich persönlich sagen würde dass das Rauschen durch Rundungsfehler ganz ganz weit unter dem Analograuschen der aufgenommenen Signale liegen wird. Selbst wenn sich die Fehler in einem IIR Filter rekursiv addieren sehe ich da noch kein großes Problem bzw. hab das selber nie hören können.
Aber ist ja eh hinfällig, wenn man will kann man mittlerweile auch mit umsonst und Billigsoftware komplett in 64 bit arbeiten.


fehlerfreie algorythmen und schaltungen waren immer schon total langweilig und unbeliebt ;)
Sicher gibt es auch mal einen schlampig programmiertes Plugin, aber wer einen ganz normalen Filter versaut der sollte besser seine Finger davon lassen. Aber zum Glück können das nicht nur die Leute die 200 Euro für ein Plugin verlangen.
 

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